Sandkraut

Blühender Bodendecker: Wie pflanze und pflege ich Sandkraut?

Artikel zitieren

Lesen Sie hier im kommentierten Sandkraut-Steckbrief Hinweise zu Blütezeit, Giftigkeit und Verwendung. Viele Tipps rund um die erfolgreiche Pflanzung und richtige Arenaria-montana-Pflege.

sandkraut
Das Sandkraut ist eine nicht giftige, winterharte Staude
AUF EINEN BLICK
Was ist das Besondere am Sandkraut (Arenaria montana)?
Sandkraut (Arenaria montana) ist eine polsterbildende Staude mit einer Wuchshöhe von 5-10 cm, die zwischen Mai und Juli weiße Schalenblüten trägt. Die Pflanze ist nicht giftig und winterhart, sie eignet sich besonders für Steingärten, Dachbegrünung und als Bienenweide.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Arenaria montana
  • Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
  • Synonyme: Berg-Sandkraut, Bergsandblume
  • Wuchstyp: Staude
  • Wachstum: kriechend, polsterbildend
  • Wuchshöhe: 5 cm bis 10 cm
  • Blätter: immergrün, lanzettlich
  • Blüten: weiße Schalenblüten
  • Blütezeit: Mai bis Juli
  • Giftigkeit: nicht giftig
  • Winterhärte: winterhart
  • Verwendung: Steingarten, Dachbegrünung, Bienenweide

Wachstum

Sandkraut gedeiht als zierliche, immergrüne oder wintergrüne Polsterstaude mit einer üppigen Blütezeit. Unter mehr als 300 Sandkraut-Arten hat sich primär das robuste Berg-Sandkraut herauskristallisiert als Anfänger-tauglicher Volltreffer für die kreative Gartengestaltung. Folgende Eckdaten charakterisieren das Wachstum von Arenaria montana:

  • Wuchshöhe: 5 cm bis 10 cm, selten bis 20 cm
  • Wuchsbreite: 20 cm bis 25 cm, selten bis 30 cm
  • Wuchs: niederliegend, kriechend, polsterbildend, dichtbuschig verzweigt

Lesen Sie auch

Zu den wissenswerten Wachstums-Fakten zählen eine solide Winterhärte von bis zu – 28° Celsius sowie eine gute Verträglichkeit längerer Trockenperioden. Diese Eigenschaften hat die ausdauernde Staude in ihren Heimatregionen erworben, die sich erstrecken über die rauen Berge und kargen Landstriche Südwesteuropas von den Pyrenäen bis nach Marokko.

Blüten

Wie einen bauschigen Brautschleier breitet Sandkraut seinen strahlend weißen Blütenteppich aus. Geformt wird das malerische Blütenmärchen aus zahlreichen Einzelblüten mit diesen Merkmalen:

  • Doppelte Blütenhülle: 5 eiförmige Kelchblätter (5-9 mm), 5 längliche Kronblätter (5-14 mm)
  • Durchmesser: 1,5 cm bis 2,5 cm
  • Blütenfarbe: weiß mit gelber Mitte
  • Blütenökologie: zwittrig
  • Blütezeit: Mai bis Juli/August

Am Grund jeder Blüte hält Sandkraut eine ordentliche Portion Nektar bereit als Belohnung für fleißige Bestäuber, wie Wildbienen, Honigbienen, Hummeln und Schmetterlinge.

Video: Berg-Sandkraut in voller Blütenpracht bewundern

Blätter

Vor und nach der üppigen Blütezeit gibt Sandkraut den Blick frei auf seine zierlichen Blätter. Das sind die wichtigsten Erkennungsmerkmale:

  • Blattform: länglich-lanzettlich, ganzrandig
  • Besonderheit: leicht eingerollter Blattrand
  • Blattfarbe: dunkelgrün
  • Textur: derb bis ledrig, mitunter zart behaart
  • Anordnung: gegenständig

In milden Lagen gedeiht die Bergsandblume immergrün. Allmählicher Einzug der wintergrünen Laubblätter und Austrieb der frischen Blätter erfolgt im Frühling nahezu unbemerkt für den Betrachter.

