Verbene

Blühende Verbenen: So funktioniert Anbau und Pflege

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Verbenen – auch als Eisenkräuter bezeichnet – sind beliebte Blumen für sonnige Balkone oder warme Gartenstandorte. Die prachtvollen Blüten in vielen Farben sind den ganzen Sommer über zu bewundern, zudem gilt die einjährig kultivierte Blühpflanze als ausgesprochen pflegeleicht. Wie Sie die Verbene richtig pflanzen und pflegen, verraten wir Ihnen im folgenden Artikel.

verbene
Es gibt tausende verschiedene Sorten von Verbenen
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich Verbenen richtig?
Verbenen sind pflegeleichte, farbenfrohe Blumen für sonnige Standorte in Balkonkästen, Töpfen oder Beeten. Sie benötigen einen humosen, nährstoffreichen und gut durchlässigen Boden, regelmäßiges Gießen und Düngen sowie einen sonnigen Standort für eine üppige, langanhaltende Blütezeit von Mai bis Oktober.

Herkunft und Verbreitung

Verbenen zählen zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae) und werden deshalb oft auch als „Eisenkraut“ bezeichnet. Ursprünglich ist die Gattung in den warmen Regionen Südamerikas beheimatet, manche Arten haben ihren Ursprung jedoch auch in anderen Teilen der Welt. So gilt die europäische Wildart Verbena officinalis (Echtes Eisenkraut) schon seit der Antike als Heilpflanze und wurde bevorzugt für Geburtszauber und bei Verletzungen angewendet. Die heute im Handel erhältlichen Verbenen sind mehrheitlich Hybridformen und zeichnen sich durch ein umfassendes Farbspektrum ihrer Blüten aus. Daneben sind manche samenfeste Arten – etwa die Patagonische Verbene (Verbena bonariensis) – ebenfalls sehr beliebt als kurzlebige Garten- und Topfpflanzen.

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Verwendung

Verbenen werden in erster Linie als Bepflanzung von Balkonkästen, Kübeln und Blumenampeln verwendet, wobei zwischen kompakt und hängend wachsenden Sorten unterschieden wird. Kompakte und eher flach bleibende Varianten wie ‚Vepita‘, ‚Vectura‘ oder ‚Lindolena‘ kommen in Kästen und kleinen Gefäßen gut zur Geltung, während Formen mit langen und kräftigen Trieben ihre Pracht in Blumenampeln am besten entfalten. Besonders hübsch sehen Verbenen in Kombination mit anderen üppig blühenden Balkonklassikern wie Vanilleblumen (Heliotropium arborescens), Zauberglöckchen (Calibrachoa), Petunien (Petunia) oder Begonien (Begonia) aus.

Darüber hinaus eignen sich Verbenen sehr gut zur Unterpflanzung, etwa von Rosen- oder Hibiskushochstämmchen. Des Weiteren machen die Blumen in jedem gemischen Sommerblumen- und Staudenbeet eine gute Figur, vor allem in Kombination mit Rosen, als Lückenfüller oder als Randbepflanzung. Apart wirkt beispielsweise ein kreisrundes, farbenprächtig bepflanztes Blumenbeet inmitten einer Rasenfläche.

Aussehen und Wuchs

Bei uns kultiviert man die frostempfindlichen und Wärme liebenden Verbenen in der Regel einjährig, obwohl manche Arten und Sorten durchaus überwintert werden können. Allerdings lohnt sich der dafür notwendige Aufwand nicht, da die Blumen im Herbst zahlreiche Samen produzieren. Diese können problemlos zur weiteren Vermehrung verwendet werden.

Die Blumen wachsen krautig, sehr zierlich sowie feingliedrig und erreichen je nach Art und Sorte unterschiedliche Wuchshöhen. Die klassischen, für die Topfkultur gezüchteten Hybridsorten werden meist zwischen 15 und 30 Zentimeter hoch. Manche Varianten wachsen aufrecht, andere kriechend bzw. mit nach unten hängenden Trieben.

Die angenehm würzig duftenden Verbenen sind bei Schmetterlingen und anderen Insekten sehr beliebte Futterpflanzen.

Blätter

Die gelappten bzw. fiederspaltigen, kreuzgegenständig angeordneten Laubblätter der Verbene weisen einen gezahnten Rand auf. Manche Sorten haben rau behaartes Laub, andere glattes. Charakteristisch für die Gattung ist der vierkantige Stängel. Nebenblätter werden in der Regel nicht ausgebildet.

