Bambus

Bambus in Deutschland: Verboten oder doch erlaubt?

Artikel zitieren

Schon so manch ein Gärtner hat sich in den Bambus verliebt. Kein Wunder handelt es sich bei ihm doch um eine immergrüne, raschwüchsige und anspruchslose Pflanze. Doch man munkelt, der Bambus sei eigentlich in Deutschland verboten. Stimmt das?

bambus-in-deutschland-verboten
Bambus ist eine sehr invasive Pflanze
AUF EINEN BLICK
Ist Bambus in Deutschland verboten?
Bambus ist in Deutschland nicht generell verboten, jedoch wird über ein Verbot bestimmter invasiver Arten wie Phyllostachys diskutiert. Während Bambuspflanzen erlaubt sind, sind Bambusbeimischungen in einigen Produkten verboten, da sie schädliche Inhaltsstoffe enthalten können.

Gibt es verbotene Bambusarten in Deutschland?

Grundsätzlich gibt es in Deutschland noch keine verbotene Bambusart. Allerdings finden immer wieder Debatten über ein offizielles und gesetzlich verankertes Verbot statt. Es könnte daher in ferner Zukunft sein, dass solche exotischen Gewächse wie Bambus nicht mehr im Handel erhältlich sind. Dabei steht vor allem die Bambusart namens Phyllostachys im Gespräch. Diese Art breitet sich gern ungehindert mithilfe von unterirdischen Ausläufern aus.

Lesen Sie auch

Weshalb fordern Naturschützer ein Verbot von Bambus?

Aus mehreren Gründen verteufeln Naturschützer und der Naturschutzbund Deutschland geradezu den Bambus. Da es sich um eine hierzulande nicht heimische Pflanze handelt, wird die natürliche Flora und Fauna gestört. Das Gleichgewicht gerät ins Wanken. Ursprünglich in Deutschland beheimatete Gewächse könnten vom Bambus verdrängt werden, da er invasiv ist. Er besitzt solch eine hohe Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit, dass andere, schwächere Pflanzen den Kürzeren ziehen würden. Als Ergebnis könnten Arten aussterben.

Gibt es noch weitere Gründe, die gegen Bambus sprechen?

Bambus scheint keine Vorteile für die hiesige Tierwelt mitzubringen. Bienen finden in ihm weder Nektar noch Pollen, da er viel zu selten oder gar nicht blüht. Auch andere Insekten und Vögel können vom Bambus nicht profitieren. Er bietet keine Nahrung und auch keine Nistplätze. Es wird sogar behauptet, der Bambus fördere das Insektensterben.

Sollten Gartenbesitzer daher ihren Bambus vernichten?

Wenn Sie einen Bambus im Garten haben, müssen sie ihn nun nicht zwingend vernichten, nur um etwas Gutes für den Naturschutz zu leisten. So radikal muss es nicht sein. Es genügt beispielsweise, wenn Sie einen Ausgleich für die Bienen- bzw. Insektenwelt schaffen und auch heimische Gewächse pflanzen.

Wie können Gärtner das invasive Verhalten vom Bambus minimieren?

Wenn Sie einen Bambus pflanzen wollen, entscheiden Sie sich lieber für eine Fargesia (Schirmbambus) und nicht für einen Phyllostachys. Letzterer breitet sich schnell unkontrolliert aus und ist nur mithilfe einer Wurzelsperre (36,00€ bei Amazon*) im Zaum zu halten. Solche Gewächse sind vielen Naturschützern ein Dorn im Auge.

Außerdem ist es ratsam, den Bambus nicht dorthin zu setzen, wo er störend auf andere Pflanzen wirkt oder gar Nachbargrundstücke einnehmen könnte.

Tipp

Bambusbeimischungen sind verboten

Zwar ist der Bambus als Pflanze nicht verboten, aber Bambusbeimischungen sind es. Sie kommen zum Beispiel in als ökologisch deklarierten Geschirr vor. Solche Beimischungen enthalten meist auch Melaminharz, das in Kombination mit Bambus seine schädlichen Inhaltsstoffe ungehinderter freigibt. Achten Sie daher beim Kauf von Bambusprodukten auf klare Herstellerangaben.

Bilder: jessicahyde / Shutterstock