Buchsbaum

Buchsbaum Krankheiten: Erkennen, vorbeugen & bekämpfen

Seit Jahrhunderten ist der immergrüne Buchsbaum aus europäischen Gärten nicht mehr wegzudenken: Das schnittverträgliche Gehölz wird besonders gern als hohe oder niedrige Hecke bzw. als Formgehölz verwendet. Vor allem der Gewöhnliche Buchsbaum (Buxus sempervirens) mit seinen geschätzt 60 Sorten ist in vielen Gärten zu finden. Der bis zu acht Meter hoch werdende, Wärme liebende Strauch ist zwar vergleichsweise pflegeleicht und winterhart, allerdings auch sehr anfällig für allerlei Krankheiten und Schädlinge.

AUF EINEN BLICK
Welche Krankheiten können einen Buchsbaum befallen und wie kann man vorbeugen?
Buchsbaum Krankheiten können durch Pilze wie Cylindrocladium buxicola (Triebsterben), Volutella buxi (Buchsbaumkrebs), Fusarium buxicola (Buchsbaumwelke) und Puccinia buxi (Buchsbaumrost) ausgelöst werden. Zur Vorbeugung sind ein luftiger Standort, ausreichende Wasser- und Nährstoffversorgung sowie ein sorgfältiger Schnitt entscheidend.

Krankheiten

In puncto Krankheiten dominieren durch verschiedene Pilze ausgelöste Probleme, von denen viele erst seit einigen Jahren auf dem Vormarsch sind und wertvolle Bestände bedrohen. Eine Bekämpfung ist oft schwierig.

Buchsbaum-Triebsterben (Cylindrocladium buxicola)

Die wahrscheinlich gefürchtetste Erkrankung des Buchsbaums ist das durch den Pilz Cylindrocladium buxicola hervorgerufene Buchsbaum-Triebsterben, welches sich zunächst durch schnell größer werdende, dunkelbraune Flecken auf den Blättern äußert. Gleichzeitig bilden sich an den Unterseiten der Blätter weiße Sporenlager, die neben den schwarzen Streifen an den Trieben ein deutliches Erkennungszeichen sind. Im späteren Verlauf kommt es zu Blattfall sowie zum Absterben von Trieben und ganzen Pflanzenpartien. Beugen Sie der Erkrankung durch folgende Maßnahmen vor:

  • Wählen Sie einen luftigen, möglichst hellen Standort.
  • Sorgen Sie für eine ausreichende und ausgewogene Versorgung mit Wasser und Nährstoffen.
  • Gießen Sie den Buchsbaum immer von unten, niemals die Blätter benetzen.
  • Buchsbaum nicht bei feuchtwarmer Witterung beschneiden, dies fördert einen Pilzbefall.

Besonders anfällig für diese Erkrankung sind die Sorten ‚Suffruticosa‘ und ‚Blauer Heinz‘, stattdessen können Sie unempfindlichere Varianten des Kleinblättrigen Buchsbaums (Buxus microphylla) pflanzen, etwa die beliebte Sorte ‚Faulkner‘.

Buchsbaumkrebs (Volutella buxi)

Durch einen fehlerhaften Rückschnitt bzw. durch die Verwendung verunreinigter Gartengeräte und Schneidewerkzeuge wird der pilzliche Erreger Volutella buxi verbreitet, der den so genannten Buchsbaumkrebs verursacht. Sie erkennen eine Infektion an

  • zunächst anliegenden und verdrehten Blättern
  • Diese verfärben sich zunächst braun und fallen anschließend ab.
  • Später trocknen ganze Zweige ein.
  • Zudem entwickeln sich orangefarbene Pusteln.
  • An den Blattunterseiten sowie Trieben sind Sporenlager erkennbar.

Im Falle einer Erkrankung sollten Sie die betroffene Pflanze bis tief ins gesunde Holz zurückschneiden und das infektiöse Schnittgut mit dem Hausmüll entsorgen.

Buchsbaumwelke (Fusarium buxicola)

Im Gegensatz zu anderen pilzlichen Erkrankungen bleibt die durch den Pilz Fusarium buxicola verursachte Buchsbaumwelke meist auf einzelne Pflanzenpartien beschränkt. Diese zeigen zunächst eine gelbe Verfärbung, um anschließend abzusterben. Typischerweise sind zudem an der Rinde dunkle, weiche Stellen zu erkennen. In der Regel ist es vollkommen ausreichend, die befallenen Stellen herauszuschneiden.

