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Mehrjährige Erdbeeren: Welche Sorten sind geeignet?

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Erdbeeren begeistern mit ihren süßen Früchten und ihrem mehrjährigen Charakter. Dieser Artikel gibt Einblicke in die richtige Pflege von Erdbeerpflanzen, von der Vorbereitung auf den Winter bis zum Schutz vor Spätfrost, und stellt verschiedene Erdbeersorten vor.

Erdbeeren mehrjährig

Erdbeeren: Mehrjährige Pflanzen mit unterschiedlichem Ertragsverhalten

Erdbeeren (Fragaria) gehören zur Familie der Rosengewächse und erfreuen uns als mehrjährige Stauden über mehrere Jahre hinweg mit ihren aromatischen Früchten. Im Gegensatz zu einjährigen Pflanzen, die ihren Lebenszyklus innerhalb eines Jahres vollenden, können Erdbeeren Jahr für Jahr erneut blühen und Früchte tragen. Die beste Erntezeit erstreckt sich meist über das zweite und dritte Jahr nach der Pflanzung. Nach etwa drei Jahren lässt die Fruchtproduktion in der Regel nach, weshalb eine Verjüngung der Pflanzen empfehlenswert ist.

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Unterschiedliche Erdbeersorten zeigen dabei ein vielfältiges Ertragsverhalten:

  • Einmal tragende Sorten: Diese Sorten konzentrieren ihre Fruchtproduktion auf einen kurzen Zeitraum im Jahr, meist im Juni.
  • Zweimal tragende Sorten: Sie bieten eine Ernte im Frühjahr und eine weitere im Herbst.
  • Monatserdbeeren: Auch als immertragende Erdbeeren bekannt, bilden sie vom Frühsommer bis zum ersten Frost fortlaufend neue Früchte aus.

Wintervorbereitung: So kommen Erdbeerpflanzen gut durch die kalte Jahreszeit

Eine sorgfältige Vorbereitung auf den Winter ist entscheidend, um die Erdbeerpflanzen gesund durch die kalte Jahreszeit zu bringen und eine ertragreiche Ernte im nächsten Jahr zu gewährleisten.

Rückschnitt für einen vitalen Neuaustrieb

Im Spätherbst, bevor der erste Frost einsetzt, sollten Sie Ihre Erdbeerpflanzen einem gründlichen Rückschnitt unterziehen. Entfernen Sie dabei alle alten Blätter und nicht tragenden Fruchtstände. So konzentriert die Pflanze ihre Energie auf das Überwintern und treibt im Frühjahr kräftig neu aus. Achten Sie darauf, das Herz der Pflanze zu schonen, um das Wachstum im Frühjahr nicht zu beeinträchtigen. Kürzen Sie außerdem Ausläufer, die sich weit von der Mutterpflanze entfernt haben und an anderer Stelle neu verwurzeln könnten.

Düngung für einen kraftvollen Start ins Frühjahr

Die Düngung spielt eine wichtige Rolle bei der Winterfestmachung der Erdbeerpflanzen. Im Spätherbst empfiehlt sich die Anwendung eines organischen Langzeitdüngers. Dieser versorgt die Pflanzen über einen längeren Zeitraum mit den notwendigen Nährstoffen und unterstützt somit ein kräftiges Wachstum im kommenden Frühjahr. Arbeiten Sie den Dünger vorsichtig in die Erde rund um die Erdbeerpflanzen ein, ohne dabei die Wurzeln zu beschädigen.

Schutz vor Kälte: Erdbeerpflanzen winterfest machen

Erdbeerpflanzen sind grundsätzlich winterhart, dennoch ist ein Schutz vor Kälte empfehlenswert, um Frostschäden zu vermeiden. Besonderes Augenmerk sollten Sie dabei auf die Wurzeln legen, die gegenüber extremen Temperaturschwankungen empfindlich sein können.

Schutz von Erdbeeren im Topf

Erdbeerpflanzen in Töpfen sind kälteanfälliger als jene im Beet, da sie durch das geringere Erdvolumen weniger isoliert sind. Positionieren Sie den Erdbeertopf an einem geschützten Ort, idealerweise nahe einer Hauswand, um von der reflektierten Wärme und dem Schutz vor Wind zu profitieren. Legen Sie isolierende Materialien wie Styropor-, Kunststoff- oder Holzplatten unter den Topf, um das Eindringen der Kälte in das Wurzelwerk zu verhindern. Die Pflanzen können zusätzlich mit Reisig oder Stroh abgedeckt werden. Achten Sie darauf, dass die Schicht nicht zu dicht ist, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten und das Risiko von Krankheiten zu minimieren. Bei starkem Frost empfiehlt es sich, die Töpfe mit Vlies, Jute oder Pappe zu umwickeln, um einen zusätzlichen Kälteschutz zu bieten.