Blüten und Blütezeit

Die zarten, grünen Blätter der Verbene treten jedoch völlig hinter ihren üppigen, vielblütigen Blütendolden zurück. Die schirmartigen bis kugeligen Blütenstände blühen in fast allen Farben von Weiß über Gelb, Rosa, Rot, Violett bis hin zu Grün und Braun. Besonders attraktiv sind jedoch die gestreiften bzw. die zwei- bis mehrfarbigen Sorten wie ‚Voodoo Star‘, ‚Lanai Twister‘ oder ‚Wicked‘. Verbenen entzücken zudem durch ihre sehr lange Blütezeit, die von Mai bis weit in den Herbst hinein reicht. In der Regel setzt erst der erste Frost dem Blütenreichtum ein Ende.

Früchte

Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Insekten. Anschließend bilden sich zahlreiche Nüsschen heraus, die die Samen beinhalten. Diese können Sie sammeln und immer wieder zur Neuaussaat verwenden. Im Beet säen sich manche Verbenenarten – vor allem die frostharten wie Verbena officinalis oder Verbena hastata – gern selbst aus. Diese Verbenen sind Kaltkeimer und brauchen eine kühle Wetterperiode in der kalten Jahreszeit, bevor sie bei steigenden Temperaturen im Frühjahr keimen.

Giftigkeit

Verbenen werden schon seit Jahrhunderten als Heilkraut verwendet, vornehmlich für äußere Anwendungen wie etwa bei Entzündungen oder schlecht heilenden Wunden. Auch heute noch können Sie Eisenkrauttee und -öl in Drogerien und Apotheken kaufen, wobei diese Naturheilmittel aus dem Kraut des hier heimischen Gewöhnlichen oder Echten Eisenkrauts (Verbena officinalis) hergestellt werden. Die in Gärtnereien erhältlichen Hybridformen sind jedoch reine Zierpflanzen und für Heilzwecke nicht geeignet.

Grundsätzlich sind Verbenen – ganz gleich um welche Art und Sorte es sich handelt – nicht giftig, das Kraut kann sogar verzehrt und die Blüten als Dekoration von sommerlichen Salaten und Desserts verwendet werden. Doch Vorsicht: Wie bei so vielem macht auch hier die Dosis das Gift. Die hübschen Blumen enthalten mit Verbenalin ein erst in hohen Dosen schädliches Glykosid, weshalb Sie die leicht bitter schmeckenden Pflanzenteile nur in geringem Maße genießen sollten.

Welcher Standort ist geeignet?

Pflanzen Sie die Verbenen an einen möglichst sonnigen und warmen Standort, dann blühen sie besonders üppig und langanhaltend. Optimal ist ein nach Süden weisender Standort, vor allem auf dem Balkon und der Terrasse. Regen und Wind machen zumindest den neueren Hybrid-Züchtungen nichts aus, auch heiße Standorte werden gut vertragen. Lediglich für schattige Plätze eignet sich diese sonnenliebende Blume nicht und bildet deshalb an zu dunklen Standorten nur wenig bis gar keine Blüten aus.
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Boden

Im Hinblick auf die optimale Bodenbeschaffenheit sind Verbenen hingegen nicht sonderlich anspruchsvoll. Am wohlsten fühlen die Blumen sich in einem humosen und nährstoffreichen, frischen bis feuchten, aber gut durchlässigen und bestenfalls leicht sauren Boden. Für Balkon- und andere Kübelpflanzungen genügt eine hochwertige, auf Kompost basierende Blumenerde.

Topfkultur

Verbenen eignen sich vorzüglich für eine Topfkultur, immerhin sind zahlreiche der neueren Hybridsorten speziell für die Haltung auf Balkonen und Terrassen gezüchtet worden. Achten Sie auf eine gute Topfdrainage – Tongranulat oder Perlite im Substrat sowie ein Abzugsloch am Topfboden sorgen dafür – und die regelmäßige Versorgung mit Wasser und Dünger. Besonders üppig blühen Verbenen an warmen und sonnigen Standorten, weshalb ein nach Süden ausgerichteter Balkon für diese Blumen optimal ist.

Vorziehen

Die hübschen Verbenen müssen Sie nicht jedes Jahr neu kaufen, sondern können sie immer wieder aufs Neue aus den Samen selbst vermehren. Für die sommerliche Blüte ziehen Sie die Blumen ab Februar vor, wobei Sie zunächst die Keimhemmung brechen müssen – Verbenen sind Kaltkeimer und müssen daher für einen Zeitraum von etwa vier Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Und so ziehen Sie die kleinen Pflänzchen aus den Samen:

  • Samen auf einer leicht angefeuchtetem Unterlage (z. B. herkömmliches Küchenpapier) ausbreiten
  • Unterlage zusammenrollen und für ca. vier Wochen in den Kühlschrank packen
  • Papier und Samen stets leicht feucht halten
  • Samen müssen kühl gehalten werden, dürfen aber keinen Temperaturen unter 0 °C ausgesetzt werden
  • Pflanzen Sie die Samen oder Keimlinge nun in kleine Töpfe oder in eine Schale mit Anzuchtsubstrat.
  • Ziehen Sie die Keimlinge nun bei kühlen Temperaturen zwischen 10 und 15 °C, bis sie schließlich ab Mitte bis Ende Mai ausgepflanzt und an steigende Temperaturen gewöhnt werden können.

