Steingarten

Traumhafter Natursteingarten: Anlegen leicht gemacht

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Ein Natursteingarten verbindet alpine Flora mit der rohen Schönheit von Steinen. Erfahren Sie, wie Sie durch geschickte Planung und Pflanzenauswahl ein harmonisches und pflegeleichtes Biotop schaffen.

Natursteingarten gestalten
Natursteine, Bodendecker und Stauden: Die perfekte Kombination für einen beeindruckenden Steingarten

Planung und Standortwahl für den Natursteingarten

Bevor Sie mit dem Anlegen Ihres Natursteingartens beginnen, sollten Sie der Planung und Standortwahl besondere Aufmerksamkeit schenken. Die folgenden Aspekte sind dabei entscheidend:

  • Größe und Form des Steingartens: Überlegen Sie sich, wie groß und welche Form Ihr Steingarten haben soll. Eine Planungsskizze kann Ihnen dabei helfen, die genaue Position der Steine und Pflanzen festzulegen und eine harmonische Gesamtkonstruktion zu erschaffen.
  • Sonnenlicht: Die meisten Steingartenpflanzen bevorzugen sonnige Standorte. Wählen Sie daher einen Platz, der mindestens sechs Stunden Sonnenlicht am Tag erhält. Ein nach Süden oder Südwesten ausgerichteter Hang ist besonders vorteilhaft.
  • Drainage: Ein guter Wasserabfluss ist entscheidend, um Staunässe zu vermeiden. Ein natürlicher Hang ist ideal, da Wasser hier gut ablaufen kann. Falls Ihr Garten keine natürlichen Hänge hat, können Sie ein leichtes Gefälle schaffen oder eine Drainageschicht aus Schotter oder Kies einbringen.
  • Bodenbeschaffenheit: Ein durchlässiger und nährstoffarmer Boden ist optimal. Schwere Böden, insbesondere lehmige oder tonhaltige Böden, sollten Sie durch die Zugabe von Sand und Kies verbessern, um die Durchlässigkeit zu erhöhen.
  • Umgebungsbedingungen: Achten Sie auch auf bestehende Gartenstrukturen wie Hecken oder Sträucher, die zusätzlichen Schutz bieten und das Mikroklima im Steingarten verbessern können. Solche Elemente schaffen ein ideales Umfeld für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, die in Ihrem Steingarten heimisch werden könnten.

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Eine sorgfältige Planung und die Wahl des richtigen Standorts sind die Fundamentalkriterien für einen erfolgreichen Steingarten. Notieren Sie alle relevanten Aspekte, um sicherzustellen, dass Ihr Natursteingarten nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional und pflegeleicht ist.

Auswahl geeigneter Steine

Die präzise Auswahl der Steine ist entscheidend, um einen harmonischen und funktionalen Natursteingarten zu gestalten. Berücksichtigen Sie dabei folgende Aspekte:

  • Gesteinsart: Kalkhaltige Gesteine wie Kalkstein und Dolomit erhöhen den pH-Wert des Bodens und sind daher für kalkliebende Pflanzen ideal. Gesteine wie Sandstein, Granit und Schiefer hingegen schaffen ein saures Milieu, das sauren Boden bevorzugende Pflanzen unterstützt. Gneis und Basalt sind ebenfalls gute Optionen für neutrale bis saure Böden.
  • Witterungsbeständigkeit: Achten Sie darauf, witterungsbeständige Steine zu wählen, die auch unter extremen klimatischen Bedingungen, wie Sommerhitze und Winterfrost, standhalten. Granit, Gneis und Schiefer sind besonders robuste Gesteine, die ihre Struktur über lange Zeit bewahren.
  • Ästhetik und Harmonie: Ein natürlicher und harmonischer Eindruck entsteht, wenn Sie sich auf ein bis zwei Gesteinsarten konzentrieren. Vermeiden Sie eine wilde Mischung verschiedenfarbiger und unterschiedlich geformter Steine. Setzen Sie auf regional verfügbare Steine, um eine gute Integration in die natürliche Umgebung Ihres Gartens zu erreichen.
  • Größe und Platzierung: Kombinieren Sie Steine unterschiedlicher Größe und Form, um visuelle Abwechslung zu schaffen. Großformatige Steine, oder Findlinge, dienen als Blickfang, während kleinere Bruchsteine und Kies eine lückenlose Füllung ermöglichen. Die größten Steine sollten etwa zu einem Drittel eingegraben werden, um Stabilität zu gewährleisten.
  • Farbe und Textur: Wählen Sie Steine mit natürlichen Farben wie Grau, Braun, Rot oder Beige, die gut zu den Pflanzen in Ihrem Steingarten passen. Eine variable Textur der Steine kann zusätzlich für visuelles Interesse sorgen.
  • Funktionalität: Steine übernehmen in einem Steingarten auch funktionale Aufgaben. Sie speichern Wärme, die nachts langsam abgegeben wird, und schützen den Boden vor Austrocknung. Zudem bieten sie wichtige Lebensräume für eine Vielzahl von Insekten und Kleintieren.

