Zimmerbambus pflegen: So gelingt die Kultivierung
Der Zimmerbambus, auch bekannt als Pogonatherum paniceum, ist eine beliebte Zimmerpflanze mit exotischem Flair. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege und Kultivierung des Zimmerbambus, von der Standortwahl bis zur Vermehrung.
Wuchs
Der Zimmerbambus, auch als Bambusgras oder Seychellengras bekannt, besitzt aufrechte Halme, die zwischen 30 und 60 Zentimeter hoch werden. Die Halme sind an der Basis hart und unverzweigt, während sie sich nach oben hin stark verzweigen und der Pflanze ein buschiges Aussehen verleihen. Der immergrüne Zimmerbambus wächst horstbildend und erinnert in seiner Wuchsform stark an echten Bambus, obwohl er botanisch zu den Süßgräsern gehört.
Blätter
Die Blätter des Zimmerbambus sind schmal und länglich, in einem hellen Grünton und wechselständig an den Halmen angeordnet. Sie sind 1,5 bis 5,5 Zentimeter lang sowie 0,15 bis 0,4 Zentimeter breit. Blattscheiden können kahl oder fein behaart sein, während die Blattspreiten steif, rau und zugespitzt sind.
Welcher Standort ist geeignet?
Für ein optimales Wachstum benötigt der Zimmerbambus einen hellen bis halbschattigen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ideal sind Raumtemperaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius. Temperaturen unter 15 Grad Celsius sollten vermieden werden. Ein Südfenster ist ideal, vorausgesetzt, die Pflanze wird im Sommer vor intensiver Mittagssonne geschützt. Hohe Luftfeuchtigkeit, wie sie in Badezimmern oder Küchen vorherrscht, ist vorteilhaft.
Während der Sommermonate kann der Zimmerbambus an einen geschützten Platz im Freien gestellt werden, jedoch nur, wenn die Temperaturen über 15 Grad Celsius liegen. Im Winter gedeiht er auch an kühlen Standorten bei Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad Celsius.
Früchte
Nach der Blütezeit, die von Juni bis August stattfindet, bildet der Zimmerbambus unscheinbare, gelbliche Blütenähren. In Zimmerkultur blüht er allerdings selten. Aus den Blüten entwickeln sich Karyopse, die typischen Nussfrüchte der Süßgräser, die bei geeigneten Bedingungen zur Selbstaussaat führen und damit eine natürliche Vermehrung ermöglichen.
Substrat
Der Zimmerbambus gedeiht sehr gut in Hydrokultur und herkömmlicher Blumenerde. Wichtig ist ein gut durchlässiges und nährstoffreiches Substrat, um Staunässe zu vermeiden. Eine Mischung aus Blumenerde und Sand hat sich bewährt. Beim Umtopfen sollte eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton am Boden des Pflanzgefäßes angelegt werden.
Zimmerbambus gießen
Ein gleichmäßiger Gießrhythmus ist entscheidend. Das Substrat sollte stets feucht, aber nicht nass sein, um Wurzelfäule zu vermeiden. Im Sommer kann der Topf in einem Untersetzer mit Wasser stehen gelassen werden, um ein Austrocknen zu verhindern. Abgestandenes Leitungswasser, gefiltertes Wasser oder Regenwasser eignen sich besonders gut zum Gießen. Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit empfiehlt sich das regelmäßige Besprühen der Blätter.
Zimmerbambus richtig düngen
Während der Wachstumsphase von Frühjahr bis Herbst benötigt der Zimmerbambus alle 14 Tage Nährstoffe. Ein handelsüblicher Flüssigdünger für Zimmerpflanzen ist hierfür geeignet. Im Winter reicht es aus, das Düngen vollständig einzustellen.
Wie pflanze ich richtig um?
Jüngere Pflanzen sollten jährlich im Frühjahr umgetopft werden, ältere Pflanzen alle zwei bis drei Jahre. Beim Umtopfen ist darauf zu achten, dass ein größerer Topf gewählt und eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton verwendet wird. Dabei sollte das alte Substrat weitgehend entfernt und die Wurzeln auf Fäulnis überprüft werden.
Zimmerbambus richtig schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht erforderlich, da der Zimmerbambus von Natur aus buschig wächst. Vertrocknete Halme können jedoch entfernt werden, um Platz für neue Triebe zu schaffen. Radikale Schnitte sollten nicht im Winter durchgeführt werden, da die Pflanze sich in ihrer Ruhephase befindet.
Sonstige Pflege
Der Zimmerbambus verträgt weder Trockenheit noch Staunässe gut. Gießen Sie daher regelmäßig in kleinen Mengen und achten Sie auf eine gute Drainage im Topf. Besprühen Sie die Blätter zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und zum Entfernen von Staub.
Zimmerbambus vermehren
Die Vermehrung kann durch Teilung, Stecklinge oder Samen erfolgen:
- Teilung: Teilen Sie den Wurzelballen älterer Pflanzen im Frühjahr und setzen Sie die neuen Teile in frisches Substrat.
- Stecklinge: Schneiden Sie zehn Zentimeter lange Stecklinge von gesunden, kräftigen Trieben ab und bewurzeln Sie diese in Wasser oder geeignetem Substrat.
- Samen: Säen Sie die Samen in Anzuchterde, bedecken Sie sie mit Klarsichtfolie und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht.
Krankheiten & Schädlinge
Der Zimmerbambus ist robust, kann jedoch bei falscher Pflege anfällig für Wurzelfäule, Blattläuse und Spinnmilben werden. Staunässe und geringe Luftfeuchtigkeit sollten vermieden werden. Zur Bekämpfung von Schädlingen eignen sich Gemische aus Seife und Wasser oder Neemöl.
Durch regelmäßige Kontrolle und Pflege bleibt der Zimmerbambus gesund und widerstandsfähig.
Häufig gestellte Fragen
1. Warum wird der Zimmerbambus auch als Katzengras verkauft?
Der Name „Katzengras“ wird oft fälschlicherweise für Zimmerbambus verwendet, obwohl das echte Katzengras (Cyperus zumula) eine andere Pflanzenart ist. Beide Pflanzen sind jedoch für Katzen ungefährlich.
2. Kann Zimmerbambus im Freien überwintert werden?
Nein, der Zimmerbambus ist nicht winterhart und sollte vor dem ersten Frost wieder ins Haus geholt werden. Während der kalten Monate sollte er an einem geschützten, kühlen Ort aufgestellt werden.
3. Was sollte ich tun, wenn mein Zimmerbambus von Spinnmilben befallen ist?
Bei einem Befall mit Spinnmilben sollten Sie die Pflanze kräftig abbrausen und die verbliebenen Schädlinge mit einem feuchten Tuch entfernen. Anschließend kann die Pflanze in einer durchsichtigen Plastiktüte für ein feuchteres Klima eingepackt werden, um die übrigen Milben abzutöten. Alternativ können auch Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
4. Warum verfärben sich die Blätter meines Zimmerbambus gelb?
Gelbe Blätter können durch zu viel oder zu wenig Wasser, Nährstoffmangel oder unzureichende Lichtverhältnisse verursacht werden. Überprüfen Sie Ihre Gieß- und Düngegewohnheiten sowie den Standort der Pflanze, um die Ursache zu ermitteln und entsprechend anzupassen.