Marder

Marder effektiv fangen: So wird Ihr Haus marderfrei

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Marder dürfen von Laien weder getötet noch gejagt werden. Da auch das Vertreiben sich oft recht schwierig gestaltet, ist das Fangen des Marders meist die beste Option. Erfahren Sie hier, wie und womit Sie Ihren Marder fangen können und wie der Marder am besten in die Falle geht.

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Marder dürfen nicht getötet werden, müssen also mit einer Lebendfalle gefangen werden
AUF EINEN BLICK
Wie fange ich einen Marder effektiv und sicher?
Um einen Marder zu fangen, verwenden Sie eine Lebendfalle mit gutem Köder wie Trockenfleisch, -fisch, Ei oder Katzenfutter. Nach Entfernen von Menschengeruch, platzieren Sie die Falle auf der Marderroute und überprüfen sie regelmäßig. Nach dem Fang, setzen Sie den Marder mindestens 25 km entfernt aus.

Welcher Köder für die Marderfalle?

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Marder fressen liebend gerne Eier, weswegen sie besonders bei Hühnerbesitzern gefürchtet sind

Marder sind Allesfresser, aber natürlich haben sie Vorlieben. Liegt in der Falle etwas, das sie besonders gern fressen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie hineingehen deutlich höher. Besondere Leckereien, die sich als Köder bewährt haben sind:

  • Eier
  • Getrockneter Fisch
  • Trockenobst
  • Trockenfleisch
  • Katzenfutter

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Da die Geschmäcker auch unter Mardern verschieden sind, ist es ratsam, ihm Verschiedenes aufzutischen. Ergänzend oder auch als Köderersatz können Sie im Fachhandel erhältliches Maderlockmittel verwenden. Dieses wird manchmal beim Kauf einer Marderfalle mitgeliefert.

Marderfalle mit Köder bestücken

Achten Sie beim Bestücken der Marderfalle darauf, dass Sie keinen Menschengeruch hinterlassen. Tragen Sie geruchlose Handschuhe beim Platzieren der Köder!
Legen Sie den bzw. die Köder auf den Auslöser oder davor UND dahinter, damit der Marder auf jeden Fall auf den Auslöser tritt.

Tipp

Ist der Marder nach zwei Wochen noch nicht in der Falle, tauschen Sie das Futter aus oder/und versuchen Sie es mit anderen Marderködern.

Marderfalle kaufen oder selber bauen?

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Marderfallen aus dem Fachhandel sind meist aus Draht und Metall

Eine solide Marderfalle kann durchaus über 50€ kosten. Da ist die Versuchung groß, sie selbst zu bauen. Aber ist das wirklich ratsam? Falls Sie große Freude an handwerklichen Aktivitäten oder/und brauchbares Material daheim haben, können Sie den Eigenbau der Marderfalle gern versuchen. Anderenfalls sollten Sie lieber davon absehen, denn:

  • Selbstgemachte Marderfallen sind nicht unbedingt günstiger als gekaufte.
  • Den Schließmechanismus funktionstüchtig hinzubekommen, ist nicht einfach.
  • Schließt die Öffnung nicht zuverlässig oder ist die Falle nicht kräftig genug gesichert, könnte der Marder es schaffen, aus der Falle auszubrechen.
  • Die selbstgebaute Falle muss besonders gründlich gereinigt werden, um den Geruch nach Mensch zu entfernen.

Marderfalle kaufen

Im Online- und Fachhandel sind unzählige Marderfallen unterschiedlicher Anbieter erhältlich. Die Preise schwanken dabei von knapp 20€ bis über 60€. Beim Kauf einer Marderfalle sollten Sie vor allem auf eines achten: Die Falle muss ausdrücklich für Marder zugelassen sein und sollte eine ausreichend Länge von mindestens 80, besser 100cm haben. Das Material ist für die Marderfalle nicht von Bedeutung. So werden im Fachhandel sowohl Modelle aus Holz als auch Modelle aus Draht und Metall angeboten.

