Steingarten

Natursteinmauer im Steingarten: Tipps für Planung & Bau

Natursteinmauern werten jeden Garten durch ihre natürliche Schönheit und Robustheit auf. Ob Trockenmauer oder Mörtelbauweise, dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Möglichkeiten der Gartengestaltung mit Naturstein.

Arten von Natursteinmauern

Natursteinmauern bieten vielfältige Möglichkeiten für die Gestaltung von Gärten. Die unterschiedlichen Bauweisen und Materialien verleihen jedem Garten einen individuellen und natürlichen Charme. Hier sind einige der gängigsten Arten von Natursteinmauern:

Bruchsteinmauern

Bruchsteinmauern bestehen aus unregelmäßig geformten Steinen, die durch Brechen oder Sprengen großer Felsen gewonnen werden. Sie repräsentieren die natürliche Schönheit des Gesteins durch ihre raue Oberfläche und ungleichmäßige Form. Dank der unregelmäßigen Struktur haben Bruchsteinmauern ein rustikales und naturnahes Erscheinungsbild und sind ideal für Gärten im Landhausstil oder mit mediterranem Flair.

Zyklopenmauern

Zyklopenmauern, auch als Polygonalmauerwerke bekannt, verwenden große, unregelmäßig geformte Natursteine, die akkurat aufeinandergeschichtet werden. Diese Mauern zeichnen sich durch ihre massive Bauweise und hohe Stabilität aus. Die kunstvolle Anordnung der unterschiedlichen Steinformen ergibt ein besonderes, antikes und imposantes Erscheinungsbild.

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Schichtmauern

Schichtmauern bestehen aus Systemsteinen, bei denen die Steine innerhalb einer Schicht die gleiche Stärke besitzen. Häufig werden diese Mauern mit Mörtel errichtet, um zusätzliche Stabilität zu gewährleisten. Die präzisen waagerechten Lagerfugen ermöglichen eine klare Struktur und ein ordentliches Aussehen. Diese Mauerart eignet sich besonders gut für moderne und strukturierte Gartenlandschaften.

Friesenwälle

Ein Friesenwall ist eine spezielle Form der Trockenmauer, die aus großen runden Findlingen errichtet wird. Diese Mauerart ist typisch für norddeutsche Landschaften und wird ohne Mörtel gebaut. Die Findlinge werden sorgfältig aufeinander geschichtet, wobei die größte Stabilität durch die geschickte Anordnung der Steine entsteht. Friesenwälle bieten zudem ökologischen Mehrwert, da sie Lebensraum für viele Insekten und Kleinlebewesen bieten.

Durch die Auswahl des geeigneten Mauertyps sowie durch kreative Gestaltung und Bepflanzung können Sie Ihrer Natursteinmauer eine ganz persönliche Note verleihen und gleichzeitig einen funktionalen und ästhetischen Mehrwert für Ihren Garten schaffen.

Materialien für Natursteinmauern

Beim Bau von Natursteinmauern stehen Ihnen eine Reihe von Natursteinen zur Verfügung, die jeweils durch unterschiedliche Eigenschaften und optische Merkmale überzeugen. Hier erhalten Sie einen Überblick über die am häufigsten verwendeten Materialien:

Granit

Granit ist bekannt für seine Robustheit und Langlebigkeit. Dieses magmatische Gestein kann Witterungseinflüssen und Frost problemlos trotzen, weshalb es ideal für den Außeneinsatz geeignet ist. Die natürliche Farbe von Granit variiert von hellgrau über silber bis hin zu schwarzen Einsprengseln, was eine klare und moderne Optik verspricht.

Kalkstein

Kalkstein, ein Sedimentgestein, ist wegen seiner leichteren Bearbeitbarkeit und natürlichen Erscheinung beliebt. Er wird häufig in einem warmen hellbeigen bis gräulichen Farbspektrum angeboten und lässt sich hervorragend in Gärten integrieren, die eine natürliche und harmonische Atmosphäre anstreben. Kalkstein ist zudem historisch bewährt und wird schon seit Jahrhunderten im Mauerbau verwendet.

Sandstein

Sandstein entsteht aus verfestigten Sandkörnern und ist wegen seiner porösen Struktur leicht zu bearbeiten. Die Farbpalette von Sandstein reicht von gelb über rot bis hin zu braun, wodurch dieses Material besonders gut für mediterrane oder rustikale Gartenstile geeignet ist. Seine natürliche warme Ausstrahlung macht ihn zu einem beliebten Material für Gartenmauern und andere gestalterische Elemente.

Schiefer

Schiefer ist ein metamorphes Gestein, das durch seine charakteristische Mehrschichtung und Spaltbarkeit besticht. Dies ermöglicht eine präzise Verlegung und ergibt eine elegante und moderne, oft anthrazitfarbene Oberfläche mit möglichen bläulichen oder rötlichen Einschlägen. Dieser Naturstein ist auch besonders abriebfest und eignet sich ideal für optisch anspruchsvolle Projekte.

