Buchsbaum im Wohnzimmer: Geht das? Pflegehinweise & Tipps
Buchsbaum ist im Innenbereich nur bedingt als Zimmerpflanze geeignet. Dieser Artikel beleuchtet die Herausforderungen und gibt Tipps zur Pflege, Überwinterung und Gesunderhaltung.
Eignung von Buchsbaum als Zimmerpflanze
Buchsbaum gilt als nur bedingt geeignet für den Einsatz als Zimmerpflanze. Ursprünglich an einen regelmäßigen Wechsel der Jahreszeiten gebunden, wird die Kultivierung in Innenräumen durch den fehlenden natürlichen Rhythmus erschwert. Der winterharte Buchsbaum benötigt zur optimalen Entwicklung sowohl Wachstums- als auch Ruhephasen, was in der Wohnung nur schwer nachzuahmen ist. Dies kann die Pflanze anfälliger für Schädlinge machen, insbesondere für Spinnmilben, die in beheizten Räumen ohne Luftzirkulation häufig auftreten.
Wenn Sie dennoch einen Buchsbaum im Innenbereich kultivieren möchten, sollten Sie auf die folgenden Punkte achten:
- Standort und Licht: Platzieren Sie den Buchsbaum an einem möglichst hellen Standort, idealerweise in Fensternähe, um den bestmöglichen Lichteinfall zu gewährleisten.
- Luftzirkulation: Sorgen Sie für eine regelmäßige Belüftung des Raums zur Vorbeugung von Schädlingsbefall. Es empfiehlt sich, die Pflanze regelmäßig zu besprühen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
- Ruhephase: Geben Sie der Pflanze in den Wintermonaten eine kühle und helle Ruhephase, durch beispielsweise einen temperierten Raum wie ein unbeheiztes Treppenhaus oder Wintergarten, um den Wechsel der Jahreszeiten zu simulieren.
Die Verwendung spezieller Substrate und regelmäßiges Umtopfen unterstützen weiterhin die Gesundheit des Buchsbaums. Vorsicht ist jedoch geboten, da die Pflanze trotz optimaler Bedingungen einen intensiven Eigengeruch entwickeln kann, der in geschlossenen Räumen stark wahrnehmbar ist. Sollten Sie hierfür empfindlich sein, ist möglicherweise eine alternative Pflanze besser geeignet.
Substrat und Drainage
Damit Ihr Buchsbaum im Innenbereich gesund gedeiht, sind das Substrat und die Drainage entscheidend. Ein nährstoffreiches, strukturstabiles Substrat ist ideal, damit die Pflanze alle notwendigen Nährstoffe erhält. Sie können herkömmliche Pflanzenerde verwenden oder auf speziell formulierte Substrate für Buchsbäume zurückgreifen.
Wichtig ist, dass der Boden gut durchlässig ist, damit keine Staunässe entsteht. Verwenden Sie dafür eine Drainageschicht aus grobem Material wie Kies, Splitt oder Tonscherben am Boden des Pflanzgefäßes. Darüber legen Sie ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies, bevor Sie das eigentliche Substrat einfüllen. Dies stellt sicher, dass überschüssiges Wasser abfließen kann und die Wurzeln nicht im Wasser stehen.
Achten Sie darauf, dass das Pflanzgefäß über ein Abflussloch verfügt, um Wasserstau zu vermeiden. Buchsbäume benötigen zwar gleichmäßige Feuchtigkeit, vertragen jedoch keine Staunässe, da diese zur Wurzelfäule führen kann. Regelmäßiges Überprüfen der Bodenfeuchte hilft dabei, das Gleichgewicht zu halten und die Pflanze optimal mit Wasser zu versorgen.
Für eine nachhaltige Vitalität des Buchsbaums kann es hilfreich sein, dem Substrat leichte Bodenhilfsstoffe wie gesiebten Kompost, feinkörnigen Sand oder Lavagranulat hinzuzufügen. Diese verbessern die Bodenstruktur und fördern die Durchlüftung, was das Wurzelwachstum unterstützt.