Giftigkeit

Sandkräuter sind nicht giftig. Diesen Umstand wissen Hobbygärtner mit Familiengarten und Haustieren zu schätzen. Pflücken der hübschen Blüten, schnuppern an den weißen Blütenpolstern oder versuchsweise knabbern an den immergrünen Blättchen geht an Kind, Hund, Katze oder Hamster spurlos vorbei.

Verwendung

Zahlreiche Vorzüge machen Berg-Sandkraut zu einer unentbehrlichen Komponente für jeden Pflanzplan. Das breit gefächerte Spektrum fantasievoller Verwendungsmöglichkeiten erstreckt sich vom dekorativen Lückenfüller bis zum malerischen Hauptdarsteller für Beet und Balkon. Lassen Sie sich von diesen Tipps inspirieren:

Sandkraut Verwendung Tipp
Steingarten blühender Bodendecker
Trockenmauer Polsterstaude für Mauerkrone
Naturgarten bodendeckende Bienenweide
Dachgarten ganzjährige Dachbegrünung
Balkon Blütenteppich unter Kübelpflanzen
Friedhof Vier-Jahreszeiten-Grabbepflanzung
Topfgarten schön als Solitär im kleinen Terracotta-Topf

Sandkraut pflanzen

Fertig vorgezogene Sandkraut-Pflanzen können Sie in der Staudengärtnerei vom Frühling bis zum Herbst kaufen. Für Hobbygärtner interessant ist die Aussaat der keimfreudigen Samen. Richtig ausgesät blühen die Polsterstauden bereits im ersten Jahr. Lesen Sie in folgenden Abschnitten praktische Tipps rund um die erfolgreiche Pflanzung:

Vermehren

Sandkraut-Samen sind Kaltkeimer. Erst ein Kältereiz von vier bis sechs Wochen bei – 4° Celsius im Gemüsefach des Kühlschranks überwindet die Keimhemmung. Wer sich die zeitaufwändige Stratifikation vor der Aussaat ersparen möchte, kauft das Saatgut als Gold-Nugget-Seed bei jelitto.com oder einem anderen Fachhändler. Eine Anzucht auf der Fensterbank lässt die Jungpflanzen im Beet oder Topf besser anwachsen. So geht es:

  1. Saatschale oder kleine Töpfe befüllen mit einem Mix aus Anzuchterde, Sand und Kokoshum.
  2. Je Zelle oder Topf 2 Samen auf das Substrat legen und andrücken (Lichtkeimer).
  3. Saat besprühen mit Regenwasser oder abgestandenem Leitungswasser.
  4. Transparente Haube oder Plastiktüte überstülpen.

Am hellen Fensterplatz beträgt die Keimzeit bei konstanten 20° Celsius etwa einen Monat. Nach weiteren vier bis sechs Wochen können Sie die Keimlinge pikieren. Bis zum Auspflanzen oder Eintopfen vergehen weitere sechs bis acht Wochen.

Standort

Sonne satt und magerer Boden sind die wichtigsten Eckdaten für den optimalen Standort:

  • Sonnige Lage mit mindestens 3 Stunden direktes Sonnenlicht täglich.
  • Sandig-trockener, nährstoffarmer Gartenboden, gut durchlässig und gerne kalkhaltig.
  • Ausschluss-Kriterien: schattiger Standort, saurer pH-Wert unter 5,5, Staunässe, verdichteter, schwerer Lehmboden.

Damit die zarten Wurzeln in normalem Gartenboden gut anwachsen, ist eine vorbereitende Bodenbearbeitung hilfreich. Arbeiten Sie vor der Pflanzung Sand oder Lavagranulat in die Erde ein. Als Kübelsubstrat hat sich eine Mischung aus torffreier Blumenerde, Sand und Kokosfasern in der Praxis gut bewährt.