Durch die sorgfältige Auswahl geeigneter Steine können Sie die Grundlage für einen ästhetisch ansprechenden und ökologisch wertvollen Natursteingarten legen.

Auswahl passender Pflanzen

Die Auswahl der richtigen Pflanzen trägt entscheidend zum Erfolg Ihres Natursteingartens bei. Es ist wichtig, dass die Pflanzen an die Standortbedingungen und die spezifischen Anforderungen des Steingartens angepasst sind. Hier sind einige wesentliche Kriterien, die Sie beachten sollten:

  • Standortbedingungen: Berücksichtigen Sie die Licht- und Bodenverhältnisse Ihres Steingartens. Viele Steingartenpflanzen bevorzugen sonnige Standorte und durchlässige, kalkhaltige Böden. Für schattige Bereiche können Sie Pflanzen wie Purpurglöckchen oder kriechenden Günsel wählen. Achten Sie darauf, dass kalkliebende Pflanzen wie Thymian und Steinkraut gut zu kalkhaltigem Gestein passen, während saure Böden eher für Arten wie Sedum geeignet sind.
  • Pflanzenhöhe und Struktur: Nutzen Sie eine Mischung aus niedrig wachsenden Polsterpflanzen und höheren Gräsern oder Stauden, um Struktur und visuelle Abwechslung zu schaffen. Polsterphlox und Blaukissen sind hervorragende Bodendecker, die kompakte Teppiche bilden, während Gräser wie Blauschwingel Höhe und Bewegung in den Garten bringen.
  • Blütezeit: Planen Sie eine vielseitige Bepflanzung, die zu unterschiedlichen Zeiten blüht, um das ganze Jahr über für Farbe und Attraktivität zu sorgen. Frühblüher wie kleine Narzissen und Wildtulpen bieten einen farbenfrohen Start ins Frühjahr, während Sommer- und Herbstblüher wie Enzian und Alpen-Astern das Farbenspiel fortsetzen.
  • Wuchsform: Kombinieren Sie Pflanzen mit verschiedenen Wuchsformen, um eine natürliche und abwechslungsreiche Optik zu erzielen. Kriechende Pflanzen wie Steinbrech sind ideal, um die Lücken zwischen Steinen zu füllen, während aufrechte Pflanzen wie Edelweiß und Steinkraut vertikale Akzente setzen.
  • Winterhärte: Stellen Sie sicher, dass die ausgewählten Pflanzen winterhart sind, um auch in der kalten Jahreszeit attraktiv zu bleiben. Viele Steingartenpflanzen stammen aus alpinen Regionen und sind daher gut an frostige Bedingungen angepasst.

Mit diesen Auswahlkriterien können Sie einen Natursteingarten gestalten, der nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch den ökologischen Anforderungen und Ihrem Pflegeaufwand gerecht wird. Achten Sie stets darauf, die Pflanzen entsprechend den Standortbedingungen und Ihrem persönlichen Geschmack auszuwählen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anlegen des Natursteingartens

Nachdem Sie die Planung abgeschlossen und Steine sowie Pflanzen ausgewählt haben, ist es an der Zeit, den Natursteingarten anzulegen. Folgen Sie dieser Anleitung, um sicherzustellen, dass Ihr Gartenprojekt gelingt:

