Gartenzaun

Einen lebendigen Gartenzaun: Wie Sie ihn gekonnt begrünen

Gartenbesitzer aufgepasst: Ein begrünter Zaun wertet jedes Grundstück optisch auf und bietet gleichzeitig Sichtschutz. Dieser Artikel erklärt, welche Kletterpflanzen sich für verschiedene Zauntypen eignen und welche Pflegemaßnahmen notwendig sind.

Unterschiedliche Zauntypen und ihre Eignung für Kletterpflanzen

Ein Gartenzaun kann aus verschiedenen Materialien gefertigt sein, wobei jedes Material einzigartige Eigenschaften besitzt, die die Eignung für Kletterpflanzen beeinflussen. Hier ist ein Überblick über die gängigsten Zauntypen und ihre Eignung für unterschiedliche Kletterpflanzen.

Metallzäune

Metallzäune, wie Schmiedeeisen-, Stabmatten- oder Maschendrahtzäune, bieten durch ihre Konstruktion ideale Haltemöglichkeiten für Kletterpflanzen. Sie verfügen oft über senkrechte und waagerechte Streben, an denen Pflanzen leicht Halt finden.

  • Vorteile: Sehr robust und langlebig. Die Struktur bietet ausreichend Halt für diverse Kletterpflanzen.
  • Nachteile: Erhöhte Feuchtigkeit kann Rost verursachen, daher sollten Sie den Metallzaun regelmäßig gegen Feuchtigkeit schützen.
  • Geeignete Kletterpflanzen: Efeu, Clematis, Kletterrosen, Kletterhortensien.

Holzzäune

Holzzäune, wie Latten-, Jäger- oder Staketenzäune, harmonieren aufgrund ihres natürlichen Materials sehr gut mit Kletterpflanzen. Ihre Struktur bietet viele Haltemöglichkeiten.

  • Vorteile: Holz fügt sich natürlich in den Garten ein und ist in verschiedenen Designs verfügbar.
  • Nachteile: Holz kann bei Feuchtigkeit aufquellen und verrotten, weswegen regelmäßige Pflege und Schutzbehandlungen notwendig sind.
  • Geeignete Kletterpflanzen: Einjährige Kletterpflanzen wie Prunkwinde, Duftwicken, Kapuzinerkresse.

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Zäune aus Kunststoff (WPC)

WPC (Wood Plastic Composite) kombiniert Holz- und Kunststofffasern und ist besonders witterungsbeständig und pflegeleicht. Allerdings ist die Oberfläche oft zu glatt für Kletterpflanzen, um sich direkt daran festzuhalten.

  • Vorteile: Sehr pflegeleicht und langlebig. Keine Gefahr des Verrottens.
  • Nachteile: Glatte Oberfläche erfordert zusätzliche Rankhilfen.
  • Geeignete Kletterpflanzen: Clematis, rotes Geißblatt, wenn Rankhilfen hinzugefügt werden.

Mauern

Mauern aus Feldsteinen oder Mauerziegeln bieten eine hervorragende Struktur für Selbstklimmer, um Gartenmauern zu begrünen, die Haftwurzeln oder Saugnäpfe verwenden, um sich festzuhalten.

  • Vorteile: Sehr stabil und langlebig. Bieten natürliche Unebenheiten für Selbstklimmer.
  • Nachteile: Feuchtigkeit kann Schäden am Mauerwerk vergrößern. Bei brüchigen Mauern ist Vorsicht geboten.
  • Geeignete Kletterpflanzen: Wilder Wein, Kletterhortensien, Efeu.

Gabionen

Gabionen bestehen aus Drahtgestellen, die mit Steinen gefüllt sind. Sie bieten eine robuste und strukturierte Oberfläche für Kletterpflanzen.

  • Vorteile: Sehr stabil und langlebig. Die Mischung aus Draht und Steinen bietet guten Halt für diverse Pflanzen.
  • Nachteile: Die direkte Bepflanzung der Steine erfordert mehr Aufwand.
  • Geeignete Kletterpflanzen: Hopfen, Pfeifenwinde, oder andere robuste Kletterpflanzen.

