Steingarten

Einen Steingarten richtig planen und anlegen

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Steingärten bestechen durch ihre pflegeleichte Ästhetik. Dieser Artikel erläutert die Planung, Anlage und Pflege eines Steingartens, um eine eigene kleine Gebirgslandschaft zu erschaffen.

Steingarten anpflanzen
Steingärten sind hübsch anzusehen und pflegeleicht

Planung und Standortauswahl

Bevor Sie mit dem Anlegen Ihres Steingartens beginnen, ist eine gründliche Planung entscheidend. Diese umfasst die Standortwahl, Bodenbeschaffenheit und die Erstellung einer Skizze.

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Standortwahl

Wählen Sie einen Standort, der sonnig bis halbschattig ist. Steingartenpflanzen bevorzugen trockene, sonnige Plätze und durchlässigen Boden. Optimal sind Hänge oder Schräglagen, da sie für einen natürlichen Wasserabfluss sorgen. Falls Ihr Grundstück keine natürliche Hanglage bietet, können Sie durch eine Geländemodellierung eine leichte Neigung erzeugen. Auch flache Bereiche oder Kübel sind für kleinere Steingärten geeignet.

Bodenbeschaffenheit und Drainage

Überprüfen Sie die Bodenbeschaffenheit des geplanten Areals. Ein durchlässiger Boden ist essenziell, um Staunässe zu vermeiden. Eine etwa 20 cm dicke Schicht aus Schotter oder Kies unter dem Steingarten sorgt für eine gute Drainage. Mischen Sie schweren oder lehmigen Boden mit Sand und etwas Kompost, um die Durchlässigkeit zu erhöhen.

Skizzierung und Strukturierung

Erstellen Sie eine maßstabsgetreue Skizze Ihres Steingartens. Zeichnen Sie die geplante Fläche ein und berücksichtigen Sie dabei Lichtverhältnisse, Topographie und Dekorationselemente. Planen Sie zudem Wege und Trittstellen, um den Zugang zum Steingarten zu erleichtern.

Materialauswahl

Für die Gestaltung benötigen Sie Steine in verschiedenen Größen und Formen. Achten Sie darauf, dass die Steine witterungsbeständig sind und gut in das natürliche Umfeld passen. Verwenden Sie eine Mischung aus großen, mittelgroßen und kleineren Steinen für eine ästhetisch ansprechende Optik.

Auswahl der Steine

Die Auswahl der richtigen Steine beeinflusst das Erscheinungsbild und die Funktionalität Ihres Steingartens. Ideale Steine sind heimische Gesteinsarten wie Granit, Kalkstein, Schiefer und Sandstein. Diese Steine bieten eine robuste Struktur und fügen sich gut in die natürliche Umgebung ein.

Vermeiden Sie die Kombination zu vieler Steinsorten, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen. Eine Mischung aus verschiedenen Größen und Formen innerhalb einer Gesteinsart führt zu einer abwechslungsreichen Optik. Größere Steine sollten zu etwa einem Drittel im Boden eingelassen werden, um Stabilität und einen natürlichen Look zu gewährleisten.

Vorbereitung des Untergrunds

Die sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds ist entscheidend für das Gedeihen der Pflanzen. Heben Sie die gesamte Fläche etwa 30 bis 50 Zentimeter tief aus und entfernen Sie gründlich alle Unkrautwurzeln. Verlegen Sie Wühlmausdraht, um Schäden durch Nagetiere zu verhindern.

Eine 20 Zentimeter dicke Drainageschicht aus Kies oder Schotter gewährleistet einen optimalen Wasserabfluss und minimiert das Risiko von Staunässe. Ein Unkrautvlies auf der Drainageschicht verhindert das Durchwachsen von Unkraut. Bedecken Sie die Drainageschicht mit einer Mischung aus sandig-kiesigem Mutterboden oder nährstoffarmer Erde. Kleine Hügel können bereits jetzt angelegt werden, um eine natürliche Topographie zu erzeugen.

Platzierung der Steine

Beginnen Sie mit den größten Steinen, den sogenannten Findlingen. Diese sollten mit der größten Fläche nach unten und zu etwa einem Drittel in den Boden eingegraben werden. Füllen Sie die Hohlräume mit Sand auf, um zusätzliche Stabilität zu gewährleisten.

Sobald die größeren Steine fixiert sind, fügen Sie die mittelgroßen und kleineren Steine hinzu. Platzieren Sie diese so, dass ein natürlicher, unregelmäßiger Look entsteht. Integrieren Sie alle gewünschten Steingartenelemente wie Sitzbänke oder Treppen, um Akzente zu setzen.

