Fingerhut

Diese Pflanzen bieten eine ungiftige Alternative zum Fingerhut

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Der Fingerhut ist zwar schön, aber auch giftig. Dieser Artikel stellt ungiftige Alternativen vor, die für Mensch und Tier unbedenklich sind und Ihren Garten bereichern.

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Der Echte Beinwell ist eine schöne Alternative zum Fingerhut

Ungiftige Alternativen für den roten Fingerhut

Der rote Fingerhut (Digitalis purpurea) verzaubert durch seine purpurfarbenen, glockenförmigen Blüten, aber seine Giftigkeit macht ihn für Haushalte mit Kindern problematisch. Glücklicherweise gibt es zahlreiche ungiftige Alternativen, die eine ebenso eindrucksvolle Wirkung erzielen können.

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Echte Beinwell (Symphytum officinale)

Echte Beinwell ist eine hervorragende Wahl als Ersatz für roten Fingerhut. Diese Pflanze ist nicht nur ungiftig, sondern beeindruckt auch durch ihre oft violett gefärbten Blüten. Sie kann bis zu einem Meter hoch werden und ist aufgrund ihrer geringen Pflegeanforderungen ideal für naturnahe Gärten.

Mondviole (Lunaria annua)

Die Mondviole, auch Silberblatt genannt, bietet eine farbenprächtige und ungiftige Alternative. Ihre leuchtend violetten Blüten an hohen Stängeln sind optisch ansprechend und die Blätter können bei Bedarf als Tierfutter dienen. Die Mondviole ist pflegeleicht und an verschiedene Gartenbedingungen anpassbar.

Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea)

Eine weitere schöne Alternative ist der Purpur-Sonnenhut. Diese Pflanze trägt große, auffällige Blüten in Purpur- und Rosatönen, ist ungiftig und auch als Heilpflanze bekannt. Mit Höhen von bis zu 1,5 Metern wird er zu einem imposanten Blickfang im Garten. Zudem zieht er Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an, was dem ökologischen Nutzen des Gartens zugutekommt.

Pflanzen Sie diese Alternativen in gut vorbereitete Böden und an sonnige bis halbschattige Standorte, um beste Wachstumsbedingungen zu gewährleisten.

Ungiftige Alternativen für den gelben Fingerhut

Der gelbe Fingerhut (Digitalis grandiflora) ist durch seine gelben Blüten ein echter Hingucker im Garten, jedoch hochgiftig. Eine sicherere Alternative bieten der Punktierte Gilbweiderich und die Frühe-Wiesen-Taglilie, die ebenfalls attraktive gelbe Blüten tragen und ungiftig sind.

Punktierter Gilbweiderich (Lysimachia punctata)

Diese Pflanze ist pflegeleicht und gedeiht gut in den meisten Gartenböden. Mit ihren auffälligen gelben Blüten bringt sie strahlende Farbtupfer in Ihren Garten und eignet sich für sonnige bis halbschattige Standorte. Sie wächst buschig und erreicht eine Höhe von etwa 60 bis 100 cm.

Frühe-Wiesen-Taglilie (Hemerocallis lilioasphodelus)

Diese Staude beeindruckt durch ihre leuchtend gelben, trompetenförmigen Blüten, die insbesondere im Frühsommer erscheinen. Sie ist pflegeleicht und bevorzugt sonnige bis halbschattige Lagen. Zu beachten ist jedoch, dass Taglilien für Katzen giftig sein können. Wenn Katzen zu Ihrem Haushalt gehören, sollten Sie eine andere Pflanze wählen.

Ungiftige und essbare Alternativen zum Fingerhut

Für diejenigen, die eine sichere und essbare Ersatzpflanze für den giftigen Fingerhut suchen, bietet sich die Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis) an. Diese gelb blühende, zweijährige Pflanze ist ästhetisch ansprechend und vollständig genießbar. Die Pfahlwurzel kann wie Wurzelgemüse zubereitet werden, während Blüten, Blätter und Samen als nährstoffreiche Zutaten in Salaten oder Smoothies verwendet werden können.