Buchsbaumrost (Puccinia buxi)

Der eher selten auftretende Buchsbaumrost befällt vor allem ältere Bestände des Gewöhnlichen Buchsbaums (Buxus sempervirens). Eine Infektion bleibt zunächst lange unauffällig, da der verursachende Pilz Puccinia buxi sich zunächst auf das Innere der Pflanze beschränkt. Das Blattgewebe zeigt zunächst nur Verdickungen, die rostroten, auffälligen Sporenlager zeigen sich dagegen erst Monate später. Sie erscheinen vornehmlich im Herbst. Befallene Pflanzenteile sind hochinfektiös und sollten umgehend entfernt und entsorgt werden.

Schädlinge

Blattsaft saugende Läuse, Milben und Flöhe sind auf dem Buchsbaum häufig anzutreffen. Um einem Befall vorzubeugen, sollten Sie für optimale Standort- und Wachstumsbedingungen sorgen. Schädlinge besiedeln vornehmlich geschwächte Exemplare. Viele der hier aufgeführten Tiere überwintern direkt an der Pflanze, meist in Ei- oder Larvenform. Daher gehört zu einer effektiven Bekämpfung, befallene Buchsbäume noch vor dem Larvenschlupf im Frühjahr zurückzuschneiden. Dies sollte bis spätestens Mitte Mai erfolgen.

Buchsbaumzünsler (Glyphodes perspectalis)

Der aus Ostasien eingeschleppte Buchsbaumzünsler ist erst seit wenigen Jahren aktiv, bedroht den Buchsbaum jedoch massiv. Pflanzenschädigend sind vor allem die Larven des nur wenige Tage lebenden Kleinschmetterlings, die die Pflanzen innerhalb kurzer Zeit kahl fressen. Da die grünen Raupen im Inneren des Busches leben, fällt ein Befall oft erst sehr spät auf. Die Bekämpfung gestaltet sich schwierig, da im Jahr zahlreiche Generationen schlüpfen und Pflanzen selbst nach einer erfolgreichen Behandlung immer wieder befallen werden. Bewährt haben sich vor allem folgende Maßnahmen:

  • Raupen mittels Hochdruckreiniger, Laubbläser oder Staubsauger entfernen
  • Ausbringen des Bakteriums Bacillus thuringiensis, welches die Raupen abtötet
  • Hierbei ist jedoch ein gutes Timing erforderlich, da dies nicht zu jeder Zeit funktioniert.

Auch das Bestäuben der ganzen Pflanze mit Algenkalk zeigt kurzfristig gute Erfolge.

Buchsbaum-Blattfloh (Psylla buxi)

Rollen sich an den Triebspitzen die jungen Blätter schalenförmig ein – die so genannte „Löffelblättrigkeit“ – so ist dies ein typisches Merkmal eines Befalls durch den häufigen Buchsbaum-Blattfloh. Die adulten Tiere legen im Sommer ihre Eier in die Blätter des Buchsbaums ab, wo sie überwintern und im folgenden Frühjahr daraus die Larven schlüpfen. Bei einem Befall sollten im Spätsommer oder Herbst die befallenen Pflanzenteile abgeschnitten werden.

Buchsbaum-Spinnmilbe (Eurytetranychus buxi)

Die ebenfalls erst seit wenigen Jahren auftretende Buchsbaumspinnmilbe erscheint nur in trockenen und heißen Sommern. Sie lässt sich gut mit Raubmilben sowie mit Präparaten auf der Basis von Neem oder Rapsöl bekämpfen. Deutlich erkennbare, gelbliche Gallen in den Blättern sind dagegen ein Kennzeichen für einen Befall mit der Gallmilbe (Monarthropalpus buxi), bei der im Frühjahr ein kräftiger Rückschnitt erfolgen sollte.

Tipp

Um sich den Ärger mit Krankheiten und Schädlingen zu ersparen, können Sie statt des Buchsbaums auch ähnliche Pflanzen wie etwa Berberitze oder Liguster als Ersatz wählen.

Bilder: AFPics / Shutterstock