  1. Grundfläche ausheben: Heben Sie den Boden an der gewünschten Stelle mindestens 30 cm tief aus. Diese Tiefe sorgt dafür, dass der Boden gut vorbereitet ist und ermöglicht es Ihnen, eine angemessene Drainage einzubauen.
  2. Drainageschicht einrichten: Um Staunässe zu vermeiden, legen Sie eine Drainageschicht an. Diese besteht aus einer Schicht Kies oder Schotter, auf die Sie eine Mischung aus Sand und durchlässiger Erde geben. Die Gesamthöhe der Schicht sollte etwa 10-20 cm betragen, abhängig von den Bodenverhältnissen in Ihrem Garten.
  3. Boden verbessern: Füllen Sie die ausgehobene Fläche mit einer Mischung aus Gartenerde und Sand auf. Diese Kombination schafft einen nährstoffarmen, aber gut durchlässigen Boden, ideale Bedingungen für die meisten Steingartenpflanzen.
  4. Unkrautvlies verlegen: Um das Aufkeimen von Unkraut zu verhindern, bedecken Sie den vorbereiteten Bereich mit einem Unkrautvlies. Schneiden Sie das Vlies an den Stellen ein, an denen Sie später Pflanzen einsetzen möchten. Achten Sie darauf, dass sich die Enden des Vlieses um etwa 10 cm überlappen, um ein Durchwachsen von Unkraut zu verhindern.
  5. Steine platzieren: Beginnen Sie mit den größten Steinen, die als Blickfang dienen und einen stabilen Rahmen für den Garten bilden. Diese Steine sollten etwa zu einem Drittel eingegraben werden, um sicherzustellen, dass sie fest in der Erde verankert sind. Platzieren Sie die Steine in unregelmäßigen Abständen und verschiedenen Höhen, um einen natürlichen Look zu erzielen.
  6. Pflanzen einsetzen: Setzen Sie die Pflanzen in die vorgesehenen Lücken zwischen den Steinen. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen genügend Platz zum Wachsen haben. Befreien Sie die Wurzeln der Pflanzen vorsichtig von überschüssiger Erde und pflanzen Sie sie in vorbereitete Mulden. Gießen Sie die Pflanzen nach dem Einpflanzen gründlich an.
  7. Zwischenräume auffüllen: Füllen Sie die Zwischenräume zwischen den Steinen und Pflanzen mit Kies, Splitt oder Bruchsteinen auf. Dies verhindert nicht nur das Wachstum von Unkraut, sondern trägt auch zur optischen Gestaltung des Steingartens bei. Achten Sie darauf, die Pflanzen nicht zu beschädigen.
  8. Gießen: Gießen Sie den Steingarten regelmäßig, besonders in den ersten Wochen nach dem Anlegen. Achten Sie darauf, dass der Boden leicht feucht bleibt, aber vermeiden Sie Staunässe. Wo nötig, bewässern Sie vorsichtig per Hand oder nutzen Sie eine Tropfbewässerung.
  9. Pflege: Entfernen Sie regelmäßig Unkraut und schneiden Sie verwelkte Blüten ab. Düngen Sie die Pflanzen im Frühjahr mit einem speziellen Steingartendünger, um das Wachstum zu fördern. Zudem sollten Sie die Steine gelegentlich reinigen, um Moos und Algenbildung zu verhindern.

Durch diese methodische Vorgehensweise wird Ihr Natursteingarten nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch pflegeleicht und funktional. Beachten Sie jede Phase sorgfältig, um sicherzustellen, dass Ihr Steingarten ein langanhaltendes Highlight in Ihrem Garten wird.

Tipps für einen insektenfreundlichen Natursteingarten

Ein Natursteingarten kann nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch ein wertvolles Biotop für Insekten sein. Mit einigen gezielten Maßnahmen schaffen Sie optimale Bedingungen für Bienen, Schmetterlinge und andere Nützlinge.

Heimische Pflanzen wählen

Pflanzen Sie vorwiegend heimische Pflanzenarten, da diese eine besonders gute Nahrungsquelle und Lebensraum für einheimische Insekten bieten. Diese Pflanzen sind an die lokalen Bedingungen angepasst und benötigen weniger Pflege.

Durchgängiges Blütenangebot

Stellen Sie sicher, dass Ihr Steingarten vom Frühjahr bis zum Herbst durchgängig blüht. Eine gestaffelte Blütezeit sorgt dafür, dass Insekten das ganze Jahr über Nahrung finden. Beginnen Sie mit Frühblühern im Frühling, gefolgt von Sommer- und Herbstblühern.

Rückzugsorte schaffen

Integrieren Sie verschiedene Strukturelemente in Ihren Steingarten. Trockenmauern, Steinhaufen und Totholz bieten ideale Rückzugsorte und Nistmöglichkeiten für zahlreiche Insektenarten. Auch Insektenhotels können gezielt platziert werden, um Nistplätze anzubieten.

Wasserstellen einrichten

Eine kleine Wasserquelle, wie ein Wasserspiel oder eine flache Schale mit Wasser und Steinen, ermöglicht Insekten das Trinken und Baden. Achten Sie darauf, dass die Wasserstelle stets sauber und nicht zu tief ist, damit Insekten nicht ertrinken.

Verzicht auf Pestizide

Vermeiden Sie den Einsatz von chemischen Pestiziden und Insektiziden. Diese Mittel schaden nicht nur den Schädlingen, sondern auch den nützlichen Insekten. Setzen Sie stattdessen auf natürliche Schädlingsbekämpfungsmethoden und biologische Dünger.

Blütenvielfalt durch seltenes Mähen

Lassen Sie bestimmte Bereiche Ihres Gartens verwildern und mähen Sie seltener, um die Blütenvielfalt zu erhöhen. Weniger Pflegeaufwand führt zu einer höheren Blütendichte und somit einem besseren Nahrungsangebot für Insekten.

Durch die Umsetzung dieser Tipps tragen Sie maßgeblich zur Förderung der Artenvielfalt bei und schaffen ein ökologisches Gleichgewicht in Ihrem Natursteingarten.

Bilder: BasieB / iStockphoto