Japanische Zierkirsche

Zierkirsche schneiden: Wann und wie für blütenreiche Jahre

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Zierkirschen erfordern einen gezielten Schnitt, um ihre charakteristische Wuchsform und Blütenpracht zu erhalten. Dieser Artikel beleuchtet den idealen Zeitpunkt, die richtige Schnitttechnik und Besonderheiten beim Schneiden von Zierkirschen.

Zierkirsche Rückschnitt
Zierkirschen sollten möglichst wenig geschnitten werden

Der ideale Zeitpunkt für den Zierkirschen-Schnitt

Um die Blütenpracht der Zierkirschen zu sichern, sollten diese nach der Blüte geschnitten werden, wobei der genaue Zeitpunkt je nach Sorte variieren kann.

Vorfrühling: Winterblühende Arten wie die Higan-Kirsche (Prunus subhirtella ‚Autumnalis‘) werden idealerweise im Vorfrühling geschnitten.

Spätsommer: Die meisten Zierkirschen, wie die Japanische Blütenkirsche (Prunus serrulata), sollten im Spätsommer zwischen Juni und Anfang September geschnitten werden. In dieser Phase können die Bäume auf die Schnittwunden aktiv reagieren und diese zügig verschließen.

Frühjahr vermeiden: Ein Schnitt im Frühjahr nach dem Austrieb sollte vermieden werden, da die Bäume dann stark bluten können.

Die richtige Schnitttechnik

Beim Schneiden von Zierkirschen ist es wichtig, die charakteristische Wuchsform zu bewahren.

Lenkende Eingriffe: Entfernen Sie Zweige, die sich kreuzen, nach innen wachsen oder abgestorben sind. Zu steil wachsende Triebe können ebenfalls zurückgeschnitten werden.

Formschnitt: Achten Sie beim Formschnitt darauf, Äste immer am Ansatz zu entfernen, um Licht und Luft in die Krone zu bringen. Rundschnitte verhindern ein schnelles Abtrocknen der Blätter nach Regen und erhöhen die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten.

Schnittführung: Der Schnitt sollte schräg erfolgen, damit Wasser abfließen kann und Fäulnis vermieden wird. Der Querschnitt des Schnitts sollte möglichst klein sein, damit die Pflanze die Wunde schnell überwallen kann. Schneiden Sie Äste oberhalb einer nach außen zeigenden Knospe. Vermeiden Sie die Zapfenbildung.

Behutsames Vorgehen: Ein behutsamer Schnitt verhindert die Bildung von Wasserreißern, die das natürliche Wachstum stören können.

Ausnahmen und Besonderheiten

Kleinwüchsige Kirschen: Sorten wie die Zwergkirsche (Prunus kurilensis ‚Brilliant‘) sollten jährlich nach der Blüte geschnitten werden, um ein gesundes und kräftiges Wachstum zu fördern und ein Vergreisen zu verhindern.

Starke Schnitte ins alte Holz vermeiden: Zierkirschen sind anfällig für Bakterieninfektionen, die insbesondere durch größere Schnittstellen eindringen können. Entfernen Sie befallene Bereiche großzügig und desinfizieren Sie die Schnittwerkzeuge regelmäßig, um eine Krankheitsübertragung zu vermeiden.

Wildtriebe entfernen: Hochstamm-Zierkirschen entwickeln oft Wildtriebe im Bereich der Unterlage, die entfernt werden müssen, um das Überwuchern der Edelsorte zu verhindern. Es ist besser, diese Triebe herauszureißen, anstatt sie zu schneiden, um einen erneuten Austrieb zu vermeiden. Die Veredelungsstelle markiert den Übergang zwischen Unterlage und Edelsorte und ist an einer Wulst am Kronenansatz zu erkennen.

Bilder: Robert Jakatics / Shutterstock