Kräuter düngen: Anleitung für gesundes Wachstum & Aroma
Kräuter bereichern jeden Garten und Balkon mit ihren Aromen. Doch der Nährstoffbedarf der Pflanzen variiert stark und beeinflusst Wachstum und Geschmack. Dieser Artikel erklärt die richtige Düngung für aromatische und gesunde Kräuter.

Kenntnisse über den Nährstoffbedarf fördern das aromatische Wachstum der Kräuter
Nährstoffbedarf verschiedener Kräuter
Der Nährstoffbedarf von Kräutern ist unterschiedlich und beeinflusst maßgeblich das Wachstum und die Aromaintensität der Pflanzen. Es ist wichtig, diese Unterschiede zu kennen, um eine gezielte und effektive Düngung vorzunehmen.
Kräuter mit geringem Nährstoffbedarf

Mediterrane Kräuter brauchen in sandigen Böden nur wenig zusätzliche Nährstoffe
Mediterrane Kräuter, die an sonnige und trockene Bedingungen gewöhnt sind, benötigen oft nur wenige Nährstoffe. Diese Kräuter gedeihen besonders gut in durchlässigen, eher sandigen Böden. Zu viel Dünger kann bei ihnen zu vermindertem Aroma und geringerer Frosthärte führen. Beispiele für solche genügsamen Kräuter sind:
- Beifuß benötigt einen sehr niedrigen Nährstoffgehalt und gedeiht auf kargen Böden.
- Lavendel und Rosmarin bevorzugen kalkhaltige, durchlässige Böden mit geringem Nährstoffgehalt.
Kräuter mit mittlerem Nährstoffbedarf

Eine bedachte Düngung unterstützt das aromatische und kräftige Wachstum empfindlicher Kräuter
Einige Kräuter bevorzugen humose Böden, die mäßig mit Nährstoffen versorgt sind. Diese Kräuter brauchen eine bedachte Düngung, um Aromaverlust zu vermeiden. Typische Vertreter sind:
- Estragon und Zitronenmelisse benötigen eine moderate Düngung, um kräftig zu wachsen ohne Aromaverlust.
- Minze und Dill bevorzugen leicht feuchte Böden mit ausreichenden, aber nicht übermäßigen Nährstoffen.
Kräuter mit hohem Nährstoffbedarf

Eine reichhaltige Düngung ist essenziell für das kräftige Wachstum nährstoffhungriger Kräuter
Kräuter, die auf nährstoffreiche, humose Böden angewiesen sind, erfordern eine regelmäßige und reichhaltige Düngung. Beispiele für diese Kräuter sind:
- Schnittlauch entwickelt kräftige Triebe nur durch sehr nährstoffreiche Düngung.
- Petersilie und Basilikum benötigen reichlich Nährstoffe und gedeihen am besten mit regelmäßiger Kompostgabe, wenn sie überdüngt sind.
Kalkbedarf

Der pH-Wert des Bodens beeinflusst das Wachstum vieler Kräuter entscheidend
Neben dem allgemeinen Nährstoffbedarf ist der Kalkgehalt des Bodens entscheidend. Einige Kräuter, wie Kresse und Majoran, gedeihen in kalkarmen Böden, während andere, wie Lavendel oder Salbei, kalkhaltige Böden bevorzugen. Ein pH-Test des Bodens kann Ihnen helfen, den richtigen Kalkbedarf festzustellen.

Gezielte Düngung stärkt das Wachstum und die Aromaintensität nährstoffhungriger Kräuter
Zeitpunkt und Häufigkeit der Düngung
Die Wahl des richtigen Düngezeitpunkts ist entscheidend für das Wachstum und die Aromabildung Ihrer Kräuter. Insbesondere Kräuter mit hohem Nährstoffbedarf profitieren von gezielter und angemessener Düngung.
Häufigkeit der Düngung

Eine regelmäßige Düngung im Frühjahr unterstützt nährstoffhungrige Kräuter optimal
Kräuter mit hohem Nährstoffbedarf:
- Diese Kräuter, wie Basilikum oder Schnittlauch, benötigen ein bis zwei Düngergaben pro Jahr. Die erste Gabe sollte im Frühjahr zwischen März und April erfolgen, eine mögliche zweite Gabe im Frühsommer.
Kräuter mit geringem Nährstoffbedarf:
Zeitpunkt der Düngung

Die Düngung während der Vegetationsperiode unterstützt das Wachstum der Kräuter optimal
- Düngen Sie während der Vegetationsperiode von März bis August.
- Vermeiden Sie Düngen im Hochsommer bei extremer Hitze; wählen Sie stattdessen kühlere Tage mit bedecktem Himmel.
- Düngen Sie nicht während der Ruhephase der Kräuter, um unerwünschte Neuaustriebe vor dem Frost zu vermeiden.

