Zauberglöckchen

Zauberglöckchen: Erfolgreiche Kultivierung in Beet & Kübel

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Ihren großen Schwestern, den Petunien, laufen Zauberglöckchen mit Blütenreichtum und Widerstandskraft den Rang ab. Hobbygärtner wissen zu schätzen, dass sich die verschwenderische Pracht von Calibrachoa ohne zeitaufwändiges Ausputzen wie von Zauberhand entfaltet. Nach welchem Fahrplan die Kultivierung erfolgreich verläuft, vermitteln die folgenden Antworten auf oft gestellte Fragen.

Calibrachoa
Zauberglöckchen bringen Farbe auf Balkon und in den Garten
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man Zauberglöckchen richtig?
Zauberglöckchen (Calibrachoa) sind pflegeleichte, reich blühende Sommerblumen, die von Mai bis Oktober blühen. Sie bevorzugen sonnige Standorte mit leicht saurer, humoser Erde. Wichtig ist regelmäßiges Gießen mit weichem Wasser und alle 14 Tage Düngen mit Petuniendünger.

Zaubergloeckchen richtig pflanzen

Der Auszug der Eisheiligen Mitte Mai, läutet den Beginn der Pflanzzeit für Zauberglöckchen ein. Setzen Sie die noch eingetopften Jungpflanzen mit dem Wurzelballen in weiches Wasser, während Sie den Boden am sonnigen Standort feinkrümelig vorbereiten. Kleine Pflanzgruben im Abstand von 20-25 cm nehmen die jungen Calibrachoa auf. Es ist von Vorteil, dem Aushub etwas Torf oder Rhododendronerde unterzumischen. Die Zugabe von Laub- oder Nadelkompost trägt ebenfalls bei zu optimalen Startbedingungen. Um die bezaubernden Sommerblumen im Topf und Blumenkasten fachgerecht zu pflanzen, gehen Sie so vor:

  • Über dem Wasserablauf eine Tonscherbe legen als Drainage
  • Moorbeet- oder Rhododendronerde zu einem Drittel einfüllen
  • 5 Calibrachoa je laufendem Meter in die lockere Erde setzen und andrücken
  • Einen Gießrand freilassen von 2-3 cm

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Setzen Sie die Pflanzen nicht tiefer, als sie sich zuvor im Anzuchttopf befanden. Gießen Sie zum guten Schluss an mit weichem Wasser.

Pflegetipps

Das Pflegeprogramm für Calibrachoa basiert vornehmlich auf einem gut ausbalancierten Wasser- und Nährstoffhaushalt. Je sonniger die Lage und wärmer die Temperaturen, desto höher erweist sich der Gießbedarf. Prüfen Sie daher täglich per Daumenprobe das Substrat in Beet und Kübel. Fühlen sich die oberen 1-2 cm trocken an, werden die Zauberglöckchen mit weichem Wasser gegossen. Von Mai bis September enthält das Gießwasser alle 14 Tage einen Flüssigdünger für Petunien. Dieses Spezialpräparat ist so formuliert, dass es alle wichtigen Nährstoffe plus Eisen liefert. Als dritte tragende Säule einer erfolgreichen Kultivierung gilt der wiederholte Schnitt. Kürzen Sie die Ranken alle paar Wochen um ein Drittel ein, entwickelt sich eine fulminante Blütenfülle. Zeitaufwändiges Ausputzen können Sie sich an Zauberglöckchen sparen.
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Welcher Standort ist geeignet?

Damit die floralen Schmuckstücke im Beet und auf dem Balkon die Erwartungen erfüllen, sollte der Standort so beschaffen sein:

  • Sonnige Lage ohne sommerliche Stauhitze
  • Durchlässiges, humoses Erdreich, frisch und nicht allzu trocken
  • Idealerweise ein saurer pH-Wert von 5,5 bis 6,0

Während bei Petunien der Blick stets auf einen Schutz vor Wind und Regen gerichtet wird, erweisen sich Calibrachoa in dieser Hinsicht als deutlich widerstandsfähiger.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Zauberglöckchen machen ihrem Namen alle Ehre, wenn am sonnigen Standort eine leicht saure Erde vorherrscht. Ansonsten sind die Attribute normaler Gartenerde von Vorteil, wie nährstoffreich, humos, frisch-feucht und gut durchlässig. Als Substrat für Topf und Balkonkasten empfehlen wir daher Rhododendronerde oder Moorbeeterde, die von Hause aus über den pH-Wert von 5,5 bis 6,0 verfügen.

Wann ist Blütezeit?

Ihre verschwenderische Blütenfülle präsentieren Calibrachoa von Mai bis Oktober im Beet und auf dem Balkon. Putzen Sie verwelkte Blüten regelmäßig aus, locken Sie immer neue Knospen hervor und erzeugen ein gepflegtes Erscheinungsbild. Wem diese Arbeit zu zeitaufwändig ist, wartet die kurze Zeit ab, bis die Blüten eingetrocknet sind, denn sie werden rasch überwachsen.

