Taubnessel

Die 6 wichtigsten Taubnesselarten: Kennst du sie alle?

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Taubnesseln sind vielfältig und pflegeleicht – ideale Gartenpflanzen für schattige Standorte. Dieser Artikel stellt verschiedene Arten mit ihren Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten im Garten vor.

Gelbe Taubnessel
Taubnessel blühen je nach Art violett, weiß oder gelb

Die Weiße Taubnessel: Eine verbreitete Heilpflanze

Die Weiße Taubnessel (Lamium album) ist in Europa und bis hin zum Himalaya verbreitet. Sie wächst bevorzugt an halbschattigen Standorten mit nährstoffreichen Böden und erreicht eine Höhe von 20 bis 50 cm. Die Blütezeit erstreckt sich von April bis in den späten Herbst. Die reinweißen Blüten sind in Quirlen um den vierkantigen und hohlen Stängel angeordnet.

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Erkennung und Standort

Sie erkennen die Weiße Taubnessel an ihren vierkantigen, hohlen Stängeln und den gegenständigen, herzförmigen Blättern, die gesägt sind und keine Brennhaare aufweisen.

Heilpflanze mit vielfältigen Anwendungen

Die Weiße Taubnessel hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Sie enthält entzündungshemmende, schleimlösende und blutstillende Inhaltsstoffe, die sie wertvoll in der Naturheilkunde machen. Besonders bei Atemwegserkrankungen, Verdauungsbeschwerden und Frauenleiden kommt sie zum Einsatz. Die Blüten werden entweder frisch oder getrocknet verwendet. Um einen Heilkrauttee zuzubereiten, brühen Sie die getrockneten Blüten mit heißem Wasser auf, lassen den Tee etwa fünf Minuten ziehen und seihen ihn dann ab.

Robustheit und Pflege im Garten

Die Weiße Taubnessel ist kaum von Krankheiten und Schädlingen betroffen und benötigt wenig Pflege. Sie vermehrt sich zuverlässig durch Aussaat oder Teilung älterer Pflanzenstöcke. Setzen Sie sie als Bodendecker oder Unterpflanzung ein, um naturnahe Gartenbereiche zu gestalten.

Die Purpurrote Taubnessel: Ein Insektenmagnet

Die Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum) ist eine einjährige Pflanzenart mit auffälligen purpurroten Blüten, die von März bis Oktober blühen. Sie ist eine wertvolle Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten und eignet sich hervorragend für insektenfreundliche Gärten.

Standort und Wachstum

Diese Taubnesselart bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze und nährstoffreiche, lockere Böden. Sie wächst an Wegrändern, in Hausgärten sowie auf Äckern und erreicht eine Höhe von 10 bis 30 cm.

Bedeutung für Insekten

Die Purpurrote Taubnessel bietet Insekten fast das ganze Jahr über Nektar und Pollen. Besonders im Frühjahr, wenn wenige andere Pflanzen blühen, stellt sie eine wichtige Nahrungsquelle dar. Früh fliegende Insekten wie Hummelköniginnen, Mauerbienen und Pelzbienen nutzen ihre Blüten zur Energiegewinnung. Ihre Blüten sind auch für Schmetterlinge und deren Raupen von Bedeutung.

Pflegeleicht und robust

Diese Pflanze ist äußerst pflegeleicht und robust, zeigt sich wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Sie vermehrt sich durch Samen, die von Ameisen verbreitet werden.

Der Nesselkönig: Eine imposante Erscheinung

Der Nesselkönig (Lamium orvala), auch Großblütige oder Riesen-Taubnessel genannt, ist eine beeindruckende Wildstaude. Mit einer Wuchshöhe von bis zu 60 cm gehört er zu den größten Vertretern seiner Art.

Blütenpracht und Blütezeit

Die großen, altrosafarbenen Blüten des Nesselkönigs erscheinen von April bis Juni und sind zygomorph. Sie sind besonders anziehend für Insekten wie Hummeln und größere Wildbienen.

Standort und Pflege

Pflanzen Sie den Nesselkönig an halbschattigen bis schattigen Standorten mit humosen, nährstoffreichen Böden. Die Pflanze verträgt Wurzeldruck und benötigt nur mäßige Pflege. Eine jährliche Kompostgabe im Frühjahr reicht aus, um den Nährstoffbedarf zu decken. Vermehren lässt sich der Nesselkönig leicht durch Teilung im Frühling oder Herbst.

Sortenvielfalt

Neben der Wildform gibt es auch eine Sorte mit weißen Blüten, bekannt als ‚Alba‘. Beide Varianten sind ideal als Bodendecker geeignet.

