Steinbrech

Steinbrech: Vielfältige Arten & Pflegetipps für den Garten

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Mit dichten Blütenteppichen schmückt Steinbrech im Frühling oder Herbst Trockenmauern, Kiesbeete, Grabanlagen und Tuffsteine. Im Winter zieren die hübschen, grünen Blattrosetten unermüdlich den Garten. Haben Sie unter den 450 Arten Ihre Favoriten entdeckt, ziehen diese hinsichtlich ihrer Kultivierung an einem Strang. Noch offene Fragen erhalten hier eine praxisorientierte Antwort.

Saxifraga
Mit Steinbrech erwachen karge Stellen zum Leben
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich Steinbrech im Garten?
Steinbrech-Pflanzen bevorzugen halbschattige Standorte mit sandig-humosem, kalkhaltigem Boden. In der Pflege sind sie anspruchslos, benötigen lediglich eine Startdüngung im März, mäßige Wassergaben ohne Staunässe und einen Rückschnitt verwelkter Blütenstängel. Winterhart, im Pflanzjahr kann Laubschutz hilfreich sein.

Steinbrech richtig pflanzen

Für die Frühlingsboten unter den Saxifraga ist im Herbst Pflanzzeit, während eine herbstblühende Pflanze vorzugsweise im April/Mai in die Erde gesetzt wird. Unabhängig von der Jahreszeit, verläuft die Pflanzung von Steinbrech nach folgendem Muster:

  • Im Abstand von 30 bis 40 cm kleine Gruben ausheben mit dem 1,5-fachen Volumen des Wurzelballens
  • Den Aushub bei Bedarf verbessern mit Sand, feinkörnigem Splitt oder Kompost
  • Die ausgetopfte Pflanze mittig einsetzen, um die Hohlräume mit Substrat zu verfüllen bis an das untere Blattpaar

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Gießen Sie abschließend die Saxifraga an und breiten eine Mulchschicht aus. Abhängig von der Art und Sorte, eignen sich sowohl organische Materialien, wie Laub oder Grasschnitt als auch anorganischer Splitt oder Kies.
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Pflegetipps

Findet eine Steinbrech-Pflanze optimale Standortbedingungen vor, verlangt das Pflegeprogramm dem Gärtner nur wenig ab. Eine Startdüngung mit Kompost und Hornspänen im März ebnet den Weg in eine blütenreiche Saison. Gegossen wird bei Trockenheit, ohne dass sich stehende Wasserpfützen bilden. Für ein adrettes Erscheinungsbild schneiden Sie die verwelkten Blütenstängel mit einer elektrischen Rasenschere (39,00€ bei Amazon*) kurzerhand ab. An immergrünen oder wintergrünen Saxifraga belassen Sie das Laub bis zum Frühjahr. Expliziter Winterschutz ist nicht vonnöten. Einzig im Pflanzjahr bewahrt eine Laubschicht die junge Blume vor jahreszeitlichen Strapazen.
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Welcher Standort ist geeignet?

In halbschattigen Lagen, warm und geschützt, jedoch ohne pralle Mittagssonne, laufen Saxifraga zur Hochform auf. Das kann unter einem Laubdach mächtiger Gehölz sein, an der Ost- oder Nordseite des Steingartens oder dem absonnigen Bereich einer Trockenmauer. Ist der Boden zudem sandig-humos und kalkhaltig, ist die Pflanze restlos zufrieden.
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Welche Erde braucht die Pflanze?

Damit Steinbrech als üppig blühender Bodendecker die Erwartungen erfüllt, sollte das Erdreich in erster Linie locker und durchlässig sein. Eine frisch-feuchte und humose Struktur kommt den Wünschen dieser emsigen Blume ausgezeichnet entgegen, um einen überreichen Blütenteppich zu entfalten. Als Substrat im Pflanzgefäß erfüllt eine Blumenerde auf Kompostbasis die Anforderungen, optimiert mit einer Handvoll Sand oder Lavagranulat.

Wann ist Blütezeit?

Die artenreiche Saxifraga-Gattung beschert uns prachtvolle Exemplare mit verschiedenen Blütezeiten. Um Ihnen einen Einblick in die große Auswahl zu geben, haben wir eine Selektion gängiger Sorten hier aufgelistet:

  • Moos-Steinbrech (Saxifraga arendsii ssp.): Blütezeit von April bis Mai/Juni
  • Becher-Steinbrech (Saxifraga cotyledon): Blütezeit von Juni bis August
  • Herbst-Steinbrech (Saxifraga cortusifolia var. fortunei): Blütezeit von September bis November

Am Ende der Blütezeit ist das florale Feuerwerk eines Steinbrech längst nicht erloschen. Die sukkulenten oder feinen Blätter in divergenten Farbtönen zieren die Pflanze den Rest des Jahres ohne Unterlass.

