Bauernrose

Bauernrose: Anbau, Pflege & Sorten der Pfingstrose

Die Bauernrose, auch als Pfingstrose bekannt, ziert mit ihren üppigen Blüten traditionelle Bauerngärten. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Herkunft, den Anbau und die Sorten dieser faszinierenden Pflanze.

Herkunft

Die Bauernrose (Paeonia officinalis), oft auch als Bauern-Pfingstrose oder Gemeine Pfingstrose bezeichnet, stammt aus den Regionen südlich der Alpen und ist in Höhenlagen bis zu 1.800 Metern zu finden. Bereits seit der Antike bekannt, wurde sie Mitte des 16. Jahrhunderts in Kloster- und Bauerngärten Mitteleuropas heimisch. Ihre Beliebtheit nahm ab, als die Chinesische Pfingstrose eingeführt wurde, doch heute erlebt sie eine Renaissance.

Seit jeher bekannt für ihre vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten, gehören Pfingstrosen zur Familie der Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae) und enthalten schwach giftige Substanzen. Früher fanden sie auch medizinische Anwendung bei Blasen- und Nierenschmerzen, Gicht und Epilepsie.

Es existiert keine strikte Definition der Bauernrose. Der Begriff wird oft für mehrere Pflanzentypen verwendet, darunter:

Die Vielfalt an Interpretationen ergibt sich aus der häufigen Präsenz rosenartiger Blüten in Bauerngärten, unabhängig von der genauen Pflanzenart.

Wuchs

Bauernrosen sind ausdauernde Stauden, die in den Wintermonaten oberirdisch absterben und im Frühjahr erneut austreiben. Sortenabhängig erreichen sie Höhen von 40 bis 80 Zentimetern und eine vergleichbare Breite. Mit ihrem aufrechten, horstbildenden Wuchs und teilweise üppig gefüllten Blüten bieten sie einen imposanten Anblick.

Blätter

Die Bauernrose besitzt robuste, dunkelgrüne, gestielte und dreiteilig aufgebaute Blätter. Diese können sich bei extremen Umweltbedingungen wie Hitze oder Trockenheit leicht rosa verfärben. Nach der Blüte verbleiben die Blätter oft noch einige Zeit an der Pflanze und behalten ihre ansprechende Optik bei. Bei Bedarf können Sie unschöne Blätter im Sommer entfernen, da die Pflanzen im nächsten Frühjahr zuverlässig wieder austreiben.

Blüte

Im Mai und Juni erscheinen an den unverzweigten Stängeln der Bauernrose große, meist endständige Einzelblüten. Die variablen Blütenformen reichen von einfach bis dicht gefüllt und erreichen Durchmesser von bis zu 13 Zentimetern. Die Farbenpalette umfasst Rosa, Rot, Weiß und Gelb. Zudem verströmen die Blüten einen intensiven Duft, der viele Insekten anzieht. Sorten der Strauch- und Baumpäonien können besonders große, reich verzierte Blüten bilden, die bis zu 20 Zentimeter Durchmesser erreichen.

Früchte

Nach der Blüte entwickeln sich aus den Blüten filzig behaarte Balgfrüchte, die sich öffnen und ihre glänzenden, braun-schwarzen Samen freigeben. Die Samen sind von kurzer Keimfähigkeit und sollten bald nach der Reife im Spätsommer gesät werden. Die Keimung dauert oft mehrere Jahre.

Ist die Bauernrose eine Pfingstrose?

Obwohl der Begriff „Bauernrose“ für verschiedene Pflanzentypen verwendet wird, assoziieren die meisten Hobbygärtner ihn mit der Pfingstrose. Der oft verwendete Begriff „Bauern-Pfingstrose“ betont die Verbreitung der Paeonia officinalis in traditionellen Bauerngärten und ihren charakteristischen Charme.

Pfingstrosen gehören zur Familie der Pfingstrosengewächse, erreichen Höhen von 40 bis 80 Zentimetern und zeigen ihre Blüten in verschiedenen Farben im Mai und Juni. Die Blüten sind zwittrig und variieren von einfach bis gefüllt.

Welcher Standort ist geeignet?

