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Buchsbaum Krankheiten 2017: Aktuelle Bedrohungen & Lösungen

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Bis vor rund zehn Jahren galt der Buchsbaum als unkompliziertes und pflegeleichtes Gehölz, welches im Garten äußerst vielseitig einsetzbar ist und problemlos ein Alter von mehreren hundert Jahren erreichen kann. 2007 jedoch trat erstmals ein Falter in Erscheinung, dessen Raupen die heutigen Buchsbaumbestände erheblich gefährden. Neben dem durch das Bakterium Cylindrocladium buxicola verursachte Triebsterben gehört der so genannte Buchsbaumzünsler heute zu den gefährlichsten Gartenschädlingen.

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Aus anderen Ländern werden immer mehr Schädlinge und Krankheiten eingeschleppt
AUF EINEN BLICK
Welche Buchsbaum-Krankheiten waren 2017 häufig?
Buchsbaum-Krankheiten 2017 betrafen vor allem den Buchsbaumzünsler, dessen Raupen die Pflanzen kahl fressen, und das durch Cylindrocladium buxicola verursachte Triebsterben. Gegen den Zünsler helfen Pheromonfallen und biologische Insektizide, gegen Triebsterben vorbeugende Maßnahmen wie geeignete Standortwahl und Fungizide.

Buchsbaum-Krankheiten auf dem Vormarsch

Vor wenigen Jahren war nur wenig über die Lebensweise, die Fortpflanzung und die Möglichkeiten der Bekämpfung des Buchsbaumzünslers bekannt. Zunächst schien auch die heimische Tierwelt wenig mit den grünen Raupen anfangen zu können, man vermutete gar, die Schädlinge wären für hungrige Vögel giftig. Doch von Jahr zu Jahr stiegen die wissenschaftlichen Erkenntnisse, von 2015 bis heute zeigten sich zahlreiche neue Wege zur Bekämpfung des invasiven Insekts.

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Seit etwa 2016 / 2017 ist zudem bekannt, dass sich auch die Singvögel auf die Zünslerraupen als neue Nahrungsquelle eingestellt haben: Vor allem von Meisen und Spatzen wird berichtet, dass diese unzählige der Schädlinge vertilgen. Neu aus 2018 ist zudem die Information, dass Nacktschnecken anscheinend ebenfalls fleißige Raupenvertilger sind: Manche Gärtner berichteten von einem auffällig hohen Schneckenaufkommen in manchen Buchsbaumbüschen, in denen dafür keine oder nur sehr wenig Zünslerraupen zu finden waren.

Was hilft gegen den Buchsbaumzünsler?

Gegen den Buchsbaumzünsler hilft vor allem eines: extrem schnelles Handeln. In größeren Büschen können mehrere hundert bis tausend Raupen sitzen, die die befallenen Exemplare praktisch über Nacht kahl fressen können. Deshalb den Buchs möglichst täglich auf einen Befall kontrollieren sowie Pheromonfallen aufhängen, um mit deren Hilfe das Vorhandensein von erwachsenen Faltern und damit den richtigen Zeitpunkt für eine Bekämpfung derselben abschätzen zu können. In diesem Fall kann ein engmaschiges Netz, über den Buchs gestülpt, die Eiablage und damit einen Befall verhindern. Nach einem Befall hilft nur noch ein starker Rückschnitt sowie eine Plastiktüte, die für den Zeitraum von einigen Stunden über die betroffene Pflanze gestülpt wird und die Raupen durch Erhitzen abtötet. Auch bestimmte biologische Insektizide, die etwa das Bakterium Bacillus thuringiensis einsetzen, zeigen eine gute Wirkung.

Was hilft gegen das Buchsbaum-Triebsterben?

Eine weitere, erst seit wenigen Jahren bekannte Buchsbaum-Krankheit ist das durch den Pilz Cylindrocladium buxicola hervorgerufene Triebsterben. Bei einem Befall ist in vielen Fällen keine Rettung, so dass lediglich die Entsorgung bleibt. Allerdings gibt es einige Maßnahmen, die Sie vorbeugend ergreifen können:

  • sonniger, luftiger Standort
  • ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen und Wasser
  • niemals über die Blätter gießen
  • diese möglichst trocken halten
  • keinen Rückschnitt an feuchtwarmen Tagen
  • vorbeugende Behandlung mit geeigneten Fungiziden
  • unempfindliche Sorten wie ‚Herrenhausen‘, ‚Faulkner‘ oder ‚Arborescens‘ pflanzen

Tipp

Vorsicht bei der voreiligen Entsorgung vermeintlich mit Cylindrocladium buxicola infizierten Buchsbäumen: Nicht immer steckt dieser Pilz hinter einem Triebsterben, manchmal ist es auch eine andere – gut behandelbare – Pilzkrankheit oder ein Schädlingsbefall, etwa mit Spinnmilben.

Bilder: mykhailo pavlenko / Shutterstock