Bambus

Bambus-Rhizome: Schäden vermeiden und beheben

Bambuspflanzen verschönern Gärten mit ihrem exotischen Flair, doch ihre Rhizome können Schäden an Strukturen und Nachbargrundstücken verursachen. Dieser Artikel beleuchtet die Problematik und zeigt Lösungen zur Vermeidung auf.

Schäden durch Bambusrhizome

Bambusrhizome können erheblichen Schaden in Gärten und auf Grundstücken verursachen. Ihre immense Wuchskraft ermöglicht es ihnen, verschiedene Barrieren zu durchdringen. Hierzu zählen unter anderem:

  • Fundamente und Mauern: Bambusrhizome können selbst solide Fundamente und Mauern angreifen und beschädigen. Dies kann besonders kritisch werden, wenn bauliche Strukturen wie Hauswände betroffen sind.
  • Terrassen und Gehwegplatten: Gehwegplatten und Terrassen aus Holz oder Stein sind nicht sicher vor dem Durchdringen durch die kräftigen Rhizome. Oft führt dies zu unebenen Böden und strukturellen Schwächen.
  • Teiche: Selbst Teichfolien stellen für Bambusrhizome kein ernstes Hindernis dar. Sie können die Folie durchstoßen und somit die Integrität von Teichen beeinträchtigen.
  • Betonierte Einfahrten: In extremen Fällen können Rhizome unter betonierten Einfahrten hindurchwachsen und auf der anderen Seite neue Halme austreiben. Dies zeigt die unglaubliche Vitalität und das starke Durchsetzungsvermögen der Rhizome.

Um solche Schäden zu verhindern, sind präventive Maßnahmen wie der Einbau von Rhizomsperren oder anderen geeigneten Schutzmaßnahmen notwendig.

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Ursachen für Rhizomschäden

Rhizomschäden entstehen oft durch eine Kombination mehrerer Faktoren. Ein entscheidender Einflussfaktor ist der Boden. In sandigen Böden breiten sich Rhizome schneller aus als in schweren, lehmigen Böden. Auch Klima- und Temperaturbedingungen spielen eine wichtige Rolle; in wärmeren Regionen erfolgt das Rhizomwachstum schneller als in kälteren.

Der Wasserhaushalt des Bodens beeinflusst ebenfalls das Wachstum. Übermäßige Trockenheit oder Staunässe kann das Wurzelgeflecht schwächen und so indirekt das Rhizomwachstum fördern. Bambusarten, die ohne entsprechende Abgrenzung angepflanzt werden, bergen ebenfalls ein höheres Risiko von Rhizomschäden. Minderwertige Rhizomsperren wie einfache Plastikfolien, Dachpappe oder Gehwegplatten können durchbrochen werden. Selbst hochwertige Rhizomsperren bieten keinen völligen Schutz, weshalb regelmäßige Kontrolle und Wartung notwendig sind.

Auch unsachgemäße Pflanzenpflege kann zu Rhizomschäden beitragen. Vernachlässigte Schnitt- und Pflegemaßnahmen führen zu unkontrolliertem Wurzelwachstum, das sich tief in den Boden eingräbt und schwer zu entfernen ist. Besonders bei in Kübeln gehaltenen Pflanzen besteht das Risiko, dass Rhizome über den Rand hinauswachsen und sich unkontrolliert im umgebenden Boden ausbreiten. Um Schäden zu verhindern, sollten Sie den spezifischen Bedarf Ihrer Bambusart verstehen und entsprechende Maßnahmen zur Begrenzung und Pflege durchführen.

Rechtliche Aspekte von Rhizomschäden

Beim Anpflanzen von Bambus sollten Sie die Sorgfaltspflicht gegenüber benachbarten Grundstücken beachten. Gemäß den Landesnachbarrechtsgesetzen gilt Bambus als Gehölz, und Grundstückseigentümer sind verpflichtet, dafür zu sorgen, dass von ihrem Grundstück keine Schädigungen, Beeinträchtigungen oder Belästigungen ausgehen. Typische Verfahren bei Rhizomschäden umfassen:

  1. Beseitigungsklage: Nachbarschaftsstreitigkeiten können dazu führen, dass ein Grundstückseigentümer eine Beseitigungsklage einreicht, um die störenden Rhizome zu entfernen und das ursprüngliche Grundstück wiederherzustellen.
  2. Unterlassungsklage: Um zukünftige Schäden zu verhindern, kann eine Unterlassungsklage eingereicht werden, die den Verursacher verpflichtet, präventive Maßnahmen wie den Einbau einer Rhizomsperre zu treffen.
  3. Schadenersatzansprüche: Geschädigte Grundstückseigentümer haben unter Umständen Anspruch auf Schadenersatz. Es ist jedoch ratsam, schnell zu reagieren, wenn Rhizome in Ihr Grundstück eindringen, um die Erfolgsaussichten einer Schadenersatzforderung zu erhöhen.

Empfehlenswert ist zunächst eine freundliche Verständigung mit dem Nachbarn. Falls dies nicht erfolgreich ist, sollten Sie professionelle Rechtsberatung hinzuziehen. Tiefe und stabile Rhizomsperren sind das effektivste Mittel zur Vermeidung solcher Streitigkeiten.

