Gurken anbauen: So gelingt die Ernte im Garten
Gurken gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten im heimischen Garten. Von der Auswahl des passenden Standorts bis zur Ernte gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um eine erfolgreiche Gurkenernte zu erzielen. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung für den Anbau von Gurken im eigenen Garten.
Standortwahl und Bodenbeschaffenheit
Damit Ihre Gurken prächtig gedeihen, sollten Sie ihnen einen sonnigen, warmen und windgeschützten Platz in Ihrem Garten oder Gewächshaus bieten. In einem solchen Umfeld mit einem feuchtwarmen Mikroklima entwickeln sich die Pflanzen optimal. Achten Sie bei der Standortwahl auf folgende Punkte:
- Sonneneinstrahlung: Gurkenpflanzen benötigen mindestens sechs bis acht Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag, um kräftig zu wachsen und eine reiche Ernte zu liefern.
- Bodenbeschaffenheit: Ein lockerer, humusreicher und gut durchlüfteter Boden ist ideal für Gurken. Er sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden, und einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 aufweisen. Leichte, sandige oder humose Böden, die sich schnell erwärmen und nicht verschlämmen, sind besonders gut geeignet.
- Bodenverbesserung: Reichern Sie den Boden vor dem Pflanzen mit gut verrottetem Kompost oder einer Mischung aus Kompost und Pflanzerde an, um die Bodenstruktur zu verbessern und die Nährstoffversorgung zu optimieren. Kurz vor dem Pflanzen können Sie zusätzlich Pferdemist oder einen organischen Volldünger für Gemüse einarbeiten.
- Fruchtfolge und Vor-/Nachkultur: Beachten Sie die Prinzipien der Fruchtfolge und bauen Sie Gurken nicht öfter als alle drei Jahre am selben Standort an. Dies gilt insbesondere, wenn in den Vorjahren Krankheiten wie Echter oder Falscher Mehltau aufgetreten sind. Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Bohnen sind gute Vorkulturen, da sie den Boden mit Stickstoff anreichern. Nach der Gurkenernte empfiehlt sich die Anpflanzung von Kreuzblütlern wie Kohl oder Rettich.
Aussaat und Vorzucht
Sie haben die Wahl, ob Sie Ihre Gurken direkt im Freiland aussäen oder im Haus vorziehen möchten. Beide Methoden haben ihre Vorzüge.
Anzucht im Haus
Die Anzucht im Haus ermöglicht einen früheren Erntebeginn. Starten Sie Mitte April mit folgenden Schritten:
- Vorbereitung: Verwenden Sie größere Anzuchttöpfe (ca. 10 x 10 cm) und füllen Sie diese mit nährstoffreicher Erde. Drücken Sie die Erde leicht an.
- Aussaat: Lassen Sie die Gurkensamen für etwa 24 Stunden in Wasser vorquellen. Anschließend drücken Sie ein bis drei Samenkörner etwa 2 cm tief in die Mitte jedes Topfes.
- Feuchtigkeit: Gießen Sie die Aussaat gut an und halten Sie die Erde kontinuierlich feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
- Temperatur und Licht: Stellen Sie die Töpfe an einen warmen Platz mit Temperaturen von mindestens 20°C und sorgen Sie für ausreichend Licht. Bei Bedarf können Sie Pflanzenlampen einsetzen.
- Umgewöhnung: Bevor Sie die jungen Gurkenpflanzen ins Freiland auspflanzen, sollten Sie sie langsam an die Außentemperaturen gewöhnen. Stellen Sie sie dazu täglich für einige Stunden an einen geschützten Platz im Freien.
Direktsaat im Freiland
Die Direktsaat ist eine einfache und naturnahe Methode. Warten Sie bis Mitte Mai, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, und gehen Sie wie folgt vor:
- Saatvorbereitung: Legen Sie 2-3 Samen pro Saatloch in einer Tiefe von etwa 2 cm ab. Der Abstand zwischen den Saatlöchern sollte ca. 50 cm betragen.
- Feuchtigkeit und Pflege: Halten Sie das Saatbeet konstant feucht und schützen Sie die jungen Pflanzen vor Schädlingen und intensiver Sonneneinstrahlung.
Pflege
Um Ihren Gurkenpflanzen ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte zu ermöglichen, sind folgende Pflegemaßnahmen wichtig:
- Gießen: Gurken haben einen hohen Wasserbedarf. Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig, am besten morgens mit angewärmtem Wasser, um ein gleichmäßiges Abtrocknen über den Tag zu gewährleisten und so das Risiko von Pilzkrankheiten zu reduzieren. Vermeiden Sie Staunässe.
