Riesenbambus

Riesenbambus im Garten: Pflanzung, Pflege & Sorten

Der Riesenbambus fasziniert mit seinem imposanten Wuchs und exotischen Charme. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte rund um die Pflanzung, Pflege und Sortenvielfalt des Riesenbambus.

Wuchs

Der Riesenbambus, auch bekannt als Dendrocalamus giganteus, beeindruckt durch sein schnelles Wachstum und seine Größe. Unter optimalen Bedingungen, besonders in tropischen Regionen, kann er bis zu 50 Meter hoch werden. In gemäßigten Klimazonen erreicht er immerhin Höhen von bis zu 35 Metern, was ihn zu einer imposanten Gartenpflanze macht.

In der Wachstumsphase kann der Riesenbambus täglich bis zu 70 cm wachsen. Die Halme bilden große Horste und zeichnen sich durch einen Durchmesser von 20 bis 35 cm aus, wobei die Internodien eine Länge von 30 bis 45 cm haben. Die Halme sind robust und können Durchmesser von 4 bis 5 cm bei Sorten wie Phyllostachys bissetii erreichen.

Eine Rhizomsperre ist zu empfehlen, um das starke Wurzelwachstum zu kontrollieren. Der Riesenbambus bevorzugt halbschattige Standorte und tiefgründige, nährstoffreiche Böden, kann sich jedoch an verschiedene Umgebungsbedingungen anpassen.

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Blätter

Die Blätter des Riesenbambus sind lanzettlich und meist dunkelgrün. Je nach Sorte können die Färbungen variieren und bieten unterschiedliche visuelle Akzente.

Beim Riesenbambus ‚Aureocaulis‘ bilden die smaragdgrünen Blätter einen starken Kontrast zu den goldgelben Halmen, was einen exotischen Charme verleiht. Die graugrünen Blätter des ‚Bissetii‘ hingegen betonen die robusten, dunkelgrünen Halme dieser Sorte.

Welcher Standort ist geeignet?

Riesenbambus bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte, die vor kalten Winden und Wintersonne geschützt sind. In Deutschland kann er Höhen von bis zu 15 Metern erreichen, sodass genügend Platz eingeplant werden sollte. Ein ausreichender Abstand zu Hauswänden und Nachbargrundstücken ist wichtig, um Schäden zu vermeiden.

Der Bambus ist bis zu −15 °C frostunempfindlich, einige Sorten wie Phyllostachys bissetii vertragen sogar bis zu -20 °C. Dennoch benötigen junge Pflanzen in kälteren Regionen oft einen zusätzlichen Schutz. Der Boden sollte nährstoffreich, gut durchlässig und leicht feucht sein.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Riesenbambus gedeiht am besten in nährstoffreichen, gut durchlässigen Böden, die leicht feucht, aber nicht zu nass sind. Schwere Böden können durch die Zugabe von grobem Sand oder feinem Kies optimiert werden. Eine Drainage im Pflanzloch kann bei sehr schweren Böden helfen, die Durchlässigkeit zu verbessern.

Riesenbambus pflegen

Riesenbambus erfordert regelmäßige Pflege:

Bewässerung: Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, besonders während der warmen Monate. Bei Wassermangel rollen sich die Blätter ein, was auf den Bedarf an Wasser hinweist.

Düngung: Verwenden Sie im Frühjahr und Spätsommer organische Dünger wie kompostierten Mist, Hornspäne oder Kaffeesatz, um die Pflanze mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen.

Schnitt: Schneiden Sie alte, vertrocknete und dünne Halme knapp über dem Boden ab. Ein Rückschnitt im Spätwinter fördert die Neuaustriebe.

Wurzelkontrolle: Verwenden Sie eine Rhizomsperre, um die Ausbreitung der Pflanze zu kontrollieren.

Pflanzung

Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung von Riesenbambus ist das Frühjahr oder der Spätsommer. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz und bereiten Sie den Boden gut vor. Setzen Sie eine Rhizomsperre ein, um unerwünschtes Wachstum zu verhindern. Pflanzlöcher sollten doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Gießen Sie gründlich nach dem Pflanzen und halten Sie die Feuchtigkeit gleichmäßig hoch.

Riesenbambus richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt hält den Bambus gesund und fördert den Wuchs. Schneiden Sie alte, vertrocknete Halme knapp über dem Boden ab. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist das Frühjahr vor dem neuen Austrieb. Bei dichter Bewachsung sollten Sie auch innerhalb des Hains auf mittlerer Höhe schneiden, um die Blattbildung zu fördern.

