Kakteen

Kakteen in Topform: Anleitung zur optimalen Pflege

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Kakteen gelten als Ausbund an Genügsamkeit und ideale Zimmerpflanzen für den Anfänger. Damit sich die dornigen Blütenschönheiten aus fernen Ländern auf der Fensterbank heimisch fühlen, kommt es auf eine Art-gerechte Pflege an. Wie Sie die Sukkulenten richtig umsorgen, vermitteln die folgenden Antworten auf wichtige Fragen.

Kakteen Zimmerpflanze
Die meisten Kakteen haben ähnliche Pflegeansprüche
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man Kakteen richtig?
Die richtige Kakteen-Pflege umfasst regelmäßiges Gießen in der Wachstumsphase, Nährstoffzufuhr mit speziellem Sukkulentendünger, gelegentlichen Rückschnitt und Anpassung der Umgebung während der Winterpause. Schützen Sie Ihre Kakteen vor Krankheiten und Schädlingen durch geeignete Maßnahmen.

Kakteen richtig gießen – Wie geht das?

Als Sukkulenten nehmen Kakteen sofort jeden Wassertropfen auf, den sie ergattern können und legen im Stamm oder den Blättern Vorräte an. Indem Sie die Pflanzen selten aber durchdringend gießen, stimmen Sie die Wasserversorgung auf diese spezielle Eigenschaft gekonnt ab. So machen Sie es richtig:

  • Vom Frühling bis zum Herbst gießen, wenn die obere Erdschicht ausgetrocknet ist
  • Das kalkfreie Wasser solange auf das Substrat laufen lassen, bis sich der Untersetzer füllt
  • Ab September die Wassermenge sukzessive reduzieren

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Im Winter gießen Sie Ihre Kakteen nur noch schlückchenweise, damit der Wurzelballen nicht vollständig ausdörrt. Diese nahezu trockene Ruhephase leistet einen wichtigen Beitrag für die Bildung von Knospen für das nächste Blütenfestival.

Müssen Kakteen gedüngt werden?

Die bescheidenen Ansprüche von Kakteen bedeuten nicht, dass die Pflanzen vollkommen auf eine ergänzende Nährstoffzufuhr verzichten können. Von Mai bis September geben Sie daher bitte einen Flüssigdünger (6,00€ bei Amazon*) ins Gießwasser. Ein normaler Dünger für Zimmerpflanzen ist für diesen Zweck ungeeignet, da er zuviel Stickstoff enthält. Verwenden Sie daher speziellen Kakteen- oder Sukkulentendünger, der in seiner Zusammensetzung auf die besonderen Bedürfnisse abgestimmt ist.

Darf ich meinen Kaktus schneiden?

Gerät ein Kaktus aus der Form, wird zu groß oder weist kranke, faulige Zweige auf, beheben Sie das Problem mit einem Rückschnitt. Der beste Zeitpunkt für einen Schnitt ist zwischen März und Mai. Für weiche Pflanzenteile verwenden Sie idealerweise ein desinfiziertes Skalpell. Eine dicke oder verholzte Epidermis wird mit einem scharfen Sägemesser durchtrennt. Versäumen Sie bitte nicht, robuste Handschuhe anzulegen zum Schutz vor den Dornen.

Eine schräge Schnittführung sorgt dafür, dass sich kein Wasser auf der Schnittwunde ansammelt. Bestäuben Sie die offene Schnittstelle dünn mit Holzkohlepulver, sodass sie nicht zu stark ausblutet und zügig verheilt. Damit der Kaktus erneut austreiben kann, schneiden Sie bitte nur so tief, dass mindestens 2 schlafende Augen am Trieb stehen bleiben. Austriebsfähige Knospen befinden sich in der Regel dort, wo noch Dornen oder Blätter sprießen.

Wie überwintern Kakteen unversehrt?

Von Oktober bis Februar stellen Kakteen ihr Wachstum ein, um bis zum nächsten Frühjahr auszuruhen. Für die meisten Kakteenarten stehen zwei Optionen für die Überwinterung zur Auswahl, die entsprechende Pflegemaßnahmen erfordern:

  • Hell bis halbschattig und kühl bei 5 bis 10 Grad Celsius
  • Nicht gießen oder düngen
  • Sonnig und warm bei normalen Zimmertemperaturen
  • Schlückchenweise gießen und nicht düngen

Kakteen legen mehrheitlich ihre Knospen während der winterlichen Wachstumsruhe an. Daher empfehlen wir die helle bis halbschattige und kühle Variante, die sich für eine verschwenderische Blütenpracht als vorteilhaft erweist. Ab April/Mai werden die Kakteen aus dem Winterschlaf geweckt, indem sie sich für 14 Tage am halbschattigen Standort an die Sonnenstrahlen gewöhnen und etwas mehr gegossen werden. Im Anschluss an die Akklimatisierung setzt das normale sommerliche Pflegeprogramm am sonnigen Standort ein.

Welche Krankheiten drohen einem Kaktus?

Ungeachtet ihrer robusten Konstitution, sind Kakteen nicht vollkommen gefeit vor Krankheiten. Pilzinfektionen, wie die Fusarium-Welke, Phytophthora oder Botrytis stehen ganz oben auf der unrühmlichen Liste häufiger Kakteen-Krankheiten. Befallene Pflanzen weisen aufgeweichte, verfärbte Triebe, Stämme oder Wurzeln auf und sind in der Regel nicht mehr zu retten.

Im frühen Befallsstadium schneiden Sie die infizierten Triebe, Blätter oder Wurzeln ab und entsorgen diese im Hausmüll. Topfen Sie den Kaktus sogleich um in frisches, desinfiziertes Substrat und behandeln ihn mit einem Fungizid. Vermeiden Sie bitte eine feucht-warme Kultivierung in humoser Blumenerde, weil darauf die meisten Krankheiten zurückzuführen sind.

Welche Schädlinge können Kakteen befallen?

Einige Schädlinge lassen sich durch das Dornenkleid von Kakteen nicht davon abhalten, über die Pflanzen herzufallen. Die häufigsten Parasiten mit Tipps zu deren Bekämpfung haben wir hier für Sie zusammengestellt:

  • Woll- und Schmierläuse: betupfen mit Alkohol-getränkten Wattestäbchen
  • Spinnmilben: kräftig abduschen und mit Schmierseifen-Lösung behandeln
  • Wurzelläuse: austopfen, den Wurzelballen abbrausen und mit Neemöl-Insektizid behandeln
  • Trauermücken: umtopfen in mineralisches Substrat und eine möglichst lange Trockenphase einhalten

Haben Sie die infamen Schädlinge entdeckt, stellen Sie den betroffenen Kaktus sogleich unter Quarantäne. Dank dieser Umsicht beugen Sie einer Ausbreitung auf benachbarte Kakteen und andere Zimmerpflanzen wirksam vor.

Tipp

Im Durchschnitt haben Kakteen alle 2 bis 3 Jahre ihren Topf vollständig durchwurzelt und werden umgetopft. Der beste Zeitpunkt für diese Pflegemaßnahme ist am Ende der Winterruhe. Der Durchmesser des neuen Pflanzgefäßes entspricht etwa einem Drittel der aktuellen Wuchshöhe. Damit die frische Kakteenerde keine Krankheitserreger im Gepäck hat, wird sie im Backofen bei 150 Grad sterilisiert.