Nutzung der Gewöhnlichen Nachtkerze

  • Pfahlwurzel: Zubereitet wie Karotten oder Pastinaken als Beilage servieren.
  • Blüten: Als essbare Dekoration für Salate oder Desserts verwenden.
  • Blätter: Frisch in Salaten oder leicht gekocht ähnlich wie Spinat nutzen.
  • Samen: Als nahrhafte Ergänzung in Smoothies oder als Topping für Müsli und Joghurt.

Diese Pflanze fühlt sich in gut durchlässigen Böden und sonnigen Lagen besonders wohl und fördert die Biodiversität, da ihre Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für Nachtfalter und andere Bestäuber darstellen.

Heimische Alternativen zum Fingerhut

Heimische Pflanzenarten bieten verschiedene Vorteile als sichere Alternativen zum giftigen Fingerhut. Diese Pflanzen sind in der Regel gut an lokale Boden- und Klimabedingungen angepasst und benötigen daher weniger Pflege. Außerdem fördern sie die lokale Biodiversität, indem sie einheimischen Insekten und Tieren Nahrung und Lebensraum bieten.

Beispiele für heimische Alternativen

Kugeldistel (Echinops ritro)

Diese Pflanze produziert auffällige, kugelförmige Blütenstände und ist eine wichtige Nektarquelle für Bienen und Schmetterlinge. Sie bevorzugt sonnige Standorte und gut durchlässige Böden.

Natternkopf (Echium vulgare)

Der Natternkopf beeindruckt mit seinen leuchtend blauen Blüten, die zahlreiche Bestäuber anziehen. Die Pflanze ist sehr robust und gedeiht auch auf nährstoffarmen Böden.

Wald-Geißbart (Aruncus dioicus)

Mit seinen filigranen, weißen Blütenrispen ist der Wald-Geißbart ein attraktiver Blickfang und unbedenklich für Kinder und Haustiere. Er gedeiht gut in halbschattigen bis schattigen Bereichen auf humusreichen Böden.

Durch die Verwendung heimischer Pflanzen schaffen Sie einen naturnahen Garten, der sowohl ästhetisch ansprechend als auch ökologisch wertvoll ist.

Giftpflanzen auf dem Spielplatz

Um Kinder vor möglichen Vergiftungsgefahren zu schützen, sollten Sie bei der Bepflanzung von Spielplätzen vorsichtig sein. Die Spielplatznorm DIN 18034 legt fest, dass bestimmte giftige Pflanzen auf Spielplätzen nicht gepflanzt werden dürfen.

Vermeidung gefährlicher Pflanzen

  • Seidelbast (Daphne mezereum): Hochgiftige Verbindungen können bereits in kleinen Mengen gesundheitliche Schäden verursachen.
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus): Die leuchtend roten Früchte sind besonders gefährlich und können schwere Vergiftungen auslösen.
  • Gemeine Stechpalme (Ilex aquifolium): Alle Pflanzenteile, insbesondere die Beeren, sind stark giftig.
  • Goldregen (Laburnum anagyroides): Toxische Alkaloide können zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen.

Setzen Sie stattdessen auf eine Vielzahl ungiftiger Pflanzen, die gleichermaßen attraktiv und sicher für Kinder sind, wie:

  • Lavendel
  • Flieder
  • Kornblume
  • Sonnenblume
  • Kapuzinerkresse

Auch Obststräucher wie Himbeeren und Johannisbeeren sowie Laubbäume wie Apfel- und Birnbäume bieten sichere und nützliche Alternativen.

Indem Sie auf geeignete Pflanzen achten, können Sie einen sicheren und ansprechenden Spielraum schaffen, in dem Kinder gefahrlos die Natur entdecken und genießen können.