Bauernrosen bevorzugen sonnige Plätze, können aber auch Halbschatten tolerieren, obwohl die Blüte dort weniger üppig ausfällt. Wichtig ist, dass die Pflanzen ungestört wachsen können, ohne Konkurrenz durch benachbarte Pflanzen und ohne Bodenbearbeitung in ihrer Nähe. Ideale Bedingungen umfassen:

  • Sonnigen bis halbschattigen Standort,
  • Windschutz,
  • Durchlässigen, lehmig-humosen Boden mit mäßigem Kalkgehalt,
  • Gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Lehmig-humose, tiefgründige und nährstoffreiche Böden mit einem mäßigen Kalkgehalt sind ideal für Bauernrosen. Der Boden sollte gleichmäßig feucht, aber ohne Staunässe sein. Dabei zeigen Bauernrosen eine gewisse Toleranz gegenüber weniger optimalen Bodenverhältnissen. Um die Bodenqualität zu verbessern, können Sie Kompost oder verrotteten Mist einarbeiten. Eine gründliche Bewässerung fördert eine tiefe Wurzelentwicklung.

Pflanzung

Die Pflanzzeit für Bauernrosen variiert je nach Anbauform. Containerpflanzen können von Frühjahr bis Herbst gepflanzt werden, während Wurzelware im Herbst von September bis November gesetzt wird. Ein Pflanzabstand von 60 bis 100 Zentimetern ist ideal, um Wurzelkonkurrenz zu vermeiden. In den ersten Wintern ist ein Frostschutz aus Laub oder Reisig sinnvoll.

Achten Sie darauf, den Wurzelstock nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche zu platzieren, um die Blüte nicht zu verzögern oder zu verhindern.

Bauernrose pflegen

Nach der Pflanzung benötigen Bauernrosen bei Trockenheit Wassergaben. In den Folgejahren sollten Sie nur bei extremer Trockenheit von März bis Juni gießen. Düngen Sie im Frühjahr mit organischem, kalibasiertem Dünger und streuen Sie im Herbst eine dünne Schicht Kompost. Schwere Blüten sollten Sie mit einer Staudenstütze unterstützen, um das Abknicken der Triebe zu vermeiden.

Bei Pilzbefall schneiden Sie die betroffenen Pflanzenteile im Herbst bodennah zurück und entsorgen sie im Restmüll. Ein regelmäßiges Ausgraben und Teilen alle 2-3 Jahre kann die Wuchs- und Blühkraft steigern.

Bauernrose richtig schneiden

Staudenpfingstrosen sollten nach dem Verblühen der Blüten geschnitten werden. Im Herbst erfolgt ein Rückschnitt der gesamten Pflanze auf eine Handbreit über dem Boden, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Strauchpfingstrosen benötigen nur das Entfernen alter oder kranker Äste. Im Frühjahr kürzen Sie erfrorene Triebe bis zur nächsten Knospe.

Intersektionelle Hybrid-Pfingstrosen verlangen einen ähnlichen Rückschnitt wie Stauden, wobei die krautigen Teile entfernt und verholzte Stiele bis zu den Knospen abgeschnitten werden.

Bauernrose vermehren

Die Vermehrung der Bauernrose kann durch Teilung, Aussaat oder Veredelung erfolgen.

Teilung

Der beste Zeitpunkt ist im Herbst oder Frühjahr vor der Blüte. Graben Sie den Wurzelstock aus und teilen Sie ihn in Stücke mit drei bis sieben Augen. Fleischerhaltende Speicherwurzeln erhöhen die Anwuchschancen.

Aussaat

Frisch geerntete Samen sollten umgehend im Spätsommer ausgesät werden, da sie nur kurzfristig keimfähig sind. Die Keimung und erste Blüte können mehrere Jahre dauern.

Veredelung

Bei Strauch-Pfingstrosen erfolgt eine Veredelung durch Aufpfropfen eines Triebs auf die Wurzeln einer anderen Pflanze. Diese Methode zeigt Blüten nach 2-3 Jahren.

Sorten & Arten

Es gibt zahlreiche Sorten der Bauernrose, die sich durch unterschiedliche Blütenfarben und -formen auszeichnen:

‚Alba Plena‘: Reinweiße, gefüllte Blüten, 60 bis 80 Zentimeter hoch.

‚Rosea Plena‘: Zart rosa, dicht gefüllte Blüten, ebenfalls 60 bis 80 Zentimeter hoch.

