Marder

Marder in der Wand? So werden Sie das lästige Tier los

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Marder dringen gerne in ungesicherte Häuser ein und können dort erhebliche Schäden anrichten. Dieser Artikel informiert über typische Anzeichen eines Marderbefalls und gibt Tipps zur effektiven Vorbeugung und Bekämpfung.

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Ein Marder in der Wand bereitet keine Freude

Marder in der Wand erkennen

Um einen Marder in der Wand zu identifizieren, sollten Sie auf mehrere charakteristische Anzeichen achten. Typischerweise sind Geräusche das erste Indiz. Marder sind nachtaktiv, daher vernehmen Sie Poltern, Scharren und Kratzen hauptsächlich in den Nachtstunden und am frühen Morgen. Diese Geräusche entstehen durch ihre Bewegungen und Aktivitäten innerhalb der Wandstrukturen.

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Ein weiteres klares Anzeichen für einen Marderbefall sind sichtbare Spuren. Marder hinterlassen deutliche Kratzer und Bissspuren an Wänden, Dämmmaterialien und Kabeln. Sie sollten auch nach Kot Ausschau halten: Der Marderkot ist wurstartig, etwa 1,5 cm dick und 8 bis 10 cm lang, oft durchsetzt mit Beuteresten wie Haaren und Federn. Die Tiere nutzen hierfür bestimmte Plätze und kehren immer wieder dorthin zurück, was eine Konzentration der Kotspuren an festen Stellen zur Folge hat.

Hinweise liefern auch Gerüche. Der Urin eines Marders verströmt einen intensiven, stechenden Geruch, der in den betroffenen Bereichen der Wand deutlich wahrnehmbar ist. Schließlich kann auch ein direkter Sichtkontakt selten, aber durchaus möglich sein, insbesondere in den Dämmerungs- oder Nachtstunden.

Wenn Sie mehrere dieser Anzeichen feststellen, ist ein Marderbefall sehr wahrscheinlich. Es ist dann ratsam, schnell Maßnahmen zur Vertreibung zu ergreifen, um Schäden an Ihrem Eigentum zu minimieren und hygienische Probleme zu vermeiden.

Marderschäden in der Wand

Ein Marderbefall in der Wand kann unterschiedliche und teils gravierende Schäden verursachen, die nicht nur die Bausubstanz beeinträchtigen, sondern auch Gesundheitsrisiken darstellen können.

Zerstörung der Dämmung

Marder graben oft Tunnelgänge in die Dämmung, um sich Nester zu bauen. Dadurch wird die Isolierung der Wände erheblich beschädigt, was die Energieeffizienz Ihres Hauses vermindert und die Heizkosten in die Höhe treibt. Zusätzlich kann eingedrungenes Wasser durch beschädigte Dämmmaterialien Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung verursachen.

Kabel- und Rohrbeschädigungen

Die Neugier der Marder führt häufig dazu, dass sie Kabel und Rohre annagen. Defekte Kabel können Kurzschlüsse oder sogar Brände verursachen, während beschädigte Wasserrohre zu kostspieligen Wasserschäden führen können. Diese Schäden müssen oft sofort behoben werden, um größere Probleme zu vermeiden.

Gesundheits- und Hygienerisiken

Marderkot und -urin hinterlassen nicht nur unangenehme Gerüche, sondern können auch ernsthafte Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Marder sind Träger von Krankheitserregern, die auf Menschen und Haustiere übertragbar sind. Darüber hinaus können die Exkremente Maden und Insekten anziehen, die sich im Haus ausbreiten und weitere Hygieneschäden verursachen.

Sonstige Schäden

Neben den genannten Hauptschäden kann ein Marderbefall auch strukturelle Probleme verursachen. Marder hinterlassen Kratzspuren und kleinere Löcher in den Wänden und an den Eingangspunkten des Hauses. Solche Schwachstellen im Bauwerk können im Laufe der Zeit zu größeren strukturellen Schäden ausarten, wenn sie nicht rechtzeitig repariert werden.

Um umfangreichen Schäden und potenziell hohen Reparaturkosten vorzubeugen, sollten Sie bei den ersten Anzeichen eines Marderbefalls sofort Maßnahmen ergreifen und gegebenenfalls fachkundige Unterstützung hinzuziehen.

