Eisenkraut

Eisenkraut: Pflanzung, Pflege & Heilwirkung der Verbene

Eisenkraut, auch als Verbene bekannt, ist eine vielseitige Pflanze mit dekorativen Blüten und einer langen Tradition in der Pflanzenheilkunde. Dieser Artikel liefert umfassende Informationen zu Herkunft, Sorten, Pflanzung, Pflege und Vermehrung.

Verwendung

Echtes Eisenkraut (Verbena officinalis) hat eine lange Tradition in der Pflanzenheilkunde und wurde bereits im Altertum verwendet. Es ist bekannt für seine harntreibenden, gallenflussanregenden und antirheumatischen Eigenschaften und wurde zur Behandlung verschiedenster Beschwerden eingesetzt. Diese Tradition wird in der Volksheilkunde bis heute fortgesetzt.

Innere Anwendungen

  • Behandlung von Verdauungsstörungen, einschließlich Appetitlosigkeit und Magenbeschwerden.
  • Therapie von Durchfall und Gallenblasenbeschwerden.
  • Linderung von Kopfschmerzen durch nervöse Spannungen.
  • Unterstützung bei nervösen Herzbeschwerden und Bronchitis.
  • Senkung von Fieber und Behandlung von Nasennebenhöhlen- sowie Mandelentzündungen.
  • Förderung des gestörten Milchflusses und Einleitung der Menstruation.

Äußere Anwendungen

  • Wundheilung und Behandlung von Wund- sowie Zahnfleischentzündungen.
  • Linderung von Insektenstichen, Hauterkrankungen und schlecht heilenden Wunden.

Traditionell wird Eisenkraut oft als Tee zubereitet. Zur Herstellung wird 1 Gramm getrocknetes Eisenkraut mit 100 Millilitern kochendem Wasser übergossen. Drei Tassen pro Tag sind ausreichend, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Der Tee schmeckt bitter, wirkt aber blutreinigend, harntreibend, entkrampfend und schleimlösend.

Neben der inneren Anwendung findet Eisenkraut auch als Tinktur Verwendung, die auf die Haut aufgetragen wird, um Insektenstiche zu behandeln und die Wundheilung zu fördern.

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Es ist wichtig zu beachten, dass Eisenkraut in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden sollte, da es wehenfördernde Eigenschaften besitzt. Auch in der Schulmedizin findet das Eisenkraut aufgrund fehlender wissenschaftlicher Belege für die Wirksamkeit nur wenig Anwendung. Dennoch bleibt es ein beliebtes Heilmittel in der Volksmedizin und gehört in jeden gut bestückten Apothekergarten.

Welcher Standort ist geeignet?

Eisenkraut bevorzugt einen sonnigen und warmen Standort. Es gedeiht am besten in voller Sonne und verträgt hohe Temperaturen sowie Sommerhitze sehr gut. Die Pflanze ist hitze- und trockenresistent, was sie ideal für exponierte Lagen macht.

Ein leicht windgeschützter Standort kann vorteilhaft sein. Neuere Züchtungen sind robuster und widerstandsfähiger gegenüber Wind und Regen, sodass spezieller Windschutz meist nicht erforderlich ist. Eisenkraut kann sowohl im Gartenbeet als auch in Kübeln oder Balkonkästen kultiviert werden. Verwenden Sie im Garten gut durchlässigen Boden, der leicht sauer und humusreich ist. Für die Pflanzung auf dem Balkon empfiehlt sich hochwertige Blumenerde und ein nach Süden ausgerichteter Standort mit einer Drainageschicht aus Blähton, um Staunässe zu vermeiden.

Im Garten eignen sich naturnahe Steingärten, Schotterbeete oder Trockenmauern gut für die Kultivierung. Bei idealen Bedingungen blüht Eisenkraut hier von Mai bis zum ersten Frost und bildet über Monate hinweg neue Blüten.

Pflanzung

Eisenkraut sollte erst nach den Eisheiligen, also Mitte Mai, ins Freie gepflanzt werden, da es frostempfindlich ist. Die Pflanzung kann fast die gesamte Saison über vorgenommen werden, jedoch ist der späte Frühling optimal.

