Steingarten

Steingarten anlegen: den richtigen Untergrund vorbereiten

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Der richtige Untergrund ist entscheidend für das Gedeihen von Steingartenpflanzen. Dieser Artikel erläutert die wichtigsten Aspekte, von der Bodenbeschaffenheit über den schichtweisen Aufbau bis hin zu Alternativen wie Geröllgärten und Mini-Steingärten im Pflanzgefäß.

Steingarten Fundament
Je besser der Untergrund vorbereitet wird, desto weniger Gartenarbeit fällt später an

Der ideale Untergrund für Steingärten

Für einen optimalen Untergrund in Steingärten sollten Sie einen gut durchlässigen und nährstoffarmen Boden schaffen. Diese Bedingungen entsprechen den natürlichen Verhältnissen in alpinen Regionen, in denen die typischen Steingartenpflanzen an karge Böden und geringe Wasserverfügbarkeit angepasst sind.

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Um eine ausreichende Drainage zu gewährleisten, legen Sie eine 20-25 cm dicke Schicht aus grobem Material wie Kies, Schotter oder Ziegelbruch an. Diese Basis verhindert Staunässe und sorgt für den Abfluss von Regenwasser.

Über die Drainageschicht legen Sie ein Trennvlies, welches verhindert, dass die darauf folgende Erdschicht in die Drainageschicht einsickert, während es das Wasser gut durchlässt. Die Erde darüber sollte nicht zu nährstoffreich sein. Eine Mischung aus herkömmlicher Gartenerde, Sand und Kies erzeugt ein mageres Substrat, das schnell abtrocknet und perfekt für Steingartenpflanzen ist.

Trotz flacher Gartenlage können Sie das Gelände künstlich aufschütten, um ein leichtes Gefälle von etwa 10 Grad zu erzeugen. Mit diesen Maßnahmen stellen Sie sicher, dass der Steingartenboden an die speziellen Anforderungen der Steingartenpflanzen angepasst ist.

Aufbau des Untergrunds für einen Steingarten

Ein stabiler und durchlässiger Untergrund im Steingarten erfordert einen geschichteten Aufbau:

  • Tiefenaushub: Graben Sie die Fläche etwa 30 bis 50 cm tief aus. Entfernen Sie gründlich Wurzeln und Unkraut, um späterem Unkrautwuchs vorzubeugen.
  • Drainageschicht: Beginnen Sie mit einer 20-25 cm dicken Schicht aus grobem Material wie Kies, Schotter oder Ziegelbruch.
  • Wühlmausdraht (optional): Für Schutz gegen Wühlmäuse können Sie vor der Drainageschicht Wühlmausdraht auslegen.
  • Trennschicht: Legen Sie ein wasserdurchlässiges Vlies über die Drainageschicht, um zu verhindern, dass Erde in die Drainageschicht einsickert.
  • Erdschicht: Bedecken Sie die Trennschicht mit einer etwa 10-20 cm dicken Erdschicht, die aus einer Mischung von Gartenerde, Sand und Kies besteht.
  • Unkrautvlies: Optional können Sie ein Unkrautvlies über die Erdschicht legen, um das Wachstum von Unkraut weiter zu unterdrücken.
  • Steinschicht: Platzieren Sie abschließend die Steine. Größere Steine dienen als Strukturelemente, während kleinere Steine oder Splitt die Zwischenräume füllen.

Dieser Aufbau gewährleistet, dass der Untergrund gut drainiert ist, was für die Pflegeleichtigkeit und die optimalen Wachstumsbedingungen der typischen Steingartenpflanzen sorgt.

Bedeutung der Drainage

Eine effektive Drainage ist entscheidend für den Erfolg eines Steingartens. Sie verhindert Staunässe, die oftmals zu Wurzelfäule führt, und sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser effizient abfließt.

Funktionen der Drainageschicht

  • Vermeidung von Staunässe: Die Drainageschicht, aus grobem Material wie Kies, Schotter oder Ziegelbruch, leitet Wasser schnell ab.
  • Unterstützung der Pflanzenstabilität: Die Schicht gibt größeren Gesteinsbrocken Halt, was die Stabilität der Gartenstruktur verbessert.
  • Schutz vor Unkraut: In Kombination mit einem wasserdurchlässigen Vlies verhindert die Drainageschicht, dass Erde in die Drainage einsickert und diese verstopft.
  • Förderung eines naturnahen Gefälles: Durch die Drainageschicht lässt sich in ebenen Gärten ein leichtes Gefälle erzeugen, das die Wasserableitung fördert.