Zaubergloeckchen richtig schneiden

Schneiden Sie Calibrachoa alle 2 bis 3 Wochen um ein Drittel zurück, verzweigen die Sommerschönheiten ohne Unterlass. Stimmen die übrigen Rahmenbedingungen, ist die Pflanze übersät mit einem dichten Blütenflor, der die grünen Laubblätter nahezu vollständig überdeckt. Da sich eine Überwinterung der ungemein kälteempfindlichen Zauberglöckchen nicht lohnt, warten Sie im Herbst die Samenreife ab, sammeln das Saatgut ein und entsorgen den Rest auf dem Kompost.

Zaubergloeckchen gießen

Gießen Sie Ihre Zauberglöckchen regelmäßig mit weichem Wasser, denn Trockenstress beeinträchtigt die Blütenfülle merklich. An warmen Sommertagen kann dies täglich der Fall sein. Prüfen Sie daher jeden Morgen oder Abend mit einem Finger den Feuchtigkeitsgehalt, um bei Bedarf sogleich zu wässern. Damit sich keine schädliche Staunässe entwickelt, wird ein Untersetzer nach wenigen Minuten ausgegossen.

Zaubergloeckchen richtig düngen

Zu den tragenden Säulen einer fachgerechten Pflege zählt die ausgewogene Nährstoffversorgung. Calibrachoa verlangen nach reichlich Dünger, sowohl im Beet als auch im Pflanzgefäß. Verabreichen Sie von Mai bis September alle 14 Tage einen flüssigen Petuniendünger, die auf den besonderen Eisenbedarf ausgerichtet sind. Die Gabe von Kompost ist aufgrund der empfindlichen Wurzeln und des dichten Blüten- und Blätterkleides nicht sinnvoll.

Überwintern

Mit Blick auf die unkomplizierte Aussaat, entscheiden sich Hobbygärtner mehrheitlich gegen eine aufwändige Überwinterung von Calibrachoa. Möchten Sie das Experiment wagen, schneiden Sie die Ranken im Herbst bis auf 10 cm zurück. Tragen Sie die kälteempfindlichen Zauberglöckchen in ein helles Winterquartier. Bei Temperaturen zwischen 10 und 12 Grad Celsius gießen Sie ab und zu mit weichem Wasser, damit der Wurzelballen nicht austrocknet. Gedüngt wird in dieser Phase nicht. Ab Mitte/Ende April gewöhnen Sie die Pflanzen schrittweise an das Sonnenlicht und wärmere Temperaturen, topfen um in frisches Substrat, damit sie ab Mitte Mai für das Leben unter freiem Himmel gerüstet sind.
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Zaubergloeckchen vermehren

Geht den Zauberglöckchen im Herbst die Puste aus, üben Sie sich ein wenig in Geduld und entsorgen die emsigen Blumen nicht verfrüht. Warten Sie stattdessen ab, bis sich die grünen Samenkapseln braun verfärben und sammeln diese ein. Am luftigen, trockenen Platz öffnen sich die Kapseln rasch und geben das wertvolle Saatgut frei. Im Januar säen Sie die feinen Samen auf der halbschattigen, warmen Fensterbank aus und züchten bis Mai die nächste Generation heran. Alternativ schneiden Sie im Frühsommer nicht blühende Kopfstecklinge, um diese im kleinen Topf mit magerem Substrat bewurzeln zu lassen.

Ist Zaubergloeckchen giftig?

Botaniker ordnen das Zauberglöckchen den Nachtschattengewächsen zu. Somit ist die Blütenschönheit entfernt verwandt mit populären Nutzpflanzen, wie Kartoffeln und Tomaten. Sie können daher beruhigt von einer unbedenklichen Verwendung von Calibrachoa im Familiengarten ausgehen.

Gelbe Blätter

Mit gelben Blättern signalisiert das Zauberglöckchen Unwohlsein aufgrund von Nährstoffmangel. Ausgelöst wird die Beeinträchtigung durch die Verwendung kalkhaltigen Gießwassers. Im Substrat kumuliert der Kalkgehalt, sodass lebenswichtiges Eisen festgelegt wird. Stellen Sie daher um auf gesammeltes Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser. Für eine kurzfristige Abhilfe sorgt spezieller Eisendünger, den der Fachhandel bereit hält.

Schöne Sorten

  • Rubinglöckchen: Überreich blühend mit rubinroten Blüten, sehr gesund und ungemein robust; Balkonpflanze des Jahres 2012
  • Deep Yellow: Besticht mit kugeligem Wuchs und leuchtend gelben Blüten den ganzen Sommer hindurch
  • Chameleon Sunshine Berry: Ein Blütenfeuerwerk in Pink und Gelb an bis zu 60 cm langen Ranken; ideal für die Ampel
  • Petticoat: Gefüllt blühende Calibrachoa der Extraklasse in bezaubernden Farben von Hellgelb bis Dunkelviolett
  • Lemon Ice: Entfaltet ein Blütenmeer mit weißen Glöckchen, die ein hellgelbes Auge ziert