Einfacher ist es, wenn Sie die Samen gleich im Herbst in einen Frühbeetkasten aussäen und sie dort vorziehen. Achten Sie jedoch auf eine gleichbleibende Feuchtigkeit und pikieren Sie die jungen Pflanzen rechtzeitig.

Verbene richtig pflanzen

Setzen Sie die Verbenen immer in mit reifem Kompost angereicherten Aushub, Topfpflanzen dagegen kommen in frische Blumenerde. Vermischen Sie diese mit Tongranulat und legen Sie am Topfboden eine Drainageschicht aus Blähton an. Nach der Pflanzung sollte der Wurzelbereich gemulcht werden – etwa mit einer Mischung aus Rindenmulch und Kompost – um die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten und die Blumen vor einer Austrocknung zu bewahren.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Grundsätzlich lassen Sie Verbenen die ganze Saison hindurch pflanzen, allerdings sollten Sie die zumeist empfindlichen Blumen erst gegen Ende Mai ins Freie setzen. Viele Arten und Sorten sind sehr frostempfindlich und dürfen daher eventuellem Spätfrost nicht ausgesetzt werden.

Der richtige Pflanzabstand

Je nach Art und Wuchsform benötigen Verbenen einen Pflanzabstand zwischen 25 und 50 Zentimetern. Am besten kommen die Dauerblüher in dichten Tuffs gepflanzt zur Geltung, wo sie dann alsbald dichte Blütenteppiche ausbilden.

Verbene gießen

Die dauerblühende Verbene hat einen hohen Wasserbedarf, so dass die Erde niemals ganz austrocknen sollte. Regelmäßiges Gießen ist daher bei Topfblumen sowie während warmer und trockener Phasen auch bei ausgepflanzten Exemplaren sinnvoll. Zugleich verträgt die Pflanze jedoch keine Staunässe, so dass die Erde stets nur mäßig feucht, aber niemals triefend nass sein sollte. Verbenen im Beet werden zudem mit Rinde, Rasenschnitt und / oder Kompost gemulcht, damit der Boden an heißen Tagen nicht austrocknet.

Verbene richtig düngen

Verbenen sind nicht nur ausgesprochen durstig, sie haben auch einen hohen Nährstoffbedarf. Versorgen Sie in Pflanzgefäßen kultivierte Exemplare ab April einmal die Woche mit einem Flüssigdünger für Blühpflanzen, ausgepflanzte Blumen erhalten dagegen einmal pro Monat eine organische Kompostdüngung bzw. werden alternativ ebenfalls mit handelsüblichen Blühpflanzendünger versorgt. Bei der Pflanzung ist es zudem sinnvoll, den Aushub mit Kompost und Hornspänen oder Pferdemist anzureichern.

Verbene richtig schneiden

Da Verbenen in der Regel einjährig kultiviert werden, ist ein Rückschnitt nicht notwendig. Lediglich die verblühten Blütendolden sollten Sie regelmäßig ausputzen, um die Pflanze immer wieder zur Ausbildung neuer Blütenbälle anzuregen.
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Verbene vermehren

Verbenen lassen sich über selbst gesammelte oder gekaufte Samen vermehren, wobei dieses Vorhaben durch den notwendigen Kältereiz etwas aufwändig ist. Auch die Stecklingsvermehrung ist nicht unkompliziert, schließlich müssen die im August geschnittenen Kopfstecklinge kühl, aber hell und frostfrei überwintert werden. Erst im nächsten Frühjahr pflanzen Sie die vegetativ vermehrten Verbenen in Pflanzgefäße bzw. ins Beet aus.
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Überwintern

Einige Arten der Verbene sind ohnehin einjährig und sterben nach der Samenreife ab. Andere wiederum sind grundsätzlich mehrjährig, müssen jedoch frostfrei und hell überwintert werden – nur wenige Verbenen, wie etwa das heimische Echte Eisenkraut, sind frosthart und können auch über den Winter draußen bleiben. Die üblicherweise in den Gartenfachmärkten erhältlichen, üppig blühenden Hybridsorten brauchen hingegen viel Wärme und dürfen nicht kälter als bis 0 °C kultiviert werden. Von diesen lohnt sich eine Überwinterung oft nicht, da überjährige Pflanzen oft recht blühfaul sind. Besser ist es, lediglich Stecklinge zu schneiden und diese zu überwintern.
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Krankheiten und Schädlinge

