Erdbeeren

Erdbeeren pikieren: Wie gelingt die Vermehrung erfolgreich?

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Das Pikieren von Erdbeersämlingen ist ein wichtiger Schritt, um ihnen die besten Wachstumsbedingungen zu bieten und eine ertragreiche Ernte zu erzielen. Dieser Artikel erläutert die Vorteile des Pikierens, die notwendigen Materialien und führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess.

Erdbeeren pikieren

Warum ist Pikieren wichtig?

In den Anzuchtschalen konkurrieren die jungen Erdbeerpflanzen um Licht, Wasser und Nährstoffe. Das Pikieren, also das Vereinzeln der Sämlinge, bietet ihnen die Möglichkeit, sich zu kräftigen und gesunden Pflanzen zu entwickeln.

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Vorteile des Pikierens:

  • Verbesserte Nährstoffaufnahme: Jeder Sämling erhält durch das Pikieren ausreichend Platz und Zugang zu den notwendigen Nährstoffen.
  • Optimales Wachstum: Mehr Raum für die Wurzel- und Blattentwicklung ermöglicht ein kräftiges und gesundes Pflanzenwachstum.
  • Krankheitsvorbeugung: Durch den größeren Abstand zwischen den Pflanzen wird das Risiko der Krankheitsübertragung erheblich reduziert.
  • Stärkung des Wurzelsystems: Jeder Sämling kann ein robusteres Wurzelsystem entwickeln, wenn er genügend Platz zum Ausbreiten hat.
  • Erhöhte Überlebenschancen: Die frühe Vereinzelung der Sämlinge stärkt ihre Widerstandsfähigkeit und erhöht somit ihre Überlebenschancen bei der späteren Auspflanzung.

Der optimale Zeitpunkt zum Pikieren ist gekommen, sobald die ersten echten Laubblätter erscheinen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Pflanzen bereits ausreichend entwickelt, stehen aber noch nicht in so starker Konkurrenz, dass ihr Wachstum oder ihre Gesundheit beeinträchtigt wird. Achten Sie beim Pikieren auf ein sorgfältiges Vorgehen, um die empfindlichen Wurzeln zu schonen.

Was wird zum Pikieren benötigt?

Für das erfolgreiche Pikieren von Erdbeersämlingen benötigen Sie folgende Materialien:

  • Töpfe: Wählen Sie Töpfe mit einem Durchmesser von 10 bis 15 cm und Drainagelöchern, um eine gute Entwässerung zu gewährleisten und Staunässe zu vermeiden.
  • Pikiererde: Verwenden Sie ein torffreies, humoses Substrat mit geringer Düngung. Aussaat- oder Pikiererde sind ideal, da sie locker und nährstoffarm sind. Dies fördert die Entwicklung kräftiger Wurzeln und verhindert ein zu schnelles Wachstum.
  • Pikierstab: Zum vorsichtigen Lösen der Sämlinge aus der Anzuchtschale benötigen Sie einen Pikierstab. Alternativ können Sie einen dicken Stift, einen Eisstiel oder einen kleinen Löffel verwenden.
  • Gießkanne: Eine Gießkanne mit einer feinen Brause ermöglicht ein schonendes Angießen der pikierten Pflanzen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Pikieren

  1. Vorbereiten der Töpfe: Füllen Sie die Töpfe zu etwa zwei Dritteln mit einer leichten, nährstoffarmen Erde und drücken Sie diese sanft an.
  2. Vorbereiten der Sämlinge: Befeuchten Sie die Erde in der Anzuchtschale leicht, um die Entnahme der Sämlinge zu erleichtern. Verwenden Sie eine feine Gießkanne, um Staunässe zu vermeiden.
  3. Ausheben und Eintopfen: Verwenden Sie einen Pikierstab, um vorsichtig ein Loch in der Erde des neuen Topfes zu machen. Heben Sie die Sämlinge behutsam an einem der Keimblätter hoch und lösen Sie sie mit möglichst wenig Wurzelbeeinträchtigung aus der Anzuchtserde. Platzieren Sie jeden Sämling in das vorbereitete Loch des neuen Topfes und verteilen Sie die Wurzeln sorgfältig. Bedecken Sie die Wurzeln vollständig mit Erde, ohne diese zu fest anzudrücken.
  4. Angießen: Gießen Sie die umgepflanzten Sämlinge vorsichtig aber gründlich an. Die Erde sollte gleichmäßig feucht sein, um eine gute Anwurzelung zu fördern.
  5. Standortwahl: Stellen Sie die Töpfe an einen hellen und warmen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung, um die jungen Pflanzen nicht zu stressen.
  6. Nachsorge: Überprüfen Sie regelmäßig die Feuchtigkeit der Erde und gießen Sie bei Bedarf nach. Warten Sie mit dem Düngen, bis sich die Pflanzen etabliert haben, und geben Sie ihnen Zeit, sich zu kräftigen Sämlingen zu entwickeln.

Pflege nach dem Pikieren

  • Gießen: Achten Sie auf eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit, um eine gesunde Entwicklung der Erdbeerpflanzen zu gewährleisten. Gießen Sie regelmäßig, aber vermeiden Sie Staunässe.
  • Düngen: Nach etwa zehn Wochen können Sie die Erdbeerpflanzen mit einem speziellen Flüssigdünger unterstützen, um die Nährstoffversorgung zu optimieren.
  • Auspflanzen: Sobald die Frostgefahr vorüber ist, meist im Mai, können Sie die Erdbeerpflanzen in ihr endgültiges Beet oder in größere Gefäße umsiedeln. Achten Sie auf einen ausreichenden Pflanzabstand.
  • Pflege der Beete: Entfernen Sie regelmäßig Unkraut und lockern Sie den Boden vorsichtig, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Unkrautwachstum zu minimieren.
  • Schutz vor Schädlingen und Krankheiten: Überwachen Sie die Pflanzen auf Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten. Vorbeugend können Sie die Pflanzen mit verdünnter Schachtelhalmbrühe besprühen. Entfernen Sie kranke oder beschädigte Blätter umgehend.
  • Kontrolle der Ausläufer: Erdbeerpflanzen bilden viele Ausläufer. Entfernen Sie diese regelmäßig, um die Pflanze zur Fruchtbildung anzuregen und eine Überbevölkerung des Beetes zu verhindern. Sie können einzelne Ausläufer zum Vermehren der Pflanzen nutzen.