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Obstbäume für Schatten: Sorten & Tipps

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Nicht jeder Garten bietet sonnige Plätze für Obstbäume und -sträucher. Dieser Artikel stellt schattenverträgliche Obstsorten vor und gibt Tipps für ihren erfolgreichen Anbau.

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Apfelbäume gedeihen auch im lichten Schatten

Apfelbäume: Schattentolerante Klassiker

Apfelbäume, die Klassiker unter den Obstsorten, gedeihen auch an Standorten, die nicht den ganzen Tag Sonne bieten. Für eine ertragreiche Ernte sollten Sie jedoch darauf achten, dass der Baum täglich mindestens vier bis sechs Stunden Sonnenlicht erhält. In kühleren, feuchten Umgebungen und mit einigen Stunden Schatten pro Tag fühlen sich Apfelbäume besonders wohl. Zwar bleiben die Früchte an schattigeren Plätzen etwas kleiner, doch ihr Geschmack steht sonnengereiften Äpfeln in nichts nach. Hochwachsende Apfelbäume haben zudem den Vorteil, dass sie im Garten natürliche Schattenplätze schaffen, die zum Entspannen einladen.

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Sauerkirschen: Robust und schattenverträglich

Die Sauerkirsche, auch Schattenmorelle genannt, ist bekannt für ihre Anspruchslosigkeit und bringt auch bei weniger Licht schmackhafte Früchte hervor. Dennoch ist ein sonniger Standort optimal für Wachstum und Süße der Kirschen. Vermeiden Sie daher die Nordseite von Gebäuden oder Plätze unter Bäumen mit dichtem Blätterdach.

Beachten Sie folgende Punkte für eine erfolgreiche Kirschenernte:

  • Standort: Lockere, nährstoffreiche, tiefgründige und sandige Lehmböden an sonnigen Plätzen bieten beste Voraussetzungen für Fruchtansatz und Aroma.
  • Bestäubung: Obwohl Sauerkirschen meist selbstbefruchtend sind, steigert ein zweiter Baum im Garten und die Unterstützung durch Bienen den Ertrag.
  • Wuchs und Ernte: Die Schattenmorelle zeichnet sich durch mittelstarken Wuchs und Früchte aus, die hauptsächlich am hängenden Holz gebildet werden. Die dunkelbraunroten, saftigen Kirschen reifen zwischen Ende Juli und Anfang August.
  • Pflanzenschutz: Trotz ihrer Robustheit können Sauerkirschen von Blattläusen, Monilia-Spitzendürre oder dem Kleinen Frostspanner befallen werden. Daher sind regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen empfehlenswert.

Johannisbeeren und Stachelbeeren: Säuregehalt durch Schatten beeinflussbar

Sowohl Johannis- als auch Stachelbeeren sind anpassungsfähig und wachsen auch im Halbschatten. Für eine reiche Ernte und süßere Früchte ist jedoch ein sonniger, luftiger Standort von Vorteil.

Hier eine Übersicht, wie sich der Standort auf den Geschmack Ihrer Beeren auswirkt:

  • Sonne: Fördert den Zuckergehalt und führt zu einem süßeren Aroma.
  • Schatten: Erhöht den Säuregehalt und macht die Beeren säuerlicher.

Unabhängig vom Standort bevorzugen beide Beerenarten gut durchlässige, humus- und nährstoffreiche Böden. Staunässe sollte vermieden werden.

Brombeeren und Verwandte: Waldbewohner bevorzugen Halbschatten

Brombeeren, die typischen Waldbewohner, gedeihen am besten an halbschattigen, geschützten Standorten. Dort erhalten sie ausreichend Licht für die Fruchtbildung und sind gleichzeitig vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt. Anders sieht es bei ihren Verwandten aus: Loganbeeren, Boysenbeeren, Youngbeeren und Marionbeeren, die Kreuzungen aus Brombeeren und Himbeeren, benötigen einen sonnigeren und frostgeschützten Platz, um optimal zu wachsen und Früchte zu tragen.

Weitere Obstsorten für den Schatten

Neben den bereits genannten gibt es noch weitere Obstsorten, die sich für schattige Gartenbereiche eignen:

  • Kirschpflaumen: Robust und anpassungsfähig, früh blühend und resistent gegen viele Krankheiten und Schädlinge. Ihre Früchte sind ideal für Kompott und Marmelade.
  • Mirabellen: Frühreif und süß, liefern auch an weniger sonnigen Plätzen eine gute Ernte. Die Früchte eignen sich zum Frischverzehr und zur Verarbeitung.
  • Aprikosen: Profitieren von schattigen Wintern, da dies das Risiko von Spätfrostschäden reduziert. Für die Fruchtbildung benötigen sie jedoch ausreichend Licht während der Wachstumszeit.
  • Zwetschgen: Können in schattigeren Lagen wachsen, solange der Standort gut durchlüftet ist und Staunässe vermieden wird. Bevorzugen tiefgründige, nährstoffreiche Böden.

Besonderheiten beim Anbau von Obst im Schatten

Obstbäume und -sträucher im Schatten benötigen besondere Aufmerksamkeit:

  • Lichtbedarf: Achten Sie darauf, dass die Pflanzen mindestens 4-6 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag erhalten.
  • Bodenbeschaffenheit: Ein fruchtbarer, gut durchlässiger Boden ist wichtig, da Schattenpflanzen oft um Nährstoffe konkurrieren.
  • Wassermanagement: Passen Sie die Wassergaben an, um Staunässe und Wurzelfäule zu vermeiden.
  • Düngerbedarf: Schattenpflanzen benötigen weniger Dünger als sonnenliebende Arten.
  • Schädlings- und Krankheitskontrolle: Führen Sie regelmäßige Kontrollen durch und ergreifen Sie gegebenenfalls Maßnahmen.
  • Pflanzenauswahl: Wählen Sie schattenverträgliche Sorten.
  • Schnitt und Pflege: Fördern Sie eine offene Krone, um Lichtdurchlässigkeit und Luftzirkulation zu verbessern.

Mit diesen Tipps und der richtigen Pflanzenauswahl können Sie auch schattige Gartenecken in ertragreiche Obstparadiese verwandeln.

Bilder: Pommer Irina / Shutterstock