Vermeidung von Rhizomschäden

Um Rhizomschäden durch Bambus zu vermeiden, sind sorgfältige Planungen und Maßnahmen erforderlich. Eine wirksame Methode ist die Verwendung einer Rhizomsperre, die verhindern soll, dass die Wurzelausläufer sich unkontrolliert ausbreiten. Hierbei sind einige wesentliche Punkte zu beachten:

Auswahl und Installation der Rhizomsperre

  • Material: Verwenden Sie eine spezielle, mindestens 2 mm dicke PEHD-Folie (Polyethylen hoher Dichte).
  • Tiefe und Breite: Die Rhizomsperre sollte mindestens 70 bis 100 Zentimeter breit sein. Bei kräftigen Bambusarten oder in wärmeren Gebieten kann eine größere Breite von bis zu 150 cm sinnvoll sein.
  • Einbau: Senken Sie die Folie so in den Boden, dass sie leicht schräg nach oben verläuft und etwa 5 cm aus dem Boden herausragt. Verschließen Sie die Folie mit einer Sicherheitsschiene, um Stabilität zu gewährleisten.

Alternative Methoden

Wenn eine Rhizomsperre nicht machbar ist, können Sie einen 60 cm tiefen Graben um die Pflanzfläche ziehen und regelmäßig die durchwachsenden Rhizome entfernen. Diese Methode ist jedoch zeitaufwendig und eventuell weniger effektiv.

Regelmäßige Kontrolle und Pflege

Überprüfen Sie die Rhizomsperre regelmäßig und entfernen Sie sofort Rhizome, die über die Sperre hinausgewachsen sind. Das Auslichten der Halme und das Abstechen der Rhizome kann helfen, den Bambus in seinem vorgesehenen Bereich zu halten.

Nachträglicher Einbau einer Rhizomsperre

Wenn Bambusrhizome bereits den Garten durchzogen haben, kann der nachträgliche Einbau einer Rhizomsperre notwendig sein. Hierzu bedarf es sorgfältiger Vorbereitung und Durchführung:

1. Vorbereitung:

  • Entfernen Sie alle sichtbaren Bambushalme außerhalb der vorgesehenen Sperrfläche.
  • Verfolgen und durchtrennen Sie die Rhizome zwischen der Mutterpflanze und den außerhalb liegenden Tochterpflanzen.

2. Graben ausheben:

  • Heben Sie einen 60 cm tiefen Graben um den Bambusbestand aus. Bei älteren Beständen oder besonders kräftigen Bambusarten sollte die Tiefe auf 100 cm erhöht werden.
  • Erweitern Sie den Graben, um sicherzustellen, dass alle Rhizome innerhalb der Sperre verbleiben.

3. Einbau der Rhizomsperre:

  • Setzen Sie eine stabile PEHD-Folie (mindestens 2 mm dick) als Rhizomsperre in den Graben ein. Lassen Sie die Sperre etwa 5 cm über den Boden hinausragen.
  • Biegen Sie den oberen Rand der Sperre leicht nach innen, um die Rhizome daran zu hindern, darüber hinauszuwachsen. Verschließen Sie die Enden der Folie mithilfe einer Aluschiene.

4. Nacharbeiten:

  • Füllen Sie den Graben mit der ausgehobenen Erde auf und verdichten Sie diese gründlich.
  • Halten Sie in den darauffolgenden Monaten Ausschau nach neuen Trieben außerhalb der Sperre und entfernen Sie diese sofort.

5. Regelmäßige Kontrolle:

  • Überprüfen Sie die Rhizomsperre regelmäßig auf Schäden und wirksamen Halt. Kontrollieren Sie die gesamte Fläche systematisch auf neue Wuchsansätze.

Durch diese Schritte können Sie sicherstellen, dass Ihr Garten und angrenzende Flächen frei von unerwünschtem Bambuswuchs bleiben. Der nachträgliche Einbau einer Rhizomsperre erfordert zwar einen hohen Aufwand, bietet jedoch langfristig die effektivste Lösung gegen die Ausbreitung von Bambusrhizomen.

Pflege von Bambuspflanzen mit Rhizomsperre

Bambuspflanzen, die in Rhizomsperren gesetzt wurden, benötigen spezielle Pflegemaßnahmen, um ihr gesundes Wachstum zu gewährleisten und die Rhizomsperre langfristig wirksam zu halten.

Düngung

Bei eingezäunten Bambuspflanzen sollten Sie auf eine regelmäßige Düngung achten, da die Nährstoffaufnahme durch den begrenzten Wurzelraum eingeschränkt ist. Verwenden Sie vorzugsweise organische Langzeitdünger, die gleichmäßig unter der Pflanze verteilt werden. Eine Düngung im Frühjahr und erneut im Sommer fördert das Wachstum und die Vitalität der Pflanzen.

Bewässerung

Die Bewässerung spielt eine entscheidende Rolle, da die Rhizomsperre die natürliche Wasserverteilung im Boden beeinträchtigen kann. Besonders während heißer und trockener Perioden ist es wichtig, den Bambus regelmäßig zu gießen. Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden, da diese die Wurzeln schädigen kann. Während frostfreier Tage im Winter sollten Sie ebenfalls für eine ausreichende Bewässerung sorgen.

Auslichten und Platzmanagement

Die regelmäßige Entfernung älterer und abgestorbener Halme sorgt für eine bessere Belüftung und verhindert Platzmangel innerhalb der Rhizomsperre. Schneiden Sie die Halme bodennah ab und achten Sie darauf, dass sie außerhalb der festgelegten Fläche keine neuen Wurzelausläufer bilden.

Kontrolle der Rhizomsperre

Überprüfen Sie die Rhizomsperre regelmäßig auf ihre Wirksamkeit. Achten Sie darauf, dass keine Rhizome durch Lücken oder über den Rand der Sperre hinaustreten. Entfernen Sie sofort Rhizome, die über die Grenze hinausgewachsen sind, und stechen Sie die Rhizome entlang der Sperre regelmäßig ab.

Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Bambuspflanzen trotz der Rhizomsperre gesund und kräftig wachsen und gleichzeitig die umliegenden Flächen und Strukturen geschützt bleiben.

Bilder: Photomann7 / Shutterstock