Organische Düngemittel fördern das Bodenleben und versorgen Kräuter schonend mit Nährstoffen
Geeignete Düngemittel für Kräuter
Für eine gleichmäßige und schonende Nährstoffversorgung Ihrer Kräuter bieten sich verschiedene organische Düngemittel an, die das Bodenleben fördern und Nährstoffe langsam freisetzen.
Organische Düngemittel

Organische Düngemittel versorgen Kräuter langfristig mit wichtigen Nährstoffen und verbessern die Bodenstruktur
- Kompost: Ideal für Kräuter mit mittlerem bis hohem Nährstoffbedarf, da er die Bodenstruktur verbessert und wichtige Nährstoffe liefert.
- Hornmehl: Dieser Stickstoffdünger setzt Nährstoffe langsam frei und ist für die Langzeitversorgung geeignet.
- Pflanzenjauchen: Selbst hergestellte Auszüge wie Brennnessel-, Beinwell- oder Schachtelhalmjauche bieten natürliche Nährstoffe und können bei Bedarf über das Gießwasser verabreicht werden.
Während organischer Dünger in kleinen Mengen über das Jahr verteilt angewendet werden sollte, können bei nährstoffhungrigen Kräutern Frostdüngungen im Frühsommer sinnvoll sein.
Mineralischer Dünger
Mineralische Dünger wirken schnell und sollten sehr sparsam bei Kräutern verwendet werden, um Überdüngung und Pflanzenschäden vorzubeugen.
Spezifischer Kalkbedarf
Bestimmte Kräuter, wie Salbei und Oregano, bevorzugen kalkhaltige Böden. Ein pH-Test hilft Ihnen, den Kalkbedarf Ihres Bodens zu ermitteln. Achten Sie bei der Verwendung von Leitungswasser auf bereits enthaltenen Kalk.

Eine präzise Düngung unterstützt das gesunde Wachstum und die Gesundheit der Kräuter
Besondere Hinweise zur Düngung
Für die optimale Düngung Ihrer Kräuter gibt es einige wesentliche Aspekte zu beachten, um Überdüngung zu vermeiden und ein gesundes Wachstum zu fördern:
Bodenanalyse und Düngemengen

Eine Bodenanalyse hilft dabei, den genauen Nährstoffbedarf zu ermitteln
- Bodenanalyse: Führen Sie eine Bodenanalyse durch, um den Nährstoffbedarf zu ermitteln und Überdüngung zu vermeiden. Wenn dies nicht möglich ist, orientieren Sie sich an den Wachstumsbedürfnissen der jeweiligen Kräuter.
- Dosierung: Tragen Sie Düngemittel in kleinen Mengen mehrfach im Jahr auf, anstatt große Mengen auf einmal zu verwenden.
Art der Düngung

Organische Dünger versorgen Kräuter nachhaltig mit wichtigen Nährstoffen und verbessern die Bodenstruktur
- Organische Dünger: Verwenden Sie bevorzugt organische Dünger wie Kompost oder Hornmehl, die Pflanzen langsam und nachhaltig versorgen.
- Flüssigkompost: Flüssige Kompostauszüge wie Brennnessel- oder Beinwelljauche eignen sich besonders gut für Kräuter mit hohem Nährstoffbedarf.
Kalkversorgung

Hartes Leitungswasser kann den Bedarf an zusätzlichem Kalk im Boden decken
- Kalkbedarf: Einige Kräuterarten wie Lavendel und Salbei benötigen kalkreiche Böden. Verwenden Sie in solchen Fällen Kalk, um den pH-Wert zu erhöhen. Nutzen Sie pH-Teststreifen (7,00€ bei Amazon*), um den Bedarf zu prüfen.
- Leitungswasser: Achten Sie bei der Bewässerung mit Leitungswasser auf den Kalkgehalt. Hartes Wasser kann ausreichend Kalk liefern.
Pflegehinweise
- Mulchen: Mulchen Sie den Boden regelmäßig, um die Bodenstruktur zu verbessern und den Humusgehalt zu erhöhen.
- Düngung anpassen: Passen Sie die Düngung an die Jahreszeit und die Wachstumsphasen Ihrer Kräuter an. Vermeiden Sie die Düngung außerhalb der Wachstumsperiode.
Mit diesen Hinweisen sorgen Sie für ein gesundes und aromatisches Wachstum Ihrer Kräuter, indem Sie auf die individuellen Bedürfnisse jeder Sorte eingehen und die Pflege entsprechend anpassen.