Tipps zur Auswahl und Pflege

  • Schutz und Pflege: Unabhängig vom Material des Zauns sollten Sie immer auf den Schutz gegen Witterungseinflüsse achten. Regelmäßige Wartung hilft dabei, die Langlebigkeit sowohl des Zauns als auch der Pflanzen zu gewährleisten.
  • Rankhilfen: Installieren Sie wo nötig zusätzliche Rankhilfen, um den Pflanzen das Klettern zu erleichtern.
  • Standortwahl: Berücksichtigen Sie den Standort des Zauns in Ihrem Garten. Pflanzen, die Schatten oder Sonne bevorzugen, sollten entsprechend platziert werden.

Verschiedene Kletterpflanzenarten und ihre Eigenschaften

Beim Begrünen eines Gartenzauns spielt die Wahl der richtigen Kletterpflanze eine entscheidende Rolle. Jede Art weist spezifische Eigenschaften auf, die Sie bei der Auswahl berücksichtigen sollten. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Kategorien von Kletterpflanzen und ihre typischen Merkmale.

Selbstklimmer

Selbstklimmer halten sich mit Haftorganen wie Haftscheiben oder Haftwurzeln an festen Oberflächen fest und benötigen keine zusätzlichen Rankhilfen. Besonders geeignet für stabile, senkrechte Strukturen.

  • Beispiele: Efeu, Kletterhortensien, Wilder Wein
  • Eigenschaften: Die Pflanzen wachsen eigenständig an Wänden oder Zäunen empor und benötigen nur minimale Stütze.

Ranker

Ranker benötigen Unterstützung durch externe Strukturen wie Gitter oder Seile. Sie haben spezialisierte Rankorgane wie fadenförmige Triebe oder Blattstiele, die sich um dünne Haltepunkte winden.

  • Beispiele: Clematis, Echter Wein, Korallenwein
  • Eigenschaften: Diese Pflanzen brauchen eine Rankhilfe, um sich emporzuhangeln. Ideal für Gitterzäune oder feine Drahtgeflechte.

Spreizklimmer

Spreizklimmer nutzen ihre starren Triebe, Dornen oder Stacheln, um sich an der Kletterhilfe abzustützen. Oft ist eine zusätzliche Befestigung notwendig, um Stabilität zu gewährleisten.

  • Beispiele: Brombeeren, Kletterrosen, Winter-Jasmin
  • Eigenschaften: Sie benötigen robuste, waagerechte Kletterhilfen wie Holzlatten oder Drahtseile. Die peitschenartigen Triebe sollten angebunden werden.

Schlinger und Winder

Schlinger und Winder winden sich spiralförmig um vertikale oder leicht geneigte Rankhilfen. Diese Pflanzen nutzen ihren gesamten Spross, um sich zu halten.

  • Beispiele: Geißblatt, Glyzine (Blauregen), Prunkwinde, Hopfen
  • Eigenschaften: Sie benötigen senkrechte Rankhilfen wie Spanndrähte oder Stäbe. Diese Pflanzen können sowohl links- als auch rechtsdrehend wachsen.

Um die passende Kletterpflanze für Ihre Gartenbedingungen zu finden, ist es wichtig, die Struktur des Zauns sowie die Art der erforderlichen Rankhilfe zu berücksichtigen. Hier einige Beispiele für typische Kombinationen:

  • Metallzäune: Clematis, Efeu, Hopfen
  • Holzzäune: Kletterrosen, Wilder Wein, Kletterhortensie
  • Kunststoffzäune (WPC): Clematis, Geißblatt mit zusätzlichen Rankhilfen
  • Mauern: Efeu, Wilder Wein, Trompetenblume
  • Gabionen: Hopfen, Pfeifenwinde

Indem Sie die spezifischen Eigenschaften und Anforderungen dieser verschiedenen Kletterpflanzenarten berücksichtigen, schaffen Sie ideale Wachstumsbedingungen und steigern die Langlebigkeit und Schönheit Ihres grünen Gartenzauns.

Einjährige vs. mehrjährige Kletterpflanzen

Bei der Auswahl von Kletterpflanzen für Ihren Gartenzaun stehen Sie vor der Wahl zwischen einjährigen und mehrjährigen Pflanzen. Beide Kategorien haben spezifische Vorteile, je nach Ihren gärtnerischen Zielen und Vorlieben.

Einjährige Kletterpflanzen

Einjährige Kletterpflanzen sind ideal, wenn Sie schnell sichtbare Ergebnisse erzielen möchten. Sie wachsen binnen einer Saison oft meterhoch und bilden dabei häufig zahlreiche Blüten aus. Diese Pflanzen sterben nach der Blüte und Samenbildung ab, was den Vorteil bietet, dass Sie jedes Jahr eine neue Pflanze wählen und für Abwechslung sorgen können.

