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Schwarzer Bambus: Die Rhizome verstehen & kontrollieren

Der Schwarze Bambus (Phyllostachys nigra) besticht durch seine tiefschwarzen Halme und ist eine attraktive Ergänzung für den Garten. Dieser Artikel beleuchtet die Besonderheiten seiner Rhizome, die Pflanzung, Pflege und Vermehrung sowie verschiedene Sorten des Schwarzen Bambus.

Besonderheiten der Rhizome des Schwarzen Bambus

Die Rhizome des Schwarzen Bambus (Phyllostachys nigra) bilden ein vielseitiges unterirdisches Netzwerk, das für die Pflanze essenziell ist. Diese Sprossachsen speichern Nährstoffe und Wasser und ermöglichen die vegetative Vermehrung. Im Gegensatz zu invasiveren Bambusarten zeigt der Schwarze Bambus ein kontrolliertes, horstiges Wachstum. Die Rhizome wachsen sowohl horizontal als auch vertikal und tragen zur Bildung dichter Halmgruppen bei.

Ein bemerkenswerter Aspekt ist die Fähigkeit der Rhizome, Wasser und Nährstoffe zu speichern, was die Pflanze widerstandsfähig und anpassungsfähig macht. Dies ermöglicht es dem Bambus, auch in weniger fruchtbaren Böden gut zu gedeihen, wenn die Grundanforderungen an Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung erfüllt sind.

Obwohl der Schwarze Bambus weniger aggressiv wächst als andere Bambusarten, wird empfohlen, bei der Pflanzung eine Rhizomsperre zu verwenden, um eine ungewollte Ausbreitung zu verhindern.

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Rhizome: Funktion und Aufbau

Rhizome sind spezialisierte, unterirdisch verlaufende Sprossachsen, die entscheidende Funktionen übernehmen. Sie sind Speicherorgane für Nährstoffe und Wasser, unterstützen die vegetative Vermehrung durch Knospenbildung und sorgen für die Überwinterung der Pflanze.

Aufbau der Rhizome

Ein Rhizom besteht aus:

  • Knoten und Internodien: Knoten sind Verdickungen, an denen Triebe und Wurzeln entstehen. Internodien sind die dazwischen liegenden Abschnitte.
  • Leitbündel: Diese transportieren Nährstoffe und Wasser durch das Rhizom.
  • Interne Struktur: Die oft kräftig und kurz internodierten Rhizome tragen zur Stabilität und Robustheit der Pflanze bei.

Funktion der Rhizome

Die Rhizome spielen eine wesentliche Rolle in mehreren Prozessen:

  • Speicherfunktion: Sie speichern Nährstoffe und Wasser für Trockenperioden oder nährstoffarme Böden.
  • Vegetative Vermehrung: An den Knoten der Rhizome entstehen neue Bambushalme.
  • Überwinterung: Gespeicherte Reservestoffe helfen dem Bambus, den Winter zu überstehen und im Frühjahr auszutreiben.

Diese Eigenschaften machen die Pflanze ideal für kleinere Gärten, da die Rhizome des Schwarzen Bambus ein kontrollierteres Wachstum ermöglichen.

Einfluss auf das Wachstum

Die Rhizome des Schwarzen Bambus fördern das strukturelle Wachstum der Pflanze, indem sie sowohl horizontal als auch vertikal wachsen. Dadurch bilden sich dichte Halmgruppen, die als Horste bezeichnet werden und sich kontrolliert ausbreiten. Unter optimalen Bedingungen können die Halme des Bambus jährlich erheblich wachsen.

Eine regelmäßige Düngung im Frühjahr und eine zusätzliche Gabe im Sommer unterstützen kräftiges Wachstum und die Farbintensität der Halme. Zudem ist eine gleichmäßige Bewässerung notwendig, besonders in Trockenperioden. Rhizomsperren sind wichtig, um die Ausbreitung der Rhizome in benachbarte Gartenbereiche zu kontrollieren und zu verhindern.

