Katzengras

Katzengras: Vorteile & Tipps für gesunde Katzen

Katzen knabbern gerne an Gras. Dieses Verhalten dient nicht nur dem Vergnügen, sondern hat auch wichtige Funktionen für die Gesundheit der Vierbeiner. Im Artikel erfahren Sie alles über die Gründe, die geeigneten Grassorten und die richtige Pflege.

Steckbrief

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Pflanzenart
Gras
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Lebenszyklus
Einjährig
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Licht
Heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung
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Bodenart
Unbehandelte Blumenerde, die mit etwas Sand gemischt werden kann
Bodenfeuchte icon
Bodenfeuchte
Gleichmäßig feucht
Kalkverträglichkeit icon
Kalkverträglichkeit
Kalkfreies Wasser verwenden
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Warum fressen Katzen Gras?

Katzen sind von Natur aus Fleischfresser, dennoch fressen sie häufig Gras. Dieses Verhalten hat mehrere Erklärungen und ist für ihre Gesundheit von großer Bedeutung. Ein Hauptgrund ist die Unterstützung der Verdauung. Katzen verbringen viel Zeit mit der Fellpflege und nehmen dabei zahlreiche Haare auf. Diese Haare können sich im Magen zu großen Haarballen verklumpen, die schwer ausgeschieden werden können. Das Fressen von Gras löst einen Brechreiz aus, der die Katze dazu bringt, die unverdaulichen Haarballen samt dem Gras aus dem Magen zu entfernen. Auch Teile von unverdauten Beutetieren, wie Fell oder Knochen, können auf diese Weise entfernt werden.

Neben der mechanischen Unterstützung durch Würgen gibt es noch weitere Theorien, warum Katzen Gras fressen:

  • Gras enthält Folsäure, ein wasserlösliches Vitamin, das wichtig für das Wachstum und die Blutbildung ist. Ein Mangel an Folsäure kann bei Katzen zu Blutarmut führen.
  • Das Kauen auf Gras kann bei gestressten oder nervösen Katzen eine beruhigende Wirkung haben, ähnlich wie Kaugummi kauen bei Menschen.
  • Die Ballaststoffe im Gras unterstützen die Verdauung und können bei Verstopfung helfen.
  • Möglicherweise fressen Katzen Gras, um eventuell aufgenommene Giftstoffe schnell wieder aus dem Körper zu entfernen.

Dieses Verhalten ist normal und sollte bei Wohnungskatzen durch das Bereitstellen von sicherem Katzengras unterstützt werden, um mögliche gesundheitliche Probleme zu verhindern.

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Welche Wirkung hat Katzengras?

Katzengras bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile für Ihre Katze:

  • Förderung der Verdauung: Katzengras enthält natürliche Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen und die Ausscheidung von unverdaulichen Nahrungsresten erleichtern.
  • Entfernung von Haarballen: Regelmäßige Fellpflege führt dazu, dass Katzen viele Haare verschlucken. Katzengras löst einen Brechreiz aus, durch den die Katze die angesammelten Haarballen auswürgen kann.
  • Nährstoffversorgung: Katzengras enthält wichtige Nährstoffe wie Folsäure, die für das Wachstum und die Blutbildung unerlässlich ist.
  • Reinigung der Zähne: Das Kauen auf Katzengras sorgt für eine mechanische Reinigung der Zähne und kann zu einer Reduktion von Zahnstein beitragen.

Katzengras kann auch das Knabbern an Zimmerpflanzen verhindern, die möglicherweise giftig sind, und bietet somit eine sichere Alternative für Wohnungskatzen.

Sorten & Arten

Unter dem Begriff Katzengras fallen verschiedene Sorten von Pflanzen und Gräsern, die von Katzen gut vertragen werden.

Geeignete Sorten

  • Getreide: Weizen, Gerste, Roggen, Hafer und Hirse keimen schnell und wachsen zügig. Mischungen aus verschiedenen Getreidesorten sind ebenfalls gut geeignet.
  • Grünlilie: Grünlilien sind dekorative Zimmerpflanzen, die auch als Katzengras nützlich sind. Sie filtern jedoch Schadstoffe aus der Luft, die die Katze beim Fressen aufnehmen könnte.
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense): Diese Sorte hat feine Halme und hält bis zu vier Wochen. Sie wächst jedoch langsamer und benötigt etwa vier bis sechs Wochen bis zur Ernte.

Ungeeignete Sorten

  • Zyperngras: Zyperngras ist sehr scharfkantig und kann beim Fressen zu Verletzungen führen. Auch das oft als Katzengras angebotene Zwerg-Zypergras (Cyperus alternifolius ‘Nana’) ist nicht für Katzen geeignet.
  • Zimmerbambus: Viele Katzen lieben den Zimmerbambus, jedoch können die spitzen Blätter der Pflanze Verletzungen verursachen.

Mischungen

Es gibt auch spezielle Mischungen, die verschiedene Gräser enthalten. Eine übliche Kombination ist 80% Hafer (Avena sativa) und 20% Lieschgras (Phleum pratense). Diese Mischung keimt schnell, wächst bis zu etwa 10 cm hoch und kann ganzjährig in Schalen angebaut werden.