Pflanzung – die besten Tipps

Fertig gekaufte oder vorgezogene Bergsandblumen sind einfach zu pflanzen. Folgende Tipps geben einen kompakten Überblick zu Pflanzzeit, Pflanzabstand und Pflanztechnik:

  • Beste Pflanzzeit ist im Frühling ab Ende März/Anfang April.
  • Aushub der flachen Pflanzgrube anreichern mit gesiebter Komposterde und Hornspänen als Startdüngung.
  • Sandkraut so tief pflanzen, wie zuvor im Kaufcontainer oder Anzuchttopf.
  • Pflanzabstand beträgt 25 cm im Beet, 15 cm im Topf oder Balkonkasten.
  • Im Kübel auf dem Topfboden eine Schicht aus Blähton als Drainage verteilen.

Trockenstress ist die häufigste Ursache, wenn Sandkräuter nach der Pflanzung nicht anwachsen. Aus diesem Grunde ist regelmäßiges Gießen wichtig, bis sich die recht kurzen Wurzeln im Boden gut verankert haben.

Exkurs

Sandkraut kreativ kombinieren

Mit farbenfrohen Pflanznachbarn inszeniert leuchtend weißes Sandkraut ein Sommerfest der Farben. Kombinieren Sie die Polsterstaude mit rotem Steinbrech ‚Rosenzwerg‘ (Saxifraga), himmelblauen Blaukissen (Aubrietien), purpurner Teppich-Flammenblume (Phlox subulata) und rot-weißer Gänsekresse ‚Frühlingszauber‘ (Arabis blepharophylla). Florales Dream-Team für den sonnendurchfluteten Steingarten sind purpur-rosa blühender Zitronenthymian und strahlend weißes Berg-Sandkraut.

Sandkraut pflegen

Sandkraut ist pflegeleicht. Richtiges Gießen nimmt eine Schlüsselfunktion ein im Anfänger-tauglichen Pflegeprogramm. Gedüngt wird die genügsame Staude nur alle paar Jahre. Verjüngen durch Teilung macht blühfaule Bergsandblumen wieder munter. Ein leichter Winterschutz bewahrt die frostfeste Staude vor fataler Dauernässe. So pflegen Sie Berg-Sandkraut vorbildlich:

Gießen

Vom Pflanztag an leistet sachkundiges Gießen einen wichtigen Beitrag zum üppigen, reich verzweigten Wachstum der niederliegenden Triebe. Gut verwurzeltes, adultes Berg-Sandkraut übersteht auch längere Trockenperioden ohne Blessuren. So gießen Sie Berg-Sandkraut richtig:

  • Faustregel: Sandkraut bei Trockenheit besser selten durchdringend statt täglich schlückchenweise gießen.
  • Hinweis auf Gießbedarf: schlaff herabhängende Blätter, fühlbar trockene Erde (2 cm tiefe Fingerprobe).
  • Wasserqualität: normales, gerne kalkhaltiges Leitungswasser, gelegentlich Teich- oder Regenwasser.

Düngen

Die empfohlene Startdüngung deckt den Nährstoffbedarf für zwei bis drei Jahre. In der Folgezeit wird die Polsterstaude im Abstand von drei Jahren am besten flüssig gedüngt mit einem handelsüblichen Blumendünger. Fester, organischer Dünger, wie Kompost oder Rindenhumus ist mit der Harke in den Boden einzuarbeiten, wobei die niederliegenden Triebe und zarten Wurzeln beschädigt werden könnten.

Verjüngen

Verjüngung und Vermehrung gehen Hand in Hand bei Polsterstauden, wie Berg-Sandkraut, Steinbrech oder Blaukissen. So machen Sie es richtig:

  1. Bester Zeitpunkt ist im Frühling.
  2. Sandkraut samt Wurzelballen ausgraben.
  3. Staude auf einen festen Untergrund legen.
  4. Mit Spaten oder Messer in Segmente zerteilen.
  5. Vergreiste, vertrocknete Triebe abschneiden und entsorgen.
  6. Jedes Teilstück am neuen Standort in Kompost-gedüngte Erde einpflanzen und durchdringend angießen.