Marder in der Wand bekämpfen

Um das Eindringen von Mardern in Ihre Wände zu verhindern und bestehende Tiere zu vertreiben, sollten Sie verschiedene Methoden kombinieren und diese über mehrere Wochen kontinuierlich anwenden.

Präventive Maßnahmen und Vergrämung

  • Platzieren von Lärmmachern: Radios oder spezielle Lautstärketreiber können störende Geräusche erzeugen. Auch gezieltes Klopfen in der Nähe des Marderverstecks kann hilfreich sein, deren Ruhe zu stören.
  • Übelriechende Substanzen verwenden: Wenden Sie stark riechende Stoffe an, um Marder abzuschrecken. Beispiele sind Mottenabwehrmittel, Toilettensteinchen, essigehaltige Flüssigkeiten, Zitrusöl oder Nelken.
  • Lichtquellen einsetzen: Nutzen Sie flackernde Lampen oder Blitzlichter, um die Marder zu stören und sie so zu vertreiben.

Lebendfallen einsetzen

Eine effiziente Methode zur Marderbekämpfung ist der Einsatz von Lebendfallen. Diese Fallen sollten unter Beachtung der gesetzlichen Schonzeiten aufgestellt und mit Lockstoffen wie Fleisch, Früchten oder Eiern bestückt werden. Um menschlichen Geruch zu vermeiden, sollten Sie Handschuhe tragen.

Professionelle Schädlingsbekämpfung

Wenn alle Maßnahmen erfolglos bleiben oder der Befall stark ist, sollten Sie professionelle Hilfe hinzuziehen. Ein erfahrener Kammerjäger kennt die örtlichen Vorschriften und verfügt über passende Methoden zur Mardervertreibung. Regelmäßige Kontrollen und spezielle Vergrämungstechniken können langfristig Abhilfe schaffen.

Langfristige Sicherung

Um zukünftigen Marderbefall zu verhindern, ist es unerlässlich, potentielle Zugangswege zu verschließen. Dies umfasst das Abdichten von Ritzen und Öffnungen sowie das Entfernen von Kletterhilfen wie überhängenden Ästen. Eine dauerhafte Mardersicherung kann durch die Installation von Marderbürsten an Fallrohren und Regenrinnen sowie Marderschutzsystemen erreicht werden.

Mit diesen Maßnahmen können Sie Marder wirksam aus Ihren Wänden vertreiben und dafür sorgen, dass sie nicht wiederkommen.

Haus mardersicher machen

Um Ihr Haus dauerhaft vor Mardern zu schützen, sind umfassende Vorkehrungen notwendig. Beachten Sie dabei besonders die folgenden Maßnahmen:

Zugangswege blockieren

  • Löcher und Fugen versiegeln: Sorgen Sie dafür, dass alle Öffnungen mit mehr als fünf Zentimetern Durchmesser geschlossen sind. Versiegeln Sie Spalten an Dach, Fassade und Keller gründlich.
  • Abflussleitungen und Stangen unzugänglich machen: Bringen Sie in einer Höhe von etwa zwei Metern Metall- oder Kunststoffmanschetten an, um das Klettern zu erschweren.

Kletterhilfen entfernen

  • Pflanzen beschneiden: Kürzen Sie Äste und Sträucher, die nahe genug am Haus wachsen, um Mardern als Kletterhilfe zu dienen.
  • Kletterpflanzen entfernen: Beseitigen Sie Pflanzen wie Efeu oder wilden Wein, die das Gebäude hochwachsen können.
  • Aufstiegsbarrieren schaffen: Installieren Sie Bürsten an Fallrohren und Absturzsicherungen, um Mardern den Zugang zu erschweren.

Sonstige Sicherheitsmaßnahmen

  • Müll und Kompost schützen: Lagern Sie Abfälle und Kompost in verschlossenen Behältern und vermeiden Sie es, Essensreste im Freien zu lassen.
  • Kein Tierfutter draußen lassen: Lassen Sie keine Essensreste für Haustiere im Freien zurück, da dies Marder anziehen könnte.
  • Regelmäßiges Eiersammeln: Um keine Nahrungsquellen für Marder bereitzustellen, sollten Eier von Geflügel regelmäßig eingesammelt werden.

Indem Sie diese präventiven Maßnahmen umsetzen, können Sie Ihr Zuhause effektiv gegen Marderbefall sichern und zukünftige Schäden vermeiden.

Bilder: Marek Velechovsky / Shutterstock