Sorten & Arten

Verschiedene Sorten des Riesenbambus bieten unterschiedliche Eigenschaften:

  • Phyllostachys aurea: Bekannt für ihre goldgelben Halme und aufrechten Wuchs.
  • Phyllostachys nigra ‚Boryana‘: Charakteristisch für ihre schwarzen Halme.
  • Phyllostachys vivax ‚Aureocaulis‘: Leuchtend goldgelbe Halme mit grünen Blättern.
  • Phyllostachys bissetii: Gute Winterhärte und dichte Belaubung, ideal als Sichtschutz.
  • Dendrocalamus giganteus: Tropischer Riesenbambus, in Europa als Kübelpflanze geeignet.

Krankheiten & Schädlinge

Der Riesenbambus ist robust, doch einige Schädlinge und Krankheiten können auftreten:

  • Bambusmilbe: Sichtbar durch aufgehellte Blätter, Bekämpfung durch Netzschwefel oder Akarizide.
  • Weiße Fliegen und Fransenflügler: Verursachen silbrige Flecken, Blätter feucht halten zur Abwehr.
  • Blattläuse: Hinterlassen Honigtau, Pflanzenschutzmittel können helfen.
  • Getreiderost: Sichtbar durch orange-braune Flecken, oft selbstregulierend durch Laubwechsel.

So kommt die Pflanze über den Winter

Phyllostachys-Arten sind in den meisten Regionen Deutschlands winterhart. Zum Schutz junger Pflanzen können Sie den Wurzelbereich mit Laub oder Stroh abdecken. Auch eine Mulchschicht hilft, die Pflanzen vor Frost zu schützen. In harten Wintern sollten junge Halme mit Vlies umwickelt werden. Gießen Sie auch im Winter an frostfreien Tagen, um ein Austrocknen der Pflanze zu verhindern.

Häufig gestellte Fragen

Welche Unterschiede gibt es in der Winterhärte der verschiedenen Riesenbambus-Sorten?

Die Winterhärte des Riesenbambus variiert stark zwischen den verschiedenen Sorten. Während einige Sorten wie Phyllostachys bissetii Temperaturen bis zu -20 °C aushalten können, sind andere Sorten wie Phyllostachys aurea eher bis -15 °C frostresistent. Der eigentliche Riesenbambus Dendrocalamus giganteus übersteht deutsche Winter im Freien überhaupt nicht und sollte deshalb nur in Gewächshäusern oder als Kübelpflanze mit entsprechender Überwinterung gehalten werden.

Warum ist eine Rhizomsperre so wichtig beim Anpflanzen von Riesenbambus?

Eine Rhizomsperre ist essenziell, um das aggressive Wurzelwachstum des Riesenbambus zu kontrollieren. Riesenbambus bildet lange unterirdische Ausläufer, die sich schnell und weit ausbreiten können. Ohne eine Rhizomsperre kann der Bambus einen ganzen Garten und sogar Nachbargrundstücke überwuchern. Eine nachträgliche Installation einer Rhizomsperre ist extrem kraftaufwendig, daher sollte sie bereits bei der Pflanzung eingesetzt werden.

Welche speziellen Pflegemaßnahmen sind im Winter für den Riesenbambus erforderlich?

Junge und frisch gepflanzte Exemplare brauchen besonderen Schutz im Winter. Es wird empfohlen, den Wurzelbereich mit Laub, Stroh oder Reisig abzudecken, um die Wurzeln vor Frost zu schützen. Zusätzlich sollten die Halme mit speziellem Vlies umwickelt werden, um sie vor Frost, Wintersonne und zu starker Verdunstung zu schützen. Während Schnee auf dem Wurzelbereich als isolierend wirken kann, sollte Nassschnee von den Halmen entfernt werden, damit sie nicht brechen.

Welche Rolle spielt der Standort bei der Pflanzung von Riesenbambus?

Der Standort ist entscheidend für das Wachstum und die Gesundheit des Riesenbambus. Er bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze, die vor kalten Winden und Wintersonne geschützt sind. In windreichen Standorten schützt der Windschutz die Blätter vor Verdunstung und Austrocknung. Der Boden sollte tiefgründig, nährstoffreich und gut durchlässig sein, um optimale Wachstumsbedingungen zu bieten.

Bilder: Peter Turner Photography / Shutterstock