Hintergrund

Wie funktioniert eine Marderfalle?

Lebendfallen sind so aufgebaut, dass der Marder durch eine Öffnung in den Käfig kriecht und dort einen Mechanismus auslöst, der die Öffnung fest verschließt. Meist handelt es sich bei dem Mechanismus um eine Trittplatte, die sich herunterdrückt, wenn der Marder darauf tritt. Die Klappe fällt zu. Ein Riegel sorgt dafür, dass der Marder die Öffnung nicht wieder aufbekommt.

Youtube

Marderfalle selber bauen

Eine Marderfalle selbst zu bauen, erfordert einiges an Kreativität und handwerklichem Talent. Das Entscheidende bei der Marderfalle ist der Schließmechanismus. Schauen Sie sich am besten ein paar Videos an, auf denen dieser (wie oben) erklärt ist, damit Sie die Funktion gut verstehen.

Das richtige Material für die Marderfalle

Auch wenn Marderfallen aus dem Handel meist aus Draht sind, sollten Sie die selbstgebaute Marderfalle aus hartem Holz oder MDF-Platten anfertigen. Zum einen, weil sich dieses Material einfacher verarbeiten lässt, zum anderen weil es für den Marder komplizierter ist, hartes und schweres Material zu bewegen oder zu durchbrechen.

Darauf ist beim Bau zu achten

Marder fangen: Querschnitt einer Lebendfalle für Marder

 

  • Verzichten sollten Sie unbedingt auf jeglichen Lack, Farbe oder irgendeine andere Beschichtung, die der Marder riechen kann – und wird.
  • Aus dem gleichen Grund sollten Sie die Falle auf keinen Fall verkleben, sondern verschrauben oder gründlich vernageln.
  • Die Marderfalle sollte mindestens einen Meter lang sein.
  • Der Auslöser sollte sich in der Mitte befinden, damit der Schwanz des Marders beim Zufallen der Öffnung nicht eingeklemmt wird.
  • Nach dem Schließen der Türen sollten diese automatisch von außen verriegelt werden, damit der Marder nicht ausbrechen kann.
  • Die Marderfalle sollte an beiden Seiten eine Öffnung haben, damit der Marder hindurch geht, als wäre es eine Art Tunnel.

Marderfalle richtig aufstellen

Bevor Sie Ihre Marderfalle aufstellen, sollten Sie sie „entstinken“, also jeglichen Geruch nach Mensch entfernen. Das geht am besten mit Wasser ohne Zusatz, am allerbesten mit Regenwasser. Stellen Sie Ihre Marderfalle einfach ein paar Tage in den Regen, damit jeglicher Geruch nach Mensch weggewaschen wird. Wollen Sie die Marderfalle manuell waschen, sollten Sie dabei unbedingt geruchlose Handschuhe tragen und keine Zusatzmittel ins Wasser geben.

Tipp

Legen Sie den Boden mit Naturmaterial wie Moos, Steinchen, Laub, Stroh oder ähnlichem aus, damit er sich natürlich anfühlt. Marder verabscheuen es, über Draht zu laufen.

Wo die Marderfalle aufstellen?

Die Marderfalle sollten Sie idealerweise dort aufstellen, wo der Marder sowieso lang kommt. Gibt es ein Loch im Zaun oder in der Wand, sollten Sie dieses nutzen. Sind Sie sich nicht sicher, wo der Marder auf Ihrem Dachboden lang läuft, können Sie Asche oder Sand ausstreuen, damit der Marder Spuren hinterlässt und Sie seinen Weg nachvollziehen können.

Marder und viele andere ungebetene Gäste nehmen immer die gleichen Wege. Wenn Sie diese identifizieren und genau dort die Falle aufstellen, geht der Marder möglicherweise sogar ganz ohne Köder in die Falle.

