Marder im Haus loswerden: Hilfreiche Tipps und Tricks
Ein Marder im Haus ist keine angenehme Sache: Er macht nachts Krach, zerstört Dämmmaterial und hinterlässt Kot und Urin. Wie Sie dem Marder im Haus auf die Schliche kommen und wie Sie ihn erfolgreich vertreiben, erfahren Sie im Folgenden.
Marder im Haus vertreiben
Vorneweg: Es ist nicht einfach, einen Marder zu vertreiben. Marder sind sehr reviertreue Tiere und kommen oft wieder, auch nachdem sie wochenlang verschwunden waren. Außerdem sind Marder sehr gute Kletterer, Springer und kommen auch durch kleine Löcher und Ritzen. Ein Lochdurchmesser von 5cm genügt dem Marder als Eingang.
Hintergrund
Hauptwohnsitz oder Zwischenstopp?
Marder mit Gerüchen vertreiben
Die wohl einfachste, wenn auch nicht immer erfolgreiche Methode ist, den Marder mit Gerüchen zu vertreiben. Aufgrund seiner feinen Nase reagiert der Marder sehr empfindlich auf fremde Gerüche, die er nicht mag. Dazu zählen unter anderem:
- Zitrusaromen
- Mottenkugeln und Lavendeldüfte
- Klosteine
- Hunde- und Katzenhaare
- Tierurin
- Essig
- Diesel
Um den Marder mit Düften zu vertreiben, sollten Sie mehrere verschiedene kombinieren und an unterschiedlichen Stellen dort aufhängen, wo der Marder sich aufhält. Besonders sinnvoll ist es, Schlafplätze und Eingänge zu „verpesten“.
Marder mit Licht oder Lärm vertreiben
Im Fachhandel finden Sie Ultraschallgeräte, die oft mit einem Bewegungsmelder ausgestattet sind und Licht aussenden, wenn Bewegung verzeichnet wird. Die Erfahrungen mit solchen Geräten sind unterschiedlich. In Kombination mit Düften können sie aber Erfolg haben. Wenn Sie Haustiere haben oder glückliche(r) Gastvater oder –mutter von Fledermäusen sind, sollten Sie auf Ultraschallgeräte verzichten, da auch diese Tiere den „Lärm“ hören.
Natürlich müssen Sie kein Ultraschallgerät kaufen, um den Marder mit Lärm zu belästigen. Sie können auch selbst für Lärm sorgen, indem Sie zum Beispiel ein Radio aufstellen oder eine richtig laute Arbeit verrichten.
Tipp
Licht allein genügt nicht, um einen Marder fernzuhalten. Auch Lärm allein hat sich in mehreren Fällen als nicht ausreichend erwiesen.
Marder mit Elektroschocks vertreiben
Auch wenn diese Methode vor allem für Autos verwendet wird, ist sie sehr erfolgversprechend und kann auch für Dachböden, Wände oder Zwischendecken angepasst werden. Bei Betreten von den Kabeln wird dem Marder ein kleiner Elektroschock verpasst. Das gefällt ihm ganz und gar nicht und er lernt schnell, wo er nicht erwünscht ist. Wichtig ist hierbei, dass die Kabel so ausgelegt werden, dass er sie nicht umgehen kann.
Den Marder aussperren

Ein Marderschutz für die Dachrinne ist ein hilfreiches Mittel gegen Marder
Ist der Marder erst einmal aus dem Haus, geht es darum, ihn nicht mehr reinzulassen. Um den Marder erfolgreich auszusperren, sollten Sie sämtliche Eingänge und Aufstiege versperren. Dazu kommen verschiedene Hilfsmittel infrage:
- Maschendraht
- Mardergürtel für Dachrinnen und Bäume
- Dachrinnenschutz
- Drahtmatten mit oder ohne Stacheln
Untersuchen Sie den Dachboden oder ähnliches auch auf eventuelle Löcher, Ritze und lose Dachziegeln und verkleben oder verschließen Sie diese mit nicht zernagbarem Material.
Exkurs
Schonzeit
Sperren Sie einen Marder niemals während der Schonzeit aus! Marderfähen bauen oft auf Dachböden ihr Nest und bringen dort ihre drei bis vier Junge auf die Welt. Es ist absolut verboten, diese Tierchen qualvoll verhungern zu lassen. Etwa von Anfang März bis Mitte Oktober (bundeslandabhängig) besteht daher Schonzeit. Marder dürfen zu dieser Zeit nicht gefangen werden. Einem Vertreiben mit Hausmitteln steht allerdings nichts im Wege. Der Mutter den Zugang zu ihrem Nachwuchs versperren dürfen Sie aber nicht.
Marder mit Haustieren fernhalten

