Steingarten

Hanglage optimal nutzen: Anleitung für einen Steingarten

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Natürlich lässt sich ein Steingarten auch auf einer ebenen Fläche gestalten. Wesentlich interessanter – und auch naturgetreuer – ist jedoch die Bepflanzung eines Hangs oder einer Böschung. Wer einen solchen nicht in seinem Garten hat, kann diesen künstlich aufschütten und auf vielfältige Weise als Steingarten anlegen. Große Böschungen (die beispielsweise den Zaun oder die Hecke ersetzen und wunderbar genutzt werden können, um Erdaushub beispielsweise vom Hausbau zu verstecken) können besonders schön mit großflächigen Polsterpflanzen wie Gänsekresse, Polsterphlox und Steinkraut bepflanzt werden.

Steingarten Hanglage
Ein Hang ist geradezu ideal für einen Steingarten
AUF EINEN BLICK
Wie gestalte ich einen Steingarten am Hang?
Ein Steingarten am Hang bietet ideale Bedingungen für Gebirgspflanzen und ermöglicht die Integration von Bachläufen und Wasserfällen. Beachten Sie bei der Bepflanzung die unterschiedlichen Bedürfnisse der Pflanzen: Schützen Sie nässeempfindliche Gewächse vor Regen, hitzeempfindliche vor starker Sonne und achten Sie auf die Feuchtigkeit für trockenheitsliebende Pflanzen.

Hanglage ist ideal für Steingarten

Viele Steingartenpflanzen stammen aus dem Gebirge. Dort ist es naturgemäß nicht flach und eben, sondern abschüssig und felsig. Ergo schaffen Sie Ihren Gebirgspflanzen ideale Lebensbedingungen, wenn Sie die natürlichen Gegebenheiten nachbauen. Allerdings eignet sich nicht jeder Hang für die Gestaltung als Steingarten, denn die meisten Arten benötigen einen sonnigen, nach Süden gerichteten Standort. Manche Pflanzen fühlen sich auch an einem halbschattigen Standort wohl, diese sollten jedoch entsprechend ausgewählt werden.

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Eine Hanglage ist ideal, um einen kleinen Bachlauf im Steingarten zu integrieren. Dieser kann sogar mit Mini-Wasserfällen ausgestattet werden und schließlich in einem Teich münden. Für einen Bachlauf benötigen Sie Pumpen (52,00€ bei Amazon*), die entweder mit einem Netzanschluss (dann muss ein Stromanschluss gelegt werden) oder aber über ein Solarmodul betrieben werden. Letztere eignen sich jedoch nicht, wenn ein kräftiger Wasserfall eingebaut werden soll. Zur Abdichtung der Wasserflächen eignet sich spezielle Teichfolie, die, um vor Beschädigungen durch die Steine geschützt zu werden, mit einer Vlieslage bedeckt wird.

Steine richtig setzen

Beim Setzen und Bepflanzen einer Hanglage mit Steinen ist besondere Sorgfalt zu betreiben. Erstens entstehen durch ein solches Gebilde unterschiedliche Kleinklimazonen, die der geschickte Gärtner allerdings für sich zu nutzen weiß. Auf diese Weise lassen sich Gewächse mit unterschiedlichen Bedürfnissen in ein und denselben Steingarten pflanzen.

Pflanzplatz für nässeempfindliche Pflanzen

Manche Gewächse beispielsweise sind gegenüber Nässe sehr empfindlich und sollten vor Regen geschützt werden. Dazu können Sie etwa über einer senkrechten Spalte einen Stein einige Zentimeter nach vorne überstehen lassen. Das dadurch entstehende Dach schützt die Pflanze vor direktem Regen.

Pflanzplatz für hitzeempfindliche Pflanzen

Dagegen schützt ein in Südrichtung seitlich vorstehender Stein hitzeempfindliche Pflanzen wie beispielsweise Frühlingssteinbrech vor einer zu kräftigen Mittagssonne.

Pflanzplatz für Polsterpflanzen

Silberwurz, Kugelblume und andere teppichbildende Polsterpflanzen gedeihen besonders gut auf flachen Steinen bzw. einem entsprechend gestalteten, ebenen Hang, über denen sie sich ungehindert ausbreiten können.

Vorsicht: Feuchtigkeit!

Auch das Wasserangebot ist bei einer Hanglage je nach Platzierung der Steine sehr unterschiedlich. Denken Sie beim Pflanzen daran, dass steil geneigte Steine mehr Wasser an die Wurzeln leiten als flach liegende – und deshalb trockenheitsliebende Pflanzen nicht unbedingt direkt unter einem solchen gesetzt werden sollten. Auch kann selbst innerhalb einer Felsspalte sehr unterschiedliche Feuchtigkeit vorherrschen: Während es oben trocken ist, wird es nach unten hin immer feuchter.

Tipp

Nehmen Sie die Bepflanzung am besten schon während des Aufschichtens der Steinbrocken vor: Das spätere Einfügen der empfindlichen Wurzelballen ist nämlich sehr aufwändig. Das gilt insbesondere für Gehölze.