Überwinterung
Damit Ihr Buchsbaum auch im Winter gesund bleibt, sollten Sie darauf achten, ihn richtig zu überwintern. Auch wenn der Buchsbaum winterhart ist und Temperaturen bis zu -23 °C überstehen kann, sind vor allem Kübelpflanzen anfällig für Trockenschäden. Diese entstehen, wenn die Pflanzen bei gefrorenem Boden kein Wasser aufnehmen können und gleichzeitig durch die Wintersonne viel Feuchtigkeit über die Blätter verlieren.
Um dies zu vermeiden, sollten Sie einige Vorkehrungen treffen:
- Schützen Sie die Wurzeln: Stellen Sie den Kübel auf eine isolierende Unterlage wie Holzklötze oder Styropor, um den direkten Kontakt mit dem kalten Boden zu vermeiden. Wickeln Sie den Topf in Jute oder Vlies ein, um die Wurzeln zusätzlich vor Frost zu schützen.
- Standortwahl: Platzieren Sie den Buchsbaum an einem halbschattigen und windgeschützten Ort im Freien. Das verringert den Wasserverlust durch Verdunstung.
- Gießen: Gießen Sie den Buchsbaum nur an frostfreien Tagen. Staunässe muss unbedingt vermieden werden, gleichzeitig soll die Erde nicht völlig austrocknen. Dies ist besonders wichtig, da der Buchsbaum auch im Winter weiterhin Wasser benötigt.
- Schneeschutz: Befreien Sie die Pflanze regelmäßig von aufliegendem Schnee, um eine gleichmäßige Belastung der Zweige zu gewährleisten und Schäden zu verhindern.
Wenn Sie diese einfachen Maßnahmen berücksichtigen, schaffen Sie die besten Voraussetzungen für einen gesunden Buchsbaum, der sich auch nach der kalten Jahreszeit prächtig entwickeln kann.
Gießen und Düngen
Ein ausgewogener Wasser- und Nährstoffhaushalt ist essenziell für die Gesundheit und Widerstandskraft Ihres Buchsbaums. Achten Sie darauf, dass das Substrat stets feucht bleibt, jedoch Staunässe vermieden wird. Gießen Sie den Buchsbaum immer direkt an der Wurzel und nicht über die Blätter, um Pilzbefall zu vermeiden.
Zur Düngung empfehlen sich Langzeitdünger oder eine regelmäßige Komplettdüngung während der Wachstumsphase. Von April bis August sollten Sie den Buchsbaum alle zwei Wochen mit einem organischen Dünger versorgen. Besonders geeignet sind Kompost, Hühner- und Champignonmist sowie Wurmkompost. Alternativ kann im April und Juni ein spezieller Langzeitdünger verabreicht werden, der die Pflanze kontinuierlich mit den notwendigen Nährstoffen versorgt.
Achten Sie darauf, dass mineralischer Dünger nie auf trockenes Substrat ausgebracht wird, um Wurzelverbrennungen zu vermeiden. Zwischen März und September ist die ideale Zeit für die Düngung, wobei eine zusätzliche Düngergabe im Hochsommer sinnvoll sein kann, insbesondere nach regenreichen Frühjahrsmonaten, um eine Auswaschung der Nährstoffe auszugleichen.
Umtopfen
Ein regelmäßiges Umtopfen des Buchsbaums ist entscheidend für seine Gesundheit und gutes Wachstum. Der beste Zeitraum dafür liegt im Frühjahr von März bis April oder im frühen Herbst, wenn die Temperaturen noch angenehm sind. Beim Herausnehmen aus dem alten Kübel sollten Sie darauf achten, Wurzelschäden zu vermeiden. Benutzen Sie bei Bedarf ein langes, scharfes Messer, um den Wurzelballen anzuritzen, was die Bildung neuer Wurzeln fördert. Tauchen Sie die Pflanze vor dem Einsetzen in das neue Gefäß in einen Eimer Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen, um den Wurzelballen gut zu durchfeuchten.