Da Verbenen warme Standorte bevorzugen, haben sie insbesondere bei zu großer Trockenheit häufig mit Spinnmilben (auch: Rote Spinne), Weißen Fliegen oder Blattläusen zu kämpfen. Hier hilft es, die Blumen gleichmäßig feucht zu halten und sie gegebenenfalls gelegentlich mit einem feinen Zerstäuber zu besprühen. Ausgepflanzte Exemplare sind unbedingt vor Schnecken zu schützen, etwa durch eine Barriere, das Mulchen mit Sägemehl bzw. Stroh oder das Ausbringen von Schneckenkorn. Des Weiteren hilft eine Vergesellschaftung mit Pflanzen, die wiederum von Schnecken nicht sonderlich gemocht werden wie beispielsweise Nelken, Geranien, Phlox, Mohn, Astern oder Begonien.

Manche Verbenensorten sind zudem recht anfällig für den an warmen und sonnigen Standorten häufig auftretenden Echten Mehltau. Viele der neueren Züchtungen wurden jedoch bereits auf eine Resistenz hin gezüchtet. Gelbe Blätter hingegen sind häufig ein Hinweis auf einen Nährstoffmangel, der vorzugsweise auf zu kalkigen Böden auftritt und den Sie mit einem Eisendünger beseitigen können.

Verbenen blühen nicht, was tun?

Wenn Verbenen nicht blühen wollen, stehen sie entweder zu dunkel oder sie werden nicht ausreichend gedüngt. Die Dauerblüte zwischen Mai und Oktober kostet der Pflanze viel Kraft, weshalb sie einen hohen Wasser- und Nährstoffbedarf hat. Insbesondere Topfpflanzen müssen ab April und während der gesamten Vegetationsperiode kontinuierlich mit einem guten, ausgewogenen Blühpflanzendünger (13,00€ bei Amazon*) versorgt werden.

Tipp

Insbesondere die hohen Sorten eignen sich sehr gut als Schnittblumen für die Vase. Sie lassen sich sogar trocknen und für hübsche Trockensträuße verwenden. Als Schnittblumen bestimmte Verbenen schneiden Sie am besten dann, wenn die Knospen sich noch nicht ganz geöffnet haben. Stellen Sie die Vase mit den Blumen hell und wechseln Sie täglich das Wasser, dann können Sie die Pracht umso länger genießen.

Arten und Sorten

Es gibt tausende verschiedene Sorten der Verbene, deren Blüten und Wuchsformen sehr unterschiedlich ausfallen. Das Farbspektrum ist riesig, wobei es auch viele zwei- und mehrfarbige Varianten gibt. Die Blüten können zudem einfach oder gefüllt sein, mit gezacktem oder gerüschtem Rand oder ohne.

Keinesfalls verwechseln sollten Sie die beliebte Balkon- und Beetblume jedoch mit der Zitronenverbene oder Verveine (Aloysia citrodora), die auch als Zitronenstrauch bezeichnet wird. Diese Art gehört zwar auch zur Pflanzenfamilie der Verbenen, zählt aber nicht zu den Eisenkräutern. Im Gegensatz zu diesen enthält die Zitronenverbene ein intensiv nach Zitrone schmeckendes ätherisches Öl und wird daher gern für Tees und Parfums verwendet.

Die schönsten Verbenen für Balkon und Beet:

  • ‚Scarlet‘: scharlachrote Blüte, hängende Triebe
  • ‚Starfight‘: zweifarbig, pinkfarbene Blüten mit weißem Rand, hängende Triebe
  • ‚Tapien‘: violette Blüten, hängende Triebe
  • ‚Peaches & Cream‘: pfirsichfarbene Blüten mit Farbverlauf
  • ‚Lila Luzi‘: zweifarbig, blaue Blüten mit sternförmig weißer Mitte, kompakter Wuchs
  • ‚Bright Rose‘: pinkfarbene Blüte

Ebenfalls sehr attraktiv ist das so genannte Lanzen-Eisenkraut (Verbena hastata) mit seinen in leuchtenden Farben blühenden Blütenkerzen in Rot oder Violett. Diese Sorten werden etwa 100 bis 120 Zentimeter hoch. Mit bis zu 150 Zentimeter Wuchshöhe wird auch das Patagonische Eisenkraut (Verbena bonariensis) sehr hoch. Die Art bildet große, blaue bis blauviolette Blütenbälle aus.

Bilder: Jorge Salcedo / Shutterstock