Basalt

Basalt ist ein vulkanisches Gestein, das sich durch seine dunkelgraue bis schwarze Farbe und hohe Härte auszeichnet. Seine feinkörnige Struktur und Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen machen ihn zu einer langlebigen Wahl, die sich perfekt für moderne und minimalistische Gärten eignet. Durch die Möglichkeit, ihn leicht zu bearbeiten und zu polieren, bietet Basalt vielseitige Anwendungsmöglichkeiten im Gartenbau.

Indem Sie das passende Material für Ihre Natursteinmauer auswählen, können Sie nicht nur die Ästhetik Ihres Gartens erheblich steigern, sondern auch eine langlebige und stabile Gartenstruktur schaffen. Bei der Auswahl sollten Sie neben den optischen Vorlieben auch die funktionalen Ansprüche und die regionale Verfügbarkeit der Steine berücksichtigen, um sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll zu handeln.

Vorteile von Natursteinmauern

Natursteinmauern bieten zahlreiche Vorteile für die Gestaltung und Funktionalität Ihres Gartens. Lassen Sie uns einige der überzeugendsten Argumente beleuchten:

  • Nachhaltigkeit: Natursteine gelten als umweltfreundliches Baumaterial, da sie in der Regel mit geringem Energieaufwand abgebaut werden. Ein bedeutender Aspekt ist ihre Wiederverwendbarkeit – bei Umbauten oder Renovierungen können die Steine problemlos erneut genutzt werden.
  • Gestaltungsvielfalt: Die große Auswahl an Farben, Texturen und Formen der Natursteine ermöglicht Ihnen kreative Freiheit bei der Planung Ihrer Gartenmauer. Dadurch lassen sich Natursteinmauern harmonisch in unterschiedlichste Gartengestaltungen integrieren, ob traditionell oder modern.
  • Robustheit und Widerstandsfähigkeit: Natursteinmauern sind bekannt für ihre Langlebigkeit. Sie halten problemlos Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte durch. Zudem sind sie widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen wie Frost und Regen sowie resistent gegen Schädlingsbefall und Feuer.
  • Pflegeleicht: Im Gegensatz zu anderen Materialien benötigen Natursteinmauern nur wenig Pflege. Oft reicht es aus, die Oberfläche gelegentlich zu reinigen. Schon der minimale Wartungsaufwand trägt zur dauerhaften Schönheit der Mauer bei.
  • Flexibilität in der Gestaltung: Eine Natursteinmauer bietet flexible Möglichkeiten – sei es als freistehendes Element, als Abstützung von Hängen oder als terrassierende Struktur. Zudem können Sie Ihre Mauer ohne metertiefes Fundament errichten, was die Bauarbeiten deutlich vereinfacht.
  • Ökologischer Wert: Natursteinmauern fördern nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild, sondern auch die ökologische Struktur Ihres Gartens. Sie bieten verschiedenen Tieren, wie Insekten und Eidechsen, wertvolle Lebensräume. Besonders Trockenmauern schaffen mit ihren Hohlräumen und Spalten ideale Bedingungen für die Besiedlung durch Kleinlebewesen.

Diese vielfältigen Vorteile machen Natursteinmauern zu einer erstklassigen Wahl für jede Gartengestaltung. Ob als Blickfang, funktionales Element oder Beitrag zur biologischen Vielfalt – Natursteinmauern vereinen Ästhetik und Nutzen auf einzigartige Weise.

Planung und Bau einer Natursteinmauer

Das Errichten einer Natursteinmauer in Ihrem Garten bedarf einer präzisen Planung und solider Vorbereitung, um sowohl optische Ansprüche als auch strukturelle Anforderungen zu erfüllen. Hier sind die grundlegenden Schritte, um eine haltbare und ästhetisch ansprechende Natursteinmauer zu bauen:

1. Untergrundvorbereitung

Ein stabiles Fundament ist essenziell. Graben Sie einen 30 bis 80 Zentimeter tiefen Graben aus, abhängig von der geplanten Mauerhöhe und den Bodenverhältnissen. Füllen Sie den Graben mit Schotter und verdichten Sie ihn gründlich. Eine 10 bis 20 Zentimeter dicke Schicht aus verdichtetem Schotter bildet die Basis, auf der Sie die erste Steinschicht platzieren.

2. Auswahl und Vorbereitung der Steine

Wählen Sie Steine aus, die hinsichtlich Größe und Form Ihrem Projekt entsprechen. Unregelmäßig geformte Steine, wie Bruchsteine, bieten eine rustikale Optik, während behauene Steine eine gleichmäßige und geordnete Struktur ermöglichen. Für Schichtmauern sollten die Steine in gleichmäßigen Lagen angeordnet werden.

3. Aufbau der Mauer

Beginnen Sie mit der untersten Lage und legen Sie die Steine so aufeinander, dass die Fugen versetzt sind. Dies erhöht die Stabilität der Mauer. Bei Trockenmauern ohne Mörtel sollten Sie die Fugen regelmäßig mit kleinen Steinen und Splitt ausfüllen, um die Steine zu verkeilen.

