Vor und Nachteile natürlicher Sichtschutzlösungen
Es hängt durchaus nicht nur von gesetzlichen Vorschriften ab, ob ein Grundstück mit verhältnismäßig dauerhaften baulichen Maßnahmen wie einer Steinmauer aus Gabionen eingefasst wird, oder ob dem natürlichen Charakter eines auf Erholung und Naturerlebnis ausgelegten Gartens mit der Anpflanzung eines lebenden Zauns Rechnung getragen wird. Ein natürlicher Sichtschutz bietet in vielen Fällen zwar zeitweise oder dauerhaft keinen totalen Sichtschutz im Sinne einer blickdichten Wand, dafür können lebende Sichtschutzvarianten aber mit positiven Auswirkungen auf die Flora und Fauna sowie mit einer durchaus angenehmen und attraktiven Ästhetik punkten. Welche Hecke letztendlich den eigenen Garten einfassen und zum Hort der Entspannung und Abgeschiedenheit werden lassen darf, entscheiden nicht zuletzt die folgenden Parameter:
- die Standortbedingungen im Garten (Temperatur, Boden, Lichtverhältnisse)
- das Wachstumsverhalten der ausgewählten Heckenpflanzen
- der Preis sowie die Stückzahl und Größe der zu verwendenden Heckenpflanzen
- das Verhältnis zu den Nachbarn
- das vorhandene Platzangebot
Sichtschutzhecken mit immergrüner Belaubung und Benadelung
Zum absoluten Standardkatalog der bewährten immergrünen Heckenpflanzen zählen einige Pflanzenarten, durch die die optische Ästhetik von Vorstadtsiedlungen über Jahrzehnte hinweg geprägt wurde:
- Thuja occidentalis (in ihren verschiedenen Unterarten)
- Kirschlorbeer
- Liguster
- Tanne
- Fichte
- Eibe
Daneben gibt es aber noch weitere Heckenpflanzen wie die Buche, deren Laub nach dem Absterben bis zum Neuaustrieb an den Zweigen verbleibt und so für eine relativ blickdichte Charakteristik entsprechender Sichtschutzhecken sorgt. Vor der Anpflanzung einer immergrünen Sichtschutzhecke sollten Sie sich bei der Pflanzenwahl nicht nur in Bezug auf die Standortbedingungen vor Ort, sondern auch bezüglich des jeweiligen Pflegeaufwands gewisse Fragen stellen. Dazu gehört auch das Wachstum der ausgewählten Heckenpflanzen, schließlich kann bei einer relativ exakt geschnittenen Thuja-Hecke etwa zwei bis drei Mal im Jahr ein arbeitsintensiver Rückschnitt notwendig werden. Fichten und Tannen sollten überhaupt nur für einen bewusst hohen Sichtschutz verwendet werden, für den auch in puncto Pflanzenbreite eine ausreichend großzügig bemessene Fläche ohne Gefahr von Wurzelschäden zur Verfügung steht.
Die alternative Sichtschutzhecke ist kreativ und innovativ
Für welche Hecke sollten sich Gärtner mit einem sehr kleinen Gartengrundstück oder überhaupt auf den eigenen Balkon oder eine Terrasse beschränkte Pflanzenfreunde entscheiden? Blühende Kletterpflanzen benötigen nur sehr wenig Grundfläche, wachsen in der Regel sehr zügig und können als einjährige oder mehrjährige Kletterkünstler mit einer entsprechenden Rankhilfe flexibel als Sichtschutzhecke angelegt und inszeniert werden. Auch ein natuerlicher-sichtschutz aus Bambus kommt in Betracht, wenn bei stark wuchernden Unterarten für die entsprechenden Wurzelsperren im Boden gesorgt wird. Auch ein aus Weidenzweigen geflochtener Zaun benötigt kaum Grundfläche und kann ebenso günstig wie auch schnell angelegt und über mehrere Jahre hinweg als attraktiver, naturnaher Sichtschutz genutzt werden.
Tipp
In so manchem Reihenhausgarten ist der Platz an sich schon knapp und sollte entsprechend sparsam für die verschiedenen Aspekte der Gartennutzung verwendet werden. Eine blühende Sichtschutzwand aus rankenden Kletterpflanzen bietet nicht nur Abschottung vor Verkehrslärm und neugierigen Zaungästen, sondern mitunter auch wertvollen Nützlingen wie Käfern, Widlbienen und Schlupfwespen Nahrung und Lebensraum.