‚Rubra Plena‘: Leuchtend rote, gefüllte Blüten, traditionell in Bauerngärten, 60 bis 80 Zentimeter hoch.

‚Anemoniflora Rosea‘: Kompakte Sorte mit purpurrosa Blüten und gelben Staubgefäßen, etwa 40 Zentimeter hoch.

‚Mollis‘: Zart rosarote Blüten, etwa 60 Zentimeter hoch.

Krankheiten & Schädlinge

Bauernrosen sind robust, können jedoch unter Pilzkrankheiten leiden, vor allem bei falscher Düngung oder zu geringem Pflanzabstand.

Pilzkrankheiten

Zu den häufigsten zählen Grauschimmel (Botrytis paeoniae) und Blattfleckenkrankheiten (Septoria paeoniae, Cladosporium paeoniae). Eine gute Luftzirkulation und ausgewogene Düngung sind vorbeugend.

Tierische Schädlinge

Ameisen sammeln Zuckersaft an den Blütenknospen, richten aber keinen Schaden an. Nematoden können Kümmerwuchs verursachen, vor allem bei frisch geteilten Pflanzen.

Prävention

Verwenden Sie Gesteinsmehl oder Schachtelhalmextrakte, kontrollieren Sie regelmäßig die Pflanzen und entsorgen Sie befallene Teile im Hausmüll. Entfernen Sie im Herbst abfallendes Laub, um Pilzbefall vorzubeugen.

Verwendung

Bauernrosen harmonieren gut mit anderen klassischen Bauerngartenpflanzen. Geeignete Begleiter sind Rittersporn, Türkischer Mohn, Frauenmantel, Storchschnabel, Steppen-Salbei und Katzenminze. Im Frühjahr sorgen Zwiebelblumen für frühe Farbakzente, während Sommer- und Herbstblumen wie Margeriten, Astern und Sonnenbräute das Gartenbild ergänzen. Bei guter Pflege können Bauernrosen bis zu hundert Jahre alt werden und bereichern den Garten über Jahrzehnte hinweg mit ihrer Blütenpracht.

Häufig gestellte Fragen

Warum wird die Bauernrose oft mit der Pfingstrose gleichgesetzt?

Die Bauernrose wird oft mit der Pfingstrose gleichgesetzt, weil beide Pflanzen bereits seit langer Zeit in Bauerngärten heimisch sind. Der Begriff ‚Bauern-Pfingstrose‘ wurde eingeführt, um die Verbreitung der Paeonia officinalis in traditionellen Bauerngärten zu unterstreichen, obwohl es keine strikte botanische Definition für ‚Bauernrose‘ gibt.

Können Bauernrosen auch in schattigen Bereichen gedeihen?

Bauernrosen bevorzugen sonnige Standorte, können aber auch Halbschatten tolerieren. Jedoch fällt die Blüte in schattigen Bereichen weniger üppig aus. Ein windgeschützter Platz und ein durchlässiger, lehmig-humoser Boden sind ebenfalls wichtig für das Gedeihen der Pflanzen.

Warum sind manche Bauernrosen schwach giftig und wofür wurden sie historisch genutzt?

Bauernrosen enthalten schwach giftige Substanzen wie Paeoniflorin und Gerbstoffe, die in der Volksheilkunde bis zum Jahr 1860 verwendet wurden. Ihre Wurzeln, Blüten und Samen fanden Anwendung bei Blasen- und Nierenschmerzen, Gicht und Epilepsie. Heutzutage wird von einer medizinischen Nutzung aufgrund fehlender Nachweise für die Wirksamkeit abgeraten.

Wie unterscheiden sich Bauernrosen von Stockrosen und alten Rosensorten im Bauerngarten?

Die Bauernrose ist ein Sammelbegriff für verschiedene Pflanzenarten mit rosenähnlichen Blüten, darunter Pfingstrosen, Stockrosen und alte Rosensorten. Im Gegensatz zu den ausdauernden Pfingstrosen, sind Stockrosen meist zweijährige Stauden und müssen regelmäßig neu ausgesät werden. Alte Rosensorten sind häufig üppig wachsende oder rankende Sträucher, die in historischen Bauerngärten ohne intensive Pflege gediehen.

Bilder: Hikko.ne / Shutterstock