Die Gewöhnliche Goldnessel: Vielseitig einsetzbar

Die Gewöhnliche Goldnessel (Lamium galeobdolon), auch als Gelbe Taubnessel bekannt, ist eine ausdauernde Pflanze, die gut in naturnahe Gärten passt. Ihre goldgelben Blüten erscheinen von April bis Juli und bieten Nektar für Bienen und Schmetterlinge.

Botanische Merkmale und Standort

Diese krautig wachsende Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 60 cm und verbreitet sich durch oberirdische Ausläufer. Sie ist winterhart und anpassungsfähig, bevorzugt aber halbschattige bis schattige Standorte mit gut durchlässigen Böden.

Vielseitigkeit im Garten

Die Gewöhnliche Goldnessel eignet sich hervorragend für schattige Gartenbereiche, insbesondere unter Bäumen oder Sträuchern. Ihre Wurzelknöllchen binden Stickstoff aus der Luft und reichern den Boden an, was sie ideal für Unterpflanzungen macht.

Kulinarische und medizinische Nutzung

Die Blätter und jungen Triebe der Goldnessel haben ein steinpilzartiges Aroma und eignen sich sowohl roh im Salat als auch gekocht. Die Blüten können als Dekoration verwendet werden, wobei jedoch darauf geachtet werden sollte, dass Taubnesseln nicht giftig sind. In der Naturheilkunde schätzt man die Goldnessel für ihre antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften.

Pflege und Vermehrung

Zur Vermehrung nutzen Sie die Ausläufer oder teilen die Pflanze im Frühling oder Herbst. Sie wächst auf gleichmäßig feuchten Böden und benötigt kaum zusätzliche Düngung.

Die Gefleckte Taubnessel: Ein dekorativer Bodendecker

Die Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum) ist eine ausdauernde Staude, die sich gut als Bodendecker eignet. Sie besticht durch ihre gefleckten Blätter und auffälligen Blüten.

Merkmale und Wuchs

Diese Pflanzenart erreicht eine Höhe von etwa 20 bis 25 cm. Die herzförmigen bis ovalen Blätter sind grün-weiß bis grün-silbrig gefleckt, und die Stängel sind vierkantig und bilden Ausläufer. Die blassvioletten oder weißen Blüten erscheinen von Mai bis Juli.

Verwendung im Garten

Die Gefleckte Taubnessel eignet sich zur Unterpflanzung von Gehölzen, zur Begrünung von Beeträndern und als dekoratives Element in Blumenkästen. Sie unterdrückt Unkraut effektiv und bevorzugt humosreiche, mäßig feuchte Böden.

Vorteile und Pflege

Diese Taubnesselart ist robust, pflegeleicht und kaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Gelegentliches Gießen und eine jährliche Kompostgabe reichen aus, um sie gesund zu erhalten. Sie ist winterhart und bleibt ganzjährig attraktiv.

Sortenvielfalt

Es gibt verschiedene attraktive Sorten, darunter ‚Argenteum‘ mit silbrig-weißen Blättern und violetten Blüten sowie ‚Album‘ mit weißen Blüten und weiß-grünem Laub.

Taubnesseln im Garten: Pflegeleicht und vielseitig

Taubnesseln sind ideale Pflanzen für naturnahe Gärten. Sie gedeihen an halbschattigen bis schattigen Standorten und bevorzugen humosen, nährstoffreichen Boden. Viele Arten sind winterhart und benötigen keinen besonderen Schutz.

Standort und Pflege

Taubnesseln bevorzugen durchlässige, nährstoffreiche Böden, die gleichmäßig feucht, aber nicht staunass sind. Im Freiland reicht es meist, diese Pflanzen nur bei Trockenheit zu gießen; im Kübel hingegen sollte regelmäßig gegossen werden. Eine gelegentliche Kompostgabe genügt.

Vermehrung und Pflege

Taubnesseln lassen sich leicht durch Teilung des Wurzelstocks oder durch Aussaat vermehren. Ameisen tragen oft zur Verbreitung der Samen bei. Gelegentlich können Blattläuse oder Pilzerkrankungen wie Grauschimmel auftreten, die aber meist keinen nachhaltigen Schaden anrichten.

Einsatzmöglichkeiten im Garten

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Taubnesseln wirken als effektive Bodendecker, eignen sich zur Unterpflanzung von Gehölzen und können als dekorative Elemente in Pflanzgefäßen genutzt werden.

Ökologischer Nutzen

Taubnesseln fördern die Biodiversität, indem sie Nahrung für Hummeln, Bienen und Schmetterlinge bieten. Einige Arten liefern zudem essbare Blätter und Triebe für die Küche sowie heilkräftige Blüten für die Naturheilkunde.

Integrieren Sie Taubnesseln in Ihren Garten, um pflegeleichte und vielseitige Pflanzen zu kultivieren und gleichzeitig die ökologische Vielfalt zu bereichern.

Bilder: michael1959 / iStockphoto