Durch diesen Pflegeaufwand bleibt der Schwarze Bambus robust und widerstandsfähig, was ihn zu einer idealen Wahl für dekorative und funktionelle Gartenprojekte macht.

Rhizomsperren: Notwendigkeit und Anwendung

Um die Ausbreitung der Rhizome des Schwarzen Bambus (Phyllostachys nigra) zu kontrollieren, sind Rhizomsperren essenziell. Diese verhindern, dass die kräftigen Rhizome in unerwünschte Gartenbereiche eindringen.

Material und Einbau

Für die Rhizomsperre empfiehlt es sich, stabiles Material wie HDPE (High Density Polyethylen) zu verwenden. Die Sperre sollte mindestens 70 cm tief im Boden verlegt werden und einen geschlossenen Kreis bilden. Der obere Rand der Sperre sollte etwa 5 bis 10 cm über den Boden hinausragen, um das Überwachsen der Rhizome zu verhindern.

Installation der Rhizomsperre

  1. Graben eines Grabens: Graben Sie einen mindestens 70 cm tiefen Graben.
  2. Einsetzen der Sperre: Platzieren Sie die Sperre im Graben und schließen Sie die Enden fest.
  3. Boden auffüllen: Füllen Sie den Graben mit Erde auf und achten Sie darauf, dass die Sperre fest sitzt.
  4. Oberen Rand beachten: Lassen Sie den oberen Rand der Sperre 5 bis 10 cm über den Boden hinausragen.

Durch den Einsatz einer Rhizomsperre können Sie die Ausbreitung Ihres Schwarzen Bambus kontrollieren und Ihren Garten strukturiert halten.

Pflanzung und Pflege

Um den Schwarzen Bambus erfolgreich zu pflanzen und zu pflegen, berücksichtigen Sie folgende Punkte:

Pflanzzeitpunkt und Standort

Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung ist das Frühjahr, obwohl der Bambus das ganze Jahr über gepflanzt werden kann. Ein sonniger bis halbschattiger Standort, der vor kalten Winterwinden geschützt ist, bietet optimale Bedingungen.

Bodenanforderungen

Ein humusreicher, gut durchlässiger Boden ist ideal für den Schwarzen Bambus. Er gedeiht am besten in sandigen bis lehmigen Böden, die leicht sauer bis leicht alkalisch sein können.

Bewässerung und Düngung

Halten Sie den Boden während der Wachstumsperiode und in Trockenphasen gleichmäßig feucht, vermeiden aber Staunässe. Eine Mulchschicht kann helfen, die Bodenfeuchte zu erhalten. Düngen Sie im Frühjahr und Sommer mit einem Langzeitdünger, um das Wachstum zu fördern.

Winterpflege

Junge Pflanzen benötigen in den ersten Jahren Winterschutz. Decken Sie die Pflanzen bei starkem Frost mit Schilfmatten oder Vlies ab und tragen Sie eine Mulchschicht auf.

Allgemeine Pflegetipps

  • Pflanzabstand: Halten Sie bei Heckenpflanzungen einen Abstand von 40-60 cm ein.
  • Wasserbedarf: Achten Sie auf eine ausreichende Bewässerung, besonders in trockenen Perioden.
  • Wurzelpflege: Verwenden Sie eine Rhizomsperre, um die Ausbreitung der Rhizome zu kontrollieren.

Durch die Beachtung dieser Pflegehinweise wird Ihr Schwarzer Bambus gesund wachsen und seine ästhetische Wirkung im Garten entfalten.

Schwarzer Bambus im Garten

Der Schwarze Bambus (Phyllostachys nigra) bietet eine exotische Bereicherung für Ihren Garten und kann vielseitig eingesetzt werden. Seine tiefschwarzen Halme und immergrünen Blätter setzen ganzjährig markante Akzente und eignen sich hervorragend für moderne und asiatisch inspirierte Gartenanlagen.