Schritte zur Installation einer Drainageschicht

  1. Aushub: Entfernen Sie den Boden bis zu einer Tiefe von 30-50 cm und säubern Sie die Fläche von Wurzelwerk und Unkraut.
  2. Materialauswahl und Lage: Platzieren Sie die Drainageschicht gleichmäßig verteilt auf der Fläche. Verwenden Sie groben Kies, Schotter oder Ziegelbruch.
  3. Gefälle einrichten: Schaffen Sie ein leichtes Gefälle von etwa 10 Grad, falls der Garten keine natürliche Neigung besitzt.
  4. Trennvlies: Decken Sie die Drainageschicht mit einem wasserdurchlässigen Vlies ab, um zu verhindern, dass Erde die Schicht verstopft.

Eine korrekt angelegte Drainage sorgt für optimale Bedingungen für Ihre Steingartenpflanzen, indem sie den Boden gut durchlüftet und Staunässe verhindert.

Alternative: Geröllgarten

Ein Geröllgarten ist eine hervorragende Alternative zum klassischen Steingarten, wenn Ihr Garten keine natürliche Hanglage aufweist. Er bietet einen naturnahen Lebensraum für typische Steingartenpflanzen, ohne aufwendige Terrassierungen.

Aufbau eines Geröllgartens

Ein Geröllgarten besteht aus einer flachen oder leicht ansteigenden Schicht aus grobem Gesteinsschutt, zwischen dem etwas Erde zu finden ist. Dies eignet sich für trockenheitsresistente Pflanzen wie Hauswurzen.

1. Aushub und Vorbereitung:

  • Graben Sie die vorgesehene Fläche etwa 20 bis 30 cm tief aus, entfernen Sie Unkraut und Wurzeln.

2. Drainageschicht:

  • Füllen Sie den Aushub mit einer 10-20 cm dicken Schicht aus grobem Kies oder Schotter auf.

3. Erd- und Geröllschicht:

  • Bedecken Sie die Drainageschicht mit einer dünnen Schicht nährstoffarmer Erde und verteilen Sie eine Schicht aus grobem Gesteinsschutt oder kleineren Steinen darüber.

4. Bepflanzung:

  • Pflanzen Sie trockentolerante Gewächse wie Hauswurzen in die Zwischenräume des Gerölls. Sorgen Sie dabei für ausreichend Sonnenlicht.

Ein Geröllgarten ist pflegeleicht und bietet trockenheitsresistenten Pflanzen optimale Bedingungen.

Mini-Steingarten im Pflanzgefäß

Ein Mini-Steingarten im Pflanzgefäß eignet sich perfekt für begrenzte Platzverhältnisse. Sie können Pflanzkübel, flache Pflanzschalen oder Blumenkästen verwenden, solange diese über ein Abflussloch verfügen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Auswahl des Pflanzgefäßes:

  • Wählen Sie ein Gefäß mit mindestens einem Abflussloch. Ideal sind breite, flache Töpfe oder Schalen aus Ton oder Stein.

2. Drainageschicht einbauen:

  • Füllen Sie den Boden des Gefäßes mit einer 5-10 cm hohen Schicht Blähton oder kleinen Kieseln.

3. Trennvlies einlegen:

  • Legen Sie ein wasserdurchlässiges Vlies über die Drainageschicht.

4. Substrat einfüllen:

  • Mischen Sie herkömmliche Blumenerde mit Sand und Kies und füllen Sie das Substrat bis etwa 2-3 cm unter den Rand des Gefäßes.

5. Bepflanzung:

  • Pflanzen Sie Steingartenstauden wie Hauswurz oder niedrigwachsende Sedumarten in das vorbereitete Substrat. Setzen Sie die Pflanzen in kleinen Gruppen.

6. Dekoration:

  • Verteilen Sie größere Steine oder Kiesel auf der Oberfläche, um die natürliche Anmutung zu verstärken.

7. Pflege:

  • Stellen Sie das Pflanzgefäß an einen sonnigen bis halbschattigen Standort und gießen Sie sparsam.

Ein Mini-Steingarten im Pflanzgefäß bietet eine attraktive Möglichkeit, auch auf kleinem Raum eine naturnahe Gartenlandschaft zu gestalten.

Bilder: Eerik / iStockphoto