Gurken

Gurken erfolgreich bestäuben: Methoden & Anleitung

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Gurken gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten im Garten, doch nicht alle Sorten tragen Früchte auf die gleiche Weise. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Bestäubungsarten von Gurkenpflanzen und gibt praktische Tipps für eine erfolgreiche Ernte.

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Es gibt keine Bienen mehr? - Dann muss der Pinsel her!

Wann ist eine Bestäubung von Gurken erforderlich?

Nicht alle Gurkenpflanzen sind in gleichem Maße auf Bestäubung angewiesen. Grundsätzlich werden zwei Arten von Gurken unterschieden: Freilandgurken und Gewächshausgurken.

  • Freilandgurken: Diese Sorten bilden sowohl männliche als auch weibliche Blüten aus und sind auf die Bestäubung durch Insekten, wie beispielsweise Bienen und Hummeln, angewiesen, um Früchte zu bilden. Warmes und trockenes Wetter begünstigt die Bestäubungsaktivität der Insekten, während kühles und feuchtes Wetter die Fruchtbildung beeinträchtigen kann.
  • Gewächshausgurken: Bei diesen Sorten handelt es sich häufig um parthenokarpe Hybride, die ausschließlich weibliche Blüten entwickeln und auch ohne Befruchtung Früchte tragen. Insektenbestäubung ist bei diesen Gurken nicht erwünscht und kann zu Deformationen der Früchte führen. Sollten Sie im Gewächshaus nicht-parthenokarpe Gurken anbauen, empfiehlt sich der Einsatz von Hummeln zur Bestäubung. Alternativ können Sie bei gutem Wetter die Gewächshaustür öffnen, um Bienen und anderen Insekten den Zugang zu ermöglichen.

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Probleme bei der Bestäubung

Verschiedene Faktoren können die Fruchtbildung Ihrer Gurkenpflanze beeinträchtigen. Im Folgenden finden Sie die häufigsten Ursachen und Lösungsansätze:

  • Verzögerte Bildung weiblicher Blüten: In manchen Fällen entwickeln Gurkenpflanzen zuerst männliche Blüten, bevor weibliche Blüten erscheinen. Dies ist ein natürlicher Vorgang, der Geduld erfordert.
  • Mangel an Bestäuberinsekten: Insbesondere beim Anbau im Gewächshaus kann ein Mangel an natürlichen Bestäubern auftreten. Hier kann die Handbestäubung eine effektive Lösung sein.
  • Ungeeignete Witterungsbedingungen: Kühles und feuchtes Wetter kann die Aktivität der Bestäuber reduzieren, während warmes und trockenes Klima die Bestäubung und damit die Fruchtentwicklung fördert.
  • Verwendung nicht-parthenokarper Sorten im Gewächshaus: Achten Sie beim Anbau im Gewächshaus darauf, parthenokarpe Sorten zu wählen, die keine Bestäubung benötigen.

Gurkenbestäubung von Hand

Die Handbestäubung kann eine effektive Methode sein, um die Bestäubung Ihrer Gurkenpflanzen zu unterstützen, wenn die natürliche Bestäubung unzureichend ist. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: die direkte Pollenübertragung und die Bestäubung mithilfe eines Pinsels.

Schritt 1: Männliche Blüte auswählen

Suchen Sie eine vollständig geöffnete männliche Blüte. Sie erkennen diese an ihrem langen, dünnen Stiel.

Schritt 2: Blütenblätter entfernen

Entfernen Sie vorsichtig die gelben Blütenblätter der männlichen Blüte, um den Staubbeutel freizulegen, der den Pollen enthält.

Schritt 3: Bestäuben der weiblichen Blüte

Führen Sie den freigelegten Staubbeutel in eine weibliche Blüte ein, sodass der Pollen die Narbe der weiblichen Blüte berührt. Die Narbe befindet sich in der Mitte der Blüte und dient als Aufnahmeorgan für den Pollen.

Alternative Methode: Pinsel verwenden

Alternativ können Sie einen feinen, weichen Pinsel verwenden. Streichen Sie mit dem Pinsel sanft über die männliche Blüte, um den Pollen aufzunehmen, und übertragen Sie ihn anschließend durch leichtes Bestreichen auf die Narbe der weiblichen Blüte.

Tipps für eine erfolgreiche Gurkenbestäubung

  • Gesunde Pflanzen: Sorgen Sie für gesunde und kräftige Gurkenpflanzen, da diese mehr Blüten und Früchte entwickeln.
  • Ausreichend Platz: Achten Sie auf genügend Platz zwischen den Pflanzen und eine regelmäßige Düngung, um den Nährstoffbedarf der stark zehrenden Gurken zu decken.
  • Bestäuber im Gewächshaus: Sorgen Sie im Gewächshaus für ausreichend Bestäuber oder führen Sie eine Handbestäubung durch.
  • Regelmäßiges Ernten: Durch kontinuierliches Ernten fördern Sie die Bildung neuer Blüten und Früchte.
Bilder: Elena Masiutkina / Shutterstock