Verwendungsmöglichkeiten

Sie können den Schwarzen Bambus vielseitig verwenden:

  • Solitärelement: Freistehend zieht der Bambus alle Blicke auf sich und betont besondere Gartenbereiche.
  • Sichtschutz: Dank seines dichten Wuchses eignet er sich hervorragend als natürliche Sichtschutzhecke.
  • Uferbegrenzung: Der Bambus gedeiht auch gut an Wasserläufen oder Teichen.

Standort und Bedingungen

Wählen Sie einen hellen Standort, bevorzugt sonnig bis halbschattig. Der Boden sollte gut durchlässig und humusreich sein und sowohl schwach saure als auch leicht alkalische Substrate gut tolerieren.

Pflegehinweise

  • Bewässerung: Halten Sie den Boden stets gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren.
  • Winterschutz: Junge Pflanzen sollten bei starken Frösten abgedeckt werden.

Diese Richtlinien helfen Ihnen, den Schwarzen Bambus erfolgreich zu pflegen und ihm zu ermöglichen, das ganze Jahr über seine exotische Wirkung zu entfalten.

Vermehrung

Die Vermehrung des Schwarzen Bambus erfolgt hauptsächlich durch Teilung der Rhizome. Das Frühjahr oder der Spätsommer sind ideale Zeiten dafür, da die Pflanze dann nicht in der Hauptwachstumsphase ist.

Anleitung zur Teilung der Rhizome

  1. Vorbereitung: Wählen Sie einen bedeckten Tag nach einem Regen, um Stress für die Pflanze zu minimieren.
  2. Rhizome ausgraben: Graben Sie den Bambus aus und trennen Sie kräftige, gut verwurzelte Rhizomstücke mit einem scharfen Werkzeug ab.
  3. Trocknen der Schnittstellen: Lassen Sie die Schnittstellen etwa einen Tag an der Luft trocknen, um Infektionen zu vermeiden.
  4. Einpflanzen: Pflanzen Sie die Rhizomstücke in ein lockeres, sandiges Substrat und halten Sie den Boden gleichmäßig feucht.

Alternativen zur Teilung

Alternativ können Sie den Bambus durch Aussaat vermehren, was jedoch langwierig und kompliziert ist. Auch Stecklinge sind eine Möglichkeit, aber diese Methode ist nicht für alle Bambusarten geeignet.

Durch die richtige Anwendung der Teilung können Sie gesunde Nachkommen des Schwarzen Bambus fördern und seine robusten Eigenschaften bewahren.

Sorten

Beim Schwarzen Bambus (Phyllostachys nigra) gibt es verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Wuchseigenschaften und Farbvariationen:

  • Phyllostachys nigra: Die klassische Sorte mit tiefschwarzen Halmen und dunkelgrünen Blättern, die Höhen von 4 bis 8 Metern erreicht.
  • Phyllostachys nigra ‚Boryana‘: Auch als Tigerstreifenbambus bekannt, mit grünen Halmen, die lila und braune Flecken haben. Diese Sorte ist äußerst kältebeständig.
  • Phyllostachys nigra var. henonis: Diese Varietät hat leuchtend grüne Halme, die sich gelblich-grün verfärben, und eignet sich gut als Heckenpflanze.
  • Phyllostachys nigra ‚Punctata‘: Diese Sorte entwickelt schwarze Punkte auf den grünen Halmen, die sich mit der Zeit vollständig schwarz färben.
  • Fargesia nitida ‚Black Pearl‘: Gehört zur Gattung Fargesia und benötigt keine Rhizomsperre. Sie hat fast schwarze Halme und ist ideal als Sichtschutzhecke.

Diese Sorten bieten Ihnen verschiedene Möglichkeiten, den Schwarzen Bambus in Ihrem Garten zu nutzen, egal ob als Solitärpflanze, Heckenpflanze oder dekoratives Element. Wählen Sie den passenden Standort und die richtigen Pflegebedingungen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Bilder: mtreasure / iStockphoto