Riesenbambus

Riesenbambus-Anzucht: Aus Samen zum imposanten Blickfang

Riesenbambus fasziniert mit seinem imposanten Wuchs und exotischen Flair. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung zur erfolgreichen Anzucht und Pflege von Riesenbambus aus Samen.

Samen vorbereiten

Um Riesenbambus erfolgreich aus Samen zu ziehen, sind einige vorbereitende Schritte notwendig. Beginnen Sie damit, die Samen für 12 bis 24 Stunden in lauwarmem Wasser einzuweichen. Die Wassertemperatur sollte dabei nicht über 40 Grad Celsius liegen, um die Samen nicht zu beschädigen.

Nach dem Einweichen lassen Sie die Samen einige Stunden an der Luft antrocknen. Verwenden Sie dabei vorzugsweise frische Samen, da die Keimfähigkeit von Bambussamen mit der Zeit abnimmt. Die getrockneten Samen sind anschließend bereit für die Aussaat in ein geeignetes Anzuchtsubstrat.

Aussaat

Drücken Sie die vorbereiteten Samen auf ein geeignetes Anzuchtsubstrat wie Kokoshumus oder Aussaaterde. Eine Mischung mit Perlit kann die Belüftung verbessern. Da Riesenbambus ein Lichtkeimer ist, sollten die Samen nur leicht mit Substrat bedeckt werden. Stellen Sie den Behälter an einen hellen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Die Keimung erfolgt am besten bei einer Temperatur von 25 bis 30 Grad Celsius. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu verursachen. Eine Abdeckung des Anzuchtgefäßes mit durchsichtiger Folie kann helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Lüften Sie die Abdeckung gelegentlich, um Schimmelbildung zu vermeiden. Unter optimalen Bedingungen zeigt sich die Keimung in der Regel nach 1 bis 4 Wochen.

Standort und Licht

Für ein optimales Wachstum benötigt der Riesenbambus einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Windige Plätze sollten vermieden werden, da dies die Pflanze schädigen kann. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist ideal, jedoch oft schwer umsetzbar. Ein windgeschützter, warmer Platz, der vor Nord- und Ostwinden geschützt ist, eignet sich besonders gut.

Im Garten oder auf der Terrasse sollte der Boden gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Lehmböden, sandige oder torfige Böden sind geeignet. Im Sommer können Sie die Pflanze ins Freie stellen, sollten aber allzu starke Mittagssonne vermeiden. Im Winter sollten Sie den Riesenbambus an einem warmen Ort unterbringen, da er nicht winterhart ist und Temperaturen unter 10 Grad Celsius das Wachstum stoppen.

Pflege

Eine regelmäßige Pflege ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass Ihr Riesenbambus kräftig und gesund wächst. Der Fokus liegt dabei auf Wasser, Düngung, Schnitt und Schutz vor Überwucherung.

Gießen

Halten Sie die Erde stets leicht feucht, ohne Staunässe zu verursachen. Besonders in den warmen Monaten ist regelmäßiges Gießen wichtig. Auch im Winter benötigt die Pflanze an frostfreien Tagen Wasser, um nicht auszutrocknen.

Mulchen

Eine Mulchschicht aus Rindenmulch oder Kompost hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und die Wurzeln vor Winterkälte zu schützen. Achten Sie darauf, dass der Mulch nicht direkt auf den Wurzeln liegt, um Stickstoffmangel zu vermeiden.

Düngen

Düngen Sie den Riesenbambus sparsam. Eine monatliche Düngung mit einem ausgewogenen Flüssigdünger während der Wachstumsperiode ist ausreichend. Alternativ können Sie einen Langzeitdünger im Frühjahr verwenden. Übermäßiges Düngen kann Wachstumsprobleme verursachen.

Schnitt

Ein Rückschnitt im Spätwinter hilft, die gewünschte Form zu bewahren und das Wachstum zu kontrollieren. Entfernen Sie alte und beschädigte Halme, um Platz für neue Triebe zu schaffen, wodurch Sie die Bambusvermehrung fördern.

Wurzelsperre

Um das unerwünschte Austreiben von Rhizomen zu verhindern, sollten Sie eine Wurzelsperre anlegen. Diese verhindert, dass der Bambus in benachbarte Bereiche oder zu den Nachbarn übergreift.

Wassermangel-Symptome

Achten Sie auf Anzeichen von Wassermangel wie eingerollte Blätter. Diese deuten darauf hin, dass die Pflanze sofort Wasser benötigt. Gelbliche Blätter können hingegen auf eine Überdüngung oder Überwässerung hinweisen.

Überwinterung

Riesenbambus erfordert besondere Maßnahmen zur Überwinterung, ob er im Garten ausgepflanzt oder im Topf kultiviert wird.

Im Garten ausgepflanzt

Riesenbambus kann je nach Sorte frosttolerant bis zu -25 Grad Celsius sein, junge Pflanzen benötigen jedoch zusätzlichen Schutz:

  • Wurzelbereich schützen: Decken Sie den Boden um die Pflanze mit einer dicken Schicht aus Laub, Stroh oder Reisig ab, um den Wurzelbereich zu isolieren.
  • Schnee als Isolierung: Lassen Sie den Schnee auf dem Wurzelbereich liegen, da er eine natürliche isolierende Wirkung hat.
  • Halme umwickeln: Wickeln Sie die jungen Halme mit speziellem Vlies ein, um sie vor Frost, Wind und Verdunstung zu schützen. Schütteln Sie den Nassschnee ab, um Bruchschäden zu vermeiden.

Überwinterung im Topf

Topfpflanzen sind empfindlicher und benötigen umfassenderen Schutz:

  • Frostschutz für den Topf: Wickeln Sie den Topfballen mit Winterschutzvlies (16,00€ bei Amazon*), Jutestoff oder Luftpolsterfolie ein. Stellen Sie den Topf nah an die Hauswand, um von der abstrahlenden Wärme zu profitieren.
  • Schutz vor Durchfrieren: Bei sehr kalten Temperaturen ist es ratsam, die Pflanze ins Haus oder in ein frostsicheres Treppenhaus zu stellen. Alternativ kann auch ein unbeheizter Wintergarten genutzt werden.
  • Wasserzufuhr sicherstellen: Auch im Winter muss Riesenbambus an frostfreien Tagen gegossen werden, da er über seine Blätter Feuchtigkeit verliert und eher vertrocknen als erfrieren kann. Gießen Sie im Winter jedoch weniger als im Sommer, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Indem Sie diesen Maßnahmen folgen, stellen Sie sicher, dass Ihr Riesenbambus gut durch den Winter kommt und im Frühjahr gesund und kräftig austreibt.

Bilder: LianeM / iStockphoto