Schutz von Erdbeeren im Beet

Erdbeeren im Freiland sind zwar robuster als Topfpflanzen, profitieren aber dennoch von einem Kälteschutz, insbesondere in strengen Wintern. Mulchen Sie die Pflanzen mit einer Schicht aus Stroh, Laub oder reifem Kompost. Diese Maßnahme schützt vor Frost und fördert gleichzeitig eine gesunde Bodenstruktur. Alternativ können Sie Reisig ausbringen oder die Pflanzen leicht mit Vlies abdecken. Entfernen Sie den Schutz erst nach den letzten Frosttagen, um Spätfrostschäden zu vermeiden. Bei stabilen Plusgraden sollte die Abdeckung entfernt werden, um Fäulnis und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.

Vorsicht vor Spätfrost: Schutzmaßnahmen für empfindliche Blüten und junge Triebe

Spätfrost kann im Frühjahr eine ernste Bedrohung für die empfindlichen Blüten und jungen Triebe der Erdbeerpflanzen darstellen. Um Ihre Pflanzen optimal zu schützen, beachten Sie folgende Schritte:

  • Winterabdeckung erst nach den letzten Frosttagen entfernen: In vielen Regionen ist dies oft erst gegen Ende April der Fall.
  • Nutzung atmungsaktiver Materialien: Zum Schutz vor Spätfrost sind Materialien wie Vlies oder Reisig ideal. Sie schützen die Pflanzen, lassen aber gleichzeitig Luft und Feuchtigkeit durch, was die Bildung von Schimmel und Fäulnis verhindert.
  • Überwachung der Wettervorhersage: Die rechtzeitige Kenntnis über bevorstehende Kälteeinbrüche ermöglicht es, vorübergehend Schutzmaßnahmen wie das Abdecken der Pflanzen mit Vlies zu ergreifen.
  • Vermeidung von Staunässe: Besonders nach dem Winter ist es wichtig, dass der Boden gut durchlässig ist. Staunässe kann in Verbindung mit Kälte den Wurzeln schaden.

Verschiedene Erdbeersorten und ihre Überwinterung

Erdbeersorten variieren in ihrer Winterhärte und im Ertragsverhalten, was eine angepasste Pflege während der kalten Jahreszeit erfordert.

Einmal tragende Erdbeeren

Einmal tragende Erdbeeren produzieren ihre Ernte innerhalb eines kurzen Zeitfensters und sind in der Regel sehr robust gegenüber Winterbedingungen. Sie benötigen im Allgemeinen keinen zusätzlichen Schutz vor Kälte. Beispiele für frühe bis mittelfrühe Sorten sind ‚Honeoye‘, ‚Darselect‘ und ‚Lambada‘. Mittelspäte bis späte Sorten sind beispielsweise ‚Mieze Schindler‘, ‚Salsa‘ und ‚Florence‘. Einmal tragende Sorten sind für ihre reiche Ernte bekannt, die vorwiegend im Juni erfolgt. Die Fruchtbildung dieser Gruppe erfolgt nach einer Kälteperiode, was essentiell für die Blütenanlage ist.

Zweimal tragende Erdbeeren

Zweimal tragende Sorten liefern in der Regel eine Ernte im Frühsommer und eine zweite im Spätsommer bis zum Herbst. Diese Varianten sind ebenfalls meist winterhart, profitieren jedoch von einem leichten Schutz in kälteren Regionen. Mehrmals tragende Sorten benötigen keine spezielle Kältephase zur Blütenanlage, was ihre Pflege erleichtert. Die Gesamterntemenge dieser Gruppe entspricht ungefähr der einmal tragender Sorten, verteilt sich jedoch auf einen längeren Zeitraum.

Immertragende Erdbeeren (Monatserdbeeren)

Monatserdbeeren bilden über eine lange Periode immer wieder neue Früchte, von Mai bis in den Oktober hinein. Ihr Standort sollte besonders sorgfältig gewählt werden, da sie empfindlicher gegenüber Kälte sind. Sortenbeispiele sind ‚Rügen‘, ‚Alexandria‘ und ‚Baron von Solem‘. Sie sind ideal für die Kultur in Töpfen oder auf Balkonen, um sie vor strengen Wintern zu schützen. Ein Schutz durch Reisig, Stroh oder Vlies ist empfehlenswert. Im Vergleich zu anderen Erdbeersorten produzieren Monatserdbeeren eine kontinuierliche, aber mengenmäßig kleinere Ernte.