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Schildkröten richtig füttern: Die besten Wildkräuterarten

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Landschildkröten benötigen eine abwechslungsreiche Ernährung mit vielen Wildkräutern. Dieser Artikel stellt verschiedene Wildkräuter vor, die sich hervorragend als Futter für Landschildkröten eignen und wertvolle Nährstoffe liefern.

Schildkröte Wildkräuter
Auch für Schildkröten sind Wildkräuter gesund, zum Beispiel das Gänseblümchen

Löwenzahn – Ein Klassiker unter den Futterpflanzen

Der Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) ist ein wahrer Alleskönner und aus naturnahen Gärten kaum wegzudenken. Er gedeiht fast überall auf der Nordhalbkugel und besiedelt Gärten, Wegränder und Wiesen mit seinen leuchtend gelben Blüten.

Für Landschildkröten ist der Löwenzahn eine ideale Futterpflanze. Alle Teile der Pflanze, von den vitaminreichen Blättern über die nährstoffhaltigen Blüten bis hin zur mineralstoffreichen Wurzel, bieten den Tieren eine schmackhafte und gesunde Mahlzeit. Der Löwenzahn ist reich an Vitaminen (A, B, C, D), Mineralstoffen und Spurenelementen. Die enthaltenen Bitterstoffe wirken sich positiv auf die Verdauung und das Wohlbefinden der Schildkröten aus.

Besonders im Sommer und Frühherbst können Sie getrocknete Löwenzahnblätter verfüttern, da sich durch das Trocknen der Rohfaseranteil erhöht. Achten Sie jedoch darauf, den Löwenzahn mit anderen Wildkräutern zu kombinieren, um eine abwechslungsreiche Ernährung und somit Nierenschäden oder Gicht vorzubeugen.

Brennnessel – Ein Superfood in getrockneter Form

Brennnessel – Ein Superfood in getrockneter Form

Getrocknete Brennnesselblätter enthalten wichtige Nährstoffe für eine ausgewogene Schildkrötenernährung

Die Brennnessel (Urtica dioica) ist für uns Menschen zwar durch ihre Brennhaare bekannt, für Landschildkröten ist sie jedoch ein wahres Superfood. Vor allem in getrockneter Form erfreuen sich die Reptilien an den nährstoffreichen Blättern. Die Brennnessel bevorzugt nährstoffreiche und feuchte Böden und ist oft in Wassernähe, an Wald- und Wegrändern zu finden.

Getrocknete Brennnesselblätter sind reich an Rohfasern und somit besonders gesund für Ihre Schildkröten. Sie dienen als hervorragende Ergänzung zu frischen Wildkräutern, insbesondere im Sommer und Frühherbst. Die enthaltenen Ballaststoffe, Vitamine, Spurenelemente und Mineralien tragen zu einer gesunden Ernährung der Tiere bei.

Spitzwegerich – Reich an Ballaststoffen und Kalzium

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist eine der nährstoffreichsten Wildpflanzen für Landschildkröten und sollte in keinem Speiseplan fehlen. Er ist sowohl frisch als auch getrocknet eine ausgezeichnete Quelle für Ballaststoffe und Kalzium. Spitzwegerich wird von fast allen europäischen Landschildkrötenarten gerne gefressen. Getrocknete Blätter, die einen höheren Rohfasergehalt aufweisen, ergänzen den Speiseplan Ihrer Schildkröten besonders in den Sommermonaten und im Frühherbst. Sowohl die Blüten als auch die Blätter des Spitzwegerichs werden von den Tieren mit Begeisterung verspeist.

