Schnellwachsende Obstbäume: Tipps & Sorten für eilige Gärtner
Der Wunsch nach schnellem Ertrag im eigenen Obstgarten ist verständlich. Dieser Artikel stellt die Süßkirsche und andere rasch wachsende Obstarten vor und gibt Tipps für die Auswahl passender Bäume, auch für kleine Gärten.
Süßkirsche: Der Sprinter unter den Obstbäumen
Die Süßkirsche besticht durch ihr rasantes Wachstum. Mit jährlichen Zuwächsen von 40 bis 60 Zentimetern kann sie eine Höhe von über 15 Metern erreichen. Sogar kompaktere Sorten bringen es auf stattliche fünf Meter. Im April und Mai schmückt sich der Baum mit weißen Blüten, aus denen sich später schwarzrote, bittersüße Früchte entwickeln. Für eine reiche Ernte empfiehlt sich ein sonniger Standort mit lockerem Boden. Neben den schmackhaften Früchten und den dekorativen Blüten bietet die Süßkirsche mit ihrem im Herbst orange-rötlich leuchtenden Laub einen zusätzlichen Blickfang im Garten.
Die züchterischen Wurzeln der Süßkirsche liegen in der Vogelkirsche (Prunus avium). Diese genetische Herkunft begünstigt das schnelle Wachstum und den frühen Fruchtansatz. Bereits zwei Jahre nach der Pflanzung dürfen Sie sich über erste Erträge freuen. Die endgültige Größe und das jährliche Wachstum werden maßgeblich durch die gewählte Veredelungsunterlage beeinflusst.
Süßkirschen bevorzugen luftig-sonnige Plätze und gedeihen optimal in schweren, tiefgründigen und kalkreichen Lehmböden. Während schwachwachsende Unterlagen wie Gisela 5 kleinere Bäume für den Hausgarten ermöglichen, überzeugen Sorten wie ‚Burlat‘, ‚Bellise‘, ‚Kordia‘, ‚Regina‘ und ‚Sunburst‘ durch ihre individuellen Vorteile. Diese reichen von hohem Ertrag und Selbstfruchtbarkeit bis hin zur Resistenz gegen bestimmte Schädlinge.
Weitere Schnellstarter im Obstgarten
Neben der Süßkirsche gibt es eine Vielzahl weiterer Obstpflanzen, die sich durch ihr zügiges Wachstum auszeichnen und innerhalb kurzer Zeit den Garten bereichern.
- Johannisbeeren: Rasches Wachstum und unkomplizierte Pflege machen Johannisbeeren zu idealen Kandidaten für den heimischen Garten. Die Sträucher können bereits im ersten Jahr nach der Pflanzung Früchte tragen und erreichen eine Höhe und Breite von bis zu 1,5 Metern.
- Maulbeerbaum: Obwohl langsamer wachsend als Johannisbeeren, bestechen Maulbeerbäume durch ihre wohlschmeckenden Früchte und ihre imposante Erscheinung. Innerhalb weniger Jahre entwickeln sie sich zu stattlichen Bäumen, die angenehmen Schatten spenden.
Heimische Schnellwachser: Eine Bereicherung für Garten und Umwelt
Nachhaltigkeit und Umweltschutz gewinnen im Garten zunehmend an Bedeutung. Heimische Baumarten bieten zahlreichen Tieren und Insekten Nahrung und Lebensraum. Wenn Sie Ihren Garten zügig begrünen möchten, ohne auf die Vorteile heimischer Arten verzichten zu wollen, bieten sich insbesondere schnellwachsende heimische Baumarten an.
- Silberweide (Salix alba): Mit einem jährlichen Wachstum von 60 bis 80 cm im Jugendstadium und etwa 30 cm im späteren Verlauf, überzeugt die Silberweide nicht nur durch ihre Schnellwüchsigkeit, sondern auch durch ihre Anpassungsfähigkeit und Robustheit. Ihr silbrig glänzendes Laub setzt attraktive Akzente im Garten.
- Rotbuche (Fagus sylvatica): Die Rotbuche eignet sich mit einem jährlichen Höhenzuwachs von 50 cm und einer Breite von 40 cm sowohl als Hecke als auch als Solitärbaum. Ihre dicht belaubte Krone spendet Schatten und lässt sich gut in Form schneiden.
- Traubenkirsche (Prunus padus): Die Traubenkirsche wächst anfangs 50 bis 70 cm pro Jahr, später verlangsamt sich das Wachstum. Im Frühjahr bezaubert sie mit ihren weißen Blütenrispen.
- Trompetenbaum (Catalpa bignonioides ‚Aurea‘): Mit einem Zuwachs von 30 bis 35 cm pro Jahr und markanten, herzförmigen Blättern ist der Trompetenbaum ein besonderer Blickfang. Im Sommer schmücken trompetenförmige, weiße Blüten den Baum.
Diese Baumarten vereinen schnelles Wachstum mit ökologischem Mehrwert. Sie bieten Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum und tragen zu einer gesunden und ausgewogenen Gartengestaltung bei.
Die richtige Wahl für kleine Gärten
Auch für Besitzer kleiner Gärten oder Balkone gibt es passende Obstbaum-Optionen. Dank züchterischer Fortschritte steht heute eine Vielzahl von Obstsorten zur Verfügung, die auch auf engem Raum gedeihen und reichlich Früchte tragen.
- Säulenobst: Diese Variante ist ideal für sehr kleine Gärten oder Balkone. Säulenobstbäume nehmen mit ihrer schlanken Wuchsform wenig Platz ein und ermöglichen dennoch den Genuss eigener Früchte.
- Zwergobstbäume: Speziell gezüchtet, um in der Höhe begrenzt zu bleiben, eignen sich Zwergobstbäume perfekt für kleine Flächen. Sie ermöglichen eine bequeme Ernte ohne Leiter und können bei richtiger Pflege jedes Jahr reichlich Früchte produzieren.
- Spalierobst: Eine ausgezeichnete Option für die Bepflanzung entlang von Zäunen und Wänden. Spalierobstbäume dienen nicht nur als lebendiger Sichtschutz, sondern bereichern den Raum vertikal und liefern frisches Obst direkt vor der Haustür.
Durch eine gezielte Auswahl und die richtige Pflege können auch Gartenbesitzer mit begrenztem Platz die Vielfalt und den Genuss eigener Obstbäume erleben.
Faktoren, die das Wachstum beeinflussen
Für ein optimales Wachstum sind folgende Bedingungen entscheidend:
- Standort: Ein sonniger Standort, eine gute Bodenqualität und Schutz vor starkem Wind sind essenziell für die Gesundheit und das Wachstum von Obstbäumen.
- Pflege: Eine ausgewogene Versorgung mit Wasser und Nährstoffen sowie regelmäßiger Rückschnitt fördern ein kräftiges Wachstum.
- Wahl der Pflanzzeit: Ein Obstbaum, der im Herbst gepflanzt wird, kann dank seines bereits etablierten Wurzelsystems im Frühjahr kräftiger wachsen.
- Veredelungsunterlage: Die Veredelungsunterlage hat einen erheblichen Einfluss auf Wachstumsgeschwindigkeit, Größe und Fruchtbarkeit des Baumes.