Vor der Pflanzung das Beet gründlich vorbereiten: Unkraut entfernen, Erde auflockern und mit Sand, Humus oder Kompost untermischen. Wässern Sie die Verbenen vor dem Einsetzen. Setzen Sie sie in Pflanzlöcher, die doppelt so groß wie der Wurzelballen sind. Ein Pflanzabstand von 30-40 cm ermöglicht ausreichend Platz für das Wachstum. Eine Mulchschicht hilft, den Wasserbedarf zu reduzieren und die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten.

Für Kübel oder Balkonkästen eine Drainageschicht aus Blähton verwenden und hochwertige Blumenerde einfüllen. Der Standort sollte möglichst vollsonnig sein, da Eisenkraut hohen Lichtbedarf hat.

Wuchs

Verbenen, zu denen das Eisenkraut gehört, sind in der Regel einjährige, krautige Pflanzen. Sie wachsen je nach Art und Sorte entweder aufrecht oder kriechend und zeichnen sich durch ihre charakteristisch vierkantigen Stängel aus. Die Wuchshöhe variiert stark: klassische Topf-Hybriden erreichen zwischen 15 und 30 Zentimeter, während andere Sorten bis zu 75 Zentimeter hoch werden können.

Echtes Eisenkraut wächst aufrecht und bildet feingliedrige, verzweigte Triebe mit zahlreichen Blütenständen. Es kann eine Höhe von 20 bis 75 Zentimetern erreichen und besitzt eine spindelförmig gedrehte Wurzel, die bis zu 60 Zentimeter in die Tiefe reicht.

Herkunft

Verbenen, auch bekannt als Eisenkraut, gehören zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae). Diese Gattung umfasst etwa 87 Arten, die weltweit verbreitet sind, jedoch ihren Ursprung in Südamerika haben. Schon in der Antike war das Echte Eisenkraut (Verbena officinalis) bekannt und wurde für rituelle Zwecke sowie als Heilpflanze genutzt.

Die heute für Garten- und Kübelbepflanzungen angebotenen Verbenen sind in der Regel Hybriden. Zu diesen zählt auch das Patagonische Eisenkraut (Verbena bonariensis), das als kurzlebige Gartenstaude bekannt ist und sich an geeigneten Standorten selbst aussät.

Echtes Eisenkraut gedeiht in gemäßigten bis tropischen Regionen und ist in Süd- und Mitteleuropa weit verbreitet. Es wächst als sommergrüne, krautige Pflanze und kann eine Wuchshöhe von 20 bis 75 Zentimetern erreichen. Seine ährenförmigen Blütenstände bestehen aus kleinen, weißlichen bis rosafarbenen Blüten, die von Juni bis Oktober erscheinen.

Blätter

Die Blätter des Eisenkrauts sind kreuz-gegenständig am Stängel angeordnet, eiförmig, verkehrt-eiförmig oder länglich und haben keine Nebenblätter. Sie sind grob gezähnt, gelappt oder tief fiederspaltig und rau behaart, besonders auf den Blattadern der Unterseite.

Blüte

Eisenkraut begeistert mit üppigen Blüten in verschiedenen Farben, außer Gelb. Die Blütenstände präsentieren sich in schirmartigen bis kugeligen Formen und blühen von Mai bis zum ersten Frost. Das Echte Eisenkraut blüht speziell von Juli bis Oktober. Jede Blüte besteht aus fünf Kronblättern, die zu einer Röhre verwachsen sind, sowie vier Staubblättern.

Eisenkraut zieht viele Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an, was es zu einem wertvollen Bestandteil eines naturnahen Gartens macht.

So kommt die Pflanze über den Winter

Eisenkraut ist nicht winterhart und wird in kälteren Klimazonen oft als einjährige Pflanze kultiviert. Um die Pflanze über den Winter zu bringen, sind besondere Maßnahmen nötig.