Katzengras pflegen

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Katzengras in voller Blüte, aufgenommen in Skhmeri.
Foto: Lazaregagnidze | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Katzengras ist pflegeleicht und benötigt nicht viel Aufmerksamkeit.

Gießen

Katzengras sollte stets mit ausreichend Wasser versorgt werden, wobei regelmäßiges Besprühen der Pflanze ebenfalls förderlich ist. Staunässe ist dabei unproblematisch, insbesondere für Sorten wie Cyperus zumula, die mit einem mit Wasser gefüllten Untersetzer gut zurechtkommen. Verwenden Sie kalkfreies Wasser, um die Pflanze zu gießen.

Substrat

Das Gras gedeiht problemlos in unbehandelter Blumenerde, die mit etwas Sand vermischt werden kann. Eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit ist wichtig; das Substrat darf nicht vollständig austrocknen. Düngen ist in der Regel nicht notwendig.

Umtopfen und Teilen

Große Exemplare sollten regelmäßig umgetopft oder wie normales Gras geteilt werden, um wüchsig und attraktiv als Futterpflanze zu bleiben.

Rückschnitt

Wenn das Katzengras braune Spitzen aufweist oder die Halme scharfkantiger werden, empfiehlt sich ein Rückschnitt. Die Pflanze kann bis auf einige Zentimeter gekürzt werden und treibt danach erneut aus.

Standort

Ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung ist ideal, besonders wichtig ist eine Umgebungstemperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Im Sommer kann Katzengras auch im Freien aufgestellt werden, allerdings sollte es schrittweise an die Freilandbedingungen gewöhnt werden.

Weitere Pflegehinweise

  • Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schimmelbefall und ergreifen Sie bei Bedarf entsprechende Maßnahmen.
  • In Räumen mit trockener Luft, wie im Winter durch Heizungsluft, können Sie die Pflanze öfter besprühen.
  • Erneuern Sie ältere oder unansehnlich gewordene Pflanzen durch neue Saat.

So kommt die Pflanze über den Winter

Katzengras ist nicht winterhart und muss im Winter ins Haus geholt werden. Der Standort sollte auch im Winter hell und warm sein.

Katzengras pflegen im Winter

Im Winter benötigt Katzengras weniger Wasser und sollte nur mäßig gegossen werden. Es mag es gleichmäßig feucht, jedoch sollte Staunässe vermieden werden. Regelmäßige Kontrollen auf Schimmelbefall und entsprechende Maßnahmen sind wichtig. Ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung und eine Temperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius sind ideal. Bei trockener Luft hilft regelmäßiges Besprühen der Pflanze. Schützen Sie den Kübel auch im Haus gegen Vernässung, indem Sie eine Drainageschicht im Topf verwenden.

Mit guter Pflege bleibt Ihr Katzengras gesund und attraktiv, sodass Ihre Katze weiterhin von den gesundheitlichen Vorteilen profitieren kann.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann ich mein Katzengras optimal überwintern?

Um Katzengras optimal zu überwintern, sollten Sie es ins Haus holen, da es nicht winterhart ist. Der Standort sollte auch im Winter hell und warm sein, mit Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Gießen Sie das Gras mäßig und vermeiden Sie Staunässe, aber halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Besonders wichtig ist es, regelmäßig auf Schimmelbefall zu kontrollieren und bei trockener Luft die Pflanze öfter zu besprühen.

Wie vermehre ich Katzengras am besten?

Ältere Exemplare können durch Teilung im Frühjahr vermehrt werden. Ein Substratgemisch aus Bio Kräutererde und Sand ist ideal für die Einpflanzung. Für Süßgräser wie Roggen, Weizen und Hafer gilt, dass sie ganzjährig im Innenbereich ausgesät werden können. Drücken Sie die Samen leicht an und bedecken Sie sie mit einer dünnen Erdschicht. Bei einer Temperatur von 20 bis 25°C keimen die Samen nach etwa 14 Tagen.

Gibt es eine einfache Möglichkeit, Katzengras selbst zu ziehen?

Ja, Sie können Katzengras sehr einfach selbst anziehen. Gerste oder Weizen sind ideal, da sie bei Zimmertemperatur innerhalb einer Woche in feuchter Anzuchterde keimen. Verwenden Sie hierfür Anzuchterde aus dem Gartenhandel. Nach zwei Wochen ist das Katzengras bereits servierfertig. Es empfiehlt sich, eine zweite Schale vorzubereiten, damit Ihre Katze immer frisches Gras hat.

Was sollte ich bei der Aussaat und Pflege von Katzengras beachten?

Säen Sie das Katzengras breitwürfig und dicht in Schalen mit Sand, Erde oder Vliespapier und halten Sie es stets gut feucht. Ein heller Standort, zum Beispiel eine Fensterbank, ist ideal. Die optimale Umgebungstemperatur für Katzengras liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Da Katzengras zu den Dunkelkeimern gehört, sollten die Samen leicht mit Erde bedeckt sein. Regelmäßiges Gießen und eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit sind entscheidend für erfolgreiches Wachstum.

Bilder: Galyna Andrushko / stock.adobe.com