Wählen Sie ein Pflanzgefäß, das nur etwas größer ist als das bisherige, damit sich die Wurzeln gut verteilen können und die Pflanze nicht zu viel ungenutzten Raum hat. Eine Drainageschicht aus Kies oder Tonscherben am Boden des Gefäßes verhindert Staunässe. Über dieser Drainage sorgt ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies dafür, dass Erde und Drainagematerial getrennt bleiben. Füllen Sie das Gefäß zur Hälfte mit frischer, nährstoffreicher Erde, setzen Sie den Buchsbaum mittig ein und füllen Sie dann das restliche Substrat auf, während Sie einen Gießrand lassen. Abschließend wässern Sie den Buchsbaum gründlich und achten darauf, dass das Wasser gut abläuft.
Entfernen Sie vor dem Umtopfen beschädigte und alte Wurzeln, um die Pflanzengesundheit zu fördern. Das Umtopfen unterstützt nicht nur das Wachstum der Pflanze, sondern versorgt sie auch gleich mit frischen Nährstoffen aus der neuen Erde, was insbesondere nach mehrjährigem Verweilen im gleichen Gefäß essenziell ist. Regelmäßige Überprüfung der Wurzeln und des allgemeinen Zustands der Pflanze hilft, den idealen Zeitpunkt für das nächste Umtopfen zu bestimmen.
Rückschnitt
Ein regelmäßiger Rückschnitt ist für den Buchsbaum essentiell, um ein dichtes und kompaktes Wachstum zu fördern. Der erste Hauptschnitt des Jahres sollte idealerweise im März erfolgen, bevor der Neuaustrieb beginnt. Ein weiterer Schnitt kann Ende Juni nach dem ersten Wachstumsschub erfolgen. Häufiges Schneiden, sogar bis zu fünfmal im Jahr, ist empfehlenswert, insbesondere für detaillierte Formschnitte.
Es ist wichtig, stets scharfes und sauberes Werkzeug zu verwenden, um die Pflanzen vor Infektionen zu schützen. Achten Sie darauf, bis in das verholzte Holz zurückzuschneiden, um eine gute Verzweigung zu fördern. Bei starkem Befall durch Schädlinge oder Krankheiten ist ein kräftiger Rückschnitt ratsam, um betroffene Pflanzenteile zu entfernen und die Pflanze zur Regeneration anzuregen. Entsorgen Sie das Schnittgut sicher, um eine Ausbreitung von Schädlingen oder Krankheitserregern zu verhindern.
Geruch des Buchsbaums
Wenn Sie erwägen, einen Buchsbaum in Ihrer Wohnung zu halten, sollten Sie den intensiven Geruch der Pflanze berücksichtigen. Besonders während der Blütezeit von März bis Mai kann der Buchsbaum sehr intensiv riechende Knospen entwickeln. Diese Duftnoten, oft als harzig oder sogar abstoßend empfunden, sind im Innenbereich erheblich stärker wahrnehmbar als im Freien. Individuelle Empfindlichkeiten können unterschiedlich sein, daher ist es ratsam, vor einer endgültigen Entscheidung über den Standort der Pflanze einmal an ihr zu schnuppern. Bedenken Sie auch, dass der Geruch in geschlossenen Räumen schnell dominieren kann und dies insbesondere bei empfindlicheren Personen zu Unannehmlichkeiten führen könnte.
Schädlinge und Krankheiten
Buchsbaum ist anfällig für verschiedene Schädlinge und Pilzkrankheiten, auch im Innenbereich. Eine engmaschige Überwachung und frühzeitige Intervention sind entscheidend, um den Buchsbaum gesund zu erhalten. Die häufigsten Probleme und entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen werden im Folgenden beschrieben.