Methoden zur Überwinterung

1. Ins Haus holen:

  • Pflanzen vor dem ersten Frost bodennah zurückschneiden.
  • Ausgegrabene Pflanzen in Töpfe setzen und in ein frostfreies, helles Winterquartier bei etwa 5 °C stellen. Sparsam gießen.

2. Im Topf überwintern:

  • Pflanzen vor dem ersten Frost bodennah zurückschneiden.
  • Töpfe mit isolierendem Material umwickeln und eine Mulchschicht auftragen. In ein frostfreies, helles Winterquartier stellen und gießen nur bei Bedarf.

3. Durch Stecklinge überwintern:

  • Stecklinge im Spätsommer schneiden und bewurzeln. Bewurzelte Stecklinge im Haus überwintern und im Mai wieder ins Freie pflanzen.

In Regionen mit milden Wintern kann das Eisenkraut im Freiland bleiben, wobei der Wurzelbereich mit Mulchmaterial geschützt werden sollte.

Eisenkraut richtig schneiden

Das Schneiden von Eisenkraut fördert einen buschigen Wuchs und eine üppige Blüte und kann zur Verlängerung der Blütezeit beitragen.

Schnittmaßnahmen

  • Formschnitt bei Jungpflanzen: Triebspitzen leicht einkürzen, um eine buschigere Wuchsform zu erreichen.
  • Rückschnitt im Frühjahr: Alle Eisenkraut-Arten vor dem Austrieb eine Handbreit über dem Boden einkürzen.
  • Verblühte Blütenstände entfernen: Verblühte Blütenstände abknipsen, um die Blütezeit zu verlängern.
  • Herbstschnitt für mehrjährige Pflanzen: Rückschnitt vor dem Winter, um die Energie in die Wurzeln zu lenken.

Für die Verwendung als Vasenblume Stiele am frühen Morgen schneiden, bevor die Knospen vollständig geöffnet sind, und kopfüber zum Trocknen aufhängen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Eisenkraut gedeiht am besten auf durchlässigen, humusreichen und leicht sauren Böden. Ein gut versorgter Boden fördert das Wachstum und die Blütenbildung.

Ideale Bodeneigenschaften

  • Nährstoffreich: Zugabe von Kompost verbessert leichte Sandböden.
  • Leicht sauer: Fördert die Nährstoffaufnahme.
  • Durchlässig: Vermeiden Sie Staunässe durch Beimischen von Kies oder Sand bei schweren Böden.
  • Leicht feucht: Regelmäßig gießen, besonders in Trockenphasen.

Für Kübelpflanzen verwenden Sie hochwertige Blumenerde und mischen etwas Sand bei, um die Durchlässigkeit zu erhöhen.

Sorten & Arten

Die Welt der Eisenkräuter bietet eine reiche Auswahl an Arten und Sorten:

  • Argentinisches Eisenkraut (Verbena bonariensis): Hohe, schlanke Stängel, leuchtend violette Blütendolden.
  • Echtes Eisenkraut (Verbena officinalis): Zarte, weiße oder rosafarbene Blüten, lange Tradition als Heilpflanze.
  • Zitronen-Verbene (Aloysia citrodora): Intensiver Zitronenduft, weiße Blüten.
  • Purpurblättriges Eisenkraut (Verbena officinalis var. grandiflora ‘Bampton’): Purpurfarbene Laubblätter, rosafarbene Blüten.
  • Lanai Pink Twister (Hänge-Verbene): Weiß, rosa und rot gefärbte Blüten für Hängeampeln.
  • Teppich-Verbene (Lippia nodiflore): Zartrosa Blüten, ideal als Bodendecker.
  • Blue Spires: Rot-violette Blüten.
  • Bright Rose: Intensive pinkfarbene Blüten.
  • Lila Luzi: Zweifarbige Blüten, außen blau, innen weiß.

Jede Sorte bringt einzigartige Eigenschaften und Schönheiten in den Garten.

