Goldnessel

Goldnessel: Pflege, Standort & Vermehrung – So gelingt’s

Die Goldnessel (Lamium galeobdolon), ein robustes und pflegeleichtes Lippenblütlergewächs, begeistert mit dekorativen Blättern und leuchtend gelben Blüten. Der Artikel beleuchtet die vielseitigen Eigenschaften der Pflanze und gibt hilfreiche Tipps zur Kultivierung, Pflege und Verwendung im Garten.

Steckbrief

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Pflanzenart
Staude
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Teppichartig, horstig
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Wuchshöhe
15 cm bis 60 cm
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Blütenfarbe
Goldgelb
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Blütenform
Scheinquirle, Lippenblüten
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Wuchs

Die Goldnessel, auch als Gold-Taubnessel bekannt, ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die zwischen 15 und 60 Zentimeter hoch wird. Sie zeichnet sich durch ihren teppichartigen, horstigen Wuchs aus und bildet oft dichte Matten, die den Boden bedecken und Unkraut unterdrücken.

Über oberirdische Ausläufer, die bis zu 100 Zentimeter weit kriechen können, verbreitet sich die Pflanze schnell und bildet ausgedehnte Bestände. Der vierkantige Stängel ist an der Basis auf den Kanten behaart. Die kreuzgegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert, die Form der Blattspreite reicht von schwach herzförmig bis breit-eiförmig und lanzettlich. Der Blattrand ist grob gesägt. Häufig weisen die Blätter silberne Ornamente auf, die durch die Abhebung der Blattoberhaut vom Blattgewebe entstehen und für besondere Lichtreflexionen sorgen.

Von April bis Juli erscheinen die goldgelben Blüten in Scheinquirlen an den oberen Blattachseln. Sie duften angenehm und sind bei Bienen und Schmetterlingen besonders beliebt. Die Goldnessel ist voll winterhart und behält ihre grüne Blattfarbe auch im Winter.

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Blätter

Die Blätter der Goldnessel sind oval bis herzförmig und besitzen einen deutlich gezähnten Rand, der an Brennnesseln erinnert, jedoch keine Brennhaare aufweist. Die Blattoberseite ist häufig von silbrigen Flecken durchzogen, die besonders im Winter sichtbar sind. Diese Blätter stehen kreuzgegenständig an einem vierkantigen, leicht behaarten Stängel. Die einfache Blattspreite ist ungeteilt und variiert von breit eiförmig bis lanzettlich und glänzt im Licht aufgrund der silbrigen Ornamente.

Blüte

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Biene auf Goldnesselblüte in Stuttgart, Deutschland.
Foto: Pjt56 | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Zwischen April und Juli erscheinen die leuchtend gelben, zygomorphen Lippenblüten der Goldnessel, angeordnet in Scheinquirlen mit meist vier bis acht Blüten pro Quirl. Die Kronröhre misst etwa 7 bis 8 Millimeter, ist am Grund leicht verengt und die dreilappige Unterlippe trägt oft eine orangene Zeichnung. Diese Blüten sind für viele Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle.

Früchte

Von Mai bis September bildet die Goldnessel Spaltfrüchte, sogenannte Klausen, aus. Diese dreikantigen Klausen tragen einen fettreichen Nährkörper, das Elaiosom, das Ameisen anlockt und so die Ausbreitung der Samen fördert.

Welcher Standort ist geeignet?

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Goldnessel (Lamium galeobdolon) mit leuchtend gelben Blüten.
Foto: Darkone, | Lizenz: CC BY-SA 2.5 | Quelle: Wikimedia

Die Goldnessel bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte, wie man sie in lichten Mischwäldern oder an Waldrändern findet. Besonders gut gedeiht sie unter Gehölzen. Die Pflanze benötigt frische, nährstoffreiche Lehmböden, die humos, locker und durchlässig sind. Ein basenreicher, neutraler bis mäßig saurer Boden ist ideal, und der Boden sollte gleichmäßig feucht sein, ohne Staunässe.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Goldnessel bevorzugt durchlässige, humos-lockere Lehmböden, die frisch und nährstoffreich sind. Der Boden sollte neutral bis leicht sauer sein und gleichmäßig feucht, aber durchlässig, um Staunässe zu vermeiden.

