Traubenkirsche

Traubenkirsche: Pflanzung, Pflege & Verwendung im Garten

Die Traubenkirsche (Prunus padus) ist ein heimisches Wildgehölz mit malerischen Blüten, das in naturnahen Gärten und zur Uferbefestigung geschätzt wird. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Merkmale, Ansprüche und Verwendungsmöglichkeiten der Traubenkirsche.

Steckbrief

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Pflanzenart
Strauch oder kleiner Baum
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Mehrstämmig, bogig überhängende Äste
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Wuchshöhe
6 bis 15 Meter
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Blütenfarbe
Weiß
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Blütenform
Lockere, hängende Trauben
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Herkunft

Die Gewöhnliche oder Frühe Traubenkirsche (Prunus padus), auch bekannt als Ahlkirsche, Sumpfkirsche, Elsenkirsche und Stinkbaum, gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie ist in Europa, Nordasien und Japan weit verbreitet. Der Name leitet sich von den traubenförmigen Blütenständen und den kleinen, kirschenartigen Früchten ab.

Die Traubenkirsche bevorzugt feuchte Standorte wie Au- und Bruchwälder, Flussauen und lichteres Waldunterholz. Sie gedeiht in nährstoffreichen, feuchten Lehm- und Tonböden, toleriert jedoch auch leicht kalkhaltige Substrate. Trockenheit und stark kalkhaltige Böden werden vermieden.

Sie wächst von der Ebene bis in mittlere Gebirgslagen bis zu einer Höhe von 1.500 Metern, oft in Vergesellschaftung mit anderen Gehölzen wie Schwarz-Erle und Gemeiner Esche. In Deutschland ist sie besonders häufig in Auwäldern zu finden.

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Die Traubenkirsche kann als mehrstämmiger Strauch oder Baum wachsen und erreicht Wuchshöhen von bis zu 15 Metern, was sie zu einem wichtigen Bestandteil naturnaher Gärten macht.

Wuchs

Die Traubenkirsche ist ein sommergrüner Strauch oder kleiner Baum und erreicht Höhen von 6 bis 15 Metern. Ihre Breite variiert zwischen 4 und 8 Metern, und sie ist für ihre mehrstämmige Wuchsform mit bogig überhängenden Ästen bekannt.

Im Jugendstadium ist die Krone schlank und kegelförmig, wird mit dem Alter jedoch unregelmäßiger und säulenförmiger. Die Traubenkirsche kann jährlich 40 bis 70 cm an Höhe zulegen. Typisch ist eine eiförmige Krone, die später rundlich bis unregelmäßig wird. Sie hat ein großes Ausschlagvermögen und kann nach einem starken Rückschnitt viele neue Triebe ausbilden.

Rinde

Die Rinde der Traubenkirsche ist dunkelgrau bis schwarzbraun mit zahlreichen hellen Lentizellen. Verletzungen der Rinde verströmen einen scharfen, mandelartigen Geruch, der Wildverbiss abschreckt. Dazu trägt die Rinde auch Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe, Harze und Gummi bei. Die Borke älterer Bäume kann längliche Risse ausbilden.

Blätter

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Herbstlich gefärbtes Blatt der Traubenkirsche (Prunus padus).
Foto: Borealis55 | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia

Die Blätter sind wechselständig und elliptisch bis breit-lanzettlich. Sie sind 6 bis 14 cm lang, wobei die Blattoberseite dunkelgrün und matt und die Unterseite graugrün und leicht behaart ist. Der Blattrand ist fein gesägt, und die Blätter weisen bogig verlaufende Seitennerven auf. Am Blattstiel befinden sich zwei unscheinbare Nektardrüsen. Die herbstliche Blattfärbung variiert von fahl-gelb bis leuchtend orange.

Blüte

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Blühende Traubenkirsche (Prunus padus) mit duftenden weißen Blüten.
Foto: Rasbak | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Traubenkirsche blüht von April bis Juni. Die weißen Blüten duften herb und sind in lockeren, hängenden Trauben von 7 bis 15 cm Länge angeordnet. Jede Traube trägt bis zu 30 zwittrige Einzelblüten, die reichlich Nektar und Pollen produzieren und viele Insekten anziehen, darunter Schwebfliegen, Falter und Bienen.

Früchte

Ab Juni entwickelt die Traubenkirsche erbsengroße schwarze Steinfrüchte, die bei voller Reife glänzend schwarz werden. Diese Früchte sind bittersüß bis herb und reich an Vitamin C. Sie dürfen nicht roh verzehrt werden, da ihre Kerne giftiges Amygdalin enthalten, das Blausäure freisetzen kann.

Essbarkeit

Das Fruchtfleisch der Traubenkirsche ist essbar und kann zu Marmelade, Gelee, Likör, Essig und Saft verarbeitet werden. Es schmeckt bittersüß bis herb. Die giftigen Kerne sollten entfernt werden. Kochen Sie die Früchte vor dem Verzehr, um mögliche Restgiftstoffe zu neutralisieren.

Welcher Standort ist geeignet?

