Steinbeet

Steinbeet gestalten: Welche Steine eignen sich am besten?

Steinbeete sind pflegeleichte Gestaltungselemente, die Struktur und optische Akzente in den Garten bringen. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zum Steingarten, rechtliche Aspekte, Planung, Anlage und geeignete Pflanzen.

Unterschied zwischen Steinbeet und Steingarten

Zwischen einem Steinbeet und einem Steingarten bestehen wesentliche Unterschiede, obwohl die Begriffe oft synonym verwendet werden. Ein Steinbeet ist eine klar definierte Fläche, die mit verschiedenen Steinarten wie Kies, Schotter oder Splitt bedeckt ist. Es ist spärlich bepflanzt und dient dazu, bestimmte Pflanzen hervorzuheben sowie Struktur und Akzente zu setzen. Diese Beete sind ideal für Vorgärten oder als Übergang zwischen Terrasse und Gartenflächen. Typische Pflanzen für Steinbeete sind pflegeleichte Gräser, Sukkulenten und Kräuter.

Ein Steingarten hingegen ist eine größere, naturnah gestaltete Landschaft mit einer Vielzahl von Steinen, Sand, Kies und Geröll. Diese Gärten ahmen alpine Landschaften nach und beherbergen eine Vielfalt von trockenheitsverträglichen Gebirgspflanzen. Steingärten erfordern sorgfältige Planung und Pflege, um die idealen Bedingungen für die Pflanzen zu schaffen und zu erhalten. Sie sind ideal zur Förderung der Biodiversität und schaffen natürliche Lebensräume für viele Pflanzen und Tiere.

Hauptunterschiede

  • Steinbeet: Kleinere, klar definierte Fläche, hauptsächlich zur Abdeckung mit Steinen und minimaler Bepflanzung.
  • Steingarten: Größere, naturnachahmende Landschaft, die eine vielfältige Mischung von Steinen und Pflanzen umfasst.

Beide Gestaltungsformen bieten unterschiedliche Vorteile und nutzen spezielle Pflanzen und Materialien je nach Zweck des Gartens.

Lesen Sie auch

Rechtliche Aspekte von Steinbeeten

In Deutschland wird bei der Gestaltung von Gartenflächen zwischen vielseitig bepflanzten Steinbeeten und sogenannten Schottergärten unterschieden. Schottergärten, die oft nur aus Kies oder Schotter bestehen und wenig oder keine Bepflanzung aufweisen, stehen wegen ihrer negativen ökologischen Auswirkungen in der Kritik. Sie bieten keinen Lebensraum für Insekten und Kleinlebewesen und tragen nicht zur Verbesserung des Kleinklimas bei. Daher sind sie in vielen Bundesländern bereits verboten oder stark reguliert.

Es gibt keine einheitliche Regelung auf nationaler Ebene, und die Vorschriften variieren je nach Bundesland und Kommune. Beispielsweise haben Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt gesetzliche Maßnahmen ergriffen, um die Anlage von Schottergärten zu verbieten oder einzuschränken.

Wenn Sie ein Steinbeet planen, sollten Sie folgende rechtliche Aspekte berücksichtigen:

  1. Kommunale Bauordnungen: Informieren Sie sich bei Ihrer örtlichen Bauaufsichtsbehörde über spezifische Vorschriften und Genehmigungspflichten.
  2. Naturschutzregeln: Beachten Sie die naturschutzrechtlichen Bestimmungen, die zum Schutz der Biodiversität beitragen.
  3. Größe des Steinbeets: Größere Anlagen können genehmigungspflichtig sein, insbesondere wenn sie die Gartenfläche erheblich versiegeln.

Gestalten Sie Steinbeete immer unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte, indem Sie insektenfreundliche Pflanzen und variierende Steinarten verwenden.

Vor- und Nachteile von Steinbeeten

Ein Steinbeet bietet viele Vorteile, sollte jedoch auch in Hinblick auf mögliche Nachteile gut abgewogen werden.