Silberblättrige Goldnessel

Die Silberblättrige Goldnessel (Lamium argentatum), auch als Silber-Goldnessel oder Florentiner Goldnessel bekannt, ist eine ausdauernde, krautige Pflanze und eine Hybride der Goldnessel. Sie hat ganzjährig dekorative, silbrig gemusterte Blätter und erreicht etwa 50 Zentimeter Wuchshöhe. Diese Pflanze bildet oberirdische Ausläufer, die sich schnell ausbreiten. Die goldgelben Blüten erscheinen von Mai bis Juli und ziehen Bienen und Hummeln an. Mit ihrer starken Ausbreitung droht sie, heimische Pflanzen zu verdrängen, weshalb eine kontrollierte Pflege erforderlich ist.

Invasive Eigenschaften

Die Silberblättrige Goldnessel breitet sich aggressiv aus und kann heimische Pflanzenarten verdrängen, was die Artenvielfalt gefährdet. Ihre Ausläufer überwinden Hindernisse und beeinträchtigen das Wachstum anderer Pflanzen durch Licht-, Wasser- und Nährstoffmangel. Die Pflanze verursacht erhebliche ökologische Schäden und sollte in naturnahen Gärten mit Vorsicht eingesetzt werden. Regelmäßiges Jäten und Entfernen von Pflanzenresten helfen, ihre Ausbreitung zu kontrollieren.

Echte Goldnessel

Die Echte Goldnessel (Galeobdolon luteum) ist eine heimische Art und wächst in lichten Mischwäldern, unter Gebüschen und an schattigen Wegrändern. Sie erreicht eine Höhe von 15 bis 45 Zentimetern und verbreitet sich durch wintergrüne Ausläufer. Ihre Blätter sind schwach herzförmig bis breit-eiförmig mit einem gezahnten Rand und gelegentlich silbrig gefleckten Ornamenten. Die goldgelben, zygomorphen Blüten erscheinen von April bis Juli und sind bei Insekten sehr beliebt. Die Echte Goldnessel bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte mit frischen, nährstoffreichen, lockeren Lehmböden.

Goldnessel pflegen

Die Goldnessel ist pflegeleicht und benötigt regelmäßige Wassergaben, insbesondere in trockenen Perioden. Staunässe sollte dabei vermieden werden. Eine leichte, organische Düngung im Frühjahr fördert das Wachstum. Zu lange Triebe sollten zurückgeschnitten werden, um die Ausbreitung zu kontrollieren. Alle 3–4 Jahre ist eine Teilung der Pflanzen ratsam, um ihre Vitalität zu erhalten und eine zu dichte Wucherung zu verhindern.

Goldnessel richtig pflanzen

Die Goldnessel sollte im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden. Pro Quadratmeter sind etwa sieben Pflanzen nötig, mit einem Pflanzabstand von 30 bis 40 Zentimetern. Setzen Sie die Pflanzen so tief, dass der Wurzelballen gerade mit der Erde abschließt, und gießen Sie anschließend gut an. Eine Wurzelsperre (11,00€ bei Amazon*) hilft, die Ausbreitung zu kontrollieren.

Goldnessel richtig schneiden

Ein Rückschnitt ist nicht zwingend erforderlich, kann aber helfen, ein gesundes Erscheinungsbild zu bewahren und die Ausbreitung zu kontrollieren. Abgestorbene Pflanzenteile sollten im Frühling oder Herbst entfernt werden. Ein Rückschnitt im Herbst wird nicht empfohlen, da das wintergrüne Laub dekorativ bleibt.