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Knospen der Traubenkirsche (Prunus padus) in Bern, Schweiz.
Foto: MurielBendel | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Traubenkirsche bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und benötigt nährstoffreiche, feuchte Böden, die gut durchlässig sind. Sie meidet trockene und stark kalkhaltige Böden. In naturnahen Gärten gedeiht sie entlang von Wasserläufen oder in feuchten, schattigen Bereichen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Traubenkirsche bevorzugt gleichmäßig feuchte, nährstoffreiche Böden. Ideal sind humose, frische bis feuchte Lehm- und Tonböden. Staunässe sollte vermieden werden.

Traubenkirsche richtig pflanzen

Die beste Pflanzzeit ist im Herbst. Wässern Sie den Wurzelballen gründlich und heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß ist wie der Wurzelballen. Setzen Sie die Traubenkirsche auf die gleiche Tiefe wie zuvor im Topf. Füllen Sie das Pflanzloch auf, treten Sie den Boden fest und gießen Sie gründlich. Eine Schicht Rindenmulch kann die Feuchtigkeit bewahren.

Traubenkirsche pflegen

Die Traubenkirsche benötigt regelmäßige Wassergaben und sollte bei Trockenheit durchdringend gegossen werden. Im Frühjahr empfiehlt sich eine Düngung mit Kompost oder Langzeitdünger (11,00€ bei Amazon*). Entfernen Sie regelmäßig Wurzelausläufer, um das Wachstum zu kontrollieren.

Traubenkirsche richtig schneiden

Die Traubenkirsche ist schnittverträglich. Der Hauptschnitt erfolgt im Spätwinter. Entfernen Sie tote, kranke und sich kreuzende Äste und kürzen Sie die Pflanze nach Bedarf. Ein weiterer Pflegeschnitt kann nach der Blüte durchgeführt werden.

Verwendung

Die Traubenkirsche ist vielseitig einsetzbar. In naturnahen Gärten und an Gewässerrändern bietet sie Nahrungsquellen und Lebensraum für Insekten und Vögel. Sie stabilisiert Böden und eignet sich auch für schwierige städtische Standorte. Ihr Holz wird für Drechselarbeiten und Flechtmaterial verwendet.

Sorten & Arten

Bekannte Sorten sind:

  • Prunus padus ‚Watereri‘: Lange Blütenstände, bis zu 20 cm.
  • Prunus padus ‚Plena‘: Gefüllte Blüten, lange Blütezeit.
  • Prunus padus ‚Colorata‘: Purpurroter Austrieb, duftende Blüten.
  • Prunus padus ‚Globosum‘: Kugelförmige Krone, ideal für kleine Gärten.

Krankheiten & Schädlinge

Die Traubenkirsche kann von Gespinstmotten, Pfirsichblattläusen und Rostpilzen befallen werden. Regelmäßige Pflege und Standortanpassungen können die Anfälligkeit verringern.

Traubenkirsche vermehren

Die Traubenkirsche kann durch Aussaat, Stecklinge und Wurzelausläufer vermehrt werden. Samen sollten im Herbst ausgesät werden, während Stecklinge und Steckhölzer im Frühjahr bzw. Spätherbst geschnitten werden können. Wurzelausläufer können im Herbst oder Frühling umgepflanzt werden.

Häufig gestellte Fragen

1. Welche Anzeichen deuten auf eine erfolgreiche Vermehrung durch Stecklinge hin?

Eine erfolgreiche Vermehrung der Traubenkirsche durch Stecklinge wird sichtbar, wenn die Stecklinge anfangen, neue Triebe und Blätter zu bilden. Dies deutet darauf hin, dass die Stecklinge Wurzeln ausgebildet haben und gut anwachsen. Stellen Sie sicher, dass die Stecklinge an einem hellen, warmen Ort aufgestellt und gleichmäßig feucht gehalten werden.

2. Wie schützt sich die Traubenkirsche vor Wildverbiss?

Die Traubenkirsche schützt sich vor Wildverbiss durch einen scharfen, mandelartigen Geruch, der bei Verletzungen der Rinde freigesetzt wird. Dieser Geruch resultiert aus den in der Rinde enthaltenen Inhaltsstoffen wie Gerbstoffen, Harzen und Gummi, die abschreckend auf Tiere wirken.

3. Warum werden die Blüten der Traubenkirsche von manchen Insekten ignoriert, obwohl sie Nektar produzieren?

Obwohl die Traubenkirsche reichlich Nektar produziert, ignorieren manche Insekten wie Honigbienen und Hummeln ihre Blüten. Dies liegt wahrscheinlich am herben Duft der Blüten, der für bestimmte Insekten weniger attraktiv ist. Stattdessen werden die Blüten hauptsächlich von Schwebfliegen bestäubt, die weniger wählerisch in Bezug auf Duft sind.

4. Welche Maßnahmen sind bei der Vermehrung durch Steckhölzer wichtig?

Für eine erfolgreiche Vermehrung der Traubenkirsche durch Steckhölzer sollten Sie darauf achten, zwischen Spätherbst und Spätwinter etwa 40 cm lange, verholzte Triebe mit mindestens drei Blattknoten zu schneiden und diese in Pflanztöpfe zu setzen. Vermeiden Sie das Schneiden bei Frost, Regen oder direktem Sonnenschein und halten Sie die Steckhölzer gleichmäßig feucht. Die Steckhölzer sollten an einem hellen, warmen Ort stehen, um die Bewurzelung zu fördern.

Bilder: Tibesty / Shutterstock