Vorteile

  • Langlebigkeit: Steine sind robust und widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen.
  • Minimaler Pflegeaufwand: Ein Steinbeet erfordert durch sorgfältige Planung und die Verwendung von Unkrautvlies wenig Pflege.
  • Wasserdurchlässigkeit: Die Verwendung von Kies und Splitt verhindert Staunässe und sorgt für gute Drainage.
  • Ästhetische Flexibilität: Steinbeete bieten gestalterische Vielfalt und passen sich verschiedenen Gartenstilen an, von minimalistisch bis mediterran.

Nachteile

  • Regelmäßige Reinigung: Laub, Schmutz und mögliche Algenbildung müssen regelmäßig entfernt werden.
  • Ökologische Nachteile: Ohne ausreichende Bepflanzung bieten Steinbeete weniger Lebensraum für Insekten und Kleinlebewesen.
  • Bodensperre: Unkrautvlies kann das Eindringen von Nährstoffen und Luft in den Boden verhindern.
  • Kosten: Die Erstinstallation kann kostenintensiv sein, besonders bei der Verwendung spezieller Steinarten.
  • Genehmigungen: In einigen Regionen kann eine Genehmigung erforderlich sein, besonders bei größeren Steinbeeten.

Wägen Sie diese Vor- und Nachteile sorgfältig ab, um zu entscheiden, ob ein Steinbeet für Ihren Garten geeignet ist.

Planung und Gartengestaltung

Für die gelungene Integration eines Steinbeets in Ihren Garten sollten Sie die Gestaltung sorgfältig planen. Ein harmonisches Design berücksichtigt sowohl ästhetische Aspekte als auch die speziellen Bedürfnisse der Pflanzen und die Eigenschaften der Steine.

Form und Größe bestimmen

Überlegen Sie sich zunächst die Form und Größe des Steinbeets. Abgerundete Formen passen in mediterrane oder naturbelassene Gärten, während geometrische Formen in modernen oder asiatisch inspirierten Gärten besser zur Geltung kommen. Ein sonniger, gut einsehbarer Standort eignet sich am besten.

Boden und Lage berücksichtigen

Steinbeete benötigen durchlässigen, eher nährstoffarmen Boden und eine gut belüftete Lage. Bei lehmigem Boden empfiehlt sich eine Drainageschicht aus Kies oder Schotter, um Staunässe zu vermeiden.

Pflanzen auswählen

Wählen Sie trockenheitsverträgliche und sonnenliebende Pflanzen wie mediterrane Kräuter, Bodendecker, Sukkulenten und bestimmte Gräser. Kombinieren Sie Pflanzen mit verschiedenen Wuchshöhen und Farben, um ein lebendiges Bild zu schaffen.

Einfassung und Materialien wählen

Die Einfassung des Beets und die verwendeten Steinarten sollten zur übrigen Gartengestaltung passen. Größere Steine, niedrige Hecken oder Kräuter eignen sich gut für die Umrandung. Verwenden Sie Steine in verschiedenen Farben und Korngrößen, um optische Akzente zu setzen.

Skizzieren und planen

Messen Sie den geplanten Bereich aus und erstellen Sie eine Skizze. Zeichnen Sie ein, wo welche Pflanzen platziert werden sollen, und berücksichtigen Sie die diversen Wuchshöhen. Planen Sie die Einfassung und Verteilung der Steine.

Durch eine durchdachte Planung und gezielte Auswahl an Pflanzen und Materialien schaffen Sie ein harmonisches und pflegeleichtes Steinbeet.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anlegen eines Steinbeets