Bis die verjüngten Bodendecker am sonnigen Standort angewachsen sind, gießen Sie bitte regelmäßig mit feiner Brause aus der Gießkanne.

Überwintern

Im Winter duckt sich die Bergsandblume unter dem kalten Wind einfach weg. Ohnehin kann klirrender Frost den wintergrünen Blättchen nichts anhaben, die sich an dicht verzweigten Ranken schützend über den Wurzelballen legen. Gegen winterliche Dauernässe durch Regen oder Schnee sollte die Polsterstaude gewappnet sein. Das gelingt mit einer Abdeckung aus Reisig oder Nadelzweigen. Gedeiht Sandkraut im Topf oder Balkonkasten, umhüllen Sie das Gefäß bitte mit Vlies oder Noppenfolie. Sinnvoll ist der Standortwechsel in eine regen- und windgeschützte Mauernische.

Beliebte Sorten

Die Ursprungsart Arenaria montana liefert die florale Vorlage für diese schönen Sandkraut-Sorten:

  • Summer White: begeistert mit einem weißen Blütenmeer und extra langer Blütezeit von April bis August.
  • Avalanche: zierliche Premium-Sorte mit 6-8 cm Wuchshöhe, die sich beeindruckende 30 cm breit ausbreitet.
  • Arenaria montana ‚Blizzard‘: gedeiht bis 20 cm hoch und 30 cm breit am sonnigen bis halbschattigen Standort.

FAQ

Mit welchem Pflanzabstand gedeiht Berg-Sandkraut als flächendeckende Polsterstaude?

Setzen Sie Berg-Sandkraut in einem Pflanzabstand von 25 cm in die Erde. Für die flächendeckende Begrünung pflanzen Sie pro Quadratmeter 15 bis 17 Exemplare. Lassen Sie sich nicht irritieren von dem verlorenen Eindruck, den die einzelnen Jungpflanzen am Pflanztag vermitteln. Innerhalb kurzer Zeit schließen sich die Lücken mit dicht beblätterten Ranken.

Sollte man Sandkraut nach der Blütezeit zurückschneiden?

Sandkraut gedeiht als Polsterstaude und wird nicht geschnitten. Nach einem harten Winter ist es mitunter vorteilhaft, wenn Sie im zeitigen Frühjahr vertrocknete Ranken abschneiden, um Platz zu schaffen für den diesjährigen, frischen Austrieb.

Ist Sandkraut giftig für Katzen?

Nein, Sandkraut enthält keine giftigen Stoffe, die Ihrem Liebling gefährlich werden könnten. Das macht die zierliche Polsterstaude zum idealen Kandidaten für die dekorative Gestaltung im Familiengarten mit Haustieren.

Was ist wichtig für die richtige Arenaria montana Pflege?

Korrektes Gießen deckt nicht nur den aktuellen Wasserbedarf, sondern leistet einen wertvollen Beitrag für das Wachstum der Wurzeln. Gießen Sie Sandkraut selten, aber dafür ausgiebig und durchdringend. Auf diese Weise werden die Wurzeln dazu angeregt, auch in die tieferen Bodenschichten vorzudringen und sommerliche Trockenperioden unbeschadet zu überstehen.

Kann Berg-Sandkraut im Topf und Balkonkasten überwintern?

Berg-Sandkraut ist eine ausdauernde Staude mit krachlederner Winterhärte von bis zu -28° Celsius. Die Überwinterung im Pflanzgefäß ist möglich, sofern der Wurzelballen vor Frost und Nässe geschützt ist. Ummanteln Sie Topf und Balkonkasten mit Vlies. Stellen Sie die Gefäße auf Holz vor die Hauswand und bedecken das Substrat mit Reisig.

Bilder: ahau1969 / Shutterstock