Steinbrech richtig schneiden

Damit die verwelkten Blütenteppiche die dekorative Wirkung des immergrünen oder wintergrünen Laubs nicht beeinträchtigen, schneiden Sie diese ab. Das geht ganz einfach mithilfe einer elektrischen Rasenschere, da sich diese Arbeit mit einer Gartenschere als recht mühsam und zeitaufwändig gestaltet. Die Blätter sind nicht zwingend abzuschneiden, zumal sie den Winter hindurch den ansonsten so tristen Garten zieren. An den wenigen Arten, die im Herbst die Blätter einziehen, empfiehlt ein bodennaher Rückschnitt vor dem ersten Frost.

Steinbrech gießen

Innerhalb der Saxifraga-Gattung tummeln sich Arten und Sorten mit unterschiedlichem Wasserbedarf. Informieren Sie sich daher bei der Anschaffung genau, in welchem Umfang Ihre neue Lieblings-Blume zu gießen ist. Als Faustregel für jede Pflanze gilt, dass Staunässe unweigerlich das Ende eines Steinbrechgewächses bedeutet.

Steinbrech richtig düngen

Eine Startdüngung im März mit Kompost und Hornspänen deckt den Nährstoffbedarf für die gesamte Saison. Steinbrech-Arten und Sorten, die auf Felsen oder Trockenmauern gedeihen, werden nicht gedüngt. Kultivieren Sie Saxifraga im Kübel oder Balkonkasten, verabreichen Sie von April bis August alle 30 Tage einen Flüssigdünger.

Überwintern

Mehrheitlich sind Steinbrechgewächse winterhart, sodass keine Vorkehrungen vor dem Winter zu treffen sind. Einzig im Pflanzjahr empfehlen wir einen leichten Winterschutz in Form einer Laubschicht. Damit die Wurzeln im Topf oder Balkonkasten nicht erfrieren, hüllen Sie die Gefäße sicherheitshalber ein mit Luftpolsterfolie und schieben einen Holzblock unter. Ein Stellplatz vor der Südwand des Hauses ist während des Winters besonders vorteilhaft.

Steinbrech vermehren

Um weitere Exemplare Ihrer Saxifraga-Favoriten heranzuziehen, stehen folgende Verfahrensweisen für die Vermehrung zur Auswahl:

  • Teilung des Wurzelballens im Frühjahr
  • Schneiden von Ausläufern oder Tochterrosetten, um diese am neuen Standort zu pflanzen
  • Stecklinge abschneiden im Sommer und im Topf mit magerem Substrat bewurzeln lassen
  • Aussaat der Samen im Februar hinter Glas, nachdem sie 4-6 Wochen im Kühlschrank in feuchtem Sand verweilten

Die Teilung des Wurzelballens sorgt im gleichen Zug für eine Verjüngung der Pflanze, da diese im Laufe der Jahre in der Mitte zur Verkahlung neigt. Schneiden Sie daher bei der Gelegenheit die vergreisenden Stücke heraus, bevor Sie die Segmente am neuen Standort auspflanzen.

Steinbrech im Topf

Als Zimmerpflanze im Topf hat sich insbesondere Hängender Steinbrech (Saxifraga stolonifera) einen Namen gemacht. Damit die Pflanze in der Ampel vital gedeiht, sollte ein gut durchlässiges, nährstoffreiches und leicht saures Substrat zur Anwendung kommen. Die folgenden Pflegemaßnahmen sind einfach zu bewältigen:

  • Die Pflanze mäßig gießen, sobald das Substrat angetrocknet ist
  • Ab 20 Grad Raumtemperatur alle 1-2 Tage einsprühen mit kalkfreiem Wasser
  • Von März bis September alle 30 Tagen flüssig düngen
  • Von Oktober bis Februar kühler platzieren bei 8 bis 13 Grad Celsius
  • Während der Ruhezeit weniger gießen und nicht düngen

Alle 2 bis 3 Jahre kommt ein Umtopfen im zeitigen Frühjahr der Schönheit und Wüchsigkeit der Zimmer-Pflanze entgegen.

Trivia

Welch robuste Pflanze mit einer Saxifraga Einzug hält in Ihren Garten, vermittelt ein bislang unübertroffener Rekord. Der Gegenblättrige Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) gedeiht bis in 4507 Metern Höhe. Keine andere Blume wurde an einem höher gelegenen oder kälteren Standort in Europa je dokumentiert. Gesichtet wurde das üppig blühende Exemplar in einem Bergmassiv der Walliser Alpen, knapp 40 Meter unterhalb des schneebedeckten Gipfels.

Schöne Sorten

  • Blütenteppich: Überreicher Blütenflor in leuchtendem karmesinrot überzieht steinerne Anlagen und Beete; Wuchshöhe 15 cm
  • Dornröschen: Winterharter Moos-Steinbrech mit leuchtend roten Blüten über immergrünen Blattrosetten; Wuchshöhe 15 cm
  • Black Ruby: Hübsche Herbst-Blume, die sich mit rosa Blüten über dunkelrotem Laub im Herbst in Szene setzt; Wuchshöhe 15 cm
  • Pyramidalis: Weiß blühende Premium-Sorte, die sich auch als Blume in der Vase auszeichnet eignet; Wuchshöhe 5-40 cm
  • Rubrifolia: Die Pflanze besticht mit weißen Blütenschleiern im Herbst über rotbraunen, glänzenden Blättern; Wuchshöhe 10-30 cm