Wann Sie die Marderfalle nicht aufstellen dürfen

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Zur Schonzeit dürfen Marder nicht gefangen werden

Marder dürfen nicht das ganze Jahr über gefangen werden. Genau genommen ist das Fangen sogar nur wenige Monate gestattet. Die meiste Zeit des Jahres haben Marder nämlich Schonzeit. In den meisten Bundesländern dürfen sowohl Stein- als auch Baummarder von Mitte Oktober bis Ende Februar gefangen werden. Eine Ausnahme bilden Berlin, Brandenburg, Thüringen und Hamburg, wo der Baummarder generell nicht gejagt werden darf. Allerdings richtet der scheue, Menschen meidende Baummarder äußerst selten Schaden an. Fast immer handelt es sich bei Mardern am oder im Haus um Steinmarder.

Exkurs

Strafen bei Zuwiderhandlung

Wer dennoch zur Schonzeit eine Falle aufstellt, kann mit empfindlichen Geldstrafen von bis zu 5000€ oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu 5 Jahren rechnen. Grund dafür ist, dass Marder während der Schonzeit ihre Jungen großziehen. Wird die Marderfähe während der fast sechs Monate, in denen ihre Jungen vollkommen von ihr abhängig sind, gefangen, werden diese qualvoll verhungern.

Woran kann es liegen, wenn der Marder nicht in die Falle geht?

Es können mehrere Wochen, manchmal auch Monate vergehen, bis der Marder in die Falle geht. Das kann unterschiedliche Gründe haben:

  • Die Marderfalle riecht nach Mensch und der Marder meidet sie deshalb.
  • Der Standort, an dem die Falle aufgestellt wurde, liegt nicht auf der Route des Marders.
  • Der Marder ist derzeit an einem anderen Standort wohnhaft.

Haben Sie den Marder gehört, aber er hat die Falle gemieden, sollten Sie handeln: Waschen Sie die Falle erneut oder lassen Sie sie ein paar Tage draußen im Regen stehen, wechseln Sie den Köder aus und probieren Sie es mit einem neuen Standort.

Marder in der Falle – und nun?

Wenn Sie Ihre Marderfalle aufgestellt haben, sollten Sie mindestens einmal am Tag, bei warmem Wetter besser zwei Mal am Tag nachsehen, ob der Marder in die Falle gegangen ist. Steht die Falle auf dem Dachboden über einem Raum, den Sie oft nutzen, entfällt das Nachsehen – Sie werden es schon hören, wenn der Marder in die Falle gegangen ist.

Marder aussetzen

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Ein Marder muss ausreichend weit ausgesetzt werden, damit er sich nicht zurück „nach Hause“ findet

Um den Marder nicht unnötig unter Stress zu setzen und eventuell sogar Gefahr zu laufen, dass er sich befreit, sollten Sie den Marder so schnell wie möglich aussetzen. Dazu sollten Sie einen Standort wählen, der mindestens 25km von dem Ausgangsort entfernt ist und sich möglichst nicht in der Nähe anderer Häuser befindet. Beim Transport sollten Drahtfallen zugedeckt werden, damit der Marder sich durch die visuellen Eindrücke nicht unnötig stresst. Ersticken Sie das arme Tier aber nicht!

Marder mit der Schlagfalle fangen

Wie gesagt, ist es Laien untersagt, Marder zu töten. Von daher fällt die Schlagfalle von vornherein raus. Weiterhin ist dieses qualvolle Vorgehen auch völlig unnötig – jeder Marder, der in eine Schlagfalle geht, wäre auch in eine gute präparierte Lebendfalle gegangen und wird er in ausreichender Entfernung ausgesetzt, kommt er auch nicht wieder. Schlagfallen sind beim Marderfang absolut tabu.

