Bambus

Bambus-Ausläufer eindämmen: So gelingt die Rhizomsperre

Bambusarten mit starkwüchsigen Rhizomen bereichern den Garten mit ihrer exotischen Ästhetik. Um die unkontrollierte Ausbreitung einzudämmen, ist jedoch die richtige Pflanzung mit Rhizomsperre entscheidend.

Was genau sind Ausläufer bei Bambus?

Rhizome ermöglichen das schnelle und weitreichende Wachstum von Bambusarten

Was genau sind Ausläufer bei Bambus?

Ausläufer, auch Rhizome genannt, sind spezielle Wurzelstrukturen, die bei einigen Bambusarten vorkommen. Diese unterirdischen Rhizome wachsen horizontal vom Hauptwurzelsystem weg und können sich in kurzer Zeit über große Flächen ausbreiten. Aus den Knotenpunkten der Rhizome sprießen neue Bambustriebe, wodurch sich die Pflanze vegetativ vermehrt.

Die Wuchskraft der Rhizome lässt Bambusarten schnell zu dichten Beständen heranwachsen. Unter günstigen Bedingungen können Rhizome innerhalb eines Sommers mehrere Meter weit wachsen. Sie bewegen sich knapp unter der Bodenoberfläche und überwinden auch Hindernisse, indem sie je nach Bedarf in die Tiefe oder in die Höhe wachsen.

Bodentyp, Feuchtigkeit und Nährstoffverfügbarkeit beeinflussen das Wachstum der Rhizome erheblich. Ohne geeignete Maßnahmen wie eine Rhizomsperre können diese Rhizome auch benachbarte Gärten oder empfindliche Strukturen beschädigen.

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Ausläuferbildende Bambusarten: Die Phyllostachys-Gruppe

Die Gattung Phyllostachys repräsentiert die bekannteste Gruppe von ausläuferbildenden Bambusarten. Diese Bambusse zeichnen sich durch ihr starkes Wachstum, robuste Halme und eine Vielzahl von Blattfärbungen aus. Um ihre Ausbreitung zu kontrollieren, ist beim Pflanzen eine Rhizomsperre aus Materialien wie HDPE-Folie unerlässlich.

Phyllostachys aureosulcata: Der Goldrohrbambus

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Der Goldrohrbambus bietet eine attraktive, natürliche Sichtschutzlösung im Garten

Phyllostachys aureosulcata, bekannt als Goldrohrbambus, besticht durch gelbe Halme. Sorten wie ‚Aureocaulis‘ und ‚Spectabilis‘ sind wegen ihrer leuchtenden Farben sehr beliebt. Mit einer Höhe von bis zu 12 Metern eignet er sich ausgezeichnet als Sichtschutz.

Phyllostachys bissetii: Der Bissetii-Bambus

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Phyllostachys vivax: Der Riesenbambus

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Eine hochwertige Rhizomsperre verhindert das unkontrollierte Wachstum des Riesenbambus

Der beeindruckende Phyllostachys vivax kann bis zu 14 Meter hoch werden. Besonders die Sorte ‚Aureocaulis‘ mit ihren gelben Halmen und grünen Streifen ist eine ausgezeichnete Wahl für größere Gärten.

> Hinweis: Achten Sie bei der Pflanzung von Phyllostachys-Bambus unbedingt darauf, eine hochwertige Rhizomsperre zu installieren, um die unerwünschte Ausbreitung der Rhizome zu verhindern.

Rhizomsperre: Kontrolle über die Ausläuferbildung

Eine Rhizomsperre (113,00€ bei Amazon*) ist essentiell, um die unkontrollierte Ausbreitung von ausläuferbildenden Bambusarten zu verhindern. Diese Sperren bestehen aus robusten Materialien wie hochdichtem Polyethylen (HDPE) oder Betonringen und werden mindestens 70 bis 100 cm tief in den Boden eingegraben.

Material und Installation

Für eine wirksame Rhizomsperre eignet sich eine mindestens 2 mm dicke HDPE-Folie. Sie sollten einen tiefen Graben ausheben und die HDPE-Folie senkrecht einsetzen. Stellen Sie sicher, dass die Enden der Folie mit einer robusten Verschlussschiene dicht verbunden werden, um ein Durchwachsen der Rhizome zu verhindern.

