Zimmerbambus-Arten: Die schönsten Sorten für Ihr Zuhause
Zimmerbambus, oft fälschlicherweise als echter Bambus bezeichnet, ist eine beliebte Zimmerpflanze mit exotischem Flair. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Arten, ihre Pflegeansprüche und gibt Tipps zur Vermehrung, Schädlingsbekämpfung und geeignete Bambusarten ohne Ausläufer für den Garten.

Der dekorative Zimmerbambus ist ideal für Wohnräume und Büros
Was ist Zimmerbambus?
Der Begriff „Zimmerbambus“ ist irreführend, da die Pflanze, die unter diesem Namen bekannt ist, kein echter Bambus ist. Botanisch gehört der Zimmerbambus (Pogonatherum paniceum), auch als Seychellengras bekannt, zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Die Pflanze stammt ursprünglich aus Indien, Burma, Sri Lanka und China. Mit einer Höhe von etwa 30 bis 50 Zentimetern ist sie eine pflegeleichte und dekorative Bereicherung für viele Wohnräume und Büros. Die Halme sind im unteren Bereich unverzweigt und hart, während das obere Drittel stärker verzweigt ist, was der Pflanze ein buschiges Aussehen verleiht.

Für den Innenbereich eignen sich verschiedene Zimmerbambusarten
Arten von Zimmerbambus
Für die Kultur im Innenbereich eignen sich verschiedenen Bambusarten, die sich durch ihre Form und Pflegeleichtigkeit auszeichnen. Hier sind einige der bekanntesten Arten:
1. Pogonatherum paniceum (Zimmerbambus):
- Höhe: 30 bis 50 cm
- Wuchsform: Aufrecht, horstbildend, buschig
- Blätter: Hellgrün, 4 bis 7 cm lang
- Besonderheiten: Oft als „Katzengras“ im Handel. Beliebte Sorte ‘Monica’.
2. Bambusa Multiplex:
- Höhe: Kann mehrere Meter hoch werden
- Wuchsform: Aufrecht, dicht und horstbildend
- Eignung: Sowohl für den Innenbereich als auch für den Garten
3. Bambusa Oldhamii:
- Höhe: Bis zu 20 m in freier Natur, in Innenräumen deutlich kleiner
- Wuchsform: Große, kräftige Halme
- Eignung: Sehr robust, geeignet für drinnen und draußen
4. Goldbambus (Phyllostachys aurea):
- Höhe: Ein bis vier Meter, je nach Standortbedingungen
- Wuchsform: Dichte Halme, goldene Färbung
- Eignung: Geeignet für helle Räume, kann im Garten überwintert werden mit Rhizomsperre
5. Glücksbambus (Dracaena braunii):
- Höhe: Bis zu einem Meter
- Wuchsform: Gerade oder spiralig geformt
- Besonderheiten: Sehr wasserliebend, auch geeignet für Glücksbambus einpflanzen oder eine Vase.
Diese Arten sind pflegeleicht und bieten durch ihre buschige, aufrechte Wuchsform eine attraktive Ergänzung für Ihre Inneneinrichtung. Achten Sie darauf, die spezifischen Pflegebedürfnisse der jeweiligen Art zu berücksichtigen.

Zimmerbambus ist pflegeleicht
Standort und Pflege von Zimmerbambus
Zimmerbambus (Pogonatherum paniceum) ist pflegeleicht, wenn einige wichtige Aspekte des Standortes und der Pflege beachtet werden.
Standortbedingungen

Ein heller, halbschattiger Standort fördert das gesunde Wachstum des Zimmerbambus
- Lichtverhältnisse: Ein heller bis halbschattiger Standort ohne direkte Sonne ist ideal. Schützen Sie die Pflanze vor intensiver Mittagssonne.
- Temperaturen: Normale Raumtemperaturen zwischen 18 und 21 Grad Celsius sind optimal. Im Winter sind kühlere Temperaturen von 15 bis 18 Grad Celsius vorteilhaft, jedoch sollten Temperaturen unter 15 Grad Celsius vermieden werden.
Substrat und Pflanzgefäß
- Substrat: Verwenden Sie herkömmliche Blumenerde, die mit etwas Sand aufgelockert wird. Alternativ kann die Pflanze in Hydrokultur kultiviert werden.
- Pflanzgefäß: Ein Pflanzgefäß mit Drainagelöchern ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Der Topf sollte ausreichend groß sein, da der Zimmerbambus schnell in die Breite wächst.
Bewässerung
Gießrhythmus: Halten Sie das Substrat stets leicht feucht, ohne es austrocknen zu lassen. Vermeiden Sie Staunässe. Verwenden Sie möglichst kalkarmes Wasser oder Regenwasser.
Luftfeuchtigkeit
Regelmäßiges Besprühen: Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig mit Wasser, besonders in den Wintermonaten, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Düngung

Flüssigdünger alle zwei Wochen fördert das Wachstum im Frühjahr
- Wachstumsphase: Düngen Sie während der Wachstumsphase von Frühjahr bis Herbst alle zwei bis drei Wochen mit einem niedrig dosierten Flüssigdünger.
- Winterruhe: Im Winter benötigt die Pflanze keine zusätzlichen Nährstoffe und sollte nicht gedüngt werden.

