Bambus

Bambus entfernen: So werden Sie ihn dauerhaft los

Bambus lässt sich nur schwer entfernen, da er durch unterirdische Rhizome neue Triebe bildet. Dieser Artikel erklärt die unterschiedlichen Methoden zur Beseitigung von unerwünschtem Bambus.

Bambusarten und ihre Ausbreitung

Leptomorphe Bambusarten erfordern spezifische Maßnahmen zur Eindämmung ihrer Ausbreitung

Bambusarten und ihre Ausbreitung

Bambus ist eine vielseitige Pflanzengruppe, die weltweit über 100 Gattungen und etwa 1.200 Arten umfasst. Beim Anpflanzen oder Entfernen von Bambus ist es wichtig, die Art und das Wachstumsmuster der jeweiligen Sorte zu verstehen. Grundsätzlich lassen sich Bambusarten in zwei Hauptwachstumstypen unterteilen: leptomorphe und pachymorphe Bambusarten.

Leptomorphe Bambusarten bilden unterirdische Rhizome, die sich horizontal ausbreiten und neue Triebe auch weit entfernt vom ursprünglichen Pflanzort bilden können. Diese Arten sind besonders invasiv und können sich in kurzer Zeit auf einer großen Fläche ausbreiten. Zu den bekanntesten leptomorphen Bambusarten zählen:

  • Flachrohrbambus (Phyllostachys)
  • Breitblattbambus (Pseudosasa japonica)
  • Sasa
  • Pleioblastus
  • Semiarundinaria

Diese Arten können unter idealen Bedingungen Flächen von bis zu 100 Quadratmetern erobern und stellen daher eine große Herausforderung bei der Entfernung dar. Ihre Rhizome können sogar Pflasterfugen durchbrechen und angrenzende Gärten infizieren.

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Pachymorphe Bambusarten hingegen wachsen horstartig und bilden keine langen, invasiven Rhizome. Sie halten sich überwiegend an einem Platz und breiten sich nur langsam aus. Dies macht sie pflegeleichter und einfacher zu entfernen. Typische Vertreter dieser Gruppe sind:

  • Schirmbambus (Fargesia)
  • Borinda
  • Dendrocalamus
  • Bambusa
  • Chusquea

Das Wachstum dieser Arten ist weniger aggressiv, sodass sie sich besser für kleinere Gärten eignen und bei Bedarf einfacher vollständig entfernt werden können.

Für beide Wachstumstypen ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern oder den Bambus effektiv zu entfernen. Leptomorphen Bambus sollten Sie nur mit einer speziellen Rhizomsperre pflanzen, während pachymorphe Arten weniger strenge Vorsichtsmaßnahmen erfordern.

Manuelle Entfernung von Bambus

Die manuelle Entfernung von Bambus erfordert viel Geduld und körperliche Anstrengung, ist aber eine effektive Methode, insbesondere wenn chemische Mittel vermieden werden sollen. Diese Methode eignet sich besonders gut für kleinere Bambusbestände.

Benötigte Werkzeuge

  • Rechen
  • Axt oder Säbelsäge
  • Schutzhandschuhe
  • Heckenschere oder Astschere
  • Scharfer Spaten
  • Schaufel

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Vorbereitung der Fläche: Räumen Sie die Arbeitsfläche und legen Sie alle Werkzeuge bereit. Schutzhandschuhe verhindern Verletzungen an den scharfen Kanten der Bambuspflanze.
  2. Oberirdische Triebe abschneiden: Schneiden Sie alle oberirdischen Triebe des Bambus bodennah mit einer Heckenschere oder Astschere ab. Dies sorgt für eine bessere Sichtbarkeit der Wurzeln und erschwert das weitere Wachstum.
  3. Wurzelballen freilegen: Stechen Sie mit einem scharfen Spaten in einem großzügigen Radius um den Wurzelballen des Bambus in den Boden. Entfernen Sie möglichst viel Erde vom Wurzelballen, um ihn nachfolgend einfacher ausgraben zu können.
  4. Rhizome durchtrennen: Insbesondere bei Bambusarten mit starkem Ausläuferwachstum ist es wichtig, die unterirdischen Rhizome zu durchtrennen. Hierfür eignen sich ein Spaten, eine Axt oder eine Säbelsäge bestens. Je gründlicher Sie die Rhizome durchtrennen, desto unwahrscheinlicher ist ein erneutes Wachstum.
  5. Wurzelballen und Rhizome entfernen: Graben Sie den freigelegten Wurzelballen und alle sichtbaren Rhizome vollständig aus. Der Einsatz einer Schaufel oder eines kleinen Baggers kann besonders bei größeren Wurzelballen notwendig sein.

