Marder

Marderjunge: Aufzucht, Verhalten & Probleme

Die Aufzucht von Marderjungen ist ein faszinierender Prozess, der die fürsorgliche Rolle der Mardermutter und die spielerische Entwicklung der Jungtiere beleuchtet. Dieser Artikel bietet Einblicke in die verschiedenen Phasen der Aufzucht, von der Geburt bis zum Auszug der Jungtiere, und beleuchtet potenzielle Probleme, die durch Marder in Wohngebieten entstehen können.

Aufzucht der Jungen: Eine fürsorgliche Mutter

Die Aufzucht von Marderjungen ist ein Paradebeispiel für hingebungsvolle Mutterliebe im Tierreich. Nach der Geburt im Frühjahr trägt die Mardermutter, auch Fähe genannt, die alleinige Verantwortung für das Wohlergehen ihres Nachwuchses. Etwa sechs Monate lang sorgt sie für die Pflege, Ernährung und Ausbildung ihrer Jungen, bis diese schließlich selbstständig leben können.

Von der Geburt zur Entwöhnung

Die Jungen kommen zwischen März und April blind, taub und hilflos zur Welt. In dieser Zeit sind sie vollkommen auf die Fürsorge ihrer Mutter angewiesen, die sie in einem geschützten und vorbereiteten Nest aufzieht. Die ersten fünf Wochen verbringen die Jungtiere in Dunkelheit und ernähren sich ausschließlich von der nahrhaften Muttermilch.

Entwicklung und erste Schritte

Mit etwa sechs Wochen beginnt für die Jungtiere ein neuer Lebensabschnitt. Sie entwickeln ihre ersten Zähne und die Mutter führt nach und nach feste Nahrung in ihren Speiseplan ein. Ab der siebten Woche lernen die Jungen, neben Muttermilch auch kleine Nagetiere, Vögel, Reptilien und Insekten zu fressen. Früchte und Beeren runden den abwechslungsreichen Speiseplan ab.

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Lernen und Erkunden

Lernen und Erkunden

Die nächtlichen Ausflüge fördern Jagdfertigkeiten und die motorische Entwicklung der Marderjungen

Mit neun Wochen nimmt die Mardermutter ihre Jungen auf nächtliche Ausflüge mit. Dabei lernen die Jungtiere wichtige Fähigkeiten wie Jagen und Orientierung. Das Erkunden der Umgebung und das spielerische Raufen mit den Geschwistern fördern die motorischen Fähigkeiten und den Jagdinstinkt der jungen Marder.

Selbstständigkeit und Auszug

Ab dem vierten Monat erkunden die Marderjungen ihre Umgebung zunehmend selbstständig. Sie verlassen das Nest und verfeinern spielerisch ihre Fähigkeiten. Im Alter von sechs Monaten sind die Jungtiere dann bereit, ihr Geburtsnest zu verlassen und ein eigenständiges Leben zu beginnen.

Verhalten der Jungtiere: Spielerisch lernen

Die ersten Lebensmonate eines Marders sind geprägt von spielerischem Lernen, das für die Entwicklung ihrer Fähigkeiten essentiell ist. Diese Phase legt den Grundstein für das spätere Überleben der Tiere.

Spiel und Spaß mit wichtigen Funktionen

Ab der vierten Woche zeigen die Marderjungen ein wachsendes Interesse an ihrer Umgebung. Sie beginnen, ihre motorischen Fähigkeiten durch Spielen und Toben mit ihren Geschwistern zu schärfen. Diese spielerischen Aktivitäten dienen nicht nur der Unterhaltung, sondern helfen den Tieren, wichtige Fähigkeiten für das Leben außerhalb des Nestes zu erlernen.

Entwicklung von Jagdinstinkt und Geschicklichkeit

Das spielerische Raufen und Wettrennen mit den Geschwistern fördert die Körperbeherrschung und Geschicklichkeit der Jungtiere. Diese Spiele simulieren Jagdsituationen und helfen den Tieren, ihre Reflexe und ihren Jagdinstinkt zu schärfen.

