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Kirschbaum im Herbst: Wichtige Pflege- und Pflanzarbeiten

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Die leuchtende Herbstfärbung des Kirschbaums ist ein echter Blickfang. Der Artikel beleuchtet neben diesem Aspekt auch die optimale Pflanz- und Pflegezeit sowie die Herausforderungen, die der Herbst für den Kirschbaum bereithält.

Kirschbaum im Herbst

Die Herbstfärbung des Kirschbaums

Im Herbst verwandeln sich die Blätter des Kirschbaums in ein leuchtendes Farbenspiel, das von Gelb über Orange bis hin zu Rot reicht. Diese Farbveränderung tritt ein, wenn der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll abgebaut wird. Während des Sommers dominiert das Chlorophyll und überdeckt die anderen Farbpigmente im Blatt. Mit sinkenden Temperaturen und kürzer werdenden Tagen bricht das Chlorophyll ab und ermöglicht den Auftritt der anderen Farben. Das Ergebnis dieses Prozesses ist ein beeindruckendes Schauspiel, das den Kirschbaum zu einem Blickfang im herbstlichen Garten macht.

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Die optimale Pflanzzeit für Kirschbäume

Kirschbäume sollten am besten im Herbst gepflanzt werden, vorzugsweise in den Monaten Oktober und November. Der Boden ist dann noch warm genug vom Sommer und bietet ideale Bedingungen für das Wurzelwachstum. Zusätzlich sorgt der oft ausreichende Niederschlag dieser Jahreszeit für eine gute Wasserversorgung, was das Anwachsen erleichtert. Alternativ ist auch eine Pflanzung im frühen Frühjahr, etwa im März oder April, möglich, vorausgesetzt der Boden ist frostfrei. So hat der Baum genügend Zeit, um vor den extremen Temperaturen des Sommers oder Winters Wurzeln zu schlagen und sich zu etablieren.

Die richtige Pflege im Herbst

Auch wenn der Kirschbaum im Herbst in eine Ruhephase übergeht, benötigt er dennoch etwas Pflege. Hier sind einige wichtige Maßnahmen:

  • Bewässerung: Sicherstellen, dass der Boden nicht austrocknet. Insbesondere junge Bäume in ihrer Anwachsphase benötigen ausreichend Feuchtigkeit.
  • Mulchen: Den Wurzelbereich mit einer Schicht Mulch bedecken, um den Boden vor Frost zu schützen und die Feuchtigkeit zu speichern.
  • Düngung: Eine letzte Kompostgabe im Herbst versorgt den Baum mit wichtigen Nährstoffen für den Winter und das kommende Frühjahr.
  • Schädlingskontrolle: Bäume auf Anzeichen von Schädlingen wie der Kirschfruchtfliege prüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Bekämpfung ergreifen.
  • Frostschutz: Junge Bäume bei drohendem Frost durch einen geeigneten Winterschutz wie Vlies oder einen Stammschutz schützen.

Besondere Herausforderungen im Herbst

Obwohl der Herbst die ideale Pflanzzeit für Kirschbäume ist, gibt es auch einige Herausforderungen, denen man sich stellen muss:

  • Schädlinge: Im Herbst können verschiedene Schädlinge, wie Blattläuse und Kirschfruchtfliegen, den Kirschbaum befallen und ihm Schaden zufügen. Regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls Maßnahmen wie das Anbringen von Netzen oder der Einsatz von Nützlingen können notwendig sein.
  • Krankheiten: Besonders die Monilia-Fruchtfäule stellt eine Bedrohung dar, da sie während der Blütezeit bei feuchter Witterung leicht auftritt. Eine gute Durchlüftung und das Entfernen kranker Pflanzenteile sind essenziell, um Infektionen zu vermeiden.
  • Wetterextreme: Junge Kirschbäume sind im Herbst anfällig für starke Winde und Spätfröste. Windschutzmaßnahmen oder das Einwickeln der Bäume in Vlies können helfen, die Bäume zu schützen. Achten Sie zudem auf ausreichende Bewässerung, um Trockenstress zu vermeiden.

Herbstblüte: Ein seltenes Phänomen

In seltenen Fällen blühen Kirschbäume im Herbst, ein Phänomen, das als „Notblüte“ bekannt ist. Diese ungewöhnliche Blüte entsteht meistens durch Stressfaktoren wie Schädlingsbefall, extreme Trockenheit oder starke Temperaturschwankungen. Der Baum versucht in solchen Situationen, seine Überlebenschancen zu steigern, indem er eine weitere Blütephase einlegt. Dabei wird jedoch ein Teil der Energie, die eigentlich zur Vorbereitung auf die nächste Vegetationsperiode dienen sollte, aufgebraucht.

Bilder: Kerrick / iStockphoto