Goldnessel vermehren

Die Goldnessel lässt sich durch Teilung, Stecklinge, Ausläufer und Samen vermehren. Die Teilung des Wurzelballens sollte im Herbst erfolgen. Stecklinge können im Frühjahr oder Sommer genommen werden. Abgetrennte Ausläufer oder Triebstücke können an einem neuen Standort eingepflanzt werden. Die Vermehrung durch Samen ist aufwendiger und weniger empfehlenswert.

Sorten & Arten

Es gibt verschiedene Zuchtformen der Goldnessel, wie ‚Florentinum‘, ‚Hermann’s Pride‘ und ‚Silberteppich‘. ‚Florentinum‘ ist bekannt für seine hellgelben Blüten und silbrig gemusterten Blätter, ‚Hermann’s Pride‘ für seine dichten Polster und schmalen, silbrig gemusterten Blätter, und ‚Silberteppich‘ zeichnet sich durch breitere, silbrig gemusterte Blätter aus.

Krankheiten & Schädlinge

Die Goldnessel ist robust und wird selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Blattläuse können beim Austrieb auftreten und lassen sich durch Abspülen mit Wasser oder Brennnesseljauche bekämpfen. Grauschimmel kann bei stauender Feuchtigkeit entstehen; eine gute Belüftung und Entwässerung des Bodens sind wichtig. Schnecken können jungen Pflanzen schaden und sollten regelmäßig abgesammelt werden.

Verwendung

Die Goldnessel dient als Bodendecker für schattige und feuchte Standorte, lässt sich gut mit anderen Schattenpflanzen kombinieren und bietet ökologische Vorteile, indem sie Bienen und Schmetterlinge anzieht. Ihre jungen Blätter und Blüten sind essbar und können in der Küche verwendet werden. Sie trägt durch ihre Wurzelknöllchen zusätzlich zur Stickstoffbindung im Boden bei und ist somit eine wertvolle Pflanze für naturnahe Gärten.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann man die Ausbreitung der Goldnessel effektiv kontrollieren?

Aufgrund ihres starken Ausbreitungsdrangs, insbesondere bei der Silberblättrigen Goldnessel, ist es ratsam, eine Wurzelsperre zu setzen und regelmäßig zu jäten. Zu lange Triebe sollten zurückgeschnitten werden, um die Pflanze in Schach zu halten. Dies verhindert, dass die Pflanze schwachwüchsige Pflanzen überwuchert und die Artenvielfalt gefährdet.

Ist die Goldnessel giftig?

Nein, die Goldnessel ist nicht giftig. Alle Teile der Pflanze sind essbar und können in der Küche verwendet werden. Blätter und Triebe eignen sich für Salate oder können gedünstet werden, während die Wurzeln ähnlich wie Gemüse zubereitet werden können. Die Blüten sind zudem eine dekorative Zugabe für diverse Gerichte.

Welche Rolle spielt die Goldnessel in der Küche?

Die Goldnessel hat einen würzigen Geschmack, der an Steinpilze erinnert. Sie kann als Würzkraut in Suppen und Eintöpfen verwendet werden oder ähnlich wie Spinat als Gemüse. Die Blüten dienen oft als essbare Dekoration für Speisen und können auch zur Aromatisierung von Tees genutzt werden.

Warum ist die Silberblättrige Goldnessel ökologisch problematisch?

Die Silberblättrige Goldnessel kann durch ihren aggressiven Ausbreitungsdrang heimische Pflanzenarten verdrängen, was die Artenvielfalt gefährdet. Ihre Ausläufer überwinden Hindernisse und beeinträchtigen das Wachstum anderer Pflanzen durch Licht-, Wasser- und Nährstoffmangel. Besonders in naturnahen Gärten sollte ihre Ausbreitung kontrolliert werden, um ökologische Schäden zu vermeiden.

Bilder: Paulina Lenting-Smulders / iStockphoto