Erkundungstouren und Orientierung

Mit etwa vier Monaten wagen sich die Jungtiere erstmals ohne die Begleitung ihrer Mutter aus dem Nest. Diese Phase ist geprägt von Neugier und dem Drang, die Umgebung zu erkunden. Dabei lernen die Jungen, sich in ihrem Lebensraum zu orientieren und potenzielle Gefahren zu erkennen.

Der Weg in die Selbstständigkeit

Die anfänglichen Erkundungstouren sind entscheidend für die Entwicklung der Selbstständigkeit. Während sie spielen und toben, lernen die Jungtiere nicht nur ihr Revier kennen, sondern auch, wie sie sich selbst verteidigen und Nahrung finden können.

Ernährung der Jungtiere: Von Milch zu Fleisch

Die Ernährung von Marderjungen ist ein schrittweiser Prozess, der vom ausschließlichen Stillen bis zur Einführung fester Nahrung reicht. Dieser Übergang bereitet die Jungtiere auf das selbstständige Leben in der Wildnis vor.

Muttermilch als erste Nahrungsquelle

In den ersten zwei Monaten ihres Lebens sind die Marderjungen vollständig von der Muttermilch abhängig. Diese versorgt sie mit allen notwendigen Nährstoffen für ein gesundes Wachstum. Ab der sechsten Woche zeigen sich die ersten Zähne, ein Zeichen dafür, dass die Jungen bereit sind, feste Nahrung zu sich zu nehmen.

Einführung fester Nahrung

Ab der siebten Woche beginnt die Mardermutter, feste Nahrung anzubieten. Diese besteht hauptsächlich aus kleinen Säugetieren wie Mäusen und Ratten, sowie Vögeln, Reptilien und Weichtieren. Auch pflanzliche Kost wie Früchte und Beeren sind Bestandteil der Ernährung.

Jagdausflüge und Lernen

Mit der neunten Lebenswoche unternimmt die Mardermutter mit ihren Jungen erste Jagdausflüge. Während dieser Streifzüge lernen die Jungtiere nicht nur die Kunst des Jagens, sondern trainieren auch ihre Fähigkeit zur Orientierung im Gelände.

Selbstständige Nahrungsbeschaffung

Erst im Alter von vier Monaten sind die Marderjungen in der Lage, das Nest zu verlassen und erste eigene Erkundungstouren zu unternehmen. Diese Phase ist geprägt von spielerischem Lernen und der weiteren Verfeinerung der Jagdtechniken. Bis zum sechsten Monat erreichen die Jungen schließlich die volle Selbstständigkeit, die es ihnen ermöglicht, sich eigenständig in ihrem Lebensraum zu ernähren.

Auszug der Jungtiere: Ein neuer Lebensabschnitt

Mit etwa sechs Monaten erreichen die Marderjungen einen wichtigen Lebensabschnitt – sie sind nun bereit, das elterliche Nest zu verlassen und sich auf die Suche nach einem eigenen Revier zu machen. Dieser Übergang in die Selbstständigkeit findet in den Herbstmonaten statt und stellt die jungen Marder vor neue Herausforderungen.

Erkundung und Revierfindung

Die Jungtiere beginnen, ihre eigenen Territorien zu erkunden. Sie legen weite Strecken zurück und lernen dabei, effektiv Nahrung zu suchen sowie Gefahren zu meiden. Die Suche nach einem neuen Revier bedeutet nicht nur, einen geeigneten Wohnraum zu finden, sondern auch, sich gegenüber etablierten Mardern zu behaupten.

Selbstversorgung und Jagdgeschick

Nach dem Verlassen des mütterlichen Nestes sind die Jungen für die Beschaffung ihrer eigenen Nahrung verantwortlich. Ihre bisherigen Lernerfahrungen helfen ihnen dabei, ihre Jagdfähigkeiten weiter zu verfeinern.