Wiesen-Labkraut – Wertvolle Ergänzung für Jung und Alt

Wiesen-Labkraut – Wertvolle Ergänzung für Jung und Alt

Wiesen-Labkraut bietet wichtige Nährstoffe und wird gern von Schildkröten gefressen

Das Wiesen-Labkraut (Galium mollugo) ist eine wertvolle Futterpflanze für Landschildkröten jeden Alters. Die Pflanze aus der Familie der Rötegewächse zeichnet sich durch ihre kleinen, schmalen Blätter aus, die in Quirlen von 6 bis 8 Blättern angeordnet sind. Die weißen Blüten erscheinen in traubenförmigen Blütenständen. Wiesen-Labkraut erreicht eine Höhe von 30 bis 110 cm und bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Böden. Es ist in ganz Europa verbreitet und wächst in Wäldern, Gärten, an Wegrändern und zwischen Hecken und Büschen.

Die Blütezeit des Wiesen-Labkrauts erstreckt sich von Mai bis Juli. Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze. Aufgrund seines Nährstoffgehalts und der Akzeptanz bei Landschildkröten ist das Wiesen-Labkraut eine geschätzte Futterpflanze. Um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, sollten Sie Labkräuter jedoch nicht als Alleinfutter verwenden.

Breitwegerich – Robust und reich an Rohfasern

Der Breitwegerich (Plantago major), auch bekannt als Großer Wegerich, Mausöhrle oder Wegeblatt, ist aufgrund seines hohen Rohfaseranteils eine hervorragende Futterpflanze für Landschildkröten. Diese robuste Pflanze gedeiht auf schweren, lehmhaltigen und halbtrockenen Böden und ist in Deutschland auf Feldern, Wiesen und an Wegrändern weit verbreitet. Breitwegerich zeichnet sich durch breite, gestielte Blätter und längliche Blütenähren mit gelblich bis bräunlich-grünen Blüten aus.

Der Breitwegerich ist äußerst widerstandsfähig und bleibt sogar unter einer Schneedecke im Winter auffindbar. Daher ist er das ganze Jahr über als Futterquelle verfügbar. Sowohl frisch als auch getrocknet ist Breitwegerich eine optimale Futterpflanze für Landschildkröten.

Gänseblümchen – Charmante Blüten mit wertvollen Nährstoffen

Gänseblümchen – Charmante Blüten mit wertvollen Nährstoffen

Gänseblümchen liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe für Landschildkröten

Gänseblümchen (Bellis perennis) sind beliebte Pflanzen in heimischen Gärten und bieten sich auch als wertvolle Nahrungsergänzung für Landschildkröten an. Die zarten Pflanzen erfreuen nicht nur das Auge, sondern liefern auch wichtige Vitamine und Mineralstoffe.

Gänseblümchen gedeihen auf Feldern, Wiesen und an Wegrändern und stellen nur geringe Ansprüche an den Boden. Sie sind reich an Mineralien und Vitaminen und stellen somit eine gesunde Ergänzung zum Hauptfutter Ihrer Schildkröte dar. Während einige Landschildkröten Gänseblümchen sehr gerne fressen, zeigen sich andere eher indifferent. Testen Sie daher individuell, wie Ihre Schildkröten auf diese Pflanze reagieren.

Gänseblümchen sind pflegeleicht und können mit wenig Aufwand im naturnahen Garten oder auf unbehandelten Wiesen selbst gezogen werden. Ernten Sie die Blätter und Blütenköpfe frisch und verfüttern Sie sie direkt an Ihre Schildkröten.

Taubnessel – Eine beliebte Brennnessel-Verwandte

Taubnessel – Eine beliebte Brennnessel-Verwandte

Taubnesseln bieten Schildkröten eine wertvolle und unkomplizierte Nahrungsquelle

Taubnesseln ähneln in ihrem Erscheinungsbild den Brennnesseln, besitzen jedoch keine Brennhaare. Besonders die Weiße Taubnessel (Lamium album) und die Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum) sind bei Landschildkröten beliebt. Sie bevorzugen frische, nährstoffreiche Böden und wachsen an Waldrändern, Wegrändern und Komposthaufen.