Einbauanleitung

Einbauanleitung

Die regelmäßige Pflege sichert die Wirksamkeit der Rhizomsperre im Garten

  1. Graben ausheben: Heben Sie einen mindestens 70 cm, besser 100 cm tiefen Graben rund um die geplante Bambuspflanzung aus.
  2. Rhizomsperre einsetzen: Setzen Sie die Rhizomsperre in den Graben und lassen Sie die Oberkante der Folie etwa 5-10 cm aus dem Boden herausragen.
  3. Enden verbinden: Verbinden Sie die Enden der Folie mit einer festen Verschlussschiene.
  4. Graben auffüllen: Füllen Sie den Graben bis zur Hälfte mit Erde und verdichten Sie diese. Anschließend füllen Sie das restliche Erdmaterial ein und verdichten es erneut.

Pflege der Rhizomsperre

Überprüfen Sie regelmäßig die Randbereiche auf durchbrechende Rhizome und entfernen Sie diese umgehend. So bleibt Ihr Bambus unter Kontrolle und Ihr Garten attraktiv.

Platzbedarf von ausläuferbildendem Bambus

Großzügige Flächen sind für das Wachstum von Phyllostachys-Bambus notwendig

Platzbedarf von ausläuferbildendem Bambus

Wenn Sie ausläuferbildenden Bambus pflanzen möchten, sollten Sie den Platzbedarf sorgfältig planen. Diese Bambusarten, insbesondere die der Gattung Phyllostachys, breiten sich schnell aus und benötigen großflächige Flächen.

Berechnung des Platzbedarfs

Bei der Planung ist die zu erwartende Wuchshöhe entscheidend. Eine Faustregel besagt, dass Sie mindestens die 2,5-fache Fläche der Endhöhe der Pflanze bereitstellen sollten. Beispielsweise benötigt eine Pflanze mit einer Höhe von 10 Metern eine Fläche von mindestens 25 Quadratmetern. Für kleinere Sorten sollten Sie mindestens 8-12 Quadratmeter, für größere Sorten mindestens 20 Quadratmeter einplanen.

Praktische Empfehlungen

Neben der Installation einer Rhizomsperre sollten Sie mindestens 10-15 Quadratmeter für ausläuferbildende Bambusarten einplanen. Vor allem in wärmeren Regionen kann der Bambus erheblichen Platz beanspruchen.

Weitere ausläuferbildende Bambusarten

Vielseitige und dekorative Bambusarten bieten zahlreiche gestalterische Möglichkeiten im Garten

Weitere ausläuferbildende Bambusarten

Neben der Phyllostachys-Gruppe gibt es weitere Bambusgattungen, die durch ihre Ausläuferbildung auffallen. Diese Arten sind dekorativ und vielseitig einsetzbar.

Pseudosasa japonica: Der Pfeilbambus

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Auch Zwergbambus benötigt eine Rhizomsperre trotz seiner geringen Größe

Pseudosasa japonica, bekannt als Pfeilbambus, erreicht eine Höhe von etwa 3-6 Metern. Die dichten, aufrecht wachsenden Halme bieten einen zuverlässigen Sichtschutz. Eine Rhizomsperre (113,00€ bei Amazon*) ist notwendig, um die kräftige Ausbreitung der Wurzeln zu kontrollieren.

Sasa: Der Zwergbambus

Die Gattung Sasa umfasst niedrig wachsende Bambusarten, die sich hervorragend als Bodendecker eignen. Diese Pflanzen erreichen Höhen von 1-2 Metern. Trotz ihrer geringen Größe benötigen auch diese Bambusse eine Rhizomsperre.

Pleioblastus: Der Schirmbambus

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Die ästhetischen Vorteile des Schirmbambus kommen mit richtiger Rhizomsperre zur Geltung

Die Gattung Pleioblastus enthält Arten mit unterschiedlichen Wuchseigenschaften. Diese Bambusse werden je nach Art 0,5-2 Meter hoch und bilden starke Rhizome, weshalb eine Rhizomsperre erforderlich ist.

Durch die Berücksichtigung dieser Bambusarten und die richtige Installation einer Rhizomsperre können Sie die ausläuferbildende Eigenschaft der Pflanzen effizient kontrollieren und gleichzeitig deren ästhetische Vorteile genießen.

Bilder: Choc'art / Shutterstock