Die häufigsten Giftpflanzen

Es gibt zahlreiche Pflanzen, die im Garten prachtvoll gedeihen, jedoch potenziell giftig sind. Besondere Vorsicht ist bei folgenden Pflanzenarten geboten:

  • Lebensbaum (Thuja): Alle Pflanzenteile enthalten giftige ätherische Öle.
  • Hortensie (Hydrangea): Die Blüten enthalten cyanogene Glykoside, die Cyanid freisetzen können.
  • Engelstrompete (Brugmansia): In all ihren Teilen giftig, vor allem durch Blüten und Samen.
  • Tollkirsche (Atropa bella donna): Alle Pflanzenteile, besonders die Beeren, sind stark giftig.
  • Bilsenkraut (Hyoscyamus niger): Blätter und Samen sind toxisch.
  • Eibe (Taxus): Nadeln und Samen sind extrem giftig.
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale): Alle Pflanzenteile enthalten das giftige Alkaloid Colchicin.
  • Eisenhut (Aconitum napellus): Eine der giftigsten Pflanzen Europas, besonders die Wurzel ist toxisch.
  • Goldregen (Laburnum anagyroides): Die Samen und Schoten sind stark giftig.
  • Wunderbaum (Ricinus communis): Die Samen enthalten das extrem giftige Protein Ricin.

Weitere wichtige giftige Gartenpflanzen umfassen:

  • Wolfsmilch (Euphorbia): Der Milchsaft ist bei Hautkontakt reizend und beim Verzehr giftig.
  • Efeu (Hedera helix): Vor allem die Beeren sind giftig.
  • Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus): Blätter und Samen enthalten cyanogene Verbindungen.
  • Fingerhut (Digitalis): Alle Pflanzenteile sind stark giftig.
  • Oleander (Nerium oleander): In allen Teilen stark giftig.
  • Stechpalme (Ilex aquifolium): Besonders die Beeren sind giftig.
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis): In allen Teilen giftig, besonders die Beeren.
  • Gemeiner Liguster (Ligustrum vulgare): Die Beeren sind giftig.
  • Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus): Besonders die Früchte sind stark giftig.
  • Scheinakazie (Robinia pseudoacacia): Alle Pflanzenteile, insbesondere die Rinde und Samen, sind toxisch.
  • Farne: Viele Farne enthalten giftige Substanzen, die bei Verzehr zu Gesundheitsproblemen führen können.

Besondere Vorsicht sollte in Gärten und Spielbereichen geboten sein, um Kinder und Haustiere vor potenziell gefährlichen Pflanzen zu schützen.

Wie schütze ich Kinder vor Pflanzenvergiftungen?

Um Kinder vor Pflanzenvergiftungen zu schützen, sollten Sie einige präventive Maßnahmen ergreifen:

  1. Entfernung giftiger Pflanzen: Identifizieren und entfernen Sie giftige Pflanzen aus Ihrem Garten und Wohnbereich.
  2. Barrieren errichten: Sichern Sie Bereiche mit giftigen Pflanzen, sodass sie für Kinder unzugänglich sind.
  3. Aufklärung und Erziehung: Vermitteln Sie Ihren Kindern frühzeitig, keine unbekannten Pflanzen oder Pflanzenteile zu essen.
  4. Überprüfung der Umgebung: Kontrollieren Sie regelmäßig Spielflächen und Wege Ihrer Kinder auf das Vorkommen giftiger Pflanzen.
  5. Sichere Pflanzenwahl: Achten Sie bei der Auswahl neuer Pflanzen darauf, ausschließlich ungiftige Arten zu verwenden.
  6. Beaufsichtigung: Beaufsichtigen Sie Babys und Kleinkinder stets bei ihrem Aufenthalt im Freien.
  7. Nutzung von Ressourcen: Informieren Sie sich über potenziell giftige Pflanzen mithilfe online verfügbarer Datenbanken.
  8. Schnelle Reaktion bei Verdacht auf Vergiftung: Suchen Sie sofort medizinischen Rat, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind eine giftige Pflanze gegessen hat.

Durch Umsetzung dieser Maßnahmen schaffen Sie eine sicherere Umgebung für Ihre Kinder und minimieren das Risiko von Pflanzenvergiftungen.

Bilder: Kuttelvaserova Stuchelova / Shutterstock