Marder

Marder im Sommer: Aktivitäten, Verhalten und Schutzmaßnahmen

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Marder sind zwar das ganze Jahr aktiv, doch im Sommer kann ihre Anwesenheit im Garten und rund ums Haus besonders spürbar sein. Dieser Artikel beleuchtet die Gründe für die erhöhte Aktivität und zeigt Lösungen für eine konfliktfreie Koexistenz auf.

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Im August werden junge Marder endlich selbstständig - und es ist Paarungszeit!

Marderaktivität im Sommer

Marder sind hauptsächlich nachtaktiv, doch im Sommer nimmt ihre Aktivität aus zwei wesentlichen Gründen zu: der Paarungszeit und dem reichhaltigen Nahrungsangebot.

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Paarungszeit und Revierverhalten

Die Paarungszeit der Marder erstreckt sich von Ende Juli bis Anfang September. Während dieser Zeit verlassen die Männchen häufiger ihr bekanntes Revier, um Partnerinnen zu finden, was zu erhöhten Konflikten mit anderen Mardern führen kann. Diese Auseinandersetzungen machen sich in lauten Geräuschen und einer verstärkten Geruchsmarkierung bemerkbar, da Marder ihr Revier durch Duftmarken abgrenzen.

Nahrungsangebot im Sommer

Im Sommer gibt es für Marder ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Vögel legen Eier, Jungvögel sind leicht zu erbeuten, und Früchte reifen an Bäumen und Sträuchern. Neben tierischer Nahrung wie Kleinsäugern und Insekten fressen Marder auch Beeren und andere Früchte. Dank dieser Fülle an Nahrung brauchen Marder weniger Energie für die Suche und haben mehr Zeit, sich anderen Aktivitäten zu widmen.

Auswirkungen auf Haus und Garten

Die erhöhte Aktivität der Marder im Sommer kann zu verschiedenen Problemen für Haus- und Gartenbesitzer führen:

Lärmbelästigung

Die nächtlichen Aktivitäten der Marder gehen oft mit Lärm einher. Typisch sind Kratz- und Scharrgeräusche auf dem Dachboden, in Wänden oder unter der Motorhaube von Autos. Besonders während der Paarungszeit kann die Lärmbelästigung durch Revierkämpfe zunehmen.

Geruchsbelästigung

Marder setzen Duftmarken zur Reviermarkierung ein, die einen starken Geruch haben. Die Geruchsbelästigung wird während der Paarungszeit und bei Revierkämpfen intensiver, da häufiger markiert wird. Zusätzlich hinterlassen Marder Kot und Urin, was den Geruch weiter verschärft.

Schäden an Haus und Auto

Marder können erhebliche Schäden an Häusern und Autos verursachen. Typische Schadstellen am Haus sind die Dämmung, die als Nistmaterial genutzt oder bei Revierkämpfen beschädigt wird. An Autos nagen Marder vor allem Kabel und Schläuche im Motorraum an, was zu teuren Reparaturen führen kann. Besonders betroffen sind Elektroautos, da oft ganze Bauteile ausgetauscht werden müssen.

Marderabwehr im Sommer

Um die negativen Folgen der Marderaktivität zu minimieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Abwehr:

Vorbeugung

  • Haus mardersicher machen: Schließen Sie alle Zugänge zum Dachboden und Keller. Kontrollieren Sie regelmäßig Fliegengitter und Lüftungsschächte.
  • Garten aufräumen: Entfernen Sie Fallobst und Abfälle, die Marder anlocken könnten.
  • Auto schützen: Parken Sie Ihr Auto, wenn möglich, in einer Garage oder verwenden Sie Marderschutz-Produkte wie Elektroschockgeräte oder spezielle Duftmarken.

Vergrämung

  • Duftstoffe: Marder reagieren empfindlich auf bestimmte Gerüche wie Hundehaare, Essig oder Marder-Vergrämungsmittel.
  • Ultraschallgeräte: Diese Geräte senden Töne aus, die für Menschen unhörbar, für Marder jedoch sehr störend sind.
  • Lebendfallen: Mit Lebendfallen kann man Marder einfangen und weit entfernt wieder freilassen, was besonders nützlich ist, wenn sie im Winter Schutz suchen.

Wichtig: Marder stehen unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden. Das Fangen mit Lebendfallen sollte nur von erfahrenen Personen durchgeführt werden.

Bilder: slowmotiongli / Shutterstock