Neben der Weißen Taubnessel wird vor allem die Purpurrote Taubnessel von Landschildkröten gerne gefressen. Das könnte an ihrem Vorkommen an trockenen, warmen Standorten liegen. Trotz ihres Status als Unkraut bieten diese Pflanzen eine wertvolle Nahrungsquelle.

Die Goldtaubnessel (Lamium galeobdolon) ist zwar ebenfalls ungiftig, wird von den meisten Landschildkröten jedoch gemieden. Dies könnte an geschmacklichen Präferenzen liegen. Die Goldtaubnessel ist vor allem in Laub- und Mischwäldern sowie in Auwäldern zu finden.

Die verschiedenen Arten der Taubnessel bieten eine gute Ergänzung zur Ernährung von Landschildkröten. Beachten Sie jedoch die individuellen Vorlieben Ihrer Tiere.

Klatschmohn – Leuchtend rote Blüten für Abwechslung im Speiseplan

Klatschmohn – Leuchtend rote Blüten für Abwechslung im Speiseplan

Landschildkröten fressen alle Teile des Klatschmohns unbedenklich und gerne

Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) fällt durch seine leuchtend roten Blüten auf und spielt auch in der Ernährung von Landschildkröten eine Rolle. Diese Pflanze aus der Familie der Mohngewächse bevorzugt frische bis umgebrochene Böden und ist daher oft auf Feldern und an sonnigen, nährstoffreichen Standorten zu finden. Klatschmohn erreicht eine Höhe von 30 bis 100 cm und besitzt unverzweigte, behaarte Stängel sowie charakteristische, grob gesägte Blätter.

Landschildkröten fressen alle Pflanzenteile des Klatschmohns, von den auffälligen Blüten bis hin zu Stängeln und Blättern. Die Pflanze enthält geringe Mengen an Alkaloiden, die in den Mengen, wie sie normalerweise von Schildkröten aufgenommen werden, jedoch unbedenklich sind.

Knoblauchsrauke – Beliebt vor der Blüte

Knoblauchsrauke – Beliebt vor der Blüte

Landschildkröten bevorzugen die Knoblauchsrauke, bevor sie in die Blüte geht

Die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) ist eine vielseitige Pflanze, die auch in der Ernährung von Landschildkröten eine Rolle spielt. Mit ihrer Vorliebe für halbschattige bis schattige Standorte und nährstoffreiche Böden, findet man sie oft in Hecken, an Waldrändern und in Gärten. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre weißen Blüten und ein intensives Aroma aus, das an Knoblauch erinnert.

Die Knoblauchsrauke blüht von April bis August. Es handelt sich um eine zwei- bis mehrjährige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 30 bis 80 cm erreichen kann. Landschildkröten fressen die Knoblauchsrauke bevorzugt vor der Blüte. Trotz ihres hohen Gehalts an Vitaminen und Mineralstoffen wird sie in der Praxis häufig nur gefressen, wenn keine bevorzugteren Pflanzen verfügbar sind.

Gänsedistel – Eine außergewöhnliche Ergänzung

Die Gänsedistel (Sonchus oleraceus) ist eine außergewöhnliche Ergänzung zur Ernährung von Landschildkröten. Die Pflanze besitzt einen milchsaftführenden, hohlen Stängel und charakteristische blau-grüne Blätter mit stacheligem Rand. Landschildkröten schätzen die frischen, saftigen Bestandteile der Pflanze, die reich an Eisen, Vitamin C, Kalzium und weiteren wichtigen Nährstoffen sind. Gänsedisteln bevorzugen frische, nährstoffreiche Böden und wachsen daher oft in Äckern, Gärten, an Wegrändern und auf Schuttplätzen.

Die Gänsedistel wird von Schildkröten sehr gerne gefressen und sollte aufgrund ihres Nährstoffprofils einen festen Platz im Ernährungsplan Ihrer Tiere einnehmen.

Bilder: islavicek / Shutterstock