  • Vorteile: Schnelles Wachstum, ideal für saisonalen Sichtschutz, weniger Rück- oder Pflegeschnitt erforderlich.
  • Beispiele: Feuerbohne, Trichterwinde, Kapuzinerkresse, Duftende Platterbse.

Mehrjährige Kletterpflanzen

Mehrjährige Kletterpflanzen benötigen einige Jahre, um ihre vollständige Pracht zu entfalten, bieten dafür jedoch eine dauerhafte Begrünung und stabilen Sichtschutz. Diese Pflanzen durchlaufen jährliche Wachstumszyklen und können zu beeindruckenden Höhen heranwachsen. Einige Arten verholzen im Laufe der Zeit und erfordern stabile Rankhilfen sowie regelmäßigen Schnitt zur Kontrolle und Förderung des Wachstums.

  • Vorteile: Langfristiger Sichtschutz, dauerhafte Begrünung, stabile Struktur.
  • Beispiele: Efeu, Immergrünes Geißblatt, Wilder Wein, Blauregen.

Sie können auch beide Pflanzenarten kombinieren, um sofortigen Sichtschutz durch die einjährigen Pflanzen zu erhalten, während die mehrjährigen Kletterpflanzen in Ruhe wachsen können. So profitieren Sie von einer schnell grünen Optik und haben dennoch langfristig eine stabile und dichte Begrünung.

Immergrüne vs. laubabwerfende Kletterpflanzen

Bei der Wahl der Kletterpflanzen für Ihren Gartenzaun bietet sich eine grundsätzliche Entscheidung zwischen immergrünen und laubabwerfenden Arten an. Jede dieser Kategorien hat spezifische Vorteile und eignet sich für unterschiedliche Standorte und Anforderungen.

Immergrüne Kletterpflanzen

Immergrüne Kletterpflanzen verleihen Ihrem Garten das ganze Jahr über eine grüne Pracht und bieten auch im Winter Sichtschutz. Diese Pflanzen sind besonders vorteilhaft, wenn Sie auch in der kalten Jahreszeit den Anblick kahler Zäune vermeiden möchten. Sie sind zudem leicht zu pflegen.

  • Beispiele: Efeu, Immergrünes Geißblatt, Sternjasmin.
  • Standort: Besonders gut geeignete Standorte sind schattige bis halbschattige Bereiche.
  • Vorteile: Ganzjährig dichtes Laub, pflegeleicht, ideal für dauerhaften Sichtschutz.

Laubabwerfende Kletterpflanzen

Laubabwerfende Kletterpflanzen bieten saisonale Höhepunkte und sind besonders reizvoll, da sie im Frühjahr und Sommer üppiges Grün und Blütenpracht entfalten und im Herbst oft eine wunderschöne Laubfärbung zeigen. Im Winter hingegen wird der Sichtschutz durch den Blattverlust reduziert.

  • Beispiele: Wilder Wein, Blauregen, Clematis, Kletterhortensie.
  • Standort: Bevorzugen sonnige bis halbschattige Bereiche.
  • Vorteile: Bunte Blätter im Herbst, größere Blütenvielfalt, oft schnelleres Wachstum in der Saison.

Standortwahl und Funktion

Bei der Entscheidung zwischen immergrünen und laubabwerfenden Kletterpflanzen spielt der geplante Standort eine wesentliche Rolle. Für schattige Ecken sind immergrüne Pflanzen ideal, da sie hier ihr volles Potenzial entfalten können. Laubabwerfende Pflanzen eignen sich hingegen bestens für sonnige Bereiche, wo sie sowohl als Sicht- als auch Sonnenschutz dienen.

  • Schattige bis halbschattige Bereiche: Ideal für immergrüne Pflanzen wie Efeu und Geißblatt.
  • Sonnige Standorte: Laubabwerfende Pflanzen wie Wilder Wein und Clematis kommen hier am besten zur Geltung und bieten zusätzlichen Sonnenschutz.

Berücksichtigen Sie bei der Auswahl auch die ästhetischen und funktionalen Anforderungen Ihres Gartens sowie die benötigte Pflege. So schaffen Sie eine harmonische und funktionale Begrünung Ihrer Gartenumgebung.

Bilder: Lillusion / Shutterstock