Nachsorge

Regelmäßiges Kontrollieren und sofortiges Entfernen neuer Triebe schwächen die verbliebenen Rhizome langfristig und verhindern ein erneutes Ausbreiten. Decken Sie die Fläche zudem mit einer Plane ab, um tiefersitzende Rhizome zusätzlich zu schwächen.

Chemische Entfernung von Bambus

Die chemische Entfernung von Bambus kann eine effektive Methode sein, insbesondere für größere Bestände oder besonders hartnäckige Wurzelstrukturen. Dabei kommen spezielle Herbizide zum Einsatz, die tief in die Pflanze eindringen und die Wurzeln abtöten.

Vorgehensweise

  1. Vorbereitende Maßnahmen: Schneiden Sie die Bambustriebe bodennah ab. Dieser Schritt ist wichtig, da er die Pflanze dazu anregt, neue Triebe zu bilden, die das Herbizid besser aufnehmen können.
  2. Herbizid-Anwendung: Wenden Sie ein geeignetes Herbizid auf die frischen Triebe an. Herbizide wirken über die Blätter und Sprosse und werden in die Wurzeln transportiert, wo sie die Pflanze abtöten. Beachten Sie dabei die Dosierungs- und Anwendungshinweise des Herstellers genau.
  3. Wiederholte Anwendungen: Mehrere Anwendungen sind notwendig, da Bambus sehr widerstandsfähig ist. Planen Sie die Herbizidbehandlungen in regelmäßigen Abständen und kontrollieren Sie das Anwuchsverhalten.

Wichtige Hinweise

  • Schutzmaßnahmen: Tragen Sie immer Schutzhandschuhe und andere geeignete Schutzkleidung, um Hautkontakt mit dem Herbizid zu vermeiden.
  • Wetterbedingungen: Wenden Sie das Herbizid an einem windstillen Tag an, um ein Abdriften auf benachbarte Pflanzen zu verhindern.
  • Umweltschutz: Achten Sie darauf, dass das Herbizid nicht in Gewässer gelangt. Verwenden Sie nur Produkte, die für den Einsatz in Gärten zugelassen sind.
Nachsorge und Kontrolle

Regelmäßige Nachsorge verhindert das erneute Austreiben von Bambusrhizomen zuverlässig

Nachsorge und Kontrolle

Nach der Entfernung des Bambus ist eine gezielte Nachsorge und regelmäßige Kontrolle unerlässlich, um ein erneutes Austreiben zu verhindern. Achten Sie darauf, alle Bambussprossen, Wurzeln und andere Pflanzenreste vollständig zu entfernen. Lassen Sie keine Überreste in der Nähe Ihres Gartens liegen, da Bambusrhizome sehr widerstandsfähig sind und erneut austreiben können.

So führen Sie die Nachsorge und Kontrolle effektiv durch:

  1. Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie den betroffenen Bereich alle paar Wochen auf neue Bambustriebe. Diese können selbst Monate nach der scheinbar vollständigen Entfernung wieder erscheinen.
  2. Sofortige Entfernung neuer Triebe: Schneiden Sie neu auftretende Triebe sofort ab oder mähen Sie über sie hinweg, um die Rhizome langfristig zu schwächen und ein erneutes Ausbreiten zu verhindern.
  3. Fläche abdecken: Erwägen Sie, den Boden nach der Entfernung mit einer Plane oder dicker Pappe abzudecken. Eine Abdeckung für mehrere Monate kann das Nachwachsen der Rhizome zusätzlich unterdrücken.
  4. Rasenpflege: Wenn der Bambus im Rasen aufgetaucht ist, mähen Sie regelmäßig, um neue Triebe sofort zu entfernen. Dies schwächt die Rhizome langfristig.
  5. Entsorgung von Pflanzenresten: Entsorgen Sie alle Bambusreste in der Biotonne oder beim örtlichen Recyclinghof. Kompostieren Sie die Überreste nicht, da Bambus langsam verrottet und erneut austreiben kann.

Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass sich keine verbleibenden Rhizome weiter ausbreiten können und sich der Bambus nicht erneut etabliert. Eine kontinuierliche Kontrolle und schnelle Reaktion sind der Schlüssel, um Ihren Garten bambusfrei zu halten.

Bilder: Ulla C. Binder / stock.adobe.com