Eisenkraut vermehren

Eisenkraut kann auf verschiedene Weisen vermehrt werden:

Vermehrung durch Aussaat

  1. Samen im Februar auf feuchtem Papier bei Zimmertemperatur vier Wochen ausbreiten.
  2. Papier zusammenrollen und vier bis sechs Wochen in den Kühlschrank bei Temperaturen um den Gefrierpunkt legen.
  3. Samen stets leicht feucht halten, da Verbenen Kaltkeimer sind.
  4. Nach dem Kühlschrankaufenthalt keimende Samen in Anzuchttöpfe pflanzen und bei etwa 12°C aufstellen.
  5. Nach den Eisheiligen ins Freie pflanzen.

Vermehrung durch Stecklinge

  1. Im Sommer oder Herbst etwa 10 cm lange Triebstücke schneiden.
  2. Untere Blätter entfernen und Stecklinge in feuchte Anzuchterde stecken.
  3. Warm und hell im Haus überwintern.
  4. Im Mai nach draußen pflanzen.

Selbstaussaat

Lassen Sie die Pflanze einfach stehen, damit die Blütenstände Samen bilden. Diese werden durch Wind, Vögel und Insekten verbreitet und sorgen für neue Pflanzen im nächsten Jahr.

Teilung

  1. Stauden im Frühjahr oder Spätsommer ausgraben.
  2. Wurzelballen vorsichtig teilen.
  3. Geteilte Pflanzen ins Beet pflanzen.

Krankheiten & Schädlinge

Eisenkraut ist relativ robust, kann jedoch von bestimmten Schädlingen und Krankheiten befallen werden.

Schädlinge

  • Blattläuse: Schnell vermehrende Insekten, die Pflanzensaft aussaugen.
  • Spinnmilben: Schaden vor allem bei Trockenheit.
  • Weiße Fliege: Verursacht Gelbfärbung und Blattverlust.
  • Thripse und Zwergzikaden: Schädigen Pflanzen vor allem bei trockenem Wetter.
  • Schnecken: Verursachen Fraßschäden an jungen Trieben.

Krankheiten & Schädlinge

  • Echter Mehltau: Weißer, pulverartiger Belag auf den Blättern.
  • Rostflecken: Orange-braune Flecken auf den Blättern.
  • Pilzkrankheiten: Treten bei feuchtem Milieu auf.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Regelmäßige Kontrolle auf Befall.
  • Ein sonniger und luftiger Standort zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten.
  • Förderung von Nützlingen wie Marienkäfern.
  • Einsatz biologischer Pflanzenschutzmittel bei starkem Befall.
  • Abspülen von Blattläusen mit Wasserstrahl.
  • Verwendung von Eisendünger bei Gelbfärbung der Blätter.
  • Entfernen und Entsorgen befallener Pflanzenteile.

Durch diese Maßnahmen bleibt das Eisenkraut gesund und kann seine vollen dekorativen und heilenden Eigenschaften entfalten.

Häufig gestellte Fragen

Warum heißt die Pflanze „Eisenkraut“, obwohl sie kein Eisen enthält?

Der Name „Eisenkraut“ stammt aus dem Altertum und ist auf die Verwendung der Pflanze bei rituellen und magischen Handlungen zurückzuführen. Man glaubte, dass das Kraut Schwerter segnen und bei der Eisenverhärtung helfen könne.

Ist Eisenkraut bienenfreundlich?

Ja, Eisenkraut zieht viele Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an und ist daher eine wertvolle Pflanze für naturnahe Gärten.

Gibt es resistentere Sorten gegen typische Krankheiten wie Mehltau?

Ja, insbesondere die „Tapien“-Sortengruppe ist resistent gegen den echten Mehltau. Außerdem wurden viele neuere Züchtungen entwickelt, die weniger anfällig für Pilzkrankheiten sind.

Warum sollte Eisenkraut nicht in der Schwangerschaft eingenommen werden?

Eisenkraut besitzt wehenfördernde Eigenschaften und kann daher während der Schwangerschaft zu frühzeitigen Wehen führen. Es sollte daher vermieden werden.

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