Lassen Sie den Steingarten einige Tage ruhen, damit sich die Steine und das zugeschüttete Material setzen können. Niederschlag kann diesen Prozess beschleunigen.

Auswahl der Pflanzen

Wählen Sie Pflanzen, die sich für trockene, sonnige Standorte eignen. Diese sind oft an karge Böden und extreme Wetterbedingungen angepasst.

Pflanzenkategorien

  • Niedrige Polsterpflanzen und Bodendecker: Beispiele sind Polsterphlox (Phlox subulata), Blaukissen (Aubrieta), Steinkraut (Alyssum) und Grasnelken (Armeria maritima).
  • Zwerggehölze: Dazu gehören Zwergwacholder (Juniperus communis ‚Compressa‘), Zwerglatschenkiefer (Pinus mugo ‚Pumilio‘) und Strauchmispeln (Cotoneaster microphyllus).
  • Sukkulenten: Ideal sind Hauswurz (Sempervivum) und verschiedene Sedum-Arten.
  • Blühende Stauden: Beispiele sind Enzian (Gentiana), Küchenschelle (Pulsatilla) und Thymian (Thymus).

Standortbedingungen

Achten Sie darauf, dass der pH-Wert des Bodens den Vorlieben der Pflanzen entspricht. Kalkliebende Arten wie Blauschwingel (Festuca glauca) gedeihen auf kalkhaltigem Untergrund, während kalkempfindliche Pflanzen wie Alpen-Edelweiß (Leontopodium alpinum) sauren Boden bevorzugen.

Blühzeiten und Farbenpracht

Kombinieren Sie Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten, um ganzjährig ein attraktives Bild zu schaffen. Frühblüher wie Wildtulpen (Tulipa tarda) und Narzissen (Narcissus) bringen im Frühling Farbe, während Sommerblüher wie Lavendel (Lavandula) und Herbst-Enzian (Gentiana) in den späteren Monaten für Blütenpracht sorgen.

Pflegeleichte Auswahl

Die meisten Steingartenpflanzen sind winterhart und pflegeleicht. Einmal etabliert, benötigen sie nur gelegentlich Wasser und minimalen Dünger. Entfernen Sie regelmäßig abgestorbene Pflanzenteile und Unkraut.

Bepflanzung des Steingartens

Bevor Sie mit der Bepflanzung beginnen, lassen Sie die Steine einige Tage ruhen. Sobald die Steine fest verankert sind, können Sie mit der Bepflanzung beginnen.

Halten Sie ausreichend Platz zwischen den Pflanzen, um die natürliche Ästhetik der Steinlandschaft zu bewahren. Achten Sie auf die Licht- und Bodenbedürfnisse der Pflanzen, insbesondere für schattenliebende Pflanzen. Nehmen Sie die Pflanzen vorsichtig aus ihren Töpfen, lockern Sie den Wurzelballen leicht und setzen Sie die Pflanzen in vorbereitete Pflanzlöcher. Füllen Sie die Zwischenräume zwischen den Pflanzen mit Kies oder kleinen Steinen auf, um die Drainage zu unterstützen und Staunässe zu vermeiden.

Um eine natürliche Vegetation zu erzeugen, verwenden Sie vier bis fünf Pflanzen der gleichen Art in Gruppen. Gießen Sie die frisch gepflanzten Pflanzen vorsichtig, um ein gutes Anwachsen zu fördern.

Pflege des Steingartens

Ein großer Vorteil des Steingartens ist sein geringer Pflegeaufwand. Dennoch bedarf es einiger grundlegender Pflegemaßnahmen, um Ihre Steingartenpflanzen gesund und attraktiv zu halten.

  • Bewässerung: Gießen Sie mäßig, besonders in längeren Trockenperioden, und vermeiden Sie Staunässe.
  • Düngung: Verwenden Sie sparsam organischen Dünger im Frühjahr.
  • Unkraut entfernen: Jäten Sie regelmäßig, insbesondere in der Anfangsphase.
  • Rückschnitt: Schneiden Sie welke oder abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig ab.
  • Moosentfernung: Entfernen Sie Moos, das sich zwischen den Steinen ansiedelt.
  • Winterschutz: Decken Sie empfindliche Pflanzen bei Bedarf mit Vlies oder Reisig ab.
  • Pflege der Steine: Reinigen Sie die Steine gelegentlich von Moos, Algen und Laub.

Mit diesen Pflegemaßnahmen sichern Sie die Gesundheit und optische Attraktivität Ihres Steingartens.

Bilder: katkov / iStockphoto