Durch die voranschreitende Monokultur werden der Lebensraum und das Nahrungsangebot der Blütenbesucher von Jahr zu Jahr knapper. Dennoch wäre es grundverkehrt, den Bauern jetzt generell den „Schwarzen Peter“ zuzuschieben, denn an diesem Trend ist nicht (nur) die Landwirtschaft schuld, sondern die Landwirtschaftspolitik mit ihren teilweise umweltfeindlichen Subventionen.
Klare Worte zum massenhaften Rückgang der Bienen gab es bereits 2014 von Imker Hartmuth Herweg, dem Inhaber der Klosterimkerei Grauhof in Goslar, der die ökonomischen Folgen, ebenso deutlich formulierte, wie sie sich uns allen, wenn es so weitergeht, künftig darstellen werden (Zitat): „Wenn es keine Bienen mehr gibt, dann gibt es auch keine Erdbeeren mehr. Ohne Erdbeeren keine Marmelade, das heißt, Unternehmen wie Schwartau oder Zentis brauchen keine Menschen mehr für die Verarbeitung. Dann brauchen sie auch keine Verpackungen mehr, keine Technik, keine Vermarktung.“
Desto wichtiger werden nun unsere Gärten, die sich immer mehr zum begehrten Treffpunkt für Hummel, Biene und Co. entwickeln. Und was spricht eigentlich dagegen, wenn wir unsere Gartenwege und Beete mit farbenprächtigen und noch dazu gesundheitsfördernden Wildblumen einrahmen? Welche das sein könnten? Hier eine kleine und keineswegs vollständige Übersicht:
Insektenfreundliche Gartenpflanzen
Name | Botanische Bezeichnung | Blüte | Höhe | Eigenschaften |
---|---|---|---|---|
Raublattaster | Aster novae-angliae | September bis Oktober | 130 bis 140 cm | 5 cm große Blüten |
Roter Sonnenhut | Echinacea pur-purea | Juli bis September | 80 bis 100 cm | Liebling der Schmetterlinge |
Bergaster | Aster amellus | August bis September | 65 bis 75 cm | Insektenlockende Röhrenblüten |
Hohe Fetthenne | Sedum telephium | September bis Oktober | 50 bis 70 cm | Spätblühende Nektarquelle |
Wiesen-Margerite | Leucanthemum vugare | Mai bis Juni und September | ca. 70 cm | Besonders reich an Pollen |
Dunkle Blaunessel | Agastache rugosa | Juli bis September | 70 bis 90 cm | Favorit bei Biene u. Schmetterling |
Kaukasus-Storchschnabel | Geranium renardii | Mai bis Juni | 35 bis 55 cm | Optimal für Beetränder |
Bergminze | Calamintha nepeta | Juli bis Oktober | 30 bis 50 cm | Besonders viele Einzelblüten |
Besonders bienenfreundlich sind im Frühjahr die blühenden Obstbäume in den Gärten und die Weidenkätzchen. Ein paar Wochen später wird schließlich auf Thymian und Lavendel geflogen. Mit dem Nektar von Phlox und Sommerflieder verwöhnen sich die Schmetterlinge und Schwebfliegen mit Vorliebe. Dagegen stehen Hummeln ganz besonders auf Lupinen, Fingerhut und Klatschmohn. Und wer sie gleich alle in seinem Garten haben will, pflanzt einfach einige Kugeldisteln und Blaunesseln zwischen die Gartenbeete.
Tipps & Tricks
Die geläufigsten Blütenbesucher in unseren mitteleuropäischen Breiten sind neben Honigbienen und Schmetterlingen übrigens:
- Waldschwebfliege,
- Sechsfleck-Widderchen,
- Schlupfwespe,
- Taubenschwänzchen,
- Großer Wollschweber sowie
- Zottiger Bienenkäfer und
Sie stechen alle nicht.