Zierpflanzen

Der trockenheitstolerante Ziergarten

Selbst in den längeren Trockenperioden der letzten Sommer, als Sträucher und Bäume ihr Laub vorzeitig abwarfen und der Rasen gelb verdorrt war, gab es bei genauem Hinsehen zahlreiche Pflanzen, denen diese Bedingungen durchaus behagten. Sie haben sich offensichtlich an die klimatischen Gegebenheiten angepasst und sorgen im Garten für vielfältigen Artenreichtum, von dem auch die Insektenwelt profitiert.

Wann gilt der Boden als „trocken“?

Da die Klima- und Bodenbedingungen von Region zu Region variieren, kann der Begriff „Trockenheit“ nicht einheitlich definiert werden. In Gegenden, in denen die sommerlichen Temperaturen die 30 Grad Marke häufig knacken, ist die Verdunstung natürlich höher als in kühlen Lagen und sandige Böden trocknen schneller aus als Lehmböden. Deshalb ist der reine Niederschlagswert als Maßstab für die Bodentrockenheit nur bedingt aussagekräftig.

Trockenen Boden erkennen Sie folgendermaßen: Zerreiben Sie die Erde zwischen den Fingern, bleibt diese nicht kleben.

Blühstauden für vollsonnige Lagen

Deutscher Name Lateinischer Name Beschreibung Blütezeit Wuchshöhe
Färberkamille Anthemis tinctoria Alte Färbepflanze mit hübschen, weißen, gelben oder orangen Blüten, die jenen der Margarite ähneln. Juni bis September 30 bis 60 Zentimeter
Brennender Busch (Diptam) Dictamnus albus Verströmt ein zartes Zitronenaroma. Attraktive, weißlich rosafarbene Blütenrispen, aus denen sich Samen entwickeln, die sehr viel ätherisches Öl enthalten. An heißen bietet sich ein faszinierendes Schauspiel, denn dann verpufft dieses manchmal zu kleinen Flammen. Juni bis Juli 60 bis 100 Zentimeter
Kornblume Centaurea cyanus Prägte früher mit ihrem strahlenden Blau die Getreidefelder ganzer Landstriche. Neuzüchtungen blühen weiß, rosa, karminrot oder violett. Mai bis September 40 bis 80 Zentimeter
Stauden-Lein Linum perenne Eine unserer ältesten Kulturpflanzen, da sich aus den Stängeln dieser wundervoll blau blühenden Stauden Leinenfasern gewinnen lassen. Sät sich willig selbst aus. Juni bis August 50 bis 60 Zentimeter
Pyrenäen-Aster Aster pyrenaeus Auf den leicht überhängenden, verzweigten Trieben sitzen unzählige hellviolettrosa Strahlenblüten, die von zahlreichen Insekten besucht werden. August bis Oktober 50 bis 70 Zentimeter
Katzenminze Nepeta Bildet attraktive weiße, rosafarbene oder violettblaue Blütenstände, die sehr angenehm duften. April bis Juli, bei Rückschnitt Nachblüte im September und Oktober 80 bis 140 Zentimeter

Genügsame Wildstauden für naturnahe Standorte

Deutscher Name Lateinischer Name Beschreibung Blütezeit Wuchshöhe
Königskerze (Fackelblume) Verbascum Bildet auffällige Blütenstände, die wegen Ihrer Höhe alle Blicke auf sich ziehen. Stimmen die Standortbedingungen, blühen diese eindrucksvollen Stauden mehrere Jahre nacheinander, bevor sie sich selbst aussamen. Mai bis August 50 – 200 Zentimeter, sortenabhängig
Wiesensalbei Salvia pratensis – Die weißen, rosafarbenen, violetten oder blauen lippenförmigen Blüten, die in Quirlen angeordnet sind, bieten den Insekten reichlich Nahrung. Juni bis August 40 bis 60 Zentimeter
Nachtkerze Oenothera biennis Der eingebürgerte Neophyt öffnet seine gelben, aromatisch duftenden Blüten erst in der Nacht. Dann lassen sich zahlreiche Nachtfalter an der Staude beobachten. Juni bis September 100 bis 200 Zentimeter
Natternkopf Echium vulgare Typische Pionierpflanze, die sich selbst aussamt und vermehrt. Die nektarreichen, blauen Blüten sind ein wahrer Insektenmagnet. Mai bis Oktober 80 bis 100 Zentimeter
Dornige Hauhechel Ononis spinosa Alte Heilpflanze, deren rosa-weiße Blüten Honigbienen reichlich Nahrung liefern. Sie reichert den Boden durch an den Wurzelknöllchen gebildeten Stickstoff an. Juli bis Oktober 50 Zentimeter
Zypressen- Wolfsmilch Euphorbia cyparissias Äußerst genügsame, trockenheitsresistente Staude mit strahlend gelben Hochblättern, auf denen kleine, angenehm nach Honig duftende Blüten sitzen. April bis Juni 20 bis 40 Zentimeter

Trockenheitstolerante Gräser bereichern trockene Lagen

Attraktive Ziergräser lockern mit ihren schön geformten Blättern und hübschen Blütenrispen naturnah gestaltete Staudenbeete auf.

  • Das Federgras ist sehr sonnenhungrig und wirkt mit seinen flauschigen Wedeln elegant und graziös. Es wertet Steppenbeete auf und passt wunderbar auf karge Freiflächen mit Heide-Charakter.
  • Das Rote Lampenputzergras (Pennisetum setaceum rubrum) mit seinen auffällig hellrötlichen Blättern und den rosafarbenen, weichen Ähren kommt sogar mit steinigen Böden zurecht.
  • Die waagerecht stehenden Blütenstände des Moskitograses (Bouteloua gracilis) wirken wie Mückenschwärme, die über den Stielen tanzen.

Tipp

Auch die Trockenheitskünstler müssen gelegentlich gewässert werden. Damit die Pflanzen tiefe Wurzeln ausbilden, sollten Sie diese aber nicht verwöhnen. Es genügt, etwa einmal in der Woche durchdringend zu gießen. Greifen Sie stets frühmorgens oder am späten Nachmittag zur Gießkanne (11,00€ bei Amazon*), da die Feuchtigkeit dann besser aufgenommen wird und nicht direkt wieder verdunstet.

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