Geschlechtsreife und Fortpflanzung

Die Geschlechtsreife entwickelt sich bei Marderjungen zwischen dem 15. und 27. Lebensmonat. Nachdem sie sich erfolgreich in einem neuen Gebiet etabliert haben, beginnen die jungen Marder, Partner zu suchen und tragen somit zur Fortführung der Art bei.

Probleme mit Marderjungen: Schäden und Lärm

Wenn Marderjunge in der Nähe von Wohngebieten oder direkt in menschlichen Behausungen ihr Quartier aufschlagen, können sie eine Belastung darstellen. Die Schäden und der Lärm, den sie verursachen, sind oft mehr als nur ein kleines Ärgernis.

Strukturelle Schäden

Marderjunge sind neugierige und agile Tiere, die sich gerne in Dachböden, Zwischenwänden oder Schuppen einnisten. Dort können sie Isolationsmaterialien zerstören, Holz anknabbern und Kabel durchbeißen. Die Reparatur solcher Schäden kann kostspielig sein und ist oft mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden.

Lärmbelästigung

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Das nächtliche Getrippel der Marderjungen kann zu erheblichen Schlafstörungen führen

Vor allem nachts, wenn Marderjunge aktiv sind, können die Geräusche ihres Herumtollens und ihrer Spielereien zu einer erheblichen Lärmbelästigung führen. Das nächtliche Gepolter, Getrippel und Fiepsen der Jungtiere kann den Schlaf der Hausbewohner stark beeinträchtigen.

Geruchsbelästigung und Hygieneprobleme

Geruchsbelästigung und Hygieneprobleme

Der Geruch von Marderkot und Urin ist intensiv und unangenehm

Marder hinterlassen Kot und Urin, der nicht nur unangenehm riecht, sondern auch hygienische Probleme verursachen kann. In warmen Monaten oder bei hoher Luftfeuchtigkeit im Haus kann sich dieser Geruch besonders intensiv ausbreiten.

Gefahr von Kurzschlüssen und Bränden

Durch das Zernagen von elektrischen Leitungen und Kabeln können Marderjunge schwere Schäden anrichten, die im schlimmsten Fall zu Kurzschlüssen und sogar zu Bränden führen können.

Schutz vor Marderschäden: Prävention und Vergrämung

Mehrere Strategien erschweren Mardern das Ansiedeln in und um Behausungen

Schutz vor Marderschäden: Prävention und Vergrämung

Um Marderschäden wirksam vorzubeugen, ist es entscheidend, mehrere Strategien zu kombinieren, die es den Tieren erschweren, sich in oder um menschliche Behausungen anzusiedeln.

Maßnahmen zur Vermeidung von Marderproblemen

Maßnahmen zur Vermeidung von Marderproblemen

Das Verschließen von Eingängen hält Marder wirkungsvoll von Gebäuden fern

  • Zugangsbeschränkung: Verschließen Sie potenzielle Eingänge zu Dachböden, Schuppen oder anderen Strukturen gründlich. Dies sollte idealerweise außerhalb der Brutzeit der Marder von März bis Juni geschehen.
  • Einsatz von Ultraschallgeräten: Ultraschallgeräte (29,00€ bei Amazon*), die für das menschliche Ohr nicht hörbare Frequenzen aussenden, können dazu beitragen, Marder von bestimmten Bereichen fernzuhalten.
  • Verwendung von Repellents: Natürliche Repellents, die einen unangenehmen Geruch für Marder verströmen, können ebenfalls dazu beitragen, diese Tiere zu vergrämen.
  • Professionelle Mardervergrämung: In Fällen, wo einfache Maßnahmen nicht ausreichen, kann die Hinzuziehung von Fachpersonal notwendig sein.

Rechtliche Bestimmungen und Tierschutz

Rechtliche Bestimmungen und Tierschutz

Eine fachkundige Beratung gewährleistet humane und legale Mardervergrämungsmethoden

Da Marder gesetzlich geschützt sind und in bestimmten Zeiten nicht gefangen oder getötet werden dürfen, ist eine fachkundige Beratung wichtig, um legale und humane Methoden der Vergrämung anzuwenden.

Bilder: belizar / Shutterstock