Taubnessel

Taubnessel: Giftig oder harmlos für Mensch und Tier?

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Die Taubnessel wird oft mit der Brennnessel verwechselt, ist jedoch im Gegensatz zu ihrer Namensvetterin völlig ungiftig und vielseitig einsetzbar. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze von ihrer heilenden Wirkung über ihre kulinarischen Möglichkeiten bis hin zu Anbau und Pflege.

Taubnessel ungiftig
Die Taubnessel ist nicht giftig

Giftigkeit der Taubnessel

Die Taubnessel ist für Menschen und Tiere ungefährlich und wird sowohl als Tierfutter als auch in der Küche geschätzt. Zu den bekannten Arten zählen die Weiße Taubnessel (Lamium album), die Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum) und die Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum). Anders als die Brennnessel verfügt die Taubnessel nicht über Brennhaare, die Hautreizungen verursachen könnten. Daher kann sie bedenkenlos im Garten gepflanzt und kultiviert werden.

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Verwendung der Taubnessel in der Naturheilkunde

Die Taubnessel spielt eine bedeutende Rolle in der Naturheilkunde. Blüten, Blätter und Sprossspitzen der Pflanze werden getrocknet für Tees oder Umschläge verwendet. Besondere Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide, Saponine und Schleimstoffe machen sie vielseitig einsetzbar.

  • Husten und Bronchitis: Der Tee ist schleimlösend.
  • Nierentätigkeit: Unterstützt die Entgiftung des Körpers.
  • Blutungen: Wirkt blutstillend.
  • Entzündungen: Lindert Haut- und Verdauungsprobleme.
  • Menstruationsbeschwerden: Entspannt und lindert Krämpfe.
  • Stress und Unruhe: Beruhigende Wirkung.

Auch Umschläge und Tinkturen aus Taubnesselblüten sind gängig, sie helfen bei Hautentzündungen und leichten Verbrennungen. Ein Sitzbad kann bei Unterleibskrämpfen Linderung verschaffen.

Kulinarische Verwendung der Taubnessel

Neben ihrer heilenden Wirkung bietet die Taubnessel auch kulinarischen Mehrwert. Die jungen Blätter und Triebe sind reich an Vitaminen und bieten einen mild-nussigen Geschmack. Sie können roh in Salaten und Smoothies verwendet oder blanchiert wie Spinat zubereitet werden. Blätter und Triebe können von März bis Mai sowie von September bis Oktober geerntet werden.

  • Salate: Frische Blätter als Ergänzung zu Blattsalaten mit süßlichen Dressings.
  • Suppen und Eintöpfe: Geschmacksverstärker und Nährstofflieferant.
  • Blanchiertes Gemüse: Blätter als Spinat-Alternative, etwa in einem Gratin.

Auch die essbaren Blüten bringen farbliche und geschmackliche Variationen in Salate und Desserts und können zu Blütensirup verarbeitet werden. Taubnesseln sind zudem wertvolles Futter für Haustiere wie Kaninchen und Schildkröten.

Arten der Taubnessel

Die Gattung der Taubnesseln (Lamium) umfasst etwa 30 Arten, die zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gehören und vor allem auf der nördlichen Halbkugel zu finden sind. Hier einige der bekanntesten Arten:

  • Weiße Taubnessel (Lamium album): Weiße Blüten, bis zu 50 cm hoch, winterhart, besonders bienenfreundlich.
  • Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum): Purpurrote Blüten, 10 bis 40 cm hoch, robust mit bis zu vier Generationen pro Jahr.
  • Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum): Violette oder weiße Blüten mit Mustern, bis zu 25 cm hoch.
  • Goldnessel (Lamium galeobdolon): Gelbe Blüten, bis zu 30 cm hoch, ideal für schattige Plätze.

Diese Arten bieten vielfältige Möglichkeiten zur Verwendung und verschönern den naturnahen Garten.

Anbau und Pflege der Taubnessel

Die Taubnessel ist eine pflegeleichte Pflanze, die in vielen Gartenbereichen gedeiht. Bevorzugt werden halbschattige bis schattige Standorte mit durchlässigem, humosem Boden. Staunässe sollte vermieden werden.

Anbau im Beet

  1. Pflanzzeitpunkt: Ideal im Mai und Juni.
  2. Boden vorbereiten: Lockern Sie den Boden und fügen Sie bei Bedarf Kompost hinzu.
  3. Pflanzabstand: Etwa 25 cm.
  4. Wässerung: Vor dem Pflanzen den Wurzelballen wässern und anschließend die Pflanze gründlich gießen.

Anbau im Kübel

Auch im Kübel lässt sich die Taubnessel problemlos kultivieren, ideal für kleine Gärten oder Balkone. Hochwertige, nährstoffreiche Erde verwenden und eine Drainageschicht gegen Staunässe einplanen. Im Winter der Kübelpflanze leichten Schutz bieten.

Pflege

  • Gießen: Bei längeren Trockenperioden im Freiland, regelmäßig bei Kübelpflanzen.
  • Düngen: Ab dem zweiten Jahr monatlich mit Kompost oder organischem Dünger.
  • Schneiden: Kein Rückschnitt erforderlich, bei starkem Wuchs im Herbst ausstechen.

Vermehrung

Die Vermehrung erfolgt durch Samen und Wurzelausläufer, kann aber auch durch Teilung des Wurzelstocks oder Stecklinge forciert werden.

  • Teilung des Wurzelstocks: Im Herbst.
  • Stecklinge: Junge Triebe im Sommer in Wasser wurzeln lassen.
  • Aussaat: März bis Juni, leicht mit Erde bedecken.

Mit diesen Tipps fördern Sie ein gesundes Wachstum der Taubnessel und tragen zur natürlichen Schönheit Ihres Gartens bei.

Bilder: Alexander62 / iStockphoto