Für Mauern mit Mörtel tragen Sie den Mörtel gleichmäßig auf die Steine auf. Achten Sie darauf, dass überschüssiger Mörtel sofort entfernt wird, um eine saubere Optik zu gewährleisten. Setzen Sie die Steine Schicht für Schicht, um eine stabile und gleichmäßige Struktur zu erreichen.

4. Hinterfüllung und Drainage

Während des Mauerbaus ist es wichtig, den Raum hinter der Mauer schrittweise mit Drainagematerial, wie grobem Schotter oder Kies, zu füllen. Dies gewährleistet die Ableitung von Wasser und verhindert Schäden durch Frosteinwirkung. Die Hinterfüllung verbessert zudem die Stabilität der Mauer.

5. Finish der Mauerkrone

Sichern Sie die oberste Steinschicht durch die Anordnung flacher, breiter Steine, um eine gleichmäßige und feste Mauerkrone zu erzeugen. Diese Schicht schützt die darunterliegenden Steine und trägt zur langfristigen Haltbarkeit bei.

6. Nachbereitung und Pflege

Kontrollieren Sie regelmäßig die Stabilität der Mauer und reparieren Sie mögliche Schäden sofort. Bei Trockenmauern können Fugen durch Flora oder Witterungseinflüsse verändert werden. Entfernen Sie unerwünschte Pflanzen und füllen Sie die Fugen nach Bedarf auf.

Indem Sie diesen Schritten folgen, schaffen Sie eine langlebige und attraktive Natursteinmauer, die sowohl funktionalen als auch ästhetischen Anforderungen gerecht wird. Neben der erhofften Stabilität und Schönheit fördert eine gut geplante Natursteinmauer auch die Biodiversität in Ihrem Garten.

Bepflanzung von Natursteinmauern

Die Bepflanzung von Natursteinmauern trägt erheblich zur ästhetischen und ökologischen Aufwertung bei und bringt Leben in jede Gartengestaltung. Besonders gut geeignet sind Pflanzen, die mit den kargen Bedingungen und wenigen Nährstoffen zurechtkommen.

Geeignete Pflanzen

Für die Bepflanzung Ihrer Natursteinmauer können Sie verschiedene Pflanzenarten nutzen, die alle unterschiedliche Vorteile bieten:

  • Farne: Ideal für schattigere Stellen der Mauer, wo sie mit minimalem Pflegeaufwand gedeihen.
  • Gänsekresse: Diese zierliche Pflanze mit ihren weißen Blüten ist ideal für sonnige Abschnitte.
  • Glockenblume: Glockenblumen sorgen für wunderschöne Farbtupfer in den Fugen und sind relativ anspruchslos.
  • Grasnelke: Diese Pflanze ist besonders robust und gedeiht gut an trockenen Standorten.
  • Mauerpfeffer: Dank ihrer sukkulenten Eigenschaften kann Mauerpfeffer extreme Trockenheit vertragen.
  • Polsterglockenblume: Diese Blumenart begeistert durch ihre Polsterform und ihre langen Blütenzeiten.
  • Steinkraut: Mit seinem intensiven Gelb bringt Steinkraut Farbe in jede Mauer.
  • Lavendel: Dieser duftende Strauch zieht Bienen an und eignet sich hervorragend für sonnige Bereiche.
  • Rosmarin & Thymian: Beide Kräuter sind nicht nur nützlich in der Küche, sondern auch wunderschön in der Mauer.

Pflanztechnik

Um die Natursteinmauer optimal zu bepflanzen, gehen Sie Schritt für Schritt vor:

  1. Vorbereitung der Fugen: Füllen Sie die Fugen mit einer durchlässigen Mischung aus Kies und Blumenerde. Nutzen Sie hierzu am besten einen Löffel für präzises Arbeiten.
  2. Wurzelballen anpassen: Nehmen Sie die Pflanzen aus ihren Töpfen und schneiden Sie die Wurzelballen mit einem scharfen Messer so zu, dass sie in die Fugen passen. Schieben Sie die Pflanzen waagerecht und so tief wie möglich in die Fugen.
  3. Substrat auffüllen: Fixieren Sie die Pflanzen durch leichtes Auffüllen der Fugen mit Substrat.
  4. Bewässerung: Gießen Sie die frisch eingesetzten Pflanzen vorsichtig an, um das Substrat nicht auszuspülen. Eine Gießkanne mit feinem Brausestrahl eignet sich hierfür besonders gut.

Tipps zur Pflege

Während des Wachstums ist eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen notwendig. Achten Sie darauf, dass sich die Pflanzen gut verankern können und nicht von der Sonne ausgetrocknet werden. Eine gut durchdachte Bepflanzung trägt nicht nur zur Schönheit, sondern auch zur Stabilität der Natursteinmauer bei.

Durch die gezielte Auswahl und Pflege der Pflanzen verleihen Sie Ihrer Natursteinmauer einen lebendigen und naturnahen Charakter, der sowohl praktisch als auch ästhetisch überzeugt. Perfektionieren Sie dadurch das harmonische Bild in Ihrem Garten und schaffen Sie gleichzeitig einen ökologischen Mehrwert.

Bilder: BasieB / iStockphoto