Buchsbaumzünsler
Der Buchsbaumzünsler ist ein ernstzunehmender Schädling, dessen Raupen hauptsächlich die Blätter von innen heraus fressen. Ein Befall zeigt sich durch charakteristische Gespinste, Kotkrümel und Puppenhülsen. Zur Bekämpfung können mechanische Methoden wie das Absammeln der Raupen oder das Durchspülen des Buchsbaums mit Wasser helfen. In stark befallenen Regionen bietet sich der Einsatz biologischer Mittel an.
Buchsbaum-Triebsterben
Buchsbaum-Triebsterben, verursacht durch den Pilz Cylindrocladium buxicola, zeigt sich durch schnell wachsende, dunkelbraune Flecken auf den Blättern und weiße Sporenlager auf der Blattunterseite. Ebenfalls typisch sind schwarze Längsstreifen an den Trieben. Um dem Befall vorzubeugen, sollten Sie einen luftigen und sonnigen Standort wählen sowie darauf achten, die Blätter trocken zu halten. Ein Rückschnitt ist bei feuchtwarmem Wetter zu vermeiden.
Buchsbaum-Blattfloh
Der Buchsbaum-Blattfloh führt zu schalenförmig eingerollten Blättern und weißen Wachsfäden auf den jungen Blättern. Die Larven saugen an den Triebspitzen und hinterlassen dabei gelbe Verfärbungen. Befallene Triebspitzen sollten im Spätsommer und Herbst zurückgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Buchsbaumkrebs
Buchsbaumkrebs (Volutella buxi) greift häufig über Wunden und Schnittstellen an, wobei sich rosa bis orangefarbene Sporenlager an den Blattunterseiten und Trieben bilden. An den befallenen Stellen trocknen ganze Zweige aus, und die Blätter verfärben sich fahlgrün bis braun und fallen ab. Ein zu feuchter Standort und Nährstoffmangel fördern den Befall. Schneiden Sie betroffene Teile bis in das gesunde Holz zurück und entsorgen Sie sie gründlich.
Buchsbaumwelke
Die Buchsbaumwelke, ausgelöst durch den Pilz Fusarium buxicola, betrifft oft nur einzelne Äste oder Blätter, die sich gelb verfärben und schnell absterben. Die Rinde zeigt dunkle, weiche Stellen. Meist bleibt die Krankheit lokal begrenzt, sodass ein Rückschnitt der betroffenen Stellen ausreicht. Gewährleisten Sie durch richtige Standortwahl und Pflege die Widerstandskraft der Pflanze.
Buchsbaum-Spinnmilbe
Buchsbaum-Spinnmilben bevorzugen trockenwarme Witterung und verursachen streifige Verfärbungen auf den Blättern. Bei starkem Befall können die Zweige von Spinnfäden umhüllt sein. Eine natürliche Bekämpfung erfolgt durch den Einsatz von Raubmilben. Zur Verhinderung der Überwinterung können im Herbst pflanzliche Schutzmittel eingesetzt werden.
Buchsbaumgallmücke
Die Buchsbaumgallmücke legt ihre Eier im Mai ab, und die Larven verursachen ab August gelbe Flecken auf der Blattoberseite und beulenartige Auswölbungen auf der Unterseite. Ein Rückschnitt der befallenen Triebe im Frühjahr, noch bevor die Larven schlüpfen, kann den Befall erheblich reduzieren.
Rost an Buchsbaum
Rost an Buchsbaum, verursacht durch Puccinia buxi, tritt selten auf. Im Herbst bilden sich rostbraune Sporenlager auf den Blättern, die eine Verdickung des Blattgewebes bewirken. Entfernen Sie befallene Triebe sofort und vermeiden Sie eine Überkopf-Bewässerung, um die Ausbreitung zu minimieren.
Durch kontinuierliche Überwachung und gezielte Pflege können Sie Ihren Buchsbaum gesund und widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten halten.