Marder fernhalten

Wenn der Marder in die Falle gegangen ist oder wenn er vorübergehend verschwunden ist, sollten Sie versuchen, ihm den Zugang zu versperren, um ihn so fernzuhalten. Zu den Maßnahmen gegen Marder gehört:

  • Feines Draht vor Öffnungen spannen
  • Kaputte Dachziegeln reparieren
  • Angehobene Dachziegeln sichern
  • Den Zugang zur Regenrinne mit feinmaschigem Draht versperren
  • Das Besteigen der Regenrinne oder Balken von außen mithilfe von Mardergürteln verhindern

Exkurs

Marder vom Auto fernhalten

Besonders große Schäden richten Marder in Automotoren an. Diese sind beliebte Übernachtungsplätze und werden vor allem zur Paarungszeit Opfer von gewalttätigen Angriffen. Vermutlich beißen Rivalen in Kabel und Schläuche, wenn sie einen anderen Marder wittern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Marder vom Auto fernzuhalten:

  • Drahtgitter unters Auto legen
  • Bewegungsmelder, die Licht aussenden, wenn ein Marder vorbeigeht
  • Duftsäckchen (allein meist wenig effektiv)
  • Hochspannung (beste Variante mit höchster Erfolgsquote)

Die Alternative: Marder vertreiben

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Marder können mit Geruchsstoffen, Licht und Geräuschen vertrieben werden

Wenn trotz allen Bemühungen der Marder nicht in die Falle geht, haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie lassen einen Experten kommen und den Marder kostenpflichtig entfernen oder aber Sie versuchen, den Marder zu vertreiben.
Dafür gibt es eine Reihe Hausmittel und Hilfsmittel im Fachhandel, unter anderem:

Mardermittel Wirksamkeit
Bewegungsmelder mit Licht Allein wenig wirksam
Geruchsstoffe wie Tierhaare, Tierexkremente, Zitrusfrüchte, Toilettensteine und Mottenkugeln In Kombination mit anderen Mitteln hilfreich
Ultraschallgeräte Unterschiedlich bewertet, allerdings stört der „Lärm“ auch andere sensible Tiere wie Fledermäuse
Laute Geräusche wie Radio Allein wenig wirksam
Hochspannungsgeräte Sehr effektiv aber nur sehr lokal einsetzbar
Drahtmatten Berichten nach effektiv aber nur lokal einsetzbar

Am besten ist es, mehrere Mittel zu kombinieren und zusätzlich sämtliche Eingänge zu versperren.

Häufig gestellte Fragen

Welche Köder eignen sich für die Marderfalle?

Marder sind Allesfresser, mögen aber lieber tierische Nahrung. Daher sollten Sie die Falle z.B. mit Trockenfleisch oder –fisch oder/und Ei bestücken. Auch Katzenfutter fressen Marder gern.

Ist eine Marderfalle aus Draht oder aus Holz besser?

Das Material der Marderfalle ist wenig von Belang, so lange sie nicht nach Mensch riecht. Außerdem sollten Sie den Boden von Drahtfallen mit Naturmaterialien wie Moos oder Stroh auslegen, denn Marder laufen nicht gern auf Draht.

Kann ich eine Marderfalle auch selber bauen?

Eine Marderfalle kann man auch selber bauen, sofern man etwas Phantasie und handwerkliches Talent hat, denn einfach ist es nicht! Die Falle sollte aus unbehandeltem Holz und ausreichend groß sein. Das Schwierigste ist der Schließmechanismus, der auslöst, wenn der Marder auf eine Plattform tritt, die in der Mitte der Falle montiert sein sollte.

Wo stelle ich die Marderfalle auf?

Marderfallen sollten am besten direkt auf der Route des Marders aufgestellt werden, also dort, wo er normalerweise langläuft. Das kann z.B. hinter einem Loch im Zaun oder in der Wand sein oder direkt unter einem losen Dachziegel. Sind Sie sich nicht sicher, wo der Marder langläuft, können Sie Asche oder Sand ausstreuen, um so die Marderspuren verfolgen zu können.

Wie lange dauert es, bis der Marder in die Falle geht?

Es kann mehrere Wochen oder sogar Monate dauern, ehe der Marder in die Falle tappt. Seien Sie also geduldig. Wenn die Anwesenheit des Marders deutlich ist, er aber nicht in die Falle geht, sollten Sie diese untersuchen, eventuell den Standort oder das Futter wechseln und eventuelle Menschengerüche entfernen.

Bilder: Philippe Clement / Shutterstock