Das Umtopfen im Frühjahr gibt dem Zimmerbambus Kraft und Platz zum Wachsen
Umtopfen und Schneiden von Zimmerbambus
Junge Pflanzen sollten jährlich im Frühjahr umgetopft werden, ältere Pflanzen alle zwei bis drei Jahre. Verwenden Sie ein Pflanzgefäß mit ausreichenden Drainagelöchern und frische Blumenerde.
Abgestorbene oder vertrocknete Halme sollten regelmäßig entfernt werden. Ein Formschnitt ist nicht erforderlich, da der Zimmerbambus seine buschige Form von alleine entwickelt. Schneiden Sie die Halme bodennah oder oberhalb eines Knotens ab.

Verschiedene Methoden ermöglichen die erfolgreiche Vermehrung von Zimmerbambus
Vermehrung von Zimmerbambus
Zimmerbambus lässt sich durch Teilung, Stecklinge oder Aussaat vermehren.
Teilung
- Entnehmen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Pflanzgefäß.
- Teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Messer in mehrere Teile.
- Setzen Sie die geteilten Pflanzenteile in neue Pflanzgefäße mit frischer Erde.
Stecklinge
- Schneiden Sie etwa 10 cm lange Halme von der Pflanze ab.
- Pflanzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde.
- Halten Sie die Erde leicht feucht und decken Sie das Gefäß mit transparenter Folie ab.
- Lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Aussaat
- Säen Sie die Samen in Anzuchtgefäße mit Anzuchterde.
- Bedecken Sie die Gefäße mit Klarsichtfolie.
- Stellen Sie die Gefäße an einen warmen und sonnigen Standort.
- Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht.
- Entfernen Sie die Folie, sobald die Sämlinge etwa 10 cm hoch sind.

Regelmäßige Kontrolle beugt möglichen Schädlingen und Krankheiten im Zimmerbambus vor
Krankheiten und Schädlinge
Zimmerbambus ist robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Dennoch können folgende Probleme auftreten:
Wurzelfäule
Wurzelfäule entsteht meist durch Staunässe. Gelbe Blätter und weiche Wurzeln sind typische Symptome. Achten Sie auf eine gleichmäßige Bewässerung.
Schildläuse und Spinnmilben
Schützen Sie die Pflanze vor Schildläusen und Spinnmilben, indem Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen und natürliche Feinde wie Raubmilben einsetzen. Neemöl kann ebenfalls helfen.

Horstbildende Bambusse sind perfekt für kleine Gärten und Mischbepflanzungen
Bambus ohne Ausläufer
Bambusarten ohne Ausläufer, auch horstbildende Bambusse genannt, bilden keine unterirdischen Wurzelausläufer und sind somit ideal für kleinere Gärten oder Mischbepflanzungen.
Eigenschaften und geeignete Sorten

Fargesia-Arten sind pflegeleicht, robust und ideal für kleinere Gärten und Topfkultur geeignet
Bambus ohne Ausläufer bildet kompakte Horste, ist pflegeleicht, winterhart und langlebig. Fargesia-Arten, wie Fargesia nitida ‚Black Pearl‘ und Fargesia murielae, sind besonders geeignet. Diese Arten sind robust und anspruchslos, benötigen keine Rhizomsperre und bieten eine kontrollierte Ausbreitung.
Pflanzung und Pflege
Wählen Sie einen halbschattigen bis schattigen Standort und einen durchlässigen, humosen Boden. Halten Sie den Boden leicht feucht und düngen Sie regelmäßig im Frühjahr und Sommer mit organischem Dünger.

Phyllostachys ist eine beliebte Wahl
Phyllostachys Bambus
Phyllostachys, auch als Flachrohrbambus bekannt, ist eine robuste Bambusart, die in Mitteleuropa weit verbreitet ist. Sie erreicht Höhen von bis zu 10 Metern, je nach Standortbedingungen.
Standort und Bodenansprüche
Phyllostachys bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und benötigt einen geschützten Platz. Diese Bambusart gedeiht auf sandigen, lehmigen oder humosen Böden, die gut drainiert sind.
Beliebte Sorten
Zu den beliebten Sorten zählen Phyllostachys bissetii, Phyllostachys nigra und Phyllostachys aurea. Diese Sorten sind winterhart und erreichen beeindruckende Höhen.
Pflegehinweise
Halten Sie den Boden stets leicht feucht und düngen Sie im Frühjahr und Sommer. Entfernen Sie alte oder beschädigte Halme, um die Pflanze gesund zu halten. In den ersten Jahren nach der Pflanzung sollten Sie die Wurzelzone im Herbst mit Laub oder Mulch bedecken, um Frostschäden zu vermeiden.