Wo bereits ein Haustier wohnt, ist kein Platz für den Marder
Marder und Katzen und Hunde sind natürliche Feinde. Lebt bereits ein Haustier im Haus, ist es recht unwahrscheinlich, dass sich ein Marder einnistet, vor allem, wenn das Haustier Zugang zum Dachboden hat. Eine Katze gezielt auf einen Marder anzusetzen oder eine Katze anzuschaffen, um einen Marder zu vertreiben, ist nicht ratsam. Der Marder verteidigt sich und sein Revier und kann ihr Haustier ernsthaft verletzen.
Den Marder im Haus fangen
Marder dürfen – außerhalb der Schonzeit – mit einer Lebendfalle gefangen werden. Diese darf nicht nach Mensch oder Chemie riechen! Sie sollte an einem Ort aufgestellt werden, an dem der Marder auf jeden Fall durchkommt und bestenfalls zwei Eingänge haben. Um den Marder in die Falle zu locken, sollten Sie sie mit Leckereien wie Ei, Trockenfrüchte oder Trockenfleisch ausstatten.
Tipp
Geht der Marder in die Falle, fahren Sie ihn weit, weit weg. Mindestens 25km vom Ausgangsort sollten Sie entfernt sein, wenn Sie den Marder aussetzen.
Ist wirklich ein Marder im Haus?
Marder lassen sich oft nur schwer von anderen Eindringlingen wie Waschbären, Katzen oder Ratten unterscheiden, denn sie sind alle nachtaktiv und machen mit viel Lärm auf sich aufmerksam. Ein gutes Indiz dafür, wer sich auf dem Dachboden oder anderswo im Haus eingenistet hat, ist der Kot. Marderkot ist bis zu 10cm lang und enthält sichtbar Reste von Tieren, Samen und anderem. Nur Waschbärkot sieht diesem ähnlich.
Waschbären hinterlassen aber andere Fußabdrücke, die beinahe aussehen wie Kinderspuren. Marder hingegen hinterlassen Spuren, bei denen ein halbmondförmiger Ballen mit fünf Zehen plus Krallen zu sehen sind.
Exkurs
Baummarder versus Steinmarder

Baummarder meiden Menschen
Wir reden von Mardern und meinen dabei fast immer den Steinmarder, der auch Hausmarder genannt wird, da er sich gern in der Nähe vom Menschen aufhält. Eigentlich bezeichnet Marder aber eine ganze Familie von Tieren, die u.a. auch Dachse, Wiesel und Otter umfasst. Zu den Echten Mardern zählen unter anderem die beiden bei uns vorkommenden Arten Baum- und Steinmarder. Beide Marderarten sehen sich sehr ähnlich, wobei der Baummarder mit ca. 80cm Gesamtlänge und ca. 1,8kg Gewicht etwas kleiner ist als der Steinmarder, der bis zu 85cm groß und 2,3kg schwer wird. Das Fell von Baummardern ist etwas feiner ist, weswegen er auch Edelmarder genannt wird und lange Zeit wegen seines Fells gejagt wurde. Obwohl der Bestand an Baummardern stark zurückgegangen ist, steht weder er noch sein Verwandte der Steinmarder unter Naturschutz.
Wo nistet sich der Marder im Haus ein?
Marder leben gern weit oben. Im Keller halten sie sich nur ungern auf. Am häufigsten finden Sie Marder hier:
Hinweise auf einen Marder sind Poltern und Kratzen in der Nacht, Kratz- und Nagespuren am Eingang, angefressene Dämmungen und Marderkot.
Befindet sich eine Marderfähe mit ihren Jungen in Ihrem Haus, werden Sie ein Nest vorfinden. Es kann nicht nur aussehen wie ein Vogelnest aus Zweigen, Blättern und Federn – es kann sogar ein ausgedientes Vogelnest sein! Aber Marder nutzen auch gern Materialien aus der Welt der Menschen wie Dämmmaterial oder Stoff für ihren Nestbau.
Häufig gestellte Fragen
Wie wird man einen Marder im Haus los?
Marder lassen sich mit verschiedenen Hausmitteln wie Düften oder auch Lärm vertreiben; außerdem gibt es eine Reihe von Marderschrecks im Fachhandel. Sinnvoll ist es, verschiedene Methoden zu kombinieren und außerdem den Marder mit Mardergürteln, Dachrinnenschutz und Maschendraht auszusperren.
Wie erkenne ich, dass ich einen Marder im Haus habe?
Marder sind nachts laut, aber auch andere Tiere machen nachts Lärm. Ein guter Hinweis auf einen Marder ist Kot, in dem deutlich Essensreste zu erkennen sind.
Zu welcher Uhrzeit sind Marder aktiv?
Marder sind nachtaktiv und verlassen frühestens zur Abenddämmerung ihr Versteck. Dabei machen sie manchmal ganz schön Krach, sodass an ein Schlafen nachts nicht zu denken ist.
Welche Düfte helfen gegen Marder?
Marder haben eine sehr empfindliche Nase und können so einiges nicht riechen: Zitrusdüfte, Klosteine, Mottenkugeln sowie Hunde- und Katzenhaare und Tierurin oder –kot gehören zu den Gerüchen, die Marder nicht leiden können.