- Düngen: Eine regelmäßige Düngung mit einem stickstoffarmen Dünger unterstützt die Fruchtentwicklung und das allgemeine Pflanzenwachstum. Im Abstand von vier Wochen empfiehlt sich eine zusätzliche Düngung mit einer 1:20 verdünnten Brennnesseljauche, um die Pflanzen in der Starkzehrungsphase mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen.
- Rankhilfe: Gurken wachsen von Natur aus nach oben. Bieten Sie ihnen daher eine Rankhilfe an, beispielsweise ein Rankgerüst, Schnüre oder Spiralstäbe. So bleiben die Früchte sauber, werden besser belüftet und das Risiko von Krankheiten sinkt.
Ernte
Ernten Sie Ihre Gurken regelmäßig, um die Bildung neuer Früchte zu fördern. Die optimale Erntezeit liegt zwischen Juli und Oktober, wenn die Gurken eine Länge von 10 bis 20 Zentimetern erreicht haben und ihre beste Qualität und ihren optimalen Geschmack bieten. Verwenden Sie zum Ernten ein scharfes Messer und schneiden Sie die Früchte dicht am Stängel ab, um die Pflanze nicht zu beschädigen. Da Gurken nicht nachreifen, sollten Sie sie innerhalb weniger Tage verzehren oder verarbeiten.
Lagerung
Lagern Sie Ihre Gurken an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort, idealerweise bei Temperaturen zwischen 10° C und 13° C, beispielsweise im Keller oder in der Speisekammer. Um ein Austrocknen zu verhindern, können Sie die Gurken in einer Plastiktüte aufbewahren. Achten Sie darauf, dass sie nicht in der Nähe von reifenden Früchten wie Äpfeln, Birnen oder Tomaten liegen, da das von diesen Früchten abgegebene Ethylengas den Alterungsprozess der Gurken beschleunigen kann. Unter optimalen Bedingungen sind Gurken etwa zwei bis maximal drei Wochen lagerfähig, wobei ein frühzeitiger Verzehr empfehlenswert ist, um den vollen Geschmack zu genießen.
Mischkultur
Gurken profitieren von der Nachbarschaft bestimmter Pflanzen, die sich positiv auf ihr Wachstum und ihre Gesundheit auswirken. Zu den idealen Pflanzpartnern gehören:
- Dill
- Zwiebeln
- Petersilie
- Borretsch
- Fenchel
- Niederwüchsiger Salat
- Schmetterlingsblütler wie Erbsen und Bohnen
Vermeiden Sie hingegen die Nähe von:
- Tomaten
- Kartoffeln
- Auberginen
Krankheiten und Schädlinge
Obwohl Gurken bei guter Pflege recht robust sind, können verschiedene Krankheiten und Schädlinge auftreten. Hier einige der häufigsten Probleme und wie Sie ihnen begegnen können:
- Falscher Mehltau: Gelbe bis braune Flecken auf den Blattoberseiten deuten auf Falschen Mehltau hin. Gießen Sie die Pflanzen nur im unteren Bereich und behandeln Sie sie alle zwei Wochen mit Ackerschachtelhalmjauche.
- Echter Mehltau: Weißer Pilzrasen auf den Blättern, vor allem im Gewächshaus, ist ein Zeichen für Echten Mehltau. Pflanzen Sie Gurken in größeren Abständen und wählen Sie resistente Sorten, um einem Befall vorzubeugen.
- Spinnmilben: Insbesondere in Gewächshäusern können Spinnmilben auftreten, die an den Blättern saugen. Setzen Sie zur Bekämpfung Raubmilben ein.
- Gurkenmosaikvirus: Verformte Früchte und mosaikartige Verfärbungen der Blätter sind Symptome des Gurkenmosaikvirus. Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich. Entfernen Sie betroffene Pflanzen, um eine Ausbreitung zu verhindern.
- Bakterielle Weichfäule: Wässrige, übelriechende Flecken am Fruchtansatz deuten auf Bakterielle Weichfäule hin. Sorgen Sie für gute Hygiene im Garten und vermeiden Sie Verletzungen an den Pflanzen.
- Eckige Blattfleckenkrankheit: Eckige, wasserdurchlässige Flecken auf den Blättern sind charakteristisch für die Eckige Blattfleckenkrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile.
Um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sind eine angemessene Pflanzenpflege, die Auswahl resistenter Sorten und der Einsatz naturverträglicher Behandlungsmethoden entscheidend.