  1. Fläche abstecken: Messen Sie die geplante Beetfläche aus und stecken Sie diese mit Pflöcken und einer Mauerschnur ab.
  2. Boden ausheben und vorbereiten: Heben Sie die Fläche auf eine Tiefe von etwa 30-40 cm aus und entfernen Sie gründlich das Wurzelwerk und Unkraut. Bei lehmigem Boden empfiehlt sich eine Drainageschicht aus grobem Kies. Vermischen Sie die ausgehobene Erde mit Schotter im Verhältnis 1:1, um die Bodendurchlässigkeit zu erhöhen, und füllen Sie das Gemisch wieder in die Fläche zurück.
  3. Pflanzlöcher ausheben: Bereiten Sie großzügige Pflanzlöcher vor, um die Erde punktuell aufzuarbeiten und ggf. Dünger hinzuzufügen.
  4. Unkrautvlies auslegen: Decken Sie die Fläche mit Unkrautvlies ab. Schneiden Sie an den geplanten Pflanzstellen kreuzförmige Schlitze.
  5. Beeteinfassung setzen: Setzen Sie eine Umrandung aus größeren Steinen oder Pflanzen, um die Struktur des Beets zu unterstützen.
  6. Pflanzen einsetzen: Bereiten Sie die Pflanzen vor, indem Sie sie gründlich wässern. Pflanzen Sie sie anschließend in die vorbereiteten Löcher und mulchen Sie die Umgebung.
  7. Kies oder Schotter verteilen: Verteilen Sie eine gleichmäßige Schicht Kies oder Schotter, sparen Sie dabei den direkten Bereich um die Pflanzen aus.

Diese Schritte helfen Ihnen, ein ästhetisches und pflegeleichtes Steinbeet anzulegen.

Pflege des Steinbeets

Ein Steinbeet benötigt regelmäßige Pflege, um attraktiv und gesund zu bleiben. Hier einige Tipps:

  1. Blätter und Pflanzenreste entfernen: Nutzen Sie einen Rechen oder Laubbläser, um Verrottung und Unkrautwachstum zu verhindern.
  2. Unkraut bekämpfen: Entfernen Sie regelmäßig von Hand Unkraut, das sich im Beet niedergelassen hat.
  3. Algen und Moose verhindern: Lockern Sie den Kies regelmäßig auf, um die Feuchtigkeit zu reduzieren.
  4. Pflege der Bepflanzung: Schneiden Sie die Pflanzen jährlich zurück und prüfen Sie sie auf Krankheiten und Schädlinge.
  5. Steinpflege: Spülen Sie kleinere Steine gelegentlich ab, um sie sauber und frei von Moos zu halten.
  6. Bewässerung und Düngung: Gießen Sie in Trockenperioden und düngen Sie sparsam.

Mit diesen Maßnahmen bleibt Ihr Steinbeet optisch ansprechend und bietet einen idealen Lebensraum für Ihre Pflanzen.

Geeignete Pflanzen für das Steinbeet

Die Wahl der richtigen Pflanzen ist entscheidend für das Ergebnis Ihres Steinbeets. Besonders geeignet sind trockenheitsresistente und sonnenliebende Pflanzen.

Stauden

  • Lavendel: Langlebig und bienenfreundlich.
  • Seifenkraut: Robust und vielseitig.
  • Katzenminze: Pflegeleicht und blühfreudig.
  • Eisenkraut: Ideal für sonnige Standorte.
  • Ochsenauge: Leuchtende Blüten für Farbakzente.

Wildblumen und Rosen

  • Kriechrose: Bietet Bodendeckung und Blüten.
  • Wiesenmargerite: Ideal für naturbelassene Beete.
  • Wiesenflockenblume: Attraktiv für Insekten.
  • Bibernellrose: Trockenheitsresistent und robust.

Gräser

  • Federgras: Filigrane Halme für leichte Bewegungen im Wind.
  • Blauschwingel: Kompakte Form mit interessanter Farbgebung.
  • Lampenputzergras: Dekorative Blütenähren im Herbst.
  • Zittergras: Zarte Halme, die im Wind tanzen.

Gehölze

  • Felsenbirne: Frühjahrsblüher mit attraktiven Früchten.
  • Wacholder: Immergrün und pflegeleicht.
  • Schmetterlingsstrauch: Anziehungspunkt für Schmetterlinge.
  • Ginster: Verträgt trockene Standorte und bietet gelbe Blütenpracht.

Blühende Bodendecker

  • Teppichphlox: Dichte, blühende Teppiche in verschiedenen Farben.
  • Hornkraut: Weiße Blüten und silbrig-grünes Laub.
  • Blaukissen: Blütenmeer im Frühling.
  • Teppich-Thymian: Aromatisch und bewährt als Bodendecker.

Durch die sorgfältige Auswahl dieser Pflanzen schaffen Sie ein pflegeleichtes und optisch ansprechendes Steinbeet, das widerstandsfähig und ökologisch wertvoll ist.

Auswahl der Steine

Die Auswahl der richtigen Steine ist entscheidend für das ästhetische und funktionale Ergebnis Ihres Steinbeets.

Gesteinsarten

Wählen Sie beständige Gesteinsarten, die nicht schnell verwittern. Hier sind einige gängige Optionen:

  • Basalt
  • Granit
  • Kalkstein
  • Schiefer
  • Sandstein
  • Quarzit
  • Dolomit
  • Tuffstein

Regionale Gesteine passen oft besser in die natürliche Umgebung.

Vielfalt und Harmonie

Nutzen Sie nicht zu viele unterschiedliche Gesteinsarten, um einen harmonischen Gesamteindruck zu schaffen. Eine ausgewogene Mischung aus großen und kleinen Steinen in ähnlichen Farben und Texturen sorgt für ein abwechslungsreiches, aber ruhiges Erscheinungsbild.

Farb- und Korngrößen

Die Kombination von Steinen in verschiedenen Farben und Korngrößen erzeugt ein dynamisches Erscheinungsbild. Unterschiedliche Farben lassen sich geschickt für Akzente nutzen:

  • Erdige, warme Töne: Für mediterrane Gärten.
  • Weiß, Schwarz und Grautöne: Für moderne, japanisch inspirierte Gärten.

Kantige Steine und Splitt eignen sich besonders gut für trittfeste Oberflächen, während runder Kies dekorativer wirkt.

Grobe und feine Strukturen

Kombinieren Sie Steine unterschiedlicher Größen:

  • Große Brocken: Setzen Sie als Blickfang oder für Terrassierungen.
  • Kleinere Steine: Nutzen Sie zur Füllung von Lücken oder für dekorative Schichten.

Stellen Sie sicher, dass größere Steine fest im Boden verankert sind, um Stabilität zu gewährleisten.

Verwendung von Wurzelvlies

Um das Wachstum von Unkraut in Ihrem Steinbeet effektiv zu verhindern, sollten Sie auf die richtige Verwendung von Wurzelvlies achten. Dieses spezielle Vlies lässt Wasser, Luft und Nährstoffe durch, blockiert jedoch Unkrautwuchs.

Vorbereitung und Verlegung

Vor dem Auslegen des Wurzelvlieses:

  • Boden vorbereiten: Heben Sie die geplante Beetfläche aus und entfernen Sie gründlich alle Wurzelunkräuter. Mischen Sie den Aushub eventuell mit Kompost oder Schotter für bessere Bodendurchlässigkeit.
  • Pflanzlöcher vorbereiten: Heben Sie großzügige Pflanzlöcher aus.

Anlegen des Vlieses

Beim Auslegen des Wurzelvlieses:

  • Vlies zuschneiden: Schneiden Sie das Vlies passend zu Ihren Beeten zu. Bahnen von bis zu einem Meter Breite sind einfacher zu handhaben.
  • Überlappung beachten: Lassen Sie die Bahnen mindestens 10 cm überlappen.
  • Fixierung: Fixieren Sie die Bahnen mit schweren Gegenständen.
  • Kreuzschnitte für Pflanzen: Schneiden Sie an den geplanten Pflanzstellen kreuzförmige Schlitze.
  • Ränder umschlagen: Schlagen Sie die Ränder um, um Unkrautwuchs zu verhindern.

Abschlussarbeiten

Nach dem Verlegen des Wurzelvlieses:

  • Pflanzen einsetzen: Setzen Sie die Pflanzen durch die vorhandenen Kreuzschnitte in den Boden.
  • Vlies abdecken: Decken Sie das Vlies mit einer Schicht Kies oder Schotter ab.

Durch diese sorgfältige Vorgehensweise stellen Sie sicher, dass Ihr Steinbeet unkrautfrei bleibt und Ihre